www.wikidata.de-de.nina.az
Wilhelm Willi Agatz 10 Juni 1904 in Heisingen 28 August 1957 in Ost Berlin 1 war ein deutscher Politiker der KPD und Widerstandskampfer Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDer Sohn eines Bergmannes besuchte in Essen die Volksschule und machte eine Lehre zum Bergmann auf der Zeche Carl Funke spater auf der Zeche Ludwig in Bergerhausen 1920 trat er in die Sozialistische Arbeiter Jugend ein die kurz darauf zum Kommunistischen Jugendverband Deutschlands ubertrat Nach Abschluss der Lehre wurde er in den Betriebsrat der Zeche Ludwig gewahlt 1930 wurde er aus dem Bergarbeiterverband ausgeschlossen und engagierte sich in der Revolutionaren Gewerkschafts Opposition RGO deren Fuhrung er im Mai 1932 von seinem Vorganger Albert Funk ubernahm nachdem er bereits 1931 Leiter des Einheitsverbandes der Bergarbeiter Deutschlands EVBD geworden war Im September 1930 wurde Willi Agatz in den Reichstag fur den Wahlkreis 18 Westfalen Sud gewahlt und war zu diesem Zeitpunkt das jungste Mitglied des Reichstages dem er bis zum Marz 1933 angehorte In der NS Zeit war er illegal tatig Agatz ubernahm die Funktion des Technischen Leiters und nach der Verhaftung von Roman Chwalek im September 1933 zugleich die Funktion des Reichsorganisationsleiters der illegalen RGO Nachdem der bisherige RGO Reichsleiter Fritz Schulte ins Ausland gegangen war ubernahm Agatz Ende 1933 auch die Leitung des illegalen RGO Reichskomitees 2 Am 18 Januar 1934 wurden Agatz und eine Reihe anderer RGO Funktionare in Berlin verhaftet Auf Grundlage der dabei beschlagnahmten Unterlagen folgte eine Reihe an Verhaftungen von illegalen RGO Strukturen im gesamten Reichsgebiet 3 Agatz wurde am 18 Februar 1935 vom Volksgerichtshof zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt 4 Die Haft verbusste er in Luckau Anschliessend wurde er im Konzentrationslager Sachsenhausen inhaftiert 1939 aus dem KZ entlassen und unter Polizeiaufsicht gestellt Bis Anfang 1943 war er als Maurer bei der Hochtief AG beschaftigt Seit dem 29 Januar 1943 wurde er im Strafbataillon 999 der Wehrmacht im Krieg gegen die Sowjetunion eingesetzt Er geriet dort in sowjetische Gefangenschaft die er zunachst in einem Lager bei Memel verbrachte Ab 1943 erhielt er eine Ausbildung auf einer Antifa Schule Nach der Entlassung aus der Gefangenschaft im Mai 1946 kehrte er nach Essen zuruck und wurde von 1946 bis 1948 stellvertretender Vorsitzender des Industrieverbandes Bergbau in der Britischen Zone des Vorlaufers der IG Bergbau Chemie Energie Im Dezember 1948 unterlag er bei der Wahl zum 1 Vorsitzenden der Gewerkschaft mit 232 349 Delegiertenstimmen gegen August Schmidt SPD Er wurde auch als 2 Vorsitzender nicht wiedergewahlt Von 1946 bis zu seiner Wahl in den Bundestag war Agatz Landtagsabgeordneter in Nordrhein Westfalen Seit der Bundestagswahl 1949 war er bis 1953 Mitglied des Deutschen Bundestages 1953 ubersiedelte Agatz in die DDR und arbeitete bis zu seinem Tod im Westapparat der SED Ehrungen BearbeitenIn der DDR wurde 1958 der VEB Steinkohlenwerk Freital in VEB Steinkohlenwerk Willi Agatz umbenannt Er betrieb ein Bergwerk im Dohlener Becken in Dresden Gittersee und wurde 1968 als Bergbaubetrieb Willi Agatz von der SDAG Wismut Sowjetisch Deutsche Aktiengesellschaft ubernommen um die dort uranhaltige Steinkohle abzubauen Ausserdem erhielt in Bad Suderode das Sanatorium fur Staublungenkranke seinen Namen Nach 1990 wurde diese Benennung ruckgangig gemacht Literatur BearbeitenH P Schneider Agatz Wilhelm In Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung Biographisches Lexikon Dietz Verlag 1970 S 8 9 Hermann Weber Andreas Herbst Deutsche Kommunisten Biographisches Handbuch 1918 bis 1945 2 uberarbeitete und stark erweiterte Auflage Dietz Berlin 2008 ISBN 978 3 320 02130 6 Archivalien zum Schicksal Willi Agatz von 1939 bis 1945 befinden sich im Ruhrlandmuseum Essen im Archiv Ernst Schmidt Bestand 19 25 Essener Kopfe Wer war was Verlag Richard Bracht Essen 1985 ISBN 3 87034 037 1 Till Kossler Willi Agatz Kommunistischer Gewerkschafter zwischen SED Politik Arbeiterradikalismus und Gewerkschaftsrason Gewerkschaftliche Monatshefte 3 2004 Martin Schumacher MdR die Reichstagsabgeordneten der Weimarer Republik Dusseldorf Droste Verlag 1994 ISBN 3 7700 5183 1Weblinks BearbeitenWilli Agatz in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten Willi Agatz beim Landtag Nordrhein Westfalen Nachlass Bundesarchiv NY 4161Einzelnachweise Bearbeiten Archivierte Kopie Memento des Originals vom 22 August 2011 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www landtag nrw de Vgl Stefan Heinz Moskaus Soldner Der Einheitsverband der Metallarbeiter Berlins Entwicklung und Scheitern einer kommunistischen Gewerkschaft Hamburg 2010 S 325 ff Vgl Heinz 2010 S 326 ff Az 5 O Js 4933Normdaten Person GND 130302856 lobid OGND AKS VIAF 38021996 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Agatz WilliALTERNATIVNAMEN Agatz Willy Agatz Wilhelm wirklicher Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker KPD MdR MdL MdBGEBURTSDATUM 10 Juni 1904GEBURTSORT EssenSTERBEDATUM 28 August 1957STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Willi Agatz amp oldid 238211025