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Der Alpen Sussklee 1 Hedysarum hedysaroides ist eine Pflanzenart aus der Gattung Sussklee Hedysarum innerhalb der Familie Hulsenfruchtler Fabaceae 2 3 Alpen SusskleeAlpen Sussklee Hedysarum hedysaroides SystematikEurosiden IOrdnung Schmetterlingsblutenartige Fabales Familie Hulsenfruchtler Fabaceae Unterfamilie Schmetterlingsblutler Faboideae Gattung Sussklee Hedysarum Art Alpen SusskleeWissenschaftlicher NameHedysarum hedysaroides L Schinz amp Thell Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Vegetative Merkmale 1 2 Generative Merkmale 1 3 Chromosomensatz 2 Okologie und Nutzung 3 Vorkommen 4 Systematik 5 Literatur 5 1 Einzelnachweise 6 WeblinksBeschreibung Bearbeiten nbsp Illustration nbsp Illustration aus Deutschlands Flora in Abbildungen nach der Natur 1806 nbsp Unreife Gliederhulsen nbsp Habitus und BlutenstandVegetative Merkmale Bearbeiten Der Alpen Sussklee wachst als sommergrune ausdauernde krautige Pflanze 1 4 und erreicht Wuchshohen von 10 bis 40 selten bis zu 50 Zentimetern 2 5 6 Die Pfahlwurzel kann uber 1 Meter lang sein Vom Wurzelstock gehen bis zu 60 Zentimeter lange Bodenauslaufer aus 6 Die oberirdischen Pflanzenteile sind kahl bis flaumig behaart 5 Die aufrechten oder aufsteigenden Stangel sind kantig unverzweigt und fast kahl 2 6 Die funf bis acht wechselstandig und in zwei Zeilen am Stangel angeordneten Laubblatter sind in Blattstiel und spreite gegliedert Die unpaarig gefiederte Blattspreite enthalt 9 bis 21 sitzenden Fiederblattchen Die ungestielten Fiederblattchen sind bei einer Lange von 10 bis 25 selten bis zu 30 Millimetern sowie einer Breite von 5 bis 12 selten bis zu 15 Millimetern 6 lanzettlich oder ei lanzettlich mit stumpfem oberen Ende 2 5 Die Nebenblatter sind hautig braun und bis uber die Mitte verwachsen Generative Merkmale Bearbeiten Die Blutezeit reicht von Juni bis August meist aber beispielsweise in der Schweiz von Juli bis August 2 4 Meist 15 bis 35 10 bis 50 nickende Bluten sind in einem einseitswendigen traubigen Blutenstand angeordnet 2 5 Die Tragblatter sind 6 bis 15 Millimeter lang 5 Der relativ kurze 2 Blutenstiel ist 2 bis 3 Millimeter lang 6 Die zwittrige Blute 1 ist bei einer Lange von etwa 2 Zentimetern zygomorph und funfzahlig mit doppelter Blutenhulle 6 Die funf Kelchblatter sind glockig verwachsen Die rotvioletten oder purpurfarbenen Kronblatter bilden eine 15 bis 20 Millimeter lange Krone mit der typischen Form der Schmetterlingsblute Die Fahne ist spatelformig und etwas ausgerandet 6 Das Schiffchen ist langer als Flugel und Fahne Es ist oben offen und im stumpfen Winkel nach obern gerichtet 6 Die kurz gestielten Hulsenfruchte sind 20 bis 35 Millimeter lang 7 bis 9 Millimeter breit und hellbraun 6 Die flache Gliederhulsen sind in zwei bis funf selten bis zu sechs Segmente gegliedert 2 5 und offnen sich nicht sondern zerfallen in scheibenformige Glieder die einen hautigen Rand aufweisen 5 Chromosomensatz Bearbeiten Die Chromosomenzahl betragt x 7 es liegt Diploidie mit einer Chromosomenzahl von 2n 14 vor 1 2 7 8 Okologie und Nutzung BearbeitenDer Alpen Sussklee besitzt Wurzelknollchen mit stickstoffbindenden Bakterien 9 Als Speicherorgan wird ein Rhizompleiokorm gebildet Es kann vegetative Vermehrung erfolgen 1 4 Die Bluten sind homogam also gleichzeitig sind mannliche und weibliche Blutenorgane fruchtbar Blutenokologisch handelt es sich um Schmetterlingsblumen vom Fabaceentyp mit Klappeinrichtung Als Belohnung fur die Bestauber ist Nektar vorhanden Die Bestaubung erfolgt durch Insekten Bestauber sind Hymenopteren Die Befruchtung erfolgt xenogam eine obligate Fremdbefruchtung bei der die Gameten von verschiedenen Pflanzenexemplaren stammen 1 4 Diasporen sind die aus der trockenen Bruchfrucht zerfallenden Teilfruchte die geschlossen bleiben Die Ausbreitung der Teilfruchte erfolgt durch den Wind Anemochorie 1 4 Hedysarum hedysaroides wird vom Rostpilz Uromyces hedysari obscuri mit Spermogonien Aecidien und Telien befallen 10 Der Alpen Sussklee ist eine der wertvollsten Alpenfutterpflanzen 6 