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Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Alle Zitate sind gemass WP ZIT zu dokumentieren Die Wiederbewaffnungsdiskussion wurde von 1949 bis 1956 gefuhrt und beschaftigte sich mit der Wiederbewaffnung der Bundesrepublik Deutschland Kurz nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde diese wegen der noch anhaltenden Kriegsmudigkeit und der erstarkenden Friedensbewegung heftig diskutiert Inhaltsverzeichnis 1 Geschichtlicher Hintergrund der Aufrustungsdiskussion 2 Argumentationsmodelle 2 1 Pro Argumente 2 1 1 Bedrohung durch den Kommunismus 2 1 2 Wiedervereinigung Deutschlands 2 1 3 Europaische Integration und staatliche Souveranitat 2 2 Kontra Argumente 2 2 1 Pazifistisches Leitmotiv 2 2 2 Politische und juristische Bedenken 2 2 3 Finanzielle Lasten 3 Entwicklung der Wiederbewaffnungsdebatte bis 1950 4 Einfluss des Koreakrieges 5 Siehe auch 6 Literatur 7 EinzelnachweiseGeschichtlicher Hintergrund der Aufrustungsdiskussion BearbeitenDeutschlands Zusammenbruch gegen Ende des Zweiten Weltkrieges fuhrte am 8 Mai 1945 zur bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht Weder in den Pariser Friedensvertragen noch der Moskauer Aussenministerkonferenz wurde daraufhin eine Einigung der Siegermachte uber ein deutsches Selbstbestimmungsrecht erzielt Die Differenzen in dieser Frage und in der Frage der staatlichen Neugestaltung nahmen weiter zu als die Truman Doktrin containment bzw Eindammung des Kommunismus veroffentlicht wurde Bekanntester Teil dieser Doktrin ist heute wohl der Marshall Plan der ein europaisches Wiederaufbauprogramm durch US Lieferungen von Waren und Material sowie Finanzhilfen vorschlug und der von der Fuhrung der UdSSR als Instrument des Dollarimperialismus zuruckgewiesen wurde Als eine Konsequenz dieser gespaltenen politischen Lage wurden 1949 in Westdeutschland die Militargouverneure der alliierten Besatzungsmachte von Hohen Kommissaren abgelost und im August 1949 der erste Deutsche Bundestag gewahlt Das vordringlichste Ziel der unter Bundeskanzler Konrad Adenauer gebildeten Regierungskoalition aus Union FDP und DP bestand darin die gerade aufgebaute Bundesrepublik in das neue Bundnissystem zu integrieren In dieser ersten Wahlperiode trat Deutschland 1950 dem frisch gegrundeten Europarat bei und schloss sich 1952 der auf Initiative Frankreichs gebildeten Europaischen Gemeinschaft fur Kohle und Stahl EGKS oder Montanunion an Neben diesen wirtschaftlichen und politischen Vorstossen zur Festigung der wirtschaftlichen und aussenpolitischen Situation wurde immer mehr nicht zuletzt durch den Ausbruch des Koreakrieges initiiert auch eine militarische Beteiligung an der Europaischen Verteidigungsgemeinschaft EVG oder dem Nordatlantikpakt angestrebt Die nahe Vergangenheit vor Augen fuhrte dies zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen Regierung und Opposition aber auch zu innerparteilichen Differenzen So trat im Oktober 1950 der Innenminister Gustav Heinemann aus Protest gegen die Remilitarisierungspolitik der Regierung zuruck Nachdem das Besatzungsstatut 1952 durch den Deutschlandvertrag aufgehoben wurde und der Weg fur eine Wiederbewaffnung geebnet war kam es im Bundestag zu scharfen Diskussionen und auf der Strasse zu Protesten Am 11 Mai 1952 fand in Essen eine von staatlichen Behorden verbotene Demonstration statt Kommissar Knobloch erteilte Schiessbefehl auf die Demonstrierenden Zwei Kugeln eines Polizisten trafen den Kommunisten Philipp Muller eine davon traf sein Herz todlich Ausserdem wurden der Sozialdemokrat Bernhard Schwarze aus Munster und der parteilose Gewerkschafter Albert Bretthauer aus Kassel durch Polizeikugeln schwer verletzt Der Ausgang der Debatte und die Konsequenzen daraus Deutschland trat noch 1952 bzw 1956 der Europaischen Verteidigungsgemeinschaft und der NATO bei und fing ebenfalls 