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Die Heilig Kreuz Kapelle auch Alte Kapelle befindet sich im Stadtzentrum von Landstuhl Sie war der Chor der ehemaligen mittelalterlichen Stadtkirche St Andreas die vermutlich im 14 Jahrhundert erbaut und deren Langhaus 1805 abgerissen wurde Die Kapelle sowie der sie umgebende alte Friedhof stehen unter Denkmalschutz 1 Heilig Kreuz Kapelle Ansicht der Alten Kapelle von Nordosten Ansicht der Alten Kapelle von NordostenBasisdatenKonfession romisch katholischOrt Landstuhl DeutschlandDiozese Bistum SpeyerPatrozinium Heiliges KreuzBaugeschichteBaubeginn 14 bzw 15 JahrhundertBaubeschreibungBaustil GotikAusstattungsstil GotikKoordinaten 49 24 42 4 N 7 34 5 1 O 49 411765 7 568082 Koordinaten 49 24 42 4 N 7 34 5 1 OVorlage Infobox Kirchengebaude Wartung Funktion und Titel fehlt Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Architektur 4 Wandmalereien 4 1 Gewolbe 4 2 Wande 5 Epitaphe 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie Alte Kapelle liegt am Fuss des Kirchbergs wo die Luitpoldstrasse von der Ludwigstrasse abzweigt In unmittelbarer Nachbarschaft stehen die Evangelische Stadtkirche sowie die katholische Pfarrkirche Heilig Geist Dieser Platz liegt heute im Zentrum von Landstuhl zur Zeit der Erbauung lag er jedoch ausserhalb der Stadtmauern 2 Geschichte Bearbeiten nbsp Ansicht von Landstuhl nach Matthaus Merian um 1645 Die Alte Kapelle liegt links ausserhalb des Bildausschnitts nbsp Ansicht der Alten Kapelle von SudwestenDie mittelalterliche St Andreas Kirche wurde vermutlich im 14 Jahrhundert am Fuss des Kirchbergs erbaut im altesten Siedlungsbereich von Landstuhl Man geht davon aus dass vorher an dieser Stelle bereits eine fruhmittelalterliche Kirche stand die im achten Jahrhundert erbaut und dem Patrozinium des Hl Jodok unterstellt war 2 Als ebenfalls im 14 Jahrhundert eine Stadtbefestigung errichtet wurde die sowohl die Burg Nanstein als auch die heutige Altstadt um die Kirchenstrasse umschloss verblieben der Bereich am Fuss des Kirchbergs sowie die Andreaskirche ausserhalb der Ringmauer 3 Filialen der St Andreas Pfarrei waren im 15 Jahrhundert Mittelbrunn und Oberarnbach Im 16 Jahrhundert fuhrte Franz von Sickingen in Landstuhl die Reformation ein Als Folge wurde auch die Andreaskirche protestantisch 1522 setzte Franz von Sickingen den Reformator Martin Bucer dem er bereits seit 1521 auf der Ebernburg Zuflucht gewahrt hatte als Pfarrer in Landstuhl ein Daher fand in der Andreaskirche einer der ersten reformierten Gottesdienste in Deutschland statt 2 Bucers Nachfolger war vermutlich Johann Schwebel der fur kurze Zeit in Landstuhl Pfarrer war bevor er 1523 nach Zweibrucken ging In der Folgezeit wechselte bis zum Westfalischen Frieden die Konfession der Landstuhler Bevolkerung mehrmals gemass dem Glauben der jeweiligen Herrschaft Cuius regio eius religio sodass in der Andreaskirche nach 1523 zunachst wieder katholische ab 1546 lutherische Gottesdienste gehalten wurden Seit 1669 wurde sie als Simultankirche der beiden Konfessionen genutzt diente nach 1751 noch als Begrabniskirche und wurde 1785 zeitweise den Reformierten uberlassen 3 Mitte des 18 Jahrhunderts wurde die neue katholische Pfarrkirche St Andreas neben dem hohen Wehrturm innerhalb der Stadtbefestigung gebaut Das Langhaus der alten Andreaskirche wurde 1805 abgerissen Die Steine wurden fur den Bau der Kaiserstrasse verwendet die nur wenige Meter nordostlich an der Kirche vorbeifuhrte Der Chor wurde zu einer Kapelle