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Dieser Artikel behandelt den forstwirtschaftlichen Pflanzenschutz Fur Waldschutz als Umwelt und Naturschutz siehe Waldschutz Naturschutz Unter Waldschutz auch Forstschutz werden in der Forstwirtschaft Massnahmen zum Schutz von Waldern und Baumbestanden vor Schaden jeglicher Art verstanden Dabei werden sowohl die forstwirtschaftlichen wie auch die nicht materiellen Anspruche wie Erholung Klimawirkung oder Landschaftsgestaltung an den Wald als schutzenswert betrachtet Waldschutz Auto in LitauenIn der Vergangenheit bezeichnete man mit Waldschutz oder Forstschutz insbesondere die hoheitlich polizeiliche Tatigkeit des Forstpersonals die sich gegen allgemeine Straftater insbesondere aber gegen so genannte Wald oder Forstfrevler beispielsweise Diebstahl von Holz oder Reisig Wilderei Fischwilderei unerlaubte Waldweide richtete Heute steht der Schutz des Waldes gegen schadliche Tiere Pilze und Pflanzen Forstschadlinge oder Umwelteinflusse im Vordergrund Inhaltsverzeichnis 1 Forschungsgeschichte 2 Praktischer Waldschutz 2 1 Gefahren fur den Wald 2 2 Methoden des Waldschutzes 2 2 1 Schutz vor biotischen Gefahren 2 2 2 Schutz vor abiotischen Gefahren 2 3 Ausfuhrung 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseForschungsgeschichte BearbeitenErst Mitte des 20 Jahrhunderts begann der Waldschutz sich als Forschungsthema an deutschen Universitaten zu verbreiten Als Pioniere des Waldschutzes in Deutschland gelten die mittlerweile verstorbenen Gustav Wellenstein Freiburg Fritz Schwerdtfeger Eberswalde Gottingen und Wolfgang Schwenke Munchen Die Existenz von Pheromonen war ihnen zu Beginn noch nicht bekannt Praktischer Waldschutz BearbeitenGefahren fur den Wald Bearbeiten nbsp Waldbrand WarntafelDie Leistungsfahigkeit des Waldes wird sowohl von biotischen wie auch von abiotischen Faktoren bedroht Daruber hinaus kann der Wald auch durch forstwirtschaftliche Massnahmen geschadigt werden beispielsweise durch Ruckeschaden Die wesentlichen biotischen Gefahren fur den Wald sind Schadinsekten wie Borkenkafer z B Buchdrucker und Kupferstecher an Fichte Eichenwickler oder Schwammspinner Wildverbiss Pilz schadenZu den abiotischen Gefahren zahlen Klima einflusse Wetter wie Sturm Sturmholz Schnee Eis Frost Trockenheit Hitze und Blitz schlag Feuergefahr Waldbrand Eintrag von Schadstoffen Waldsterben Methoden des Waldschutzes Bearbeiten Im Rahmen des Waldschutzes werden zahlreiche unterschiedliche Methoden angewandt Hierbei kommt dem integrierten Pflanzenschutz eine besondere Rolle zu Ein Schwerpunkt liegt dabei auf dem Schutz gegen biotische Faktoren da die meisten abiotischen Faktoren durch Menschen kaum allenfalls die verschiedenen Dispositionen durch entsprechende waldbauliche Massnahmen beeinflussbar sind Schaden durch die forstwirtschaftliche Nutzung werden durch die entsprechende Ausbildung der Mitarbeiter minimiert Schutz vor biotischen Gefahren Bearbeiten Die Massnahmen gegen biotische Gefahren lassen sich grob in vier Bereiche einteilen Zu den physikalischen Verfahren zahlen die Nasslagerung und die Entrindung von geschlagenem Holz die Einzaunung von Aufforstungs flachen und der mechanische Schutz junger Baume gegen Wildverbiss Chemische Verfahren des Waldschutzes umfassen den Einsatz von Fungiziden Insektiziden Herbiziden und Rodentiziden Dabei kommt eine Vielzahl unterschiedlicher Wirkstoffe zum Einsatz zu denen unter anderem Schwefel Cyhalothrin Cypermethrin Glyphosat und Zinkphosphid gehoren 1 Die biologischen Waldschutzverfahren zerfallen in zwei Bereiche zum einen die Forderung von Nutzorganismen wie Vogeln Fledermausen oder Ameisen beispielsweise durch die Anlage von Totholz Inseln und zum anderen durch den Einsatz gentechnisch veranderter Organismen wie verschiedenen Bacillus thuringiensis Unterarten Davon unterschieden werden biotechnische Waldschutzverfahren die auf der Zweckentfremdung naturlicher Reaktionen auf Reize beruhen Als physikalische Reize