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Das Wasserschloss Hofheim ist eine teilweise erhaltene Wasserburg mit einem spateren Schloss Kellerei der Fruhen Neuzeit am Kellereiplatz sudwestlich der mittelalterlichen Stadtmauer in Hofheim am Taunus im Main Taunus Kreis in Hessen Wasserschloss HofheimHofheim am Taunus Auszug aus der Topographia Hassiae von Matthaus Merian 1655Hofheim am Taunus Auszug aus der Topographia Hassiae von Matthaus Merian 1655Alternativname n Schloss HofheimStaat DeutschlandOrt Hofheim am TaunusEntstehungszeit um 1352 56 Schloss 1717 22Burgentyp NiederungsburgErhaltungszustand Burganlage ResteSchlossbau erhaltenGeographische Lage 50 5 N 8 27 O 50 086694444444 8 4470833333333 128 Koordinaten 50 5 12 1 N 8 26 49 5 OHohenlage 128 m u NHNWasserschloss Hofheim Hessen Die denkmalgeschutzte Ruine der StadtburgLageplan von Burg und VorburgDas um 1720 errichtete neue kurmainzische Kellerei Gebaude Verwaltungsbau im Bereich der ehemaligen Vorburg Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 2 1 Ehemalige Wasserburg 2 2 Kellerei Schloss 3 Gegenwart 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Burg und ihre Reste sind die altesten Gebaudeteile der Stadt Hofheim 1 Die Wasserburg wurde um 1352 56 von den Herren von Hofheim den Grafen von Falkenstein unmittelbar nach Verleihung des Stadtrechtes erbaut und 1356 als Slois zu Hoiffheim erwahnt Sie wurde dabei sudlich ausserhalb der damaligen Stadtmauer errichtet Dabei wurden Teile eines romischen Grabsteines die Abbildung eines berittenen Bogenschutzen im oberen Teil der Ringmauer verbaut 2 In der ersten Bauphase erfolgte neben der Errichtung der Ringmauer und des sudlichen Tores mit Torturm vermutlich der Bau des Wohngebaudes im Westen der Kernburg 1364 wurden Philipp VI von Falkensteins Burg und Ort Hofheim wahrend des Reichskriegs Falkensteiner Fehde 1364 1366 gegen den Landvogt Ullrich III von Hanau den vier Wetterauer Reichsstadten Frankfurt Friedberg Wetzlar und Gelnhausen und dem Erzbischof Kuno von Trier durch die Truppen von Kurmainz erobert 3 4 Mit dem Ende der Auseinandersetzungen kamen Stadt und Burg Hofheim an das Erzstift Mainz 5 Moglicherweise war Mainz nur Lehnsherr geworden denn noch 1376 kann die Witwe Philipps Agnes von Falkenstein Munzenberg ihre vier Sohne nur durch Zahlung von 10 500 Gulden aus der Gefangenschaft der Reifenberger befreien indem sie ein Jahr zuvor 1375 fur die von Kuno von Trier geliehene Summe unter anderen Burg und Ort Hofheim als Pfand einbrachte 6 1429 gelangten Burg und Ort in Pfandbesitz der Herren von Cronberg Durch den Mainzer Erzbischof Diether von Isenburg kam es 1460 zum Ruckerwerb der Burg 5 1478 erwarben die Herren von Eppstein Konigstein die Burg als neuerlichen Pfandbesitz Mit dem Aussterben der Herren von Eppstein im Jahre 1535 gelangte die Burg im Erbgang an die Grafen von Stolberg Konigstein Dreissig Jahre spater gelang es Mainz die Pfandschaft erneut einzulosen war und das Amt Hofheim wieder kurmainzisch werden zu lassen Ab 1433 war die Burg Sitz des kurmainzischen Kellers 7 bis von 1717 bis 1722 der Mainzer Kurfurst Lothar Franz von Schonborn das einem Schloss ahnliche Kellereigebaude einen langgestreckten spatbarocken Bau im ehemaligen Vorburgbereich der alten Burg mit einem Eckturm der Stadtmauer dem sogenannten Hexenturm nur wenige Meter nordlich der Burg errichten liess 5 Fur den Kurfursten waren Gemacher im oberen Stockwerk reserviert 8 Zwischen 1560 und 1570 sind umfangreiche Baumassnahmen beurkundet ein Marstall mit zwei daruberliegenden Speichern wurde 1562 erwahnt Im Dreissigjahrigen Krieg wurde die Burg in Mitleidenschaft gezogen aber nicht niedergebrannt Versuche die Burg in der Mitte des 17 Jahrhunderts zu erneuern unterblieben so dass nach weiteren Sturmschaden 1667 der Palas abgebrochen werden musste 1687 wurde das Kelterhaus an dieser Stelle errichtet Von 1686 bis 1687 sind Instandhaltungsmassnahmen am Marstall beschrieben Die Zerstorung der Burg vollzieht sich ab der ersten Halfte des 18 Jahrhunderts schleichend 1722 nach Verlegung des Sitzes des Kurmainzer Amtmanns in die neu erbaute Kellerei die ehemalige Vorburg innerhalb der Stadt wird die Kernburg nun nur noch wirtschaftlich genutzt und verfallt Wann die einzelnen Gebaude nach und nach verfallen oder abgerissen werden ist nicht genau bekannt In Folge der Franzosischen Revolution wurden jedoch Wasserschloss und Kellerei besetzt und zerstort 8 Von 1803 bis 1806 mit dem Reichsdeputationshauptschluss und der Sakularisation von Kurmainz kommt das Amt inklusive Burg an das sich bildende Herzogtum Nassau Im Verlauf der Ortserweiterung wurde 1811 der Wassergraben verfullt 1819 wird die Burg von dem Privatmann Philipp Joseph Weiler erworben Zwischen 1876 8 und 1877 78 gelangte die Burg durch Kauf endgultig an die Stadt Hofheim 5 In den darauffolgenden Einhundert Jahren erfuhr das Anwesen eine mehrfach Nutzungsanderung 8 1975 wurde die ehemalige Kellerei Hofheimer Vereinen zur Nutzung uberlassen 1990 1991 durchgefuhrte archaologische Untersuchungen lassen eine genauere Altersbestimmung der ersten Gebaude zu 9 2009 2010 wurde die Kellerei einer zweijahrigen Grundsanierung unterzogen 8 Beschreibung BearbeitenEhemalige Wasserburg Bearbeiten Die bis zu zehn Meter hohe teil erhaltene erhaltene Ringmauer mit einer Mauerstarke von bis zu zwei Metern 10 umfasste ein quadratisches Areal von 23 23 m Flache fast genau nach den Himmelsrichtungen ausgerichtet Im Merian Stich des 17 Jahrhunderts sind in allen Ecken Wehrturme zu sehen In der Sudmauer lag mittig das Haupttor welches mit Torturm und Zugbrucke gesichert war In der nordlichen Burgmauer befand sich ein weiteres Tor mit Zugbrucke aus jungerer Zeit welches uber die teilweise erhaltene Bogenbrucke uber den Wassergraben der Stadtmauer in den Ort fuhrte Die Vorburg wohl nur der Wirtschaftshof der Burg lag innerhalb der Stadtmauer im Bereich des heutigen Kellereigebaudes Es wird vermutet dass ursprunglich nur die West und Ostseite der Burg entlang der Burgmauer bebaut war In der Nordwestecke der Burg wird der zweigeschossige Palas verortet Vermutlich wurde dieser Fachwerkbau gegen Ende des 14 Jahrhunderts durch einen Steinbau ersetzt und nahm dann fast die gesamte Lange der Westmauer ein 10 Im 16 Jahrhundert wurde dem Palas wohl noch ein Sudflugel beigefugt 10 An der Sudmauer soll sich der Marstall und an der Ostseite der Burg sollen sich mehrere kleine Gebaude entlang der Burgmauer befunden haben die im 16 bzw 17 Jahrhundert durch massivere Bauten ersetzt wurden 5 Kellerei Schloss Bearbeiten nbsp Hexenturm Sichtbar sind die Gedenktafel Schiessscharten und der Aborterker am Kellereibau nbsp Kurmainzer VollwappenDas Kellereigebaude von um 1720 ein historischer Amtsbau und Verwaltungsstelle fur Naturaliensteuern konnte bei dendrochronologischen Untersuchungen nach der C14 Methode in den Grundmauern bis ins Jahr 1425 26 zuruckverfolgt werden Der spatbarocke auf der Eingangsseite zehnachsige zweigeschossige und langgezogen rechteckige Bau in Sudwest Nordost Ausrichtung hat seinen Eingang mittig auf der Nordseite Daruber befindet sich das kurfurstliche Mainzer Vollwappen Die kurze Seite des Baus ist nur zweiachsig wahrend die Sudseite eine unregelmassige Fensterverteilung aufweist und an der Ostecke den Hexenturm mit einer barocken polygonal geschweiften Haube angebunden hat Der Eckturm weist Schiessscharten und im Ubergang zur sudlichen Langseite des Kelleri Gebaudes einen Aborterker auf Auf der Sudseite des runden Hexenturms befindet sich eine Gedenktafel fur die Hofheimer Hexenverfolgungen Der schlossahnliche massive Bau tragt ein hohes Walmdach 11 Gegenwart BearbeitenVon der ehemaligen Burganlage ist noch die Burgmauer mit Toranlage und Torturm und der Brucke sowie das Kelterhaus im Inneren erhalten 12 Die zugehorigen Reste der Burgbrucke bestehen aus drei flach gespannten Bogen