1956 unter dem Verteidigungsminister Franz Josef Strauss mit dem Aufbau der Bundeswehr an 1954 wurde der DDR durch die Sowjetunion ihre Souveranitat zugestanden und zwei Jahre spater mit dem Aufbau der NVA begonnen Argumentationsmodelle BearbeitenAllein die Analyse von Stigmawortern wie Wiederbewaffnung Wehrbeitrag und Remilitarisierung zeigt dass die Diskussion auf vielen Ebenen gefuhrt wurde und unterschiedliche Ambitionen Einfluss auf die Wortwahl genommen haben Im heutigen Sprachgebrauch findet trotz der ursprunglich negativen deontischen Besetzung der Ausdruck Wiederbewaffnung Verwendung wie auch der Begriff des Wehrbeitrags der auch die Namensgebung der Bundeswehr gepragt hat Pro Argumente Bearbeiten Bedrohung durch den Kommunismus Bearbeiten Das beste Mittel um die Wiederbewaffnung zu rechtfertigen war das Schuren von Angst vor einer aggressiven Sowjetunion Um diese These zu stutzen wurde auf unterschiedlichen Ebenen argumentiert Das wichtigste von beiden Parteien genutzte Argument zur Aufrustung war der Verweis auf die als imperialistisch deklarierte Aussenpolitik des jeweils anderen Konrad Adenauer sprach in seinen Reden hierzu von Unterjochung und der Verteidigung christlicher Werte des Abendlandes Das kommunistische Staatssystem umschrieb er mit Worten wie Sklaverei und Ausbeutung Der Koreakrieg wurde im Jahr 1952 als wichtigster Beweis fur die Aggressivitat kommunistisch gefuhrter Nationen und Parallelen zwischen dem geteilten Korea und dem geteilten Deutschland angefuhrt Weiterhin wurde der Aufbau von paramilitarischen Volkspolizeieinheiten in der sowjetischen Besatzungszone als Vorbereitung fur einen Angriff auf die junge Bundesrepublik gewertet Die Vermittlung einer Systemahnlichkeit zwischen der kommunistischen Sowjetunion und dem nationalsozialistischen Deutschland war ein weiterer wichtiger Argumentationsansatz dessen sich viele Redner bedienten Dabei wurde die Bedrohungslage die durch Hitler hervorgerufen worden war auf die eigene aussenpolitische Lage ubertragen Schlusselworter wie der Totalitarismus ermoglichten es den Protagonisten diese Verbindung herzustellen und damit in der breiten Offentlichkeit das Bild zu erwecken dass die militarische Schwache Deutschlands von der Sowjetunion ausgenutzt werde um die Bundesrepublik ihrer Kontrolle zu unterwerfen Wiedervereinigung Deutschlands Bearbeiten Von Befurwortern der Wiederaufrustung wurde auch das Argument der deutschen Wiedervereinigung angefuhrt Es wurde argumentiert dass die Wiederbewaffnung der Bundesrepublik als Zeichen einer Politik der Starke zu werten sei Hier sind argumentative Parallelen zur Totalitarismus Logik zu finden nach der die Russen durch Starke zu Verhandlungen gezwungen werden mussten Diese Argumentationsweise stellt einen Vorlaufer der Abschreckungs Theorie dar Europaische Integration und staatliche Souveranitat Bearbeiten Das Bedurfnis der Bevolkerung nach politischer und wirtschaftlicher Stabilitat wurde durch die Forderung nach europaischer Integration angesprochen Die klare politische Orientierung nach Westen bot fur die von Zerstorung und Fluchtlingsproblemen geplagte Bevolkerung Deutschlands Hoffnung auf eine bessere wirtschaftliche Lage Daher wurde ein deutscher Beitrag zur 1952 gegrundeten Europaischen Verteidigungsgemeinschaft EVG als Bundnisfestigung dargestellt Ausserdem so der Ruckschluss werde dadurch eine Gleichberechtigung Deutschlands erreicht und die staatliche Souveranitat der Bundesrepublik vollends wiederhergestellt Kontra Argumente Bearbeiten Pazifistisches Leitmotiv Bearbeiten Als pazifistisches Leitmotiv kam in der Anfangsphase der Rustungsdiskussion der ohne mich Slogan auf Diese plakative Parole basierte auf der Schlussfolgerung ein Aufrusten werde zum Krieg fuhren Die Vorstellung dass dies ein Praventivkrieg oder ein Ruckeroberungskrieg und hochstwahrscheinlich ein Bruderkrieg auf