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Das Wildnisgebiet Durrenstein nach der Erweiterung um ein Gebiet des Lassingtals in der Steiermark Bezirk Bruck Murzzuschlag am 1 August 2021 nun Wildnisgebiet Durrenstein Lassingtal 1 2 beherbergt einen der grossten Urwalder Mitteleuropas einen kleinen Teil des sogenannten Rothwalds in der niederosterreichischen Eisenwurzen im sudlichen Teil des Bezirks Scheibbs Es ist ein Wildnisgebiet IUCN Ia Ib nach Richtlinie der World Commission on Protected Areas der International Union for Conservation of Nature and Natural Resources IUCN WCPA Im Juli 2017 wurde das Wildnisgebiet Durrenstein zum UNESCO Weltnaturerbe erhoben 3 Im September 2023 wurde auch der steirische Anteil im Lassingtal von der UNESCO als Weltnaturerbe aufgenommen 4 Im Wildnisgebiet durfen Baume ihr naturliches Alter erreichen Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Entstehung 3 Kooperation 4 Umgebung 5 Siehe auch 6 Bildergalerie 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseLage Bearbeiten nbsp Wildnisgebiet Durrenstein mit Erweiterung von 2021 und Pufferzonen 5 fur die Ziffernlegende auf Weitere Einzelheiten klicken Das Wildnisgebiet Durrenstein Lassingtal liegt in Niederosterreich und der Steiermark Es erstreckt sich um den Durrenstein und das Hochkar und ist Heimat zahlreicher seltener Tier und Pflanzenarten Es ist primar ein Waldschutzgebiet reicht aber uber die Waldgrenze hinaus und beherbergt auch alpine Rasen und Fels gebiete sowie Almen Vom Alpensalamander uber den Habichtskauz den Luchs bis zum Steinadler leben zahlreiche alpine Arten in diesem Schutzgebiet Menschen haben nur im Rahmen gefuhrter Themenwanderungen und auf markierten Steigen und Wanderwegen Zutritt Entstehung Bearbeiten nbsp Totholz das in Wirtschaftswaldern weitgehend fehlt ist Grundlage fur eine Vielzahl von Lebewesen die ausschliesslich hier vorkommen und hier erstmals beschrieben wurdenDie Idee grossflachige Walder die vom Menschen unberuhrt waren vor dem forstlichen Zugriff und der Zerstorung fur sich und seine Nachwelt zu retten wurde in diesem Gebiet 1875 vom Unternehmer und Bankier Albert Rothschild initiiert 400 ha Wald des Kerngebiets des Urwalds im Rothwald sind nie forstlich bewirtschaftet worden und bilden damit einen echten Primarwald der sich seit der Wurm Kaltzeit der letzten Kaltzeit weitestgehend ungestort entwickelt hat Auf Basis des Urwalds im Rothwald wurde 120 Jahre spater das Schutzgebiet auf knapp 2400 Hektar erweitert und in den Jahren 1997 2001 das Wildnisgebiet Durrenstein ins Leben gerufen Das Wildnisgebiet dient dem Schutz gefahrdeter Lebewesen und Lebensgemeinschaften Es soll jedoch kein bestimmter Zustand konserviert werden sondern vielmehr durfen naturliche Prozesse weitestgehend ohne Einfluss des Menschen ablaufen Prozessschutz Die Anerkennung als erstes Wildnisgebiet Osterreichs der Kategorie I nach den Kriterien der Weltnaturschutzorganisation IUCN wurde im Jahr 2003 verliehen Es umfasste zunachst 23 7 km2 wobei etwa die Halfte Westteil der Kategorie Ib Wilderness angehorten der Ostteil mit den etwa 4 km2 Urwald im Rothwald wurde als Kategorie Ia Strict Nature Reserve Ia Strenges Naturreservat ausgewiesen Das Wildnisgebiet bildet so eine Pufferzone um den Urwald Im August 2010 wurde das Wildnisgebiet um 72 ha erweitert 2013 konnte die Flache um weitere 1 000 ha 6 10 km auf insgesamt 3 500 ha 7 35 km vergrossert werden Im Herbst 2013 initiierten engagierte steirische Unternehmer eine Erweiterung des bestehenden Wildnisgebiets Richtung Steiermark damit die von der IUCN empfohlene Mindestflache von 10 000 ha erreicht wird Erst ab einer Wildnisgebietsflache von rd 10 000 ha bleibt die Biodiversitat gesichert