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Vidhostice deutsch Widhostitz ist ein Ortsteil der Stadt Vroutek Rudig in Tschechien Er liegt zweieinhalb Kilometer sudlich von Vroutek und gehort zum Okres Louny VidhosticeVidhostice Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Ustecky krajBezirk LounyGemeinde VroutekFlache 511 haGeographische Lage 50 9 N 13 22 O 50 1559906 13 3725211 335 Koordinaten 50 9 22 N 13 22 21 OHohe 335 m n m Einwohner 100 2011 Postleitzahl 441 01Kfz Kennzeichen UVerkehrStrasse Vroutek VidhosticeBlick vom Hradischken auf Vidhostice im Hintergrund der Cerveny vrchEhemalige SchuleFriedhofskapelleKriegerdenkmal Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Ortsgliederung 4 Sehenswurdigkeiten 5 Personlichkeiten 5 1 Sohne und Tochter des Ortes 5 2 Ehrenburger 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDas Platzdorf Vidhostice befindet sich in der Rakovnicka pahorkatina Rakonitzer Hugelland in dem als fruher als Roter Grund bezeichneten Tal des Mlynecky potok Filirschbach bzw Linzer Bach der nordostlich des Dorfes im Stausee Vidhostice angestaut wird Im Nordosten erhebt sich der Cerveny vrch 356 m n m sudlich der Kapucinsky vrch 407 m n m und im Sudwesten die Vysoka straz Hoher Strassberg 415 m n m Anderthalb Kilometer westlich verlauft die Staatsstrasse II 226 zwischen Vroutek und Lubenec Lubenz von der in Luzec Lust eine Verbindungsstrasse nach Vidhostice abzweigt Nachbarorte sind Vroutek im Norden Mlyn Kuttenmuhle Kryry Kriegern und Strojetice Strojetitz im Nordosten U Trati Samota Ziegelschlag Knezek Breznice Pschesnitz und Novy Mlyn Neumuhle im Osten Mukodely Mokotil im Sudosten Pribenice Pribenz im Suden Lezky Leschkau Repany Rschepan und Drahonice Drahenz im Sudwesten Dolni Zahori Unter Dreihofen Vesce Wes und Luzec im Westen sowie Dvorek Gehla und Detan Godesin im Nordwesten Geschichte BearbeitenDie erste schriftliche Erwahnung von Widehoztutiz erfolgte 1252 als Besitz des Vladiken Radim von Widhostitz Spater wechselten sich verschiedene niedere Adelsgeschlechter als Besitzer des Gutes ab 1358 wurde das Dorf als Wydhosticz 1369 als Wedhosticz und 1383 als Widhossczicz bezeichnet Die alteste Nachricht uber die zum Dekanat Zlutice gehorige Filialkirche des hl Martin in Widhosticz findet sich in einem Zehntverzeichnis von 1384 Weitere Namensformen waren Vidhostycz 1388 und Widhostczicz 1405 Seit 1413 ist eine Pfarrei in Vidhostice nachweislich Im Jahre 1440 gehorte das Gut dem Ritter Alesch von Widhostitz Ales z Vidhostic der von der Burg Egerberg noch das Dorf Warta erwarb 1483 wurde das Dorf Wydhossticz genannt Ab 1543 besass Georg von Ullitz und Pleschnitz Jiri Ulicky z Plesnice das Gut und die Feste Widhosticz dies stellt zugleich die alteste Erwahnung der Feste dar Nachfolgende Besitzer des Gutes und der Feste waren bis 1584 die Herren Audriczky von Audrc Udrcsky z Udrce die nordlich der Kirche eine neue Feste anlegen liessen 1588 erwarb Radoslav Kinsky von Wchinitz und Tettau die Guter Bydhostcz und Vroutek Der heutige Ortsname Vidhostice lasst sich erstmals 1615 nachweisen Das nach der Schlacht am Weissen Berg konfiszierte Gut Vidhostice