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Werner Schmauch 12 Marz 1905 in Herischdorf Landkreis Hirschberg im Riesengebirge 24 Mai 1964 in Greifswald war ein deutscher evangelischer Theologe Hochschullehrer fur Neues Testament und Dekan Portrat Werner Schmauch Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksLeben BearbeitenSchmauch war der Sohn eines preussischen Oberpostsekretars und der Tochter eines Gutsbesitzers die eine spannungsreiche Ehe fuhrten denn Sohn Werner erinnerte sich dass er als einziges Kind schon fruh zwischen den Eltern vermitteln musste 1 Sein Leben wurde ihm ausserdem erschwert durch eine Ruckgratverkrummung Nach dem Abschluss der Volksschule besuchte er die Oberrealschule in Hirschberg wo er 1924 seine Abiturprufung ablegte Werner wurde von seiner Mutter die in ihrer kirchlichen Gemeinschaft aktiv tatig war christlich geleitet Ebenso hatte sein Konfirmator offensichtlich auf seine weitere Orientierung grossen Einfluss Er nahm ein Studium der evangelischen Theologie in Breslau auf und setzte es in Bethel Tubingen Halle und Rostock fort 2 In diesen Notzeiten die von Folgen des Ersten Weltkrieges und von Inflation gepragt waren litt der Student manchmal so grossen Hunger dass er infolge Auszehrung zusammenbrach Auch das Nachholen der alten Sprachen die er auf seiner Schule nicht erlernt hatte fuhrten ihn bisweilen bis an die Grenze eines Nervenzusammenbruchs Nach sieben Jahren Verlobungszeit heiratete er 1932 Charlotte Koeppe die eine wesentliche Stutze fur ihn war Sie hat ihren Mann um 34 Jahre uberlebt Schon im Jahre 1931 hatte Schmauch bei dem Neutestamentler Ernst Lohmeyer promoviert und wurde am 5 Juli 1932 in Breslau zum Pfarrer ordiniert Zu Ernst Lohmeyer bestand nicht nur eine Lehrer Schuler Beziehung sondern auch ein freundschaftliches und fast familiar zu nennendes Verhaltnis denn Lohmeyer wurde auch der Patenonkel von Sohn Werner Christoph einem ihrer Kinder Nach seinem Vikariat wurde Schmauch von 1933 bis 1945 Pfarrer in Gross Weigelsdorf bei Breslau Er gehorte der Bekennenden Kirche an und zwar ihrem dahlemitischen Zweig an der sich an der sogenannten Naumburger Synode orientierte In ihrem Auftrag hielt er 1935 bis 1938 Vorlesungen uber das Neue Testament Schon im Marz 1935 kam es zu einer Verhaftung durch die Gestapo die einen grosseren Schlag gegen die nazifeindlichen Geistlichen fuhrte Zum Kriegsdienst war er wegen seiner Korperbehinderung ausgemustert worden Mit Katharina Staritz die seine Kommilitonin wahrend des Studiums gewesen ist war er freundschaftlich verbunden Sie war ebenfalls Lohmeyer Schulerin geworden und hatte aufgrund ihrer Bekenntnistreue Judenchristen versteckt oder ihnen im Buro Gruber zur Emigration verholfen Deswegen wurde sie 1942 im KZ Ravensbruck interniert Von 1938 bis 1945 war Schmauch als Dezernent fur die theologische Ausbildung in Schlesien tatig Wahrend des Zweiten Weltkrieges als die drei Pfarrerskinder bereits zu Schulkindern herangewachsen waren erlebten sie die Spannungen mit den Nazibehorden hautnah denen ein Pfarrer der im Kirchenkampf gegen die Deutschen Christen stand ausgesetzt war Sohn Christoph erinnerte sich mit Stolz an die Weigerung der Eltern den sogenannten Hitlergruss zu erweisen Die Schuler wurden deshalb beim Fahnenappell genotigt diesen Gruss mehrfach vor der angetretenen Schuler und Lehrerschaft zu uben Nach dem Ende des Krieges von 