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Der Kupferstecher Pityogenes chalcographus auch Gewohnlicher Kupferstecher oder Sechszahniger Fichtenborkenkafer genannt ist ein Russelkafer aus der Unterfamilie der Borkenkafer Scolytinae Da er seine Brutsysteme in der Rinde der Wirtsbaume anlegt wird er den Rindenbrutern zugerechnet KupferstecherPityogenes chalcographus Mannchen links und Weibchen rechts SystematikOrdnung Kafer Coleoptera Unterordnung PolyphagaFamilie Russelkafer Curculionidae Unterfamilie Borkenkafer Scolytinae Gattung PityogenesArt KupferstecherWissenschaftlicher NamePityogenes chalcographus Linnaeus 1761 Kupferstecher Zeichnung Befall von JungfichtenFrassgangeTriebe im Kronenbereich gekrummtFortgeschrittener Befall Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung 3 Lebensweise 4 Wirtschaftliche Bedeutung 4 1 Befall 4 2 Schadbild 4 3 Vorbeugung 5 Synonyme 6 Einzelnachweise 7 Literatur 8 WeblinksMerkmale BearbeitenDie Kafer werden 1 6 bis 2 9 Millimeter lang und haben einen braunschwarzen zylinderformigen Korper Frisch geschlupfte Tiere sind hell gefarbt Der Halsschild ist langer als breit vorne mit einem feinen Hockerkranz versehen gleichmassig gewolbt mit einer punktierten Basis versehen und verdeckt von oben gesehen den Kopf Es tragt einen glanzenden Mittelkiel und hat seitlich glanzende Flachen Die Halsschildbasis ist ungerandet Sie hat hinten eine glatte flache Langsschwiele Der Spitzenrand der Flugeldecken ist von unten gesehen einfach unmittelbar das Abdomen umfassend Die Flugeldecken sind parallel an der Basis und den Randern schwarzlich ansonsten rotbraun gefarbt und glanzend die Punktreihen sind schwach ausgebildet seitlich vor dem Ende sehr undeutlich Der Absturz beginnt in der Mitte der Flugeldecke und verlauft schrag nach unten Das Abdomen bleibt ab dem zweiten Sternit zum Ende hin gerade Das dritte Tarsenglied ist zylindrisch geformt Die Fuhler sind gelb die Beine sind braun wobei die Tarsen heller gefarbt sind Mannliche und weibliche Imagines unterscheiden sich voneinander Sexualdimorphismus Beim Mannchen besitzen die Flugeldecken am Absturz je drei grosse Kegelzahne sind beim Betrachten mit einer Lupe deutlich sichtbar und die Stirn hat kleine Hockerchen Bei den Weibchen besitzt die Stirn eine Grube am Absturz sind nur je drei kleine Hockerchen zu finden Verbreitung BearbeitenDie Art ist in Europa und Asien bis in den hohen Norden verbreitet Auf den Britischen Inseln sind sie selten Man findet sie in Nadelwaldern vom Flachland bis ins Gebirge aber auch in Parks Lebensweise BearbeitenDer Kupferstecher kommt an Fichten Picea und gelegentlich an Douglasie Pseudotsuge menziesii Sibirischer Larche Larix sibirica Europaischer Larche Larix decidua Kiefern Pinus Weiss Tanne Abies alba und Sibirischer Tanne Abies sibirica vor Er besiedelt die Rinde der Baume und ernahrt sich vom Bast und Rindengewebe Bevorzugt werden junge Baume die durch Wind oder Schnee geschadigt sind Altere Baume werden in den oberen Stammteilen und den Zweigen mit dunnerer Rinde besiedelt Das Frassbild weist eine meist in der Rinde verborgene Rammelkammer auf von der sternformig drei bis sechs Muttergange abgehen Diese sind etwa sechs Zentimeter lang und einen Millimeter breit Die zahlreichen dicht beieinander liegenden Larvengange sind zwei bis vier Zentimeter lang Durch die starke Besiedlung entstehen oft verwirrende Frassbilder die entfernt Kupferstichen ahneln daher der Name Die Tiere sind polygam Es konnen alle Stadien des Kafers im Brutbild unter der Rinde uberwintern Der Kupferstecher fliegt meist etwas spater als der Buchdrucker Ips typographus Es werden pro Jahr ein bis maximal zwei vollstandige Generationen gebildet wobei die Flugzeit im April Mai und von Juli bis August selten auch bis September ist Bei Auftreten am Stamm in Konkurrenz mit dem Buchdrucker beschrankt sich der Befall meist auf den dunnrindigen Stammteil Brutraumkonkurrenz Bedingt durch seine Korpergrosse kann sich der Kafer hier Brutraume erschliessen die dem Buchdrucker