wurde von der Bohmischen Kammer an die Czernin von und zu Chudenitz veraussert Im Zuge der Eheschliessung mit Anna Katharina Czernin von und zu Chudenitz erhielt Johann Ludwig Nesslinger von Schelgengraben die Guter Vidhostice und Kostrcany als Mitgift Nesslinger liess nach 1655 an Stelle der neuen Feste ein kleines Schloss errichten Nach dem Dreissigjahrigen Krieg wurde die Gegend deutschsprachig Nesslinger hinterliess drei Sohne die sich 1664 das aus den Gutern Luzec Vidhostice Drahonice und Kostrcany bestehende Erbe teilten wobei Vidhostice dem Georg Ladislaus Nesslinger zufiel Dieser verstarb jedoch bereits um 1673 so dass sein Bruder Johann Adam Nesslinger auf Kostrcany und Drahonice das Gut Vidhostice erbte Im Jahre 1704 verausserten die Nesslinger das Gut an die Freiherren Kager von Stampach die es mit dem Gut Linz und weiteren Gutern zu einem stattlichen Herrschaftsbesitz verbanden Die erste Schule wurde 1725 im Haus Nr 19 eroffnet ihr Sprengel umfasste ausser Widhostitz auch die Dorfer Wes Lust und Drahenz Als erster ludi magister wurde der des Lesens Rechnens und Schreibens kundige vorherige herrschaftliche Vorlaufer Wenzel Roth eingesetzt er wechselte 1733 auf die besser bezahlte Schulmeisterstelle in Libin Karl Kager von Stampach erhob 1761 die Herrschaft Linz mit den angeschlossenen Gutern Lust Widhostitz Drahenz und Leschkau zu einem Majorat Das Schloss wurde in dieser Zeit zu einer Brennerei umgebaut 1768 erbte sein Neffe Franz Wenzel Reichsgraf Kager von Stampach das Fideikommissgut Linz Um 1780 erfolgte der Umbau des herrschaftlichen Jagerhauses zum neuen Schulgebaude Der Kirch und Schulsprengel wurde 1785 um die Dorfer Mokotill und Pschibenz erweitert 1787 bestand das Dorf Widhostitz bzw Widhossticze aus 29 Hausern mit einem Schloss und der Kirche des hl Martin unter der sich die Gruft der Familien Nesslinger von Schelgengraben und Kager von Stampach befand 1 Zu dieser Zeit erfolgte der Neubau der Kirche 1791 wurde die Pfarrei erneuert und die Kirche geweiht 1804 erbte Wenzel Reichsgraf Kager von Stampach und 1814 dessen Bruder Johann die Herrschaft Mit dem Tode von Johann Reichsgraf Kager von Stampach erlosch 1830 der Familienzweig der Kager von Stampach im Mannesstamme Fideikommisserbin wurde dessen Schwester Maria verheiratete Pachta von Rayhofen Im Jahre 1845 bestand das im Saazer Kreis gelegene Dorf Widhostitz auch Wiedhostitz bzw Widhosstice genannt aus 36 Hausern mit 237 deutschsprachigen Einwohnern Unter herrschaftlichem Patronat standen die Pfarrkirche St Martin die Pfarrei und die Schule Im Ort gab es zudem einen herrschaftlichen Meierhof eine dominikale Schaferei und ein dominikales Jagerhaus Das fruhere Schloss war ein Wirtschaftsgebaude geworden Nordlich lag die Widhostitzer Muhle mit einer Brettsage Das Dorf war Sitz eines beiden Linzer Forstreviere das eine Waldflache von 153 Joch 1112 Quadratklafter bewirtschaftete Die Teiche im Roten Grund bei Lust und Widhostitz waren trockengelegt und zu Wiesenland umgewandelt Widhostitz war Pfarrort fur Lust Linz Wes Mokotil Pribenz und Drahenz Das herrschaftliche Oberamt befand sich in Lust 2 Bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts blieb Widhostitz der Fideikommissherrschaft Linz untertanig Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Widhostitz Vidhostice ab 1850 mit dem Ortsteil Lust Luzec eine Gemeinde im Gerichtsbezirk Podersam Nachdem auch der neugebildete Familienzweig Pachta von Stampach ohne mannliche Nachkommen geblieben war wurde das Majorat der Reichsgrafen Kager von Stampach aufgehoben und die Herrschaft Lunz 1852 an Johann Baptist Riedl von Riedenstein und Johann Anton von Starck veraussert 1855 erwarb Riedl auch den Starckschen Anteil seine Erben verkauften die Gutsherrschaft 1868 an die Industriellenfamilie Baernreither Die Schule wurde 1863 fur den zweiklassigen Unterricht erweitert Der Friedhof an der Kirche wurde 1865 aufgelassen und nordlich des Dorfes an der Strasse nach Rudig ein neuer angelegt Ab 1868 gehorte Widhostitz zum Bezirk Podersam Im Jahre 1869 bestand das Dorf aus 44 Hausern und hatte 333 Einwohner 1871 wurde die Branntweinbrennerei stillgelegt und danach das Schloss zum Beamtenwohnhaus umgebaut Die Kinder aus Drahenz wurden 1877 nach Libin ausgeschult 1882 wurde in der Widhostitzer Schule der Industrialunterricht aufgenommen Zum 1 Januar 1887 begann nach einer weiteren Vergrosserung des Schulgebaudes der dreiklassige Unterricht Zum Ende des 19 Jahrhunderts erhielt die Schule durch Caroline Baernreither geborene Freiin Hausmann von Stetten eine besondere Forderung Dadurch wurde sie zu einer der bestausgestattetsten Schulen im ganzen Bezirk 1888 erwarb die Schule als einzige im Schulbezirk ein Pinakoskop Den 1893 gegrundeten Lese und Fortbildungsverein ubergab sie gegen ein symbolisches Entgelt die ca 500 Bande umfassende Volksbibliothek Przibenz und Mokotil wurden 1898 als eigene Schulgemeinde ausgeschult und der Unterricht in Widhostitz auf zwei Schulklassen reduziert Im Jahre 1900 hatte das Dorf Widhostitz 351 Einwohner 1910 waren es 354 Widhostitz zu dem zwei Einschichten die Widhostitzer Muhle und ein Forsthaus gehorten lag in einem breiten von Hugeln umgebenen Talkessel Das Ortsbild war unregelmassig der Teil links des Baches wurde gepragt von der Kirche der Schule dem Pfarrhaus und dem weitraumigen Gebaudekomplex des Meierhofes am rechten Ufer erstreckten sich Bauerngehofte und Hauslerwirtschaften In unmittelbarer Nahe des Dorfes lagen zwei kunstlich aufgeschuttete Hugel Hradischken genannt als Reste fruhzeitlicher Wallburgen von denen der sudwestliche noch vollstandig erhalten war 3 Haupterwerbsquelle war die Landwirtschaft hauptsachlich wurden Getreide Feldfutter Ruben Hopfen und Obst angebaut Die herrschaftlichen Grunde waren zu grossen Fluren vereinigt so dass die Feldwirtschaft rationell auf grossen Flachen betrieben werden konnte Die auf den Hohen gelegenen Walder nahmen ca 15 der Ortsflur ein das Wiesenland erstreckte sich entlang des von Pappeln gesaumten Bachlaufes Nach dem Ersten Weltkrieg zerfiel der Vielvolkerstaat Osterreich Ungarn Widhostitz wurde 1918 Teil der neu gebildeten Tschechoslowakischen Republik Beim Zensus von 1921 lebten in den 80 Hausern der Gemeinde Widhostitz 440 Personen darunter 353 Deutsche und 87 Tschechen 4 Davon entfielen 287 