mit verwendeten Sandsteinquadern als Keilsteinen deren Bruchsteinmauerwerk durch die vergleichbare Technik zeitlich zur Entstehung der Burgmauer einzuordnen ist 13 Das ehemalige Kellereigebaude ist vollstandig erhalten saniert und wird von Vereinen der Stadt genutzt Die erhaltenen Burgreste und die ehemalige Kellerei sind ein Bau und Kulturdenkmal sowie Bestandteil der Gesamtanlage Altstadt und von grosser Bedeutung fur die Ortsgeschichte Hofheims 13 Literatur BearbeitenRudolf Knappe Mittelalterliche Burgen in Hessen 800 Burgen Burgruinen und Burgstatten 3 Auflage Wartberg Verlag Gudensberg Gleichen 2000 ISBN 3 86134 228 6 S 478 479 Georg Wilhelm Sante Hrsg Handbuch der historischen Statten Deutschlands Band 4 Hessen Kroners Taschenausgabe Band 274 Unveranderter Neudruck der 3 Auflage Kroner Stuttgart 1993 ISBN 3 520 27403 5 S 233 234 Christian Ottersbach Frankfurt amp Rhein Main Burgen und Schlosser in und um Aschaffenburg Darmstadt Mainz Taunus und Wetterau Petersberg 2010 Thomas Biller Burgen im Rheingau und im Taunus Schnell amp Steiner 2008 ISBN 978 3 7954 1991 2 S 145 148 Roswitha Schlecker Ausgrabungen in der Wasserburg zu Hofheim In Kreisausschuss des Main Taunus Kreises Hrsg Jahrbuch des Main Taunus Kreises Band 1 Hofheim a T 1993 Cornelia Sussmuth Hofheim am Taunus bauhistorische Untersuchungen im Hofheimer Wasserschloss In Denkmalpflege in Hessen 1993 ISSN 0935 8307 S 29 31 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wasserschloss Hofheim Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Schloss Hofheim Main Taunus Kreis Historisches Ortslexikon fur Hessen Stand 25 Juni 2014 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Hessisches Institut fur Landesgeschichte abgerufen am 20 Januar 2016 Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Hrsg Alte Burg In DenkXweb Online Ausgabe von Kulturdenkmaler in Hessen Wasserschloss und Kellerei auf www hofheim de abgerufen am 21 Januar 2016Einzelnachweise Bearbeiten Altes Wasserschloss bei meinestadt de Schloss Hofheim Abschnitt Funde Historisches Ortslexikon fur Hessen Stand 25 Juni 2014 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Hessisches Institut fur Landesgeschichte abgerufen am 20 Januar 2016 Karl Ebel Der Reichskrieg gegen Philipp d A von Falkenstein 1364 1366 In Mitteilungen des Oberhessischen Geschichtsvereins Bd 23 1915 ISSN 0342 1198 S 129 142 Dieter Wolf Kriegshandlungen im Reichskrieg gegen Philipp d A von Falkenstein 1364 1366 In Wetterauer Geschichtsblatter Jg 23 1974 S 21 22 a b c d e Schloss Hofheim Abschnitt Besitzgeschichte Historisches Ortslexikon fur Hessen Stand 25 Juni 2014 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Hessisches Institut fur Landesgeschichte abgerufen am 20 Januar 2016 Johann Georg Lehmann Urkundliche Geschichte der Herren und Grafen von Falkenstein am Donnersberge in der Pfalz In Mittheilungen des Historischen Vereines der Pfalz Bd 3 Speyer 1872 S 57 f Online Version Es ist zu beachten das die Ausfuhrungen Lehmanns aus dem 19 Jahrhundert zu den Falkensteinern nicht in allen Punkten korrekt sind Beleg fehlt a b c d e Webseite Geschichte der Stadt Hofheim Eintrag zu Hofheim Alte Burg in der privaten Datenbank Alle Burgen a b c Thomas Biller Burgen im Rheingau und im Taunus Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Hrsg Ehemaliges Kellereigebaude In DenkXweb Online Ausgabe von Kulturdenkmaler in Hessen Altes Wasserschloss Memento vom 22 Dezember 2014 im Internet Archive bei rhein main wiki de a b Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Hrsg Alte Burg In DenkXweb Online Ausgabe von Kulturdenkmaler in HessenBurgen und Schlosser in Hessen im Main Taunus Kreis Ringwall Alteburg Burg Eppstein Turmburg Eschborn Wasserschloss Hofheim Schloss Massenheim Paulinenschlosschen Schlosschen Rettershof Burg Schwalbach Schloss Weilbach Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wasserschloss Hofheim amp oldid 234494352