werden Wildreflektoren eingesetzt wahrend Lockstofffallen und Repellents Schal und Verbiss Schutzmittel mit chemischen Reizen wirken Auch die Bestandsregulierung des Wildes durch Jagd dient dem Wald und Forstschutz da die Bestandesbegrundung durch Naturverjungung wesentlicher Bestandteil der modernen Forstwirtschaft ist und waldbauliche Zielsetzungen durch uberhohte Wildbestande oftmals nur mit erheblichem finanziellem Aufwand Einzelschutz Zaunung realisierbar sind Sie wird aber bei akzeptablen Wildstanden nicht zu den Kernaufgaben des Waldschutzes gezahlt Schutz vor abiotischen Gefahren Bearbeiten Die Moglichkeiten zum Schutz vor abiotischen Gefahren sind geringer da diese nur in geringem Umfang direkt beeinflussbar sind In Frage kommen unter anderem Massnahmen des Waldbaus als Schutz gegen Sturm oder klimatische Gefahren oder ggfs Offentlichkeitsarbeit um Waldbranden vorzubeugen Im Bereich des Immissionsschutzes wurden zahlreiche forstliche Massnahmen wie zum Beispiel die Kalkung entwickelt die allerdings nicht auf die Schadensursache wirken sondern auf die Symptome Ausfuhrung Bearbeiten nbsp Forstschutz Armelabzeichen BayernWaldschutz wird von Beamten des gehobenen Forstdienstes den Forstern auch Revierleitern oder auch von ausschliesslich zu diesem Zwecke eingestellten Forstschutzbeauftragten wahrgenommen Die Revierleiter und Forstschutzbeauftragten haben im Rahmen ihrer ortlichen und sachlichen Zustandigkeit die Stellung von Polizeivollzugsbeamten das heisst die Befugnisse des Polizeivollzugsdienstes jedoch in forstbezirks oder kreisbezogenem und sachlich eingeschranktem Umfang In Bayern sind fur den Forstschutz die im Vollzugsdienst tatigen Dienstkraften der bayerischen Polizei und die Forstschutzbeauftragten Forstschutzbeamte und Forstschutzbeauftragte zustandig 2 3 Siehe auch BearbeitenBaumschutz Pflanzliche Abwehr von Herbivoren Sanitarhieb WaldschadenLiteratur BearbeitenWolfgang Altenkirch Curt Majunke Bernhart Ohnesorge Hrsg Waldschutz auf okologischer Grundlage 86 Tabellen Eugen Ulmer Verlag Stuttgart 2002 ISBN 3 8001 3684 8 oder ISBN 978 38001 3684 1 Gunter Hartmann Heinz Butin Farbatlas Waldschaden Diagnose von Baumkrankheiten Eugen Ulmer Verlag Stuttgart 2017 4 Auflage ISBN 978 3 8001 5833 1 Stefan Kunze Heinz Ruppertshofen Praxis Waldschutz Strategien gegen das Waldsterben Landbuch Verlag Hannover 1995 ISBN 3 7842 0520 8 Siegfried Prien Hrsg Okologischer Waldschutz Eugen Ulmer Verlag Stuttgart 2016 ISBN 978 3 8001 0331 7 Fritz Schwerdtfeger Die Waldkrankheiten Lehrbuch der Forstpathologie und des Forstschutzes Paul Parey Hamburg und Berlin 1981 ISBN 3 490 09116 7 Wolfgang Schwenke Leitfaden der Forstzoologie und des Forstschutzes gegen Tiere Pareys Studientexte Nr 32 Parey Hamburg und Berlin 1981 ISBN 3 490 06816 5 Weblinks BearbeitenWald de uberwiegend auf Borkenkafer beschrankt Eidg Forschungsanstalt fur Wald Schnee und Landschaft Waldschutz Schweiz Forstliche Versuchsanstalt Baden Wurttemberg Waldschutz in Baden Wurttemberg Aktuelles Bayerische Staatsforstverwaltung Gefahren fur den Wald BMUB Projekte zum internationalen Waldschutz Sturm Witterung und Borkenkafer Risikomanagement im Forstschutz WSL Merkblatt fur die Praxis PDF 1 MB Einzelnachweise Bearbeiten Bundesamt fur Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit Hrsg Pflanzenschutzmittel Verzeichnis 2018 Teil 4 Forst 66 Auflage 7 Februar 2018 ISSN 0178 062X bund de PDF abgerufen am 10 September 2019 Art 32 Abs 1 Waldgesetz fur Bayern Aufgerufen am 17 August 2013 Ziff 2 1 2 Vollzug des Waldgesetzes fur Bayern BayWaldG Richtlinien zum Vollzug des Vierten Teils des Waldgesetzes fur Bayern Forstschutzrichtlinien ForstSchRL Bekanntmachung des Bayerischen Staatsministeriums fur Ernahrung Landwirtschaft und Forsten vom 22 Februar 1989 Nr F 1 FG 100c 1756 Fundstelle AllMBl 1989 S 291 Aufgerufen am 17 August 2013 Normdaten Sachbegriff GND 4017961 8 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Waldschutz amp oldid 233727726