auf Widhostitz 53 Hauser und 153 auf Lust 27 Hauser 1930 lebten in den 55 Hausern von Widhostitz 302 Personen in der Gemeinde waren es 415 Nach dem Munchner Abkommen wurde Widhostitz im Oktober 1938 dem Deutschen Reich zugeschlagen und gehorte bis 1945 zum Landkreis Podersam 1939 hatte die Gemeinde 372 Einwohner 5 Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kam Vidhostice zur wiedererrichteten Tschechoslowakei zuruck Nach der Aussiedlung der meisten deutschen Bewohner wurde die Gemeinde mit Tschechen wiederbesiedelt 1950 lebten in den 53 Hausern von Vidhostice 128 Personen Bei der Gebietsreform von 1960 erfolgte die Aufhebung des Okres Podborany Vidhostice wurde Teil des Okres Louny Im selben Jahr erfolgte die Umgemeindung des Ortsteils Luzec nach Drahonice stattdessen kam Mukodely als Ortsteil zu Vidhostice Am 1 Juli 1978 wurde Vidhostice nach Vroutek eingemeindet Das ehemalige Schloss wurde in den 1980er Jahren abgerissen Beim Zensus von 1991 lebten in den 35 Hausern von Vidhostice 94 Personen 2011 hatte das Dorf 100 Einwohner und bestand wiederum aus 35 Wohnhausern Ortsgliederung BearbeitenDer Ortsteil Vidhostice bildet einen Katastralbezirk 6 Sehenswurdigkeiten BearbeitenPfarrkirche St Martin geweiht 1791 Pfarrhaus Friedhofskapelle linksseitig der Strasse nach Vroutek am nordlichen Ortsrand Burgstall Vidhostice Hradischken sudwestlich uber dem Dorf Denkmal fur die Gefallenen des Ersten Weltkrieges rechtsseitig des Mlynecky potok im Ortszentrum Stausee Vidhostice nordostlich des Dorfes am Mlynecky potokPersonlichkeiten BearbeitenSohne und Tochter des Ortes Bearbeiten Wenzel Wolfert 1820 1877 bohmischer PostkutscherEhrenburger Bearbeiten 1894 Josef Leopold 1903 Pfarrer und Erzdechant er wurde anlasslich seines 50 jahrigen Priesterjubilaums durch Kaiser Franz Joseph I mit dem Goldenen Verdienstkreuz mit der Krone und von der Gemeinde mit der Ehrenburgerschaft geehrt Literatur BearbeitenHistoricky lexikon obci Ceske republiky 1869 2011 Teil 3 Pocet obyvatel a domu podle kraju okresu obci casti obci a historickych osad lokalit Okres Louny Wenzel Rott Der politische Bezirk Podersam Gerichtsbezirke Podersam und Jechnitz eine Heimatskunde fur Schule und Haus Podersam 1902 S 543 550Weblinks BearbeitenVidhostice Stadt Vroutek Widhostitz Heimatkreis Podersam JechnitzEinzelnachweise Bearbeiten Jaroslaus Schaller Topographie des Konigreichs Bohmen Siebenter Theil Saatzer Kreis Prag und Wien 1787 S 119 120 Johann Gottfried Sommer Das Konigreich Bohmen Band 14 Saazer Kreis 1846 S 275 Wenzel Rott Der politische Bezirk Podersam Gerichtsbezirke Podersam und Jechnitz eine Heimatskunde fur Schule und Haus Podersam 1902 S 232 233 Chytiluv mistopis CSR 2 aktualisierte Ausgabe 1929 S 1373 Vicenice Vidon Michael Rademacher Landkreis Podersam Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Historicky lexikon obci Ceske republiky 1869 2011 Teil 3 Pocet obyvatel a domu podle kraju okresu obci casti obci a historickych osad lokalit Okres LounyOrtsteile von Vroutek Luzec Mlynce Mukodely Skytaly Vesce Vidhostice Vrbicka Vroutek Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Vidhostice amp oldid 223653111