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Karl Georg Pfleiderer 10 Mai 1899 in Stuttgart 8 Oktober 1957 in Bonn war ein deutscher Diplomat und Politiker der FDP DVP Er war von 1949 bis 1955 Mitglied des Deutschen Bundestages und anschliessend Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Jugoslawien Pfleiderer 1948 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Beruf 2 Politik 3 Ehrungen 4 Werke 5 Literatur 6 Weblinks 7 FussnotenLeben und Beruf BearbeitenNach dem Abitur am Stuttgarter Eberhard Ludwigs Gymnasium studierte Pfleiderer in Tubingen Rechtswissenschaften Dort war er Mitglied der den suddeutschen Liberalismus pragenden Tubinger Studentenverbindung Akademische Gesellschaft Stuttgardia Hier traf er spatere politische Weggefahrten wie Eberhard Wildermuth Reinhold Maier Konrad Wittwer und Wolfgang Haussmann Nach Beendigung von Studium Referendariat und Promotion trat er 1922 in das Auswartige Amt ein Zum 1 Oktober 1935 trat er der NSDAP bei Mitgliedsnummer 3 479 378 1 2 1941 und 1942 war er in der Wehrmacht und nahm nach eigenen Angaben am Feldzug im Osten als Rittmeister teil Danach kehrte er in das Auswartige Amt zuruck und stieg dort bis 1943 zum Gesandtschaftsrat und 1945 zum Generalkonsul auf 3 Er wurde unterbrochen von Verwendungen in der Zentrale in Berlin bis 1945 in Peking Moskau Leningrad Kattowitz und Stockholm eingesetzt Im Auswartigen Amt lernte er Adam von Trott zu Solz kennen und schloss sich dem weiteren Kreis der Verschworer des 20 Juli 1944 an ohne dort zu den bestimmenden Figuren zu gehoren In den Jahren vor dem Krieg ermoglichte er dem Anthroposophen und Reiseschriftsteller Hans Hasso von Veltheim durch administrative und finanzielle Unterstutzung seine Asien Reisen 4 Von 1948 bis 1950 war Pfleiderer Landrat des Landkreises Waiblingen Bei der Bundestagswahl 1949 kandidierte er im Bundestagswahlkreis Waiblingen erhielt 40 3 Prozent der Stimmen und zog in den 1 Bundestag ein Bei der Bundestagswahl 1953 erhielt er dort 32 9 Prozent der Wahlerstimmen und zog wiederum in den Bundestag ein Dieses Mandat legte er am 20 September 1955 nieder weiteres im Abschnitt Politik Pfleiderer wurde bald darauf Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Jugoslawien 1957 starb er unerwartet Zehn Tage nach Pfleiderers Tod brach die Bundesrepublik Deutschland gemass der Hallstein Doktrin die diplomatischen Kontakte zu Jugoslawien ab weil dieses die DDR volkerrechtlich anerkannt hatte Pfleiderer hatte sich stets gegen die Hallstein Doktrin ausgesprochen 5 Politik BearbeitenPfleiderer gehorte dem Deutschen Bundestag von 1949 bis September 1955 an Zur ersten Bundestagswahl August 1949 wurde er von der DVP aufgestellt obwohl er damals noch nicht DVP Mitglied war Er schloss sich direkt nach der Wahl der DVP Fraktion und kurze Zeit spater auch der DVP an Pfleiderer vertrat im 1 Bundestag 1949 bis 1953 und von der 1953 bis 1955 als direkt gewahlter Abgeordneter den Wahlkreis Waiblingen im Bundestag Er legte das Mandat am 20 September 1955 nieder um wieder in den Diplomatischen Dienst eintreten zu konnen Am 2 September 1952 forderte Pfleiderer in einer Denkschrift ein gesamteuropaisches Sicherheitssystem unter Berucksichtigung der Interessen der Sowjetunion mit einem hierin integrierten vereinigten Deutschland ohne die Gebiete jenseits der Oder Neisse Grenze Am 8 April 1954 gut ein Jahr nach Stalins Tod forderte er die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zur Sowjetunion was zu einer schweren Koalitionskrise mit der CDU CSU fuhrte die beinahe den Bruch der Koalition zur Folge gehabt hatte Seine Gedanken nahmen die spater von der FDP mitkonzipierte neue Ostpolitik der sozialliberalen Bundesregierung vorweg Gottlob Kamm ehemaliger Landesminister von der SPD galt 1953 als Pfleiderers einziger aussichtsreicher Gegenkandidat unter den Direktkandidaten 6 Pfleiderer wurde auch 1953 mit 32 9 Prozent der Stimmen direkt gewahlt Am 1 April 1951 grundeten Pfleiderer Gerhard Lutkens SPD Paul Bausch CDU und Josef Ernst Furst Fugger von Glott CSU die Deutsche Parlamentarische Gesellschaft Pfleiderer war 1951 bis 1954 ihr erster Vorsitzender Ehrungen BearbeitenIm Stadtteil Hertmannsweiler der Stadt Winnenden ist eine Strasse nach Pfleiderer benannt Werke BearbeitenPolitik fur Deutschland Reden und Aufsatze Stuttgart 1961 postum Literatur BearbeitenJorg Brehmer Was wird aus Deutschland Zum Leben und Denken des liberalen Landrates Karl Georg Pfleiderer Schriftenreihe der Reinhold Maier Stiftung Band 30 ZDB ID 135846 7 Reinhold Maier Stiftung Regionalburo Baden Wurttemberg Stuttgart 2003 Martin Jung Pfleiderer Karl Georg In Neue Deutsche Biographie NDB Band 20 Duncker amp Humblot Berlin 2001 ISBN 3 428 00201 6 S 351 f Digitalisat Maria Keipert Red Biographisches Handbuch des deutschen Auswartigen Dienstes 1871 1945 Herausgegeben vom Auswartigen Amt Historischer Dienst Gerhard Keiper Martin Kroger Band 3 L R Schoningh Paderborn u a 2008 ISBN 978 3 506 71842 6 S 472 f Karl Heinz Schlarp Alternative zur deutschen Aussenpolitik 1952 1955 Karl Georg Pfleiderer und die Deutsche Frage In Wolfgang Benz Hermann Graml Hrsg Aspekte deutscher Aussenpolitik im 20 Jahrhundert Aufsatze Hans Rothfels zum Gedachtnis Schriftenreihe der Vierteljahrshefte fur Zeitgeschichte Sondernummer Deutsche Verlags Anstalt Stuttgart 1976 ISBN 3 421 01783 2 S 211 248 Klaus Scholder Karl Georg Pfleiderer Der liberale Landrat Politiker und Diplomat Schriftenreihe der Reinhold Maier Stiftung Band 6 Reinhold Maier Stiftung Stuttgart 1979 Hans Heinrich Jansen Karl Georg Pfleiderers Gegenentwurfe zur Deutschlandpolitik Adenauers In Historisch Politische Mitteilungen 4 1997 S 35 71 PDF Volltext Zusammenfassung S 68 70 Wolfram Angerbauer Red Die Amtsvorsteher der Oberamter Bezirksamter und Landratsamter in Baden Wurttemberg 1810 bis 1972 Herausgegeben von der Arbeitsgemeinschaft der Kreisarchive beim Landkreistag Baden Wurttemberg Theiss Stuttgart 1996 ISBN 3 8062 1213 9 S 443 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Karl Georg Pfleiderer Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Robert Strobel Karl Georg Pfleiderer In Die Zeit Online 2012 abgerufen am 28 Juni 2017 Karl Georg Pfleiderer bei leo bw dem landeskundlichen Informationssystem Baden Wurttemberg Nachlass BArch N 1286Fussnoten Bearbeiten Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 32321473 Helmut Gewalt Angehorige des Bundestags I X Legislaturperiode ehemaliger NSDAP amp oder Gliederungsmitgliedschaften Memento vom 3 Januar 2016 im Internet Archive PDF Datei abgerufen am 19 November 2011 61 kB Pfleiderer Karl Georg Dr In Martin Schumacher Hrsg M d B Die Volksvertretung 1946 1972 Pabst bis Pytlik KGParl Online Publikationen Kommission fur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien e V Berlin 2006 ISBN 3 7700 5224 2 S 936 urn nbn de 101 1 2014070812574 kgparl de PDF 221 kB abgerufen am 19 Juni 2017 Karl Klaus Walther Hans Hasso von Veltheim Eine Biographie Mitteldeutscher Verlag Halle Saale 2004 S 135 159 Ostpolitik Probefall Tito In Der Spiegel Nr 42 1957 online Laut diesem Artikel waren Aussenminister Heinrich von Brentano 1901 1963 Staatssekretar Walter Hallstein 1901 1982 und Wilhelm Grewe 1911 2000 damals die massgeblichen Verfechter der Hallsteion Doktrin Wahrend des Bundestagswahlkampfes 1953 wurde in einer Waiblinger Zeitung folgendes Bonmot eines Wahlers veroffentlicht Eigentlich ist Kamm mein Mann weil er so gut saufen kann Ich wahl aber Pfleiderer denn der ist viel gescheiterer Normdaten Person GND 116167971 lobid OGND AKS LCCN n2004148408 VIAF 27814698 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Pfleiderer Karl GeorgKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker FDP DVP MdB und DiplomatGEBURTSDATUM 10 Mai 1899GEBURTSORT StuttgartSTERBEDATUM 8 Oktober 1957STERBEORT Bonn Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Georg Pfleiderer amp oldid 237011108