1946 bis 1947 war Schmauch unter schwierigsten Bedingungen Dekan des nunmehr polnisch verwalteten Niederschlesien zunachst in Bad Warmbrunn spater in Breslau Im Jahr 1948 ubersiedelte die Familie nach Gorlitz SBZ Schmauch wirkte bis 1950 als Mitglied der Kirchenleitung aus der er jedoch wegen Meinungsverschiedenheiten uber den kunftigen Weg der schlesischen Kirche ausschied Von 1950 bis 1951 war er Studienleiter des Sprachenkonvikts Berlin Nach seiner Habilitation im Jahr 1952 war er bis 1954 Dozent fur Neues Testament an der Humboldt Universitat in Berlin und danach bis 1964 Professor fur Neues Testament in Greifswald Von 1957 bis 1959 war er der Dekan der Theologischen Fakultat an der Ernst Moritz Arndt Universitat dieser Stadt Seit 1958 engagierte sich Werner Schmauch in der Christlichen Friedenskonferenz und wurde 1961 zu einem ihrer Vizeprasidenten gewahlt Schmauch war verheiratet und Vater der Kinder Isa Werner Christoph Werner Friedmann und Werner Traugott nbsp Grab Werner Schmauchs 2014 Sein Grab befindet sich auf dem Friedhof der Bugenhagenkirche Greifswald Wieck Werke BearbeitenIn Christus Neutestamentliche Forschungen I 9 Gutersloh 1935 Reaktion oder Bekennende Kirche Schriftenreihe der Bekennenden Kirche 3 Stuttgart 1949 Orte der Offenbarung und der Offenbarungsort im NT Berlin 1956 Gottingen 1956 Beiheft zu Ernst Lohmeyer Die Briefe an die Philipper Kolosser und an Philemon Gottingen 1964 Koexistenz Proexistenz Evangelische Zeitstimmen 20 Hamburg 1964 zu achten aufs Wort Ausgewahlte Arbeiten Hrsg in Verbindung mit Christa Grengel und Manfred Punge von Werner Christoph Schmauch Berlin 1966 Gottingen 1967 darin S 137 143 Bibliographie Werner Schmauch Hrsg von In memoriam Ernst Lohmeyer Stuttgart 1951 Hrsg von Ernst Lohmeyer Das Evangelium des Matthaus Gottingen 1956 2 Auflage 1958 Literatur BearbeitenWilliam Nagel Das Institut fur Theologie In Festschrift zur 500 Jahrfeier der Universitat Greifswald 17 10 1956 Band II Greifswald 1956 S 68 70 Walter Elliger 150 Jahre Theologische Fakultat Berlin Berlin 1960 S 140 Josef Hromadka Zum Ableben von Prof Werner Schmauch In Christliche Friedenskonferenz Band 10 1964 S 219 f Nachruf auf Prof D Werner Schmauch in Koexistenz S 7 f Heinz Kloppenburg Werner Schmauch In Junge Kirche Band 25 1964 S 335 Gunter Michalke Aus einem Brief zum Tode D Werner Schmauchs In Junge Kirche Band 25 1964 S 409 Josef B Soucek In memoriam Prof D Werner Schmauch Greifswalder Universitatsreden Neue Folge 22 1965 Ernst Hornig Hrsg Zur schlesischen Kirchengeschichte 1945 46 In Jahrbuch fur schlesische Kirchengeschichte Neue Folge 46 1967 S 91 151 Ernst Hornig Hrsg Die schlesische Kirche bald nach dem 2 Weltkrieg Teil II In Jahrbuch fur schlesische Kirchengeschichte Neue Folge 48 1969 S 102 191 Ernst Hornig Die schlesische Kirche in der Nachkriegszeit 1945 1951 In Jahrbuch fur schlesische Kirchengeschichte Neue Folge 51 1972 S 108 135 Ernst Hornig Hrsg Die evangelische Kirche von Schlesien 1945 1947 Dusseldorf 1968 Ernst Hornig Die Bekennende Kirche in Schlesien 1933 1945 Geschichte und Dokumente Gottingen 1977 Gerhard Ehrenforth Die schlesische Kirche im Kirchenkampf 1932 1945 Gottingen 1968 dazu Kurt Meier Theologische Rundschau Neue Folge 46 1981 S 104 Dorothea Neumarker Josef L Hromadka Munchen 1974 S 144 Fritz Gleisberg Die Kirchengemeinde Gross Weigelsdorf Kreis Oels von 1926 1931 In Jahrbuch fur schlesische Kirchengeschichte Neue Folge 55 1976 S 161 167 insbesondere S 167 Hans Georg Leder Pro Pace et Proexistenz Zum 15 Todestag von Prof Werner Schmauch In Der Standpunkt Band 7 1979 S 119 121 Wolfgang Wiefel 30 Jahre Arbeit am Neuen Testament In Der Standpunkt Band 7 1979 S 156 159 Manfred Punge Werner Schmauch Berlin 1981 Universitat Greifswald 525 Jahre Berlin 1982 Gerhard Besier Hrsg Altpreussische Kirchengebiete auf neupolnischem Territorium Gottingen 1983 Gerhard Besier Der SED Staat und die Kirche Gutersloh 1993 Kurt Meier Der evangelische Kirchenkampf Band III Gottingen 1984 S 310 315 657 f Carl Ordnung Was das Evangelium aus einem Menschen machen kann Zum 20 Todestag von Werner Schmauch In Der Standpunkt Band 12 1984 S 130 132 Gunter Haufe Werner Schmauch In Zeichen der Zeit Band 39 1985 S 78 f Joachim Rohde Die Geschichte des Berliner Lehrstuhls fur Neues Testament In WZ Berlin Band XXXIV 1985 S 539 543 J Jurgen Seidel Kirche mit grossen Opfern Die evangelische Kirche von Schlesien In Kirche im Sozialismus Band 11 1985 S 22 28 64 73 Heinrich Treblin Umkehr und Proexistenz Die Uberwindung des religiosen und politischen Egoismus In Deutsches Pfarrerblatt Band 85 1985 S 316 319 Heinrich Treblin Draussen vor dem Tor Zum Gedenken an Werner Schmauch 1905 1964 In Junge Kirche Band 46 1985 S 666 669 Hans Joachim Frankel Die evangelische Kirche von Schlesien nach 1945 In Jahrbuch fur schlesische Kirchengeschichte Neue Folge 67 1988 S 183 205 Thomas Friebel Kirche und politische Verantwortung in der sowjetischen Zone und der DDR 1945 1969 Gutersloh 1992 Wilfried Hilbrig Erfahrungen eines Mitbeteiligten am Kirchenkampf in der evangelischen Kirche Schlesiens In Jahrbuch fur schlesische Kirchengeschichte Neue Folge 71 1992 S 163 195 insbesondere S 169 Rudolf Mau Das Sprachenkonvikt In Berliner Theol Zschr Band 9 1992 S 107 118 insbesondere S 108 Werner Christoph Schmauch Von Gorlitz nach Conway In Christoph Klessmann Hrsg Kinder der Opposition Gutersloh 1993 S 138 144 Albrecht Schonherr aber die Zeit war nicht verloren Berlin 1993 S 205 207 Dietmar Ness Evangelisch kirchliches Leben in Schlesien nach 1945 In Jahrbuch fur schlesische Kirchengeschichte Neue Folge 73 1994 Religion in Geschichte und Gegenwart 3 Auflage Register S 214 Evangelisches Kirchenlexikon 1 Auflage Band IV S 782 f Theol Lexikon 2 Auflage 1981 S 188 192 376 Dietfried Gewalt Schmauch Werner In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 9 Bautz Herzberg 1995 ISBN 3 88309 058 1 Sp 320 322 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Einzelnachweise Bearbeiten Werner Christoph Schmauch Erinnerungen an den Vater Werner Schmauch Rede beim Akademischen Festakt am 12 April 2005 in Greifswald Immatrikulation von Werner Schmauch im Rostocker MatrikelportalWeblinks BearbeitenLiteratur von und uber Werner Schmauch im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Werner Schmauch in der Deutschen Digitalen Bibliothek Literatur uber Werner Schmauch in der Landesbibliographie MVNormdaten Person GND 118608487 lobid OGND AKS LCCN nr2007011146 VIAF 64800088 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schmauch WernerKURZBESCHREIBUNG deutscher TheologeGEBURTSDATUM 12 Marz 1905GEBURTSORT Herischdorf Landkreis Hirschberg im RiesengebirgeSTERBEDATUM 24 Mai 1964STERBEORT Greifswald Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Werner Schmauch amp oldid 236666854