erhalten und Umwelt prozesse konnen naturnahe ablaufen Ihr Ziel ist die Ausser Nutzung Stellung des steirischen Lassing tales Im Lassingtal befinden sich die altesten grossflachigen Buchenwalder des Alpen bogens und die dortigen Walder konnen einen fur die Biodiversitat wichtigen hohen Totholz anteil aufweisen 8 5 Die Grundeigentumerin des Lassingtales ist die Osterreichische Bundesforste AG die sich im alleinigen Besitz der Republik Osterreich befindet Im Oktober 2015 leitete schliesslich die Steiermarkische Landesregierung das Verfahren zur Erklarung des steirischen Lassingtales mit rd 6 500 ha zum Wildnisgebiet gemass den IUCN Richtlinien ein 2 Jedoch scheiterten im Janner 2017 die Verhandlungen zwischen dem Land Steiermark und den Bundesforsten da keine finanzielle Einigung erzielt werden konnte 9 10 Am 14 Marz 2021 wurde eine flachenverdoppelnde Erweiterung auf insgesamt 7 000 ha 70 Quadratkilometer in der Steiermark in Aussicht gestellt und die Eroffnung des Hauses der Wildnis in Lunz am See angekundigt Auf einem Gelandemodell war dort bereits die steirische Erweiterung von 3 500 ha innerhalb des seit 1958 existierenden Naturschutzgebietes Wildalpener Salzatal ersichtlich 11 Die Erweiterung unter dem Namen Steirisches Lassingbachtal samt Einhange zur Salza wurde am 17 Juni 2021 von der Steiermarkischen Landesregierung verordnet und trat am 1 August 2021 in Kraft 12 Das Haus der Wildnis am Kirchplatz in Lunz wurde am 22 Mai 2021 als Holzbau mit 700 Quadratmeter Nutzflache eroffnet 13 Kooperation BearbeitenDas Wildnisgebiet Durrenstein kooperiert mit dem Nationalpark OO Kalkalpen und dem Nationalpark Gesause im Projekt Netzwerk Naturwald 14 dessen Ziel die Grundung einer auch die Grundeigentumer die Gemeinden und weitere Entscheidungstrager einschliessenden Kooperationsplattform 15 ist Durch diese soll eine Verbindung der in den Schutzgebieten bestehenden Lebensraume verschiedener Arten erfolgen mittels naturnaher Trittsteinflachen die durch Vertragsnaturschutz im Projektgebiet 16 zwischen den Schutzgebieten geschaffen werden 14 Die drei kooperierenden Schutzgebiete haben gemeinsam mit den alpinen Vereinen den NaturWaldWeg zusammengestellt der die Schutzgebiete miteinander verbindet 17 Umgebung BearbeitenErwahnenswert sind auch die Rothschildhauser typische Forsthauser der Region die sich in der weiteren Umgebung des Wildnisgebiets Durrenstein befinden Siehe auch BearbeitenNaturpark Otscher Tormauer WildnisBildergalerie Bearbeiten nbsp Fichten Tannen Buchenurwald nbsp Im Rothwald nbsp Blick auf die Hundsau nbsp Im Rothwald nbsp Alpensalamander im Totholz nbsp Barwiesboden unter dem DurrensteinLiteratur BearbeitenM Mirtl M Bahn T Battin A Borsdorf T Dirnbock M Englisch B Erschbamer J Fuchsberger V Gaube G Grabherr G Gratzer H Haberl H Klug D Kreiner R Mayer J Peterseil A Richter S Schindler A Stocker Kiss U Tappeiner T Weisse V Winiwarter G Wohlfahrt R Zink Forschung fur die Zukunft LTER Austria White Paper 2015 zur Lage und Ausrichtung von prozessorientierter Okosystemforschung Biodiversitats und Naturschutzforschung sowie sozio okologischer Forschung in Osterreich LTER Austria Schriftenreihe Vol 2 LTER Austria Osterreichische Gesellschaft fur Okologische Langzeitforschung Wien 2015 ISBN 978 3 9503986 0 1 dt Annex 8 1 Short descriptions of Austrian LTER Sites and LTSER Platforms Anhang 8 1 Kurzbeschreibung osterreichischer LTER Sites und LTER Platforms S 10 11 S 86 87 der PDF Datei teilweise deutsch teilweise englisch hier englisch PDF Datei 2 45 MiB Englische Version ISBN 978 3 9503986 1 8 en PDF Datei 2 42 MiB beide online in lter austria at Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wildnisgebiet