umgebaut und erhielt bei der Weihe 1829 den Namen Heilig Kreuz Kapelle 4 Diesen Namen trug vorher bereits eine andere Kapelle die um das Jahr 1700 an der Abzweigung der Ramsteiner Strasse von der Kaiserstrasse lag und die 1811 ebenfalls im Zuge der Baumassnahmen an der Kaiserstrasse abgerissen wurde Bis zur Anlage des Friedhofs an der Kaiserstrasse lag auch der Landstuhler Friedhof an der alten Andreaskirche 1836 wurde er ausser Gebrauch gesetzt Erhalten blieben sudlich der Kapelle Grabmale einiger Landstuhler Burger aus dem 18 und 19 Jahrhundert Im Zweiten Weltkrieg wurde westlich der Kapelle ein Ehrenfriedhof angelegt auf dem Soldaten und zivile Opfer eines Bombenangriffs bestattet wurden nbsp Grabsteine auf dem alten Friedhof nbsp Ehrenfriedhof westlich der Alten KapelleArchitektur Bearbeiten nbsp Grundriss Querschnitt und Langsschnitt nbsp InnenraumDie Alte Kapelle besteht aus dem etwa 6 50 m 5 50 m grossen und zwei Joche umfassenden Chor der ehemaligen St Andreas Kirche an den sich im Osten eine dreiseitige Apsis anschliesst An die Nordseite des Chors ist die Sakristei in Form eines quadratischen Anbaus angegliedert 5 Die Westseite wurde nach Abbruch des restlichen Kirchenschiffs durch eine einfache Wand geschlossen in deren Mitte sich heute der Eingang der Kapelle befindet An der Aussenwand des Gebaudes sind sechs gotische Strebepfeiler erhalten Die drei Seiten der Apsis sowie die Sudseite des Chors werden von Masswerkfenstern aus jeweils zwei Lanzetten und einem Dreipass durchbrochen Auf das Dach des Gebaudes wurde nachtraglich ein barocker Dachreiter aufgesetzt in dem eine Glocke hangt Der Innenraum der Kapelle ist durch ein schmiedeeisernes Gitter vom Eingangsbereich abgetrennt und damit nicht offentlich zuganglich Die beiden erhaltenen Joche des Chors sowie die Apsis werden von gotischen Kreuzrippengewolben uberspannt Wandmalereien BearbeitenAn den Wanden und Gewolben der Alten Kapelle wurden 1940 die Reste von Wandgemalden aus der zweiten Halfte des 15 Jahrhunderts freigelegt und restauriert 1974 wurden sie von dem Restaurator Otto Schultz uberarbeitet dabei wurden zu starke Ubermalungen und Erganzungen der ersten Restaurierung wieder entfernt Gewolbe Bearbeiten nbsp Gewolbe mit den vier EvangelistenDie gesamte Flache der Gewolbe ist mit Ranken und Blumen bedeckt Auf den vier Kappen des Gewolbes uber dem westlichen Joch sind die Symbole der vier Evangelisten im Stil der Kupferstiche von Martin Schongauer dargestellt Der Schlussstein in diesem Gewolbe verweist in seiner dreieckigen Gestaltung auf die Dreieinigkeit Gottes Im Chorhaupt uber dem Altar breitet ein Engel das Schweisstuch der Veronika aus Links und rechts daneben sowie auf dem Gewolbe des ostlichen Jochs sind Engel mit den Leidenswerkzeugen dargestellt die auf das Leiden Christi hinweisen Wande Bearbeiten Die obere Halfte der Nordwand des westlichen Jochs enthalt eine in drei Reihen angeordnete Sequenz von Szenen aus dem Leben Marias Der Zyklus beginnt mit der Verkundigung an Marias Vater Joachim in der zweiten Reihe folgen die Begegnung mit Anna die Geburt der Maria Marias Tempelgang und Verkundigung an Maria Die dritte Reihe zeigt Maria Heimsuchung die Begegnung mit ihrer schwangeren Cousine Elisabet der Mutter Johannes des Taufers Darbringung Jesu im Tempel sowie die Kronung Mariens Das vierte Bild in der unteren Reihe und gleichzeitig letzte Bild des Zyklus wurde durch den Einbau einer Grabplatte fast vollstandig zerstort und ist nicht mehr erkennbar Uber der Tur zur Sakristei war Maria als Strahlenkranzmadonna dargestellt zu deren Fussen eine Stifterfigur kniet Von dieser Mariendarstellung ist jedoch lediglich der Strahlenkranz erhalten Auf den Wandfeldern zwischen den Fenstern der Apsis sowie an der Sudwand sind sechs Heiligenfiguren auf gemalten Konsolen dargestellt darunter auch Andreas der ehemalige Kirchenpatron erkennbar an dem Andreaskreuz als Attribut einem Kreuz in Form eines X Auf der Sudwand des westlichen Joches wo sich in einer Rundbogennische der Priestersitz befand sind ein Erzbischof mit Doppelkreuz sowie der hl Nikolaus von Myra mit Mitra und Bischofsstab dargestellt 6 Unterhalb des Marienzyklus und der Heiligenfiguren sind insgesamt acht Weihe oder Apostelkreuze erhalten Da diese Kreuze ublicherweise an zwolf Stellen einer Kirche angebracht oder aufgemalt sind ist zu vermuten dass vier Kreuze durch spatere Einbauten uberdeckt oder zerstort wurden nbsp Marienzyklus an der Nordwand nbsp Darstellung eines Erzbischofs und des heiligen Nikolaus am rechten Bildrand das Glockenseil nbsp Die Heiligen Katharina links und Erasmus rechts darunter jeweils ein Weihe oder ApostelkreuzEpitaphe BearbeitenAn den Wanden sind funf Epitaphe des 16 bis 18 Jahrhunderts erhalten davon zwei fur weibliche Angehorige der Familie von Sickingen und drei aus dem Umfeld der sickingischen Amtmanner in Landstuhl 3 Wurdtwein uberliefert die Inschriften zweier weiterer Epitaphe in der alten Pfarrkirch zu Landstul fur Franz von Sickingen 1523 und fur Alberta von Millendonk 1564 zweite Gemahlin des Franz Konrad von Sickingen 7 Literatur BearbeitenJoachim Glatz Mittelalterliche Wandmalerei in der Pfalz und in Rheinhessen Selbstverlag der Gesellschaft fur Mittelrheinische Kirchengeschichte Mainz 1981 S 241 243 dilibri de Theodor Knocke Chronik der Stadt Landstuhl Stadt Landstuhl Landstuhl 1979 Georgia Matt Kulturdenkmaler im Landkreis Kaiserslautern Hrsg Kreisverwaltung Kaiserslautern Kaiserslautern 1991 ISBN 3 929054 00 0 S 79 83 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Alte Kapelle Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Katholische Heilig Kreuzkapelle in Landstuhl In Westpfalz Wiki Abgerufen am 13 September 2020 Ulli Rainer Heist Rundgang durch die Altstadt 3 Die Alte Kapelle Abgerufen am 12 September 2020 Alte Kapelle In pfalz de Abgerufen am 12 September 2020 Einzelnachweise Bearbeiten Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmaler Kreis Kaiserslautern PDF 5 6 MB Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland Pfalz abgerufen am 13 September 2020 a b c Walter Potdevin Viele Namen viel Geschichte In Die Rheinpfalz 17 Januar 2019 abgerufen am 12 September 2020 a b c Theodor Knocke Chronik der Stadt Landstuhl Selbstverlag der Stadt Landstuhl Kaiserslautern 1975 S 17 20 Altstadtrundgang Landstuhl Station 3 Alte Kapelle Heilig Kreuzkapelle Verbandsgemeinde Landstuhl abgerufen am 12 September 2020 Die Baudenkmale in der Pfalz Band 3 Lauterborn Bayerischer Architekten und Ingenieur Verein Ludwigshafen 1984 S 42 44 dilibri de Joachim Glatz Mittelalterliche Wandmalerei in der Pfalz und in Rheinhessen Selbstverlag der Gesellschaft fur Mittelrheinische Kirchengeschichte Mainz 1981 S 241 243 dilibri de Stephan Alexander Wurdtwein Kriege und Pfedschaften des Edlen Franzen von Sickingen Auszuge aus gleichzeitigen Schriftstellern Mannheim 1787 S 66 69 Digitalisat UB Heidelberg Seiten 67 und 68 fehlen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alte Kapelle Landstuhl amp oldid 237638905