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Die katholische Pfarrkirche St Martin tschechisch Kostel svateho Martina befindet sich im Ortsteil Vidhostice Widhostitz der Stadt Vroutek Rudig in Tschechien Sie steht unter dem Patrozinium des hl Martin von Tours Der spatbarocke Bau wurde anstelle eines gotischen Vorgangerbaus aus dem 14 Jahrhundert angelegt und 1791 geweiht Blick zur KircheKirche und PfarrhausInhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Beschreibung 3 1 Ausstattung 3 2 Grablege der Grafen Kager von Stampach 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie Kirche steht linksseitig des Mlynecky potok Filirschbach neben dem Pfarrhaus und dem Gutshof im Ortszentrum von Vidhostice Geschichte BearbeitenEine Kirche in Vidhostice bestand nach den Errichtungsbuchern 1 bereits vor 1384 Die erste Erwahnung der zum Dekanat Zlutice gehorigen Filialkirche des hl Martin erfolgte in einem Zehntverzeichnis von 1384 die Zehntleistung betrug 30 altbohmische Groschen Seit 1413 ist eine Pfarrei in Vidhostice nachweislich Ab 1580 gehorte die Kirche als Filiale zur Pfarrei Podborany Um 1650 ubernahm das Karmeliterkloster Chiesch mit Unterstutzung der Pfarrer von Libin und Puschwitz die Seelsorge in Widhostitz und den zum Kirchsprengel gehorigen Dorfern Wes und Drahenz Die Fuhrung der Matriken begann 1652 Zeitweilig waren auch Pfarradministratoren in Widhostitz eingesetzt 1784 wurde der Kirchsprengel um das Dorf Linz im Jahr darauf um Lust Pschibenz und Mokotill erweitert Wahrscheinlich erfolgte in dieser Zeit auch der Bau der neuen Kirche wobei vom Vorgangerbau die Sakristei mit der Gruft erhalten blieb Im Jahre 1791 wurde die Pfarrei Widhostitz wiedererrichtet und der Linzer Schlosskaplan Bartholomaus Schlick als Pfarrer eingefuhrt Zur Pfarrei gehorten die Filialkirche Kirche Maria Himmelfahrt in Pschibenz und die Schlosskapelle Linz Der Friedhof wurde 1865 aufgelassen und nordlich des Dorfes an der Strasse nach Rudig ein neuer angelegt 1964 wurde die Kirche einschliesslich der Kirchhofsmauer zum Kulturdenkmal erklart 2 3 Dessen ungeachtet verfiel sie in der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts zunehmend Wegen des baufalligen Zustandes wurde sie schliesslich gesperrt Im Jahre 2005 sturzte der Kirchturm teilweise ein Durch die Stadt Vroutek und den ortlichen Verein der Freunde der Kirche St Martin Sdruzeni pratel kostela sv Martina wurde der Wiederaufbau eingeleitet und der Turm 2010 durch den Pfarrer von Kryry Josef Simon gesegnet Inzwischen wurde auch das Kirchendach neu eingedeckt Die weitere Instandsetzung erfolgt sukzessive Die Kirche wird nicht fur Gottesdienste genutzt die Verwaltung der Pfarrei Vidhostice erfolgt durch die Pfarrei Podborany Beschreibung BearbeitenEs handelt sich um einen weitgehend geosteten einschiffigen Bau mit einem mit Zwiebelhaube und Laterne versehenen wuchtigen Turmanbau an der Hauptfassade in der Westseite Der den ostlichen Abschluss bildende Chor hat einen rechtwinkligen Grundriss mit abgeschragten Ecken zu seinen Seiten befinden sich die mit einem Tonnengewolbe uberwolbte Sakristei und das Oratorium Das Kirchenschiff der Chor und das Oratorium haben eine Flachdecke Die Fassade mit rechteckigen Fenstern wird durch Pilaster gegliedert Auf dem Sakristeidach ist ein Dachreiter aufgesetzt Umgeben wird das Bauwerk von der Umfassungsmauer