Durrenstein Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wildnisgebiet Durrenstein Schutzgebietsverwaltung Wildnisgebiet Durrenstein bei LTER Austria Gesellschaft fur okologische Langzeitforschung Verein LTER Long Term Ecosystem Research englisch Wilderness Area Durrenstein Austria im DEIMS Drupal Ecological Information Management System bei lter europe net hosted by NERC CEH englisch Antonia Kreppel Kakanische Wildnis Ein Stuck Urwald im Herzen Osterreichs In Deutschlandfunk 2015 Einzelnachweise Bearbeiten Geschichte wildnisgebiet at abgerufen am 27 Mai 2022 a b Thomas Rossacher Steiermark rittert um Titel Weltnaturerbe Das nahezu unberuhrte Lassingtal Wildalpen Liezen wird von der Regierung zum Wildnisgebiet erklart 2016 soll dieser Urwald zum ersten Weltnaturerbe Osterreichs zahlen In kleinezeitung at Kleine Zeitung GmbH amp Co KG 13 Oktober 2015 abgerufen am 17 Oktober 2015 Wildnisgebiet Durrenstein wird UNESCO Weltnaturerbe vom 7 Juli 2017 Austria Presse Agentur abgerufen am 12 Sept 2017 UNESCO nimmt steirisches Wildnisgebiet in die Liste der Weltnaturerbe auf Auf steiermark at 21 September 2023 abgerufen am 22 September 2023 a b Gunter Pilch Die Steiermark wird jetzt zum Urwaldgebiet In kleinezeitung at Kleine Zeitung GmbH amp Co KG 20 Mai 2015 abgerufen am 28 Juni 2015 Erweiterung des Wildnisgebietes Durrenstein unterfertigt Memento vom 13 November 2013 im Internet Archive In wildnisgebiet at Schutzgebietsverwaltung Wildnisgebiet Durrenstein 12 Februar 2013 abgerufen am 13 November 2013 Portrat Geschichte des Wildnisgebietes Durrenstein Memento vom 31 Oktober 2013 im Internet Archive In wildnisgebiet at Schutzgebietsverwaltung Wildnisgebiet Durrenstein aufgerufen und empfangen am 20 August 2016 Jakob Traby Steirischer Wald soll Wildnis bleiben In krone at Krone Multimedia GmbH amp Co KG 20 Mai 2015 abgerufen am 28 Juni 2015 Keine Einigung Wildnisgebiet in weite Ferne geruckt vom 12 Januar 2017 Kronen Zeitung abgerufen am 12 September 2017 Verhandlungen um Urwald gescheitert vom 9 Februar 2017 Der Ennstaler abgerufen am 12 September 2017 Umwelt Durrenstein Flache soll sich verdoppeln Auf orf at 14 Marz 2021 abgerufen am 14 Marz 2021 Steiermarkisches Landesgesetzblatt 73 2021 auf ris bka gv at abgerufen am 18 Juli 2023 Tel Info einer Mitarbeiterin im Haus der Wildnis 27 Mai 2022 a b Natur und Kultur als Potenzial fur die Region In netzwerk naturwald at Nationalpark OO Kalkalpen Ges m b H aufgerufen und empfangen am 24 August 2016 Gemeinsam ein grosses Ziel In netzwerk naturwald at Nationalpark OO Kalkalpen Ges m b H aufgerufen und empfangen am 24 August 2016 Einzigartige Naturlandschaft mit grosser Geschichte und Projektgebiet Netzwerk Naturwald PDF Datei 294 67 KiB Beide in netzwerk naturwald at Nationalpark OO Kalkalpen Ges m b H aufgerufen und empfangen am 24 August 2016 Der NaturWaldWeg In nationalpark co at Nationalpark Gesause GmbH 25 Juni 2015 aufgerufen und empfangen am 24 August 2016 alternative URL mit Veroffentlichungsdatum UNESCO Welterbe Alte Buchenwalder und Buchenurwalder der Karpaten und anderer Regionen Europas Albanien Lumi i gashit Rrajca Belgien Sonienwald Bosnien und Herzegowina Prasuma Janj Bulgarien Nationalpark Zentralbalkan Deutschland Grumsiner Forst Nationalpark Kellerwald Edersee Nationalpark Jasmund Serrahner Buchenwald Nationalpark Hainich Frankreich Chapitre Massane Grand Ventron Italien Nationalpark Abruzzen Latium und Molise Cozzo Ferriero Foresta Umbra Monte Cimino Monte Raschio Sasso Fratino Kroatien Nationalpark Paklenica Hajducki i Rozanski kukovi Nordmazedonien Dlaboka Reka Osterreich Durrenstein Nationalpark Kalkalpen Polen Bieszczady Nationalpark Rumanien Nationalpark Cheile 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