www.wikidata.de-de.nina.az
Vandenbrandeit ist ein selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Oxide und Hydroxide Es kristallisiert im Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Cu UO2 OH 4 und entwickelt meist durchsichtige bis durchscheinende dunne tafelige bis blattrige Kristalle oft in parallelen Lagen zusammengesetzt aber auch massige Aggregate von dunkelgruner bis schwarzgruner Farbe und gruner Strichfarbe VandenbrandeitVandenbrandeit schwarzgrun mit Kasolit gelbgrune Flocken aus der Musonoi Mine Katanga Demokratische Republik Kongo Sichtfeld 15 mm Allgemeines und KlassifikationIMA Symbol Vbd 1 Chemische Formel Cu UO2 OH 4 Mineralklasse und ggf Abteilung Oxide und HydroxideSystem Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana IV H 04 IV H 04 010 4 GB 45 05 03 02 01Kristallographische DatenKristallsystem triklinKristallklasse Symbol triklin pinakoidal 1 2 Raumgruppe P1 Nr 2 Vorlage Raumgruppe 2 3 Gitterparameter a 7 855 A b 5 449 A c 6 089 Aa 91 44 b 101 90 g 89 2 3 2 Formeleinheiten Z 2 3 2 Physikalische EigenschaftenMohsharte 4Dichte g cm3 4 91 bis 5 03Spaltbarkeit vollkommen nach 001 Farbe dunkelgrun schwarzgrunStrichfarbe grunTransparenz durchsichtig bis durchscheinendGlanz GlasglanzRadioaktivitat stark radioaktivKristalloptikBrechungsindizes na 1 760 bis 1 770nb 1 780 bis 1 792ng 1 800 4 Doppelbrechung d 0 040 4 Optischer Charakter zweiachsig negativAchsenwinkel 2V gemessen 90 berechnet 60 bis 88 4 Pleochroismus gelbgrun bis blaugrun Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Kristallstruktur 4 Eigenschaften 5 Bildung und Fundorte 6 Vorsichtsmassnahmen 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenErstmals gefunden wurde der Vandenbrandeit in einer Uranerz Lagerstatte bei Kalongwe in Katanga Demokratische Republik Kongo und beschrieben 1932 durch Alfred Schoep 1881 1966 der das Mineral nach Pierre Van den Brande benannte dem belgischen Geologen und Bodengutachter von Katanga der die Lagerstatte in Kalongwe entdeckte Klassifikation BearbeitenIn der alten Systematik der Minerale nach Strunz 8 Auflage gehort der Vandenbrandeit noch zur gemeinsamen Abteilung der Uranyl Hydroxide und Hydrate Mit der Uberarbeitung der Strunz schen Mineralsystematik in der 9 Auflage wurde diese Abteilung aufgeteilt und zusatzlich praziser nach der Art der beteiligten Kationen und der Kristallstruktur unterteilt Das Mineral steht somit jetzt in der Abteilung der Uranyl Hydroxide und dort als einziger seiner Gruppe in der Unterabteilung Mit zusatzlichen Kationen K Ca Ba Pb usw mit vorwiegend UO2 O OH 5 pentagonalen Polyedern Die im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Vandenbrandeit ebenfalls in die Klasse der Oxide dort allerdings in die Abteilung der Uran und thoriumhaltige Oxide mit einer Kationenladung von 8 AO4 auch hydratisiert Kristallstruktur BearbeitenVandenbrandeit kristallisiert im triklinen Kristallsystem in der Raumgruppe P1 Raumgruppen Nr 2 Vorlage Raumgruppe 2 mit den Gitterparametern a 7 855 A b 5 449 A c 6 089 A a 91 44 b 101 90 und g 89 2 5 sowie zwei Formeleinheiten pro Elementarzelle 2 Eigenschaften BearbeitenDas Mineral ist durch seinen Urangehalt von bis zu 59 27 radioaktiv Unter Berucksichtigung der Mengenanteile der radioaktiven Elemente in der idealisierten Summenformel sowie der Folgezerfalle der naturlichen Zerfallsreihen wird fur das Mineral eine spezifische Aktivitat von etwa 106 kBq g 2 angegeben zum Vergleich naturliches Kalium 0 0312 kBq g Der zitierte Wert kann je nach Mineralgehalt und Zusammensetzung der Stufen deutlich abweichen auch sind selektive An oder Abreicherungen der radioaktiven Zerfallsprodukte moglich und andern die Aktivitat Bildung und Fundorte Bearbeiten nbsp Vandenbrandeit schwarzgrun mit deutlich sichtbarer blattriger Struktur aus der Musonoi Mine Katanga Demokratische Republik Kongo Gesamtgrosse der Stufe 5 5 2 2 4 cm Vandenbrandeit bildet sich sekundar in der Oxidationszone von kupferhaltigen Uran Lagerstatten und tritt dort vorwiegend in Paragenese mit Cuprosklodowskit und Kasolit aber auch mit Chalkosin Chalkopyrit Curit Goethit Malachit Sharpit Sklodowskit Uraninit und Uranophan auf Weltweit konnte Vandenbrandeit bisher an 10 Fundorten Stand 2009 nachgewiesen werden Bei Lodeve in Frankreich bei St Just in Penwith England neben seiner Typlokalitat Kalongwe noch bei Lubumbashi Kambove Kamoto Kolwezi Shinkolobwe und Swambo in der Demokratischen Republik Kongo sowie unter Vorbehalt bei Nove Mesto na Morave Mahren in Tschechien 6 Vorsichtsmassnahmen BearbeitenAufgrund der Toxizitat und der starken Radioaktivitat des Minerals sollten Mineralproben vom Vandenbrandeit nur in staub und strahlungsdichten Behaltern vor allem aber niemals in Wohn Schlaf und Arbeitsraumen aufbewahrt werden Ebenso sollte eine Aufnahme in den Korper Inkorporation Ingestion auf jeden Fall verhindert und zur Sicherheit direkter Korperkontakt vermieden sowie beim Umgang mit dem Mineral Atemschutzmaske und Handschuhe getragen werden Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenPaul Ramdohr Hugo Strunz Klockmanns Lehrbuch der Mineralogie 16 Auflage Ferdinand Enke Verlag 1978 ISBN 3 432 82986 8 S 560 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Vandenbrandeite Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Mineralienatlas Vandenbrandeit Wiki Fotos von Vandenbrandeit auf den Webseiten der Association des Geologues Amateurs de Belgique AGAB Einzelnachweise Bearbeiten Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b c d Webmineral Vandenbrandeite englisch a b American Mineralogist Crystal Structure Database Vandenbrandeite englisch 1977 a b c Vandenbrandeite bei mindat org engl American Mineralogist Structure Database Vandenbrandeite englisch 1977 Mindat Localities for Vandenbrandeite Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Vandenbrandeit amp oldid 237873499