des ehemaligen Friedhofes mit zwei von Saulen begrenzten Eingangen Ausstattung Bearbeiten Die Kirche besitzt drei Altare den Hauptaltar auf der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts sowie dem hl Josef und der Jungfrau Maria geweihte barocke Seitenaltare die ca ein Jahrhundert alter sind Die Altarbilder waren neuzeitlicher Art und befinden sich nicht mehr in der Kirche In das Fussbodenpflaster sind drei abgetretene Grabplatten eingelassen Im Kircheninnern befinden sich eine barocke Kanzel und ein Renaissance Taufstein Die auf der holzernen Chorempore gestandene Orgel wird in einer Orgelbauwerkwerkstatt rekonstruiert Grablege der Grafen Kager von Stampach Bearbeiten An der Ostseite der Kirche befand sich der Eingang zur Familiengruft der Grafen Kager von Stampach Uber dem Eingang war eine zweiteilige steinerne Inschrift angebracht rechtsseitig das Wappen der Herren Nesslinger von und zu Schelgengraben mit dem in Latein gehaltenen Spruch Der Tod Christi bringt Leben den Verstorbenen Georg Anton Nesslinger von Schelchengraben Herr in Widhostitz mit seiner Gemahlin Elisabeth geb Pottbuschin fur sich und seine Nachkommen Linksseitig das Wappen der Grafen von Stampach und die ebenfalls lateinische Inschrift Hore o Wanderer Der Tod nahm hinweg den Helden den erlauchten und hervorragenden Hr Hr Karl Kager Stampach Sr Majestat des Kaisers General uber Reiterei und Fussvolk Herr in Lunz Lust Widhostitz und Leschkau Grunder des Fideicommisses uber diesen Besitz der unter dem romischen Kaiser Kriegsdienst leistete Stets ohne Besoldung im Dienste sehr Tapfer doch unverwundet im Kampfe starb er an sehr schwerer Krankheit am 5 April 1768 im Alter von 77 Jahren In der Gruft wurden in drei Reihen die letzten Vertreter des Geschlechts Kager von Stampach beigesetzt unten Ludmilla Kager Grafin von Stampach 12 Mai 1605 22 November 1680 und Karl Kager Graf von Stampach 10 August 1691 5 April 1768 General der Kavallerie und Grunder der Fideikommissherrschaft mittig Franz Xaver Kager Graf von Stampach 8 Marz 1742 22 April 1804 Oberstburggraf des Konigreiches Bohmen Ritter des Stephansordens und k k Hofmarschall dessen Frau die Sternkreuzordens und Hofdame Karoline Kager Grafin von Stampach geborene Grafin von Unwerth der k k Kammerer Wenzel Kager Graf von Stampach 24 Janner 1771 20 Janner 1815 sowie Johann Kager Graf von Stampach 11 November 1777 13 Oktober 1813 oben Karl Graf von Pachta Freiherr von Rayhofen 16 September 1758 18 Dezember 1846 und dessen Frau Maria Grafin von Pachta geborene Grafin Kager von Stampach 31 Mai 1772 8 Dezember 1847 Literatur BearbeitenWenzel Rott Der politische Bezirk Podersam Gerichtsbezirke Podersam und Jechnitz eine Heimatskunde fur Schule und Haus Podersam 1902 S 545 547 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Church of Saint Martin Vidhostice Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kostel sv Martina hrady cz Kirchenbuchverzeichnis des Pfarrbezirks WidhostitzEinzelnachweise Bearbeiten Errichtungsbucher der Pfarreien der Prager Metropolitankirche Band 8 S 193 Kostel sv Martina USKP 42712 5 1471 In pamatkovykatalog cz Narodni pamatkovy ustav abgerufen am 1 Januar 1900 tschechisch Denkmalsbeschreibung auf MIS 50 1558806 13 3729792 Koordinaten 50 9 21 2 N 13 22 22 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Martin Vidhostice amp oldid 238743935