deutschem Boden sein konnte war fur viele enorm erschreckend Man befurchtete nicht nur dass Deutschland bei einer Eskalation des Kalten Krieges zwischen den Machtblocken gleichsam zerrieben werde sondern wollte auch vermeiden dass der gerade besiegte deutsche Militarismus wieder auflebte Dazu kam die Frage auf fur wen man bereit sein sollte dieses Opfer zu erbringen Aus der Sicht der Offentlichkeit musste ein Waffengang fur fremde Interessen auf jeden Fall vermieden werden Politische und juristische Bedenken Bearbeiten Das wohl wichtigste Argument war die unbeantwortete Frage nach einer deutschen Wiedervereinigung Man sah diese durch eine zu starke Orientierung nach Westen gefahrdet und durch eine ubersturzte Wiederbewaffnung auf lange Sicht verhindert Die Gegner der Wiederaufrustung fuhrten als alternativen Weg eine mogliche Neutralitat oder das System der kollektiven Sicherheit an Letzteres sollte deeskalierend wirken indem man ein europaisches Sicherheitssystem unter Beteiligung aller Siegermachte aufzubauen versuchte Eine am 10 Juni eingereichte Verfassungsklage wurde am 30 Juli vom Bundesverfassungsgericht abgewiesen 1 Finanzielle Lasten Bearbeiten Ein weiterer Grund gegen die erneute Rustung bestand aus weitaus pragmatischeren Grunden Deutschland befand sich in einer wirtschaftlich schlechten Lage mit ungewisser Zukunft in den Kommunen bestanden Probleme die Fluchtlinge einzugliedern und es herrschte extreme Wohnungsnot Entwicklung der Wiederbewaffnungsdebatte bis 1950 BearbeitenBegonnen wurde die Diskussion zum Thema 1948 als britische und US amerikanische Strategen nach Mitteln zur Eindammung des sowjetischen Einflussgebietes suchten und dabei uber eine westdeutsche Wiederbewaffnung nachdachten In einer Zeitschrift der CDU erschien zu der Zeit folgender Artikel wenn die Jugend Westeuropas nicht mehr nach Nationen getrennt sondern vereint fur eine Abwehr gemeinsam eintrate In einer solchen westeuropaischen Armee konnte Westdeutschland einen Beitrag leisten Charakteristisch fur die Seite der Befurworter sind hier die Worte Abwehr und Beitrag Sie unterstellen auf der einen Seite eine konkrete Bedrohung die es abzuwehren gilt und stellen die Aufrustung legitimierend als notwendige Bundnisverpflichtung dar Es wurde zwar im Ausland daruber diskutiert Deutschland militarisch in Bundnissysteme einzugliedern doch ging daraus wohl keine zwingende Verpflichtung fur die Bundesrepublik hervor Die erste Ablehnungsvokabel der Opposition die Wiederbewaffnung die implizit durch das Prafix Wieder annimmt dass eine neue Wehrmacht entstehen konnte wird dementsprechend vermieden und sogar dementiert Adenauer druckt sich am 4 Dezember 1949 gegenuber der dpa so aus In der Offentlichkeit muss ein fur allemal klargestellt werden dass ich prinzipiell gegen eine Wiederaufrustung der Bundesrepublik Deutschland und damit auch gegen die Errichtung einer neuen deutschen Wehrmacht bin Adenauer versuchte dabei die Termini in Ubereinstimmung mit der offentlichen Meinung abzulehnen wahrend er gleichzeitig auf aussenpolitischem Parkett die Bildung einer deutschen Armee vorantrieb Die von Adenauer als differenzierende Bezeichnungen eingefuhrten Remilitarisierung in Anlehnung an die Demilitarisierung Deutschlands durch die Alliierten nach Ende des Krieges konnte sich allerdings in ihrer Unterscheidung nicht durchsetzen und war in der offentlichen Diskussion wie die Wiederbewaffnung deontisch negativ besetzt Daher wurde in den folgenden Reden eher auf Wendungen wie Beitrag zur Verteidigung Europas oder deutsches Kontingent in einer europaischen Armee zuruckgegriffen um die Bemuhungen als Beitrag zur Integration in den Westen darzustellen In einer Vortragsnotiz der Dienststelle Blank einem Stab der zur Vorbereitung militarischer Massnahmen eingesetzt worden war heisst es dazu Der Begriff Remilitarisierung sei wegen seiner Nahe zum Begriff Renazifizierung zu vermeiden Besser Eingliederung in die europaische Abwehrfront aus Notwehr Trotz dieser Bemuhungen gelang es bis zum Ende der Diskussion nicht den Begriff aus der offentlichen Diskussion zu verbannen bot er doch fur die Opposition einen wunderbaren von der CDU selbst geschaffenen Angriffspunkt Massgebliche Mitschuld an dem Widerstand gegen eine Remilitarisierung war die bereits erwahnte grundliche Demilitarisierungspolitik der Alliierten Gerade die ehemaligen Soldaten der Wehrmacht denen dadurch das Bild vermittelt wurde dass sie als Gesamtheit den Militarismus verkorperten straubten sich vehement gegen einen Waffendienst fur die Bundesrepublik hatten sie damit in der Vergangenheit doch keine guten Erfahrungen gemacht Die Frankfurter Hefte stellten diesen Widerspruch im September 1950 so heraus Die Remilitarisierung Westdeutschlands setzt voraus Funf Jahre alliiertes Gesetz zur Befreiung von Nationalsozialismus und Militarismus sind als Irrtum zu erklaren und ruckgangig zu machen Deutsche Generale und Soldaten sollen trotz Nurnberg und Landsberg wackere Bundesgenossen sein Der Versuch den Schuler der Demokratie in einen Unteroffizier der Freiheit zu verwandeln wird von Funk und Presse satirisch kommentiert Es zeichnet sich das ab was charakteristisch fur die ganze Debatte werden sollte namlich das Verknupfen der Wiederbewaffnung mit bestimmten Voraussetzungen Hier wurden die Forderung nach einer Ehrwiederherstellung des deutschen Soldaten als notwendige Bedingung verlangt Uwe Schumacher charakterisiert die Konfliktentwicklung wie folgt Die grosse Auseinandersetzung vollzieht sich ja nicht zwischen den Remilitarisierern schlechthin und irgendwelchen absoluten Pazifisten Die grosse Auseinandersetzung vollzieht sich zwischen denjenigen die unter heutigen Umstanden ihren Willen zur Remilitarisierung einfach durchdrucken wollen und denjenigen die eine feste nationale und internationale Voraussetzung dafur verlangen Am 2 Mai 1950 gaben die Vereinigten Stabschefs der USA eine Stellungnahme zur westlichen Deutschlandpolitik gegenuber ihrer Regierung ab 2 Die Vereinigten Stabschefs sind der festen Uberzeugung dass aus militarischer Sicht die angemessene und fruhe Wiederbewaffnung Westdeutschlands von grundlegender Bedeutung fur die Verteidigung Westeuropas gegen die UdSSR ist Um sicherzustellen dass die Arbeitskraft und die Rohstoffe des deutschen Volkes eine Quelle der konstruktiven Starke fur die freie Welt werden anstatt wiederum zu einer Bedrohung allein oder sogar gemeinsam mit der UdSSR sollte die gegenwartige Politik der Abrustung und Entmilitarisierung im Hinblick auf Westdeutschland geandert werden Am 17 Mai 1950 gaben die Vereinigten Stabschefs eine Stellungnahme zur Frage einer Bundespolizei in Westdeutschland ab Die Vereinigten Stabschefs sind ubereingekommen dem Rat der Aussenminister zu empfehlen dass Westdeutschland gestattet werden soll 5 000 Mann Bundespolizei zu haben die Staatsschutz Republican Guard genannt werden soll Die Vereinigten Stabschefs fordern nachdrucklich dass die Aussenminister dieser Empfehlung nachkommen da eine solche Truppe sehr wohl der erste Schritt zu einer spateren Wiederbewaffnung Deutschlands sein konne Einfluss des Koreakrieges BearbeitenNach dem Ausbruch des Koreakrieges am 25 Juni 1950 anderte sich die offentliche Meinung zu Gunsten der Bewaffnungsbefurworter Die Argumentation anderte sich nun zu einer Befurwortung der Wiederbewaffnung unter Verwendung von Begriffen wie Bedrohung Schutz und Verteidigung Zugute kam dieser Argumentationsweise eine Ahnlichkeit der politischen Lage in Korea und der in Deutschland Ausserdem befand sich die Opposition mit Ausnahme der KPD in der Zwickmuhle eine Sowohl als auch Haltung einzunehmen zu mussen das heisst die Wiederbewaffnung nicht abzulehnen aber auch nicht unter den Umstanden anzunehmen Massgeblichen Einfluss auf diese Entwicklung hatte die Tatsache dass der defensive Begriff des Wehrbeitrags sich im Laufe der Debatte durchgesetzt hatte und in den Gebrauch der SPD ubergewandert war Dies wirkte sich schwachend auf die Argumentationsbasis der Opposition aus da dieser somit eine undurchsichtige Komplexitat zugeschoben wurde Zunehmend trat somit die Politik der Starke in den Vordergrund die von den Amerikanern politisch vorgelebt wurde Kern dieser Argumentation war wieder die Systemahnlichkeit zwischen den Sowjets und den Nationalsozialisten wobei man so argumentierte dass der Zweite Weltkrieg hatte verhindert werden konnen hatte man gegenuber dem NS Regime eine entsprechende Aussenpolitik walten lassen Der Begriff der Systemahnlichkeit implizierte dass eine reelle Kriegsgefahr durch konkretes Handeln der Politik der Starke verhindert werden muss Adenauer beschreibt seine Vorstellung uber die Sowjetunion auf einer CDU Kundgebung wie folgt Die totalitaren Staaten verneinen Recht und Gesetz Wir kennen ja aus unserer Vergangenheit in Deutschland das System der totalitaren Staaten Wir wissen welche Gefahr ein grosser totalitarer Staat fur seine ganze Umgebung mit sich bringt Die Sowjet Union ist ein noch viel machtigerer und viel totalitarer Staat als es das nationalsozialistische Deutschland gewesen ist Bundesinnenminister Gustav Heinemann CDU trat 1950 zuruck und kritisierte in einer Rede vom 21 November 1951 die geplante Wiederaufrustung Angesichts der Tatsache des zweigeteilten Deutschlands muss die Bemuhung um eine Wiedervereinigung die beherrschende sein Der Bundeskanzler denkt daruber anders Fur ihn ist westdeutsche Aufrustung der Hebel fur die Erlangung westdeutscher Souveranitat Er trifft sich darin mit der Konzeption der amerikanischen Politik erdumspannender Rustung gegen die Sowjetunion Wenn der Weg des Bundeskanzlers zu Ende gegangen wird so sehe ich ein dreifaches Ergebnis voraus Das eine Ergebnis wird sein dass die Bundesrepublik Deutschland eine Scheinsouveranitat erlangt Ein anderes Ergebnis wird die vertiefte Spaltung Deutschlands und eine erhohte Kriegsgefahr sein Unbestreitbar wird westdeutsche Aufrustung verscharfend und keinesfalls entspannend wirken Russland wird reagieren Wir stehen vor der Frage ob wir durch das was hier in Westdeutschland geschehen soll nicht gerade die Lawine in Gang setzen vor der wir uns schutzen wollen Russland hat wiederholt erklart dass es eine westdeutsche Aufrustung keinesfalls dulden werde 3 In der Regierungskoalition regte sich im Juni 1952 erneut Widerstand unter den Abgeordneten Der aussenpolitische Experte der FDP Fraktion Karl Georg Pfleiderer schlug dabei vor Deutschland zwar mit einer nationalen Streitkraft zu versehen aber die Puffer Funktion zwischen den Machten auszuweiten Trotz dieser Kritik glattete sich die Emporung bis zur endgultigen Abstimmung so dass die FDP dem Vertragswerk zustimmte Siehe auch BearbeitenPleven Plan Europaische VerteidigungsgemeinschaftLiteratur BearbeitenMartin Wengeler Politische Leitvokabeln in der Adenauer Ara Walter de Gruyter Berlin 1996 Martin Wengeler Die Sprache der Aufrustung Zur Geschichte der Rustungsdiskussion nach 1945 Deutscher Universitatsverlag Wiesbaden 1992 Klaus Schubert Wiederbewaffnung und Westintegration Die innere Auseinandersetzung um die militarische und aussenpolitische Orientierung der Bundesrepublik von 1950 1952 Deutsche Verlags Anstalt Stuttgart 1970 Einzelnachweise Bearbeiten DFR BVerfGE 2 79 Plenargutachten Heuss Abgerufen am 2 November 2022 Manfred Gortemaker Geschichte der Bundesrepublik Deutschland ISBN 978 3 406 44554 5 S 295 Gustav Heinemann am 21 November 1951 Aus Verfehlte Deutschlandpolitik Irrefuhrung und Selbsttauschung Artikel und Reden Stimme Verlag Frankfurt Main 1969 S 19 f Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wiederbewaffnungsdiskussion amp oldid 227594242