verwehrt sind In Ubergangsbereichen konnen beide Arten nebeneinander vorkommen Die Kafer senden Chalcogran 2 Ethyl 1 6 dioxaspiro 4 4 nonan und 1 Hexanol als Aggregationspheromone aus Wirtschaftliche Bedeutung BearbeitenBefall Bearbeiten Die Grunde fur einen starken Befall durch den Kupferstecher konnen lang anhaltende hohe Temperaturen uber 20 C ein starker Schadholzanteil unter anderem durch Windwurf Befall durch den Buchdrucker oder vorgeschadigte oder sonst geschwachte Wirtspflanzen sein Wie der Buchdrucker befallt auch der Kupferstecher stehende Fichten Aber auch in am Boden liegenden Asten und Baumkronen kann der Borkenkafer erfolgreich bruten Schadbild Bearbeiten Der Befall ist an sehr kleinen Einbohrlochern erkennbar Weitere Anzeichen sind Braun und Rotfarbungen der Baumkrone und Verlust der Nadeln In diesem Stadium sind die Jungkafer bereits ausgeflogen Am meisten gefahrdet sind Fichten im Stangenholzalter bei hoher Populationsdichte werden auch frisch gesetzte Jungfichten befallen die in weiterer Folge absterben Zuwachsverluste und Folgeschaden treten durch absterbende Aste Baumkronen oder Einzelbaume auf die Pilzinfektionen und andere rinden und holzbrutende Arten anziehen konnen An jungen Baumen ist die Art Primarschadling bei alten ist sie vergesellschaftet mit anderen Arten der Unterfamilie Vorbeugung Bearbeiten Im Gegensatz zum Buchdrucker ist beim Kupferstecher die Kontrolle mittels Bohrmehl kaum moglich So wird der Befall meist zu spat erkannt Es empfiehlt sich befallene Baumbestande so schnell wie moglich aufzuarbeiten regelmassige Kontrolle in den Sommermonaten durchzufuhren und Ast und Kronenmaterial zu vernichten Da durch naturliche Ereignisse immer brutfahiges Material vorhanden ist ist die beste Vorbeugung die als Wirtsbaume geeigneten Arten nur in dem ihnen zustehenden naturlichen Verbreitungsgebiet in Mischwaldform anzubauen Selbst dort ist mit dann geringeren Schaden zu rechnen Ausserhalb ihres naturlichen Verbreitungsgebietes sind die Wirtsbaume hochgradig gefahrdet wenn sie nicht unter optimalen Bedingungen wachsen konnen Dies ist etwa bei Fichten der Fall die unter 600 m Hohe angebaut werden Synonyme BearbeitenAus der Literatur sind fur Pityogenes chalcographus folgende Synonyme bekannt 1 Dermestes chalcographus Linnaeus 1761 Ips spinosus De Geer 1775 Scolytus sexdentatus Olivier 1795 Bostrichus xylographus Sahlberg 1836 Bostrichus bicolor Chevrolat 1838Einzelnachweise Bearbeiten Pityogenes chalcographus Linne 1761 Fauna Europaea Version 2 5 23 07 2012 abgerufen am 17 Februar 2013 Literatur BearbeitenSabine Grune Handbuch zur Bestimmung der europaischen Borkenkafer Verlag M amp H Schaper Hannover 1979 ISBN 3 7944 0103 4 Fritz Schwerdtfeger Ein Beitrag zur Fortpflanzungsbiologie des Borkenkafers Pityogenes chalcographus L Dissertation Hann Munden 1928 Fritz Schwerdtfeger Die Waldkrankheiten Lehrbuch der Forstpathologie und des Forstschutzes 4 neubearbeitete Auflage Parey Hamburg und Berlin 1981 ISBN 3 490 09116 7 Wolfgang Schwenke Hrsg u a Die Forstschadlinge Europas Ein Handbuch in 5 Banden Band 2 Kafer Parey Hamburg und Berlin 1974 ISBN 3 490 11016 1 Edmund Reitter Fauna Germanica Die Kafer des Deutschen Reiches Band 5 S 299 K G Lutz Stuttgart 1916 Edmund Reitter Fauna Germanica Die Kafer des Deutschen Reiches 5 Bande Stuttgart K G Lutz 1908 1916 Digitale Bibliothek Band 134 Directmedia Publishing GmbH Berlin 2006 ISBN 3 89853 534 7 Jiri Zahradnik Irmgard Jung Dieter Jung et al Kafer Mittel und Nordwesteuropas Parey Berlin 1985 ISBN 3 490 27118 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Kupferstecher Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen nbsp Commons Kupferstecher Kafer Album mit Bildern Videos und Audiodateien Zahlreiche Bilder bei Forestry Images Videos zu Pityogenes chalcographus herausgegeben vom Institut fur den Wissenschaftlichen Film Bereitgestellt im AV Portal der Technischen Informationsbibliothek Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kupferstecher Kafer amp oldid 233890609