mit hohem Eiweiss und Fettgehalt Obwohl leicht bitter wird er gerne vom Vieh gefressen ertragt jedoch starke Beweidung schlecht besser eignet er sich zur Heugewinnung Mahd Die unterirdischen Pflanzenteile konnen roh und gegart gegessen werden 9 Vorkommen BearbeitenFur Hedysarum hedysaroides gibt es Fundortangaben fur Deutschland Osterreich die Schweiz Norditalien Frankreich Spanien Polen die ehemalige Tschechoslowakei das ehemalige Jugoslawien Rumanien Ciskaukasien Armenien Georgien Dagestan und die Turkei 3 Das Verbreitungsgebiet des Alpen Sussklees umfasst in Europa die Alpen und Pyrenaen bis zu den Karpaten dazu die russische Arktis und den nordlichen und zentralen Ural Er zeigt damit die typische Verbreitungsform glazialer Reliktarten mit arkto alpiner Disjunktion In den mitteleuropaischen Kalkalpen kommt er zerstreut vor in Gebieten mit kalkarmem Gestein ist er in Mitteleuropa selten 11 In Osterreich kommt er zerstreut bis haufig bis auf Wien und Burgenland vor Auf der Balkanhalbinsel beschrankt sich das Vorkommen auf die ostlichen Prokletije hier gedeiht er in Hohenlagen von 2000 bis 2400 Metern 12 Der Alpen Sussklee gedeiht in Hohenlagen von 1000 bis etwa 3000 Metern bevorzugt aber in Mitteleuropa Hohenlagen von 1800 bis 2500 Metern 11 In den Allgauer Alpen steigt er am Rauheck Gipfel in Bayern sie bis zu einer Hohenlage von 2383 Metern auf 13 im Unterengadin bis 2880 Meter 6 Der Alpen Sussklee besiedelt sonnige Magerrasen Wildheulagen Felsbander luckige Rasen sowie Matten und lockere Zwergstrauchbestande 11 Der Alpen Sussklee gedeiht auf locker steinigen Lehmboden in alpiner Lage er bevorzugt kalkhaltige Boden er geht aber auch auf kalkarmen Untergrund wenn er nahrstoffreich ist 11 Er ist eine Charakterart der Ordnung Seslerietalia kommt aber auch im Elynetum aus dem Verband Elynion vor 7 Die okologischen Zeigerwerte nach Landolt et al 2010 sind in der Schweiz Feuchtezahl F 3 massig feucht Lichtzahl L 4 hell Reaktionszahl R 4 neutral bis basisch Temperaturzahl T 1 unter alpin supra subalpin und ober subalpin Nahrstoffzahl N 3 massig nahrstoffarm bis massig nahrstoffreich Kontinentalitatszahl K 3 subozeanisch bis subkontinental 2 Systematik BearbeitenDie Erstveroffentlichung unter dem Namen Basionym Astragalus hedysaroides erfolgte 1753 durch Carl von Linne in Species Plantarum Tomus II S 756 14 Die Neukombination zu Hedysarum hedysaroides L Schinz amp Thell wurde 1913 durch Hans Schinz und Albert Thellung in Vierteljahrsschrift der Naturforschenden Gesellschaft in Zurich Band 57 S 70 veroffentlicht 3 15 14 Das Artepitheton hedysaroides bedeutet sussklee ahnlich 16 Ein Synonym fur Hedysarum hedysaroides L Schinz amp Thell ist Hedysarum sibiricum Poir 15 Je nach Autor gibt es von der Art Hedysarum hedysaroides zwei oder drei Unterarten 3 5 17 Arktischer Alpen Sussklee Hedysarum hedysaroides subsp arcticum B Fedtsch P W Ball Syn Hedysarum arcticum B Fedtsch Hedysarum alpinum auct Diese Unterart die aber auch von manchen Autoren als eigene Art angesehen wird erreicht Wuchshohen von 20 bis 30 Zentimetern jedes Laubblatt hat vier bis sechs Paare von Fiederblattchen und die langsten Kelchzahne sind etwa 1 5 Millimeter lang Sie kommt in Europa nur im arktischen Russland und im nordlichen und zentralen Ural vor 5 Hoher Alpen Sussklee Hedysarum hedysaroides subsp exaltatum A Kerner Zertova Syn Hedysarum exaltatum A Kerner Hedysarum obscurum subsp elongatum Beck Sein Wuchs ist mit 30 bis 40 Zentimetern hoher als bei den anderen Formen jedes Laubblatt hat sechs bis zehn Paare von Fiederblattchen die langsten Kelchzahne sind 3 bis 4 5 Millimeter lang Er kommt in den Sudalpen von Italien und dem fruheren Jugoslawien vor 5 15 Gewohnlicher Alpen Sussklee Hedysarum hedysaroides L Schinz amp Thell subsp hedysaroides Syn Hedysarum obscurum L Hedysarum silicii Lakusic Hedysarum brigantiacum Bourn amp al Hedysarum arcticum auct non B Fedtsch Diese Unterart ist mit einer Wuchshohe von 10 bis 15 Zentimetern niedriger als die anderen Formen jedes Laubblatt besitzt nur vier bis sechs Paare von Fiederblattchen die langsten Kelchzahne sind 1 5 bis 3 Millimeter lang Sie kommt fast im ganzen Gebiet der Art vor 5 15 18 Literatur BearbeitenXaver Finkenzeller Jurke Grau Alpenblumen Erkennen und bestimmen Steinbachs Naturfuhrer Mosaik Munchen 2002 ISBN 3 576 11482 3 Wolfgang Adler Karl Oswald Raimund Fischer Exkursionsflora von Osterreich Hrsg Manfred A Fischer Eugen Ulmer Stuttgart Wien 1994 ISBN 3 8001 3461 6 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g Hedysarum hedysaroides L Schinz amp Thell Alpen Sussklee FloraWeb de a b c d e f g h i j Hedysarum hedysaroides L Schinz amp Thell In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Abgerufen am 21 Marz 2021 a b c d Hedysarum hedysaroides im Germplasm Resources Information Network GRIN USDA ARS National Genetic Resources Program National Germplasm Resources Laboratory Beltsville Maryland Abgerufen am 25 Juni 2022 a b c d e Alpen Sussklee In BiolFlor der Datenbank biologisch okologischer Merkmale der Flora von Deutschland a b c d e f g h i j k A Chrtkova Zertova Hedysarum L S 185 187 In Thomas Gaskell Tutin V H Heywood N A Burges D M Moore D H Valentine S M Walters D A Webb Hrsg Flora Europaea Band 2 Rosaceae to Umbelliferae Cambridge University Press Cambridge 1968 ISBN 0 521 06662 X eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche a b c d e f g h i j k Gustav Hegi Helmut Gams Familie Leguminosae S 1485 1487 In Gustav Hegi Illustrierte Flora von Mitteleuropa 1 Auflage Band IV Teil 3 Verlag Carl Hanser Munchen 1964 a b Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete 8 Auflage Stuttgart Verlag Eugen Ulmer 2001 ISBN 3 8001 3131 5 S 606 Hedysarum hedysaroides bei Tropicos org In IPCN Chromosome Reports Missouri Botanical Garden St Louis a b Hedysarum hedysaroides bei Plants For A Future Peter Zwetko Die Rostpilze Osterreichs Supplement und Wirt Parasit Verzeichnis zur 2 Auflage des Catalogus Florae Austriae III Teil Heft 1 Uredinales Osterreichische Akademie der Wissenschaften Wien 2000 PDF 1 8 MB a b c d Dietmar Aichele Heinz Werner Schwegler Die Blutenpflanzen Mitteleuropas 2 Auflage Band 2 Eibengewachse bis Schmetterlingsblutengewachse Franckh Kosmos Stuttgart 2000 ISBN 3 440 08048 X Snezana Vukojicic 2009 Glacijalni relikti u orofitskoj flori Srbije Crne gore i Makedonije Dissertation Universitat von Belgrad Biologische Fakultat Univerzitet u Beogradu Bioloski Fakultet Erhard Dorr Wolfgang Lippert Flora des Allgaus und seiner Umgebung Band 2 IHW Eching 2004 ISBN 3 930167 61 1 S 149 a b Hedysarum hedysaroides bei Tropicos org Missouri Botanical Garden St Louis abgerufen am 25 Juni 2022 a b c d ILDIS World Database of Legumes 2010 Fabaceae bei Datenblatt Hedysarum hedysaroides In Euro Med Plantbase the information resource for Euro Mediterranean plant diversity Gunther Blaich Datenblatt mit Fotos David Aeschimann Konrad Lauber Daniel Martin Moser Jean Paul Theurillat Flora alpina Ein Atlas samtlicher 4500 Gefasspflanzen der Alpen Band 1 Seite 950 Haupt Verlag Bern Stuttgart Wien 2004 ISBN 3 258 06600 0 Hedysarum hedysaroides subsp hedysaroides L Schinz amp Thell Alpen Sussklee FloraWeb deWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Alpen Sussklee Hedysarum hedysaroides Album mit Bildern Videos und Audiodateien Steckbrief und Verbreitungskarte fur Bayern In Botanischer Informationsknoten Bayerns Thomas Meyer Datenblatt mit Bestimmungsschlussel und Fotos bei Flora de Flora von Deutschland alter Name der Webseite Blumen in Schwaben Gerhard Nitter Steckbrief mit Fotos hedysaroides Datenblatt mit Fotos und Verbreitung in Tschechien bei Pladias Database of the Czech Flora and Vegetation Datenblatt mit Fotos und Verbreitung in Frankreich bei Tela Botanica Datenblatt Hedysarum hedysaroides subsp hedysaroides mit Fotos und Verbreitung in Italien bei Portale della Flora d Italia Portal to the Flora of Italy Datenblatt Hedysarum hedysaroides subsp exaltatum mit Fotos und Verbreitung in Italien bei Portale della Flora d Italia Portal to the Flora of Italy Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alpen Sussklee amp oldid 229714943