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Die Shinkolobwe Mine auch Chinkolobwe oder Kasolo Mine 1 ist ein Uran und Kobalt Bergwerk und zugleich eine ehemalige Siedlung in der Provinz Haut Katanga der Demokratischen Republik Kongo Shinkolobwe liegt rund 20 km westlich der etwa 400 000 Einwohner zahlenden Stadt Likasi Shinkolobwe MineAllgemeine Informationen zum BergwerkShinkolobwe Uranmine 1925Andere Namen Kasolo MineAbbautechnik UntertagebauInformationen zum BergwerksunternehmenBetriebsbeginn 1915Betriebsende 1960Geforderte RohstoffeAbbau von Kupfer Cobalt Nickel Uran LagerstatteGeographische LageKoordinaten 11 2 30 S 26 33 0 O 11 041666666667 26 55 Koordinaten 11 2 30 S 26 33 0 OShinkolobwe Mine Demokratische Republik Kongo Lage Shinkolobwe MineStandort ShinkolobweProvinz Haut KatangaStaat Demokratische Republik Kongo Das zum Bau der uber Hiroshima und Nagasaki abgeworfenen Atombomben verwendete Uran bzw daraus gewonnenes Plutonium stammte aus diesem Bergwerk 2 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Geologie 2 Mineralfunde 3 Typlokalitaten 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte und Geologie Bearbeiten nbsp Curit gelborange nadelig Kasolit gelborange prismatisch und Metatorbernit blattig grun aus der Shinkolobwe MineDas von 1915 bis 1960 betriebene Bergwerk von Shinkolobwe befindet sich auf dem Hugel Kasolo daher teilweise auch als Kasolo Mine bezeichnet und gilt als uranreichste Erzlagerstatte der Welt In Shinkolobwe wurde bereits vor mehreren Jahrhunderten in kleinerem Umfang Kupfer gewonnen 1915 wurden dort von Projektor Major Sharp im Rahmen von Vermessungsarbeiten Uranmineralien entdeckt Die epigenetische Stockwerklagerstatte wurde ab 1921 im Tagebau wie auch im Untertagebau abgebaut Grosster Abnehmer fur das Uran das von der belgischen Union Miniere du Haut Katanga UMHK abgebaut wurde waren die USA 1940 wurden uber 1 000 t hochprozentiges Uranerz aus Shinkolobwe in die Vereinigten Staaten verschifft Dieses wurde spater im Rahmen des Manhattan Projekts zum Bau der Atombomben verwendet die 1945 uber Hiroshima und Nagasaki abgeworfen wurden Die Bergbaugesellschaft setzte den Uranabbau auch nach dem Zweiten Weltkrieg zunachst fort Mit dem Abzug Belgiens aus dem Kongo 1960 wurde der Erzabbau in Shinkolobwe beendet und die Stollen mit Beton verfullt Diese Massnahmen verhinderten jedoch nicht dass insbesondere seit den 1990er Jahren illegal und in Handarbeit mehrheitlich durch Frauen und Kinder weiter Erz abgebaut wurde hauptsachlich Kupfer und Kobalt z B das Kobaltoxid Heterogenit Der uranhaltige radioaktive Abraum wurde unkontrolliert in der Umgebung abgelagert zum Teil zur Verfullung von Gelandeunebenheiten oder beim Wegebau verwendet 2004 kamen beim Einsturz einer Grube mehrere Menschen ums Leben und Shinkolobwe wurde per Dekret des Prasidenten erneut geschlossen Die Minensiedlung in der etwa 15 000 Menschen lebten wurde niedergebrannt Dennoch fand und findet weiterhin illegaler Erzabbau Kleinstbergbau statt 3 2006 wurde berichtet dass der Iran versucht habe Uran aus Katanga vermutlich Shinkolobwe einzufuhren 4 Zur Beseitigung der Umweltschaden und gegen die Kontamination von Wohngebieten und Trinkwasser durch giftige bzw radioaktive Mineralien werden bislang keine wirksamen Massnahmen getroffen wie auch das Risiko des Schmuggels radioaktiven Materials ins Ausland nach wie vor besteht Mineralfunde BearbeitenInsgesamt konnten in Shinkolobwe bisher Stand 2015 124 Minerale und 9 Varietaten nachgewiesen werden Fur 34 Minerale gilt Shinkolobwe zudem als Typlokalitat 3 Shinkolobwe halt damit Rang 8 unter den Fundorten mit den meisten Typlokalitatsmineralen 5 Uran wird in Shinkolobwe hauptsachlich von Kobalt und Nickel begleitet Kupfer ist nahezu nicht vorhanden Das Haupt Nickelsulfid ist Vaesit Typlