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Der Williams FW12 war ein Formel 1 Rennwagen des britischen Motorsportteams Williams der in der Saison 1988 an den Start ging Der FW12 war ein Interimsmodell Mit ihm deckte Williams eine einjahrige Lucke ab die zwischen dem Ende der Motorenpartnerschaft mit Honda 1987 und dem Beginn der langjahrigen Allianz mit Renault 1989 bestand Das von einem Judd Saugmotor angetriebene Auto war in einer Saison in der letztmals leistungsstarke Turbomotoren zugelassen waren nicht siegfahig die besten Ergebnisse waren zwei zweite Platze Fur die Aufnahme eines Renault Motors baute Williams ein Testfahrzeug mit der Bezeichnung FW12B Das darauf aufbauende Einsatzfahrzeug das in wesentlichen Details weiterentwickelt worden war erschien in der Saison 1989 als Williams FW12C Williams FW12 Nigel Mansell im Williams FW12 Grosser Preis von Kanada 1988 Nigel Mansell im Williams FW12 Grosser Preis von Kanada 1988 Konstrukteur Vereinigtes Konigreich WilliamsDesigner Vereinigtes Konigreich Patrick Head Vereinigtes Konigreich Frank DernieVorganger Williams 011BNachfolger Williams 012BTechnische SpezifikationenChassis MonocoqueMotor Judd CV V8Radstand 2743 mmGewicht 500 mmReifen GoodyearBenzin MobilStatistikFahrer Vereinigtes Konigreich Nigel MansellVereinigtes Konigreich Martin Brundle Frankreich Jean Louis Schlesser Italien Riccardo PatreseErster Start Grosser Preis von Brasilien 1988Letzter Start Grosser Preis von Australien 1988Starts Siege Poles SR32 WM Punkte 20Podestplatze 2Fuhrungsrunden n aStand 1988Vorlage Infobox Rennwagen Wartung Alte Parameter Inhaltsverzeichnis 1 Entstehungsgeschichte 2 Konstruktion 3 Lackierung und Sponsoren 4 Fahrer 5 Die einzelnen Chassis 6 Renngeschichte 7 Ergebnisse 8 Literatur 9 Weblinks 10 Anmerkungen 11 EinzelnachweiseEntstehungsgeschichte BearbeitenDer 1977 gegrundete Rennstall Williams Grand Prix Engineering war Frank Williams zweiter Versuch mit einem eigenen Team in der Formel 1 Fuss zu fassen Anm 1 Nach einem schwachen Anfang mit Kundenchassis von March ging das neue Williams Team ab 1978 mit eigenen Autos an den Start deren Konstruktion Patrick Head verantwortete Mit erheblicher finanzieller Unterstutzung durch saudi arabische Sponsoren gelang es Williams in sehr kurzer Zeit zu einem Spitzenteam zu werden Auf den ersten Sieg 1979 Clay Regazzoni folgte 1980 der erste Gewinn der Konstrukteurs und Fahrermeisterschaft Alan Jones Ab 1984 hatte Williams eine exklusive Motorenpartnerschaft mit Honda durch die das Team zur starksten Kraft in der sogenannten Turboara wurde 1986 und 1987 gingen die Konstrukteursmeisterschaften jeweils an Williams 1987 auch der Fahrertitel Nelson Piquet Ungeachtet dieses Erfolgs loste Honda zum Ende der Saison 1987 ein Jahr vor dem regularen Vertragsende 1 die Verbindung mit Williams Massgeblicher Grund war Frank Williams Querschnittlahmung die die Folge eines Autounfalls vom Marz 1986 war Honda traute dem auf einen Rollstuhl angewiesenen Williams die dauerhaft erfolgreiche Fuhrung des Rennstalls nicht zu 2 und wechselte fur die Saison 1988 zu dem von Ron Dennis gefuhrten Konkurrenzteam McLaren das 1988 mit Hondas Turbomotoren mit einer Ausnahme Anm 2 alle Weltmeisterschaftslaufe gewann Die Saison 1988 leitete einen Umbruch ein Zum letzten Mal waren aufgeladene Motoren zulassig ab 1989 schrieb das Reglement zwingend die Verwendung von Saugmotoren vor Fur die Zeit nach 1988 gelang es Williams einen Vertrag mit Renault uber die zunachst exklusive Lieferung eines Zehnzylinder Saugmotors zu schliessen Weil diese Konstruktion 1988 aber noch nicht einsatzbereit war benotigte Williams fur eine Saison eine Ubergangslosung 3 Da konkurrenzfahige aufgeladene Kundenmotoren nicht verfugbar waren Anm 3 kam fur Williams nur ein Saugmotor in Betracht auch wenn damit zwangslaufig Abstriche in der Konkurrenzfahigkeit verbunden waren 4 Statt des weit verbreiteten Cosworth DFZ der bloss eine Weiterentwicklung des 1968 vorgestellten Cosworth DFV war 5 wahlte Williams einen neu konstruierten Achtzylinder Saugmotor von Engine Developments die unter dem Markennamen Judd in Anlehnung an den Konstrukteur John Judd auf den Markt gebracht wurden Der Motor war wesentlich von Leyton House finanziert worden dem Sponsor des March Werksteams das nach langerer Pause seit 1987 wieder in der Formel 1 vertreten war Im Laufe der Saison 1988 beteiligte sich auch Williams an den Kosten der Weiterentwicklung Neben Williams und March nutzte auch die Equipe Ligier Judds Motor Fur den Judd CV Motor konstruierte Williams den neuen FW12 Er war kein Erfolg Williams belegte mit ihm Rang sieben der Konstrukteursmeisterschaft den schlechtesten Platz seit 1978 Abgesehen von Osella und Zakspeed belegten samtliche Turbo Teams in der Konstrukteurswertung Range vor Williams selbst das mit dem gleichen Motor antretende March Team hatte zwei Weltmeisterschaftspunkte mehr als Williams Fur die ersten Testfahrten mit Renaults Zehnzylindermotor wurde ein FW12 zum FW12B umgebaut in der ersten Halfte der Saison 1989 ging Williams dann mit einem als FW12C bezeichneten Interimsmodell an den Start bevor im September 1989 schliesslich der unmittelbar auf den Renault Motor zugeschnittene FW13 debutierte Konstruktion BearbeitenDer Williams FW12 wurde unter der Leitung von Patrick Head und Frank Dernie konstruiert Das Monocoque des Williams FW12 bestand aus kohlenstofffaserverstarktem Kunststoff Details der Karosserie wurden im Laufe des Jahres mehrfach uberarbeitet Das betraf insbesondere die Seitenkasten die an die hohe Hitzeentwicklung des Judd Motors angepasst werden mussten In der ursprunglichen Fassung hatte das Auto vorn und hinten eine aktive Radaufhangung die bereits im Vorjahr beim FW11B verwendet und fur den FW12 weiterentwickelt worden war Die von Williams als Reactive Suspension bezeichnete Konstruktion funktionierte nur schlecht Sie galt als unberechenbar 3 Nigel Mansell Williams Nummer 1 Fahrer beschrieb sie als ein System das die bosartige Eigenschaft hat uns Fahrer zu uberraschen 6 In der Nacht von Freitag auf Samstag vor dem Grossen Preis von Grossbritannien rustete Williams die FW12 auf eine konventionelle Aufhangung mit Doppelquerlenkerachsen vorn und hinten um 7 Daraufhin verbesserte sich das Fahrverhalten deutlich Im Laufe der zweiten Saisonhalfte anderte Williams wiederholte Details der Aufhangung Der Williams FW12 hatte Judd CV Achtzylindermotoren die in dieser Saison in der Formel 1 debutierten Der CV basierte auf dem Formel 3000 Motor den Judd 1985 fur Honda konstruiert hatte 8 Er leistete etwa 600 bhp 447 kW 608 PS und war damit geringfugig starker als Cosworths DFZ Motor Der Cosworth DFR der 1988 zunachst an Benetton ging und danach schrittweise auch anderen Teams zur Verfugung gestellt wurde kam im Hinblick auf die Leistung an den Judd CV heran Die Kraftubertragung ubernahm ein von Williams konstruiertes Sechsganggetriebe das vor der Hinterachse quer eingebaut war 9 Die Gesamtmasse des Autos lag unter dem geforderten Mindestgewicht sodass Williams an geeigneten Stellen Ballast im Auto verteilen musste um das Limit von 500 kg zu erreichen Lackierung und Sponsoren BearbeitenDer Williams FW12 war wie schon seine Vorganger in Weiss Gelb und Blau lackiert Hauptsponsoren waren der japanische Kamerahersteller Canon und das Mineralolunternehmen Mobil weitere Sponsoren waren das Chemieunternehmen ICI und die von ihm vertriebene Kunstfaser Marke Tactel Fahrer BearbeitenStammfahrer des Williams Teams waren 1988 Nigel Mansell der bereits im Jahr vorher fur den Rennstall gefahren war sowie Riccardo Patrese er kam beim letzten Rennen des Jahres 1987 zu Williams Als sich Mansell im Spatsommer 1988 eine Windpockeninfektion zugezogen hatte und zwei Rennen aussetzen musste ubernahmen Martin Brundle Belgien bzw Jean Louis Schlesser Italien ersatzweise sein Cockpit Die einzelnen Chassis BearbeitenWilliams baute im Laufe der Saison 1988 insgesamt funf FW12 Chassis 10 von denen aber nur drei bei Weltmeisterschaftslaufen an den Start gingen 11 Chassis FW12 1 war uberwiegend das Einsatzauto Mansells und der Ersatzfahrer Brundle und Schlesser Chassis FW12 2 fuhr Patrese vom Saisonbeginn bis zum Grossen Preis von Frankreich bei den letzten beiden Saisonrennen ging Mansell im FW12 2 an den Start Chassis FW12 3 fuhr Mansell in den USA und in Frankreich danach ubernahm Patrese den Wagen fur den Rest der Saison Die Chassis FW 12 4 und FW12 5 waren Ersatzfahrzeuge die zu keinem Grossen Preis eingesetzt wurden Renngeschichte BearbeitenDer Williams FW12 war das schnellste Saugmotorauto des Jahres 1988 9 andererseits aber unzuverlassig Sowohl das aktive Fahrwerk als auch der Judd Motor waren defektanfallig Insbesondere Mansell war in der Saison 1988 mit dem Auto aber auch mit dem Team zunehmend unzufrieden Er sah keine Moglichkeit mehr sein Ziel eine Fahrerweltmeisterschaft zu gewinnen mit Williams zu erreichen Im Sommer 1988 liess er sich deshalb fur die kommende Saison von der Scuderia Ferrari verpflichten Mansell war der letzte Pilot den Enzo Ferrari personlich unter Vertrag nahm In der Folgezeit entfremdeten sich Williams und Mansell zunehmend was sich unter anderem darin ausdruckte dass das Team ihm fur die letzten beiden Saisonrennen nur das alteste Chassis zur Verfugung stellte Die Qualifikationsergebnisse waren uber das Jahr gesehen uneinheitlich Einerseits erreichte Mansell zwei zweite und zwei dritte Startplatze Brasilien und Ungarn bzw Spanien und Australien andererseits kam er bei einigen Rennen nicht uber einen zehnten oder elften Startplatz hinaus Patreses beste Qualifikationsergebnisse reichten viermal fur den sechsten Startplatz San Marino Monaco Ungarn und Australien Mansell kam bei 14 Starts nur zweimal in Grossbritannien und in Spanien ins Ziel in beiden Fallen erreichte er den zweiten Platz Bei allen ubrigen Rennen fiel er vor Rennende aus Viermal erlitt er einen Motorschaden Brasilien San Marino Mexiko und Kanada in Frankreich beendete er das Rennen nach einem Aufhangungsdefekt vorzeitig Hinzu kamen durch Fahrfehler bedingte Ausfalle in Monaco Deutschland Portugal Japan und Australien Patrese punktete regelmassiger Er kam funfmal in den Punkterangen ins Ziel wobei der vierte Platz in Australien sein bestes Ergebnis war Achtmal fiel Patrese aus Ergebnisse BearbeitenFahrer Nr 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 Punkte Rang1988 nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 20 7Vereinigtes Konigreich nbsp N Mansell 5 DNF DNF DNF DNF DNF DNF DNF 2 DNF DNF DNF 2 DNF DNFVereinigtes Konigreich nbsp M Brundle 7Frankreich nbsp J L Schlesser 11Italien nbsp R Patrese 6 DNF 13 6 DNF DNF DNF DNF 8 DNF 6 DNF 7 DNF 5 6 4Literatur BearbeitenAdriano Cimarosti Das Jahrhundert des Rennsports Stuttgart 1997 ISBN 3 613 01848 9 Alan Henry Williams Formula 1 Racing Team Haynes Publishing 1998 ISBN 1 85960 416 1 Alan Henry Auto Course 1988 89 Hazleton Publishing ISBN 2 85120 308 8 David Hodges A Z of Grand Prix Cars 1906 2001 2001 Crowood Press ISBN 1 86126 339 2 englisch David Hodges Rennwagen von A Z nach 1945 Stuttgart 1993 ISBN 3 613 01477 7 Pierre Menard La Grande Encyclopedie de la Formule 1 2 Auflage St Sulpice 2000 ISBN 2 940125 45 7 franzosisch Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Williams FW12 Sammlung von BildernAnmerkungen Bearbeiten Von 1969 bis 1975 war Frank Williams mit dem Rennstall Frank Williams Racing Cars in der Formel 1 vertreten Das Team wurde zum Saisonbeginn 1976 von Walter Wolf ubernommen und als Walter Wolf Racing fortgefuhrt Frank Williams hatte bis zum Januar 1977 eine Leitungsfunktion bei Wolf Racing inne fuhrte aber mit Mapfre Williams auch ein eigenes Projekt durch Der Grosse Preis von Italien ging an Gerhard Berger Scuderia Ferrari Die leistungsstarksten aufgeladenen Spitzenmotoren waren Hondas Sechszylinder der 1988 bei McLaren und Lotus fuhr sowie Ferraris Sechszylinder der nicht an Kundenteams gegeben wurde Die ubrigen aufgeladene Motoren kamen von Megatron Osella ein uberarbeiteter Alfa Romeo 890T und Zakspeed Ihre Leistung lag nicht uber denen der neuesten Saugmotoren Vgl Alan Henry Auto Course 1988 89 Hazleton Publishing ISBN 2 85120 308 8 S 41 Einzelnachweise Bearbeiten Alan Henry Williams Formula 1 Racing Team Haynes Publishing 1998 ISBN 1 85960 416 1 S 42 Maurice Hamilton Frank Williams The inside story of the man behind Williams Renault London 1998 ISBN 0 333 71716 3 S 174 a b David Hodges Rennwagen von A Z nach 1945 Stuttgart 1993 ISBN 3 613 01477 7 S 267 Alan Henry Williams Formula 1 Racing Team Haynes Publishing 1998 ISBN 1 85960 416 1 S 43 Norman Burr First Principles The Official Biography of Keith Duckworth Veloce Publishing 2015 ISBN 978 1 84584 528 5 S 250 Nigel Mansell James Allen My Autobiography CollinsWillow 1995 ISBN 0 00 218497 4 S 195 Alan Henry Auto Course 1988 89 Hazleton Publishing ISBN 2 85120 308 8 S 122 Motorsport aktuell Heft 51 1987 S 16 f a b Adriano Cimarosti Das Jahrhundert des Rennsports Stuttgart 1997 ISBN 3 613 01848 9 S 388 Alan Henry Auto Course 1988 89 Hazleton Publishing ISBN 2 85120 308 8 S 45 Alan Henry Auto Course 1988 89 Hazleton Publishing ISBN 2 85120 308 8 S 36 Formel 1 Rennwagen von Williams Frank Williams Racing Cars 1972 1976 Politoys FX3 Iso Marlboro FX3B Iso Marlboro IR1 Iso Marlboro IR2 Iso Marlboro FW01 Iso Marlboro FW02 Iso Marlboro FW03 FW02 FW03 Apollon Williams FW03 FW04 FW05Williams Grand Prix Engineering Williams F1 1978 1984 FW06 FW07 FW07B FW07C FW08 FW08B FW08C FW091985 1990 FW10 FW11 FW11B FW12 FW12C FW13 FW13B1991 2000 FW14 FW14B FW15C FW16 FW17 FW18 FW19 FW20 FW21 FW222001 2010 FW23 FW24 FW25 FW26 FW27 FW28 FW29 FW30 FW31 FW322011 2020 FW33 FW34 FW35 FW36 FW37 FW38 FW40 FW41 FW42 FW43ab 2021 FW43B FW44 FW45Liste der Formel 1 Rennwagen von Williams nbsp Rennwagen der Formel 1 Weltmeisterschaft 1988 Lotus Tyrrell Williams Zakspeed McLaren AGS March Arrows Benetton Osella Rial Minardi Ligier Ferrari Larrousse Coloni EuroBrun Scuderia Italia100T 017 FW12 881881B MP4 4 JH23 881 A10B B188 FA1IFA1L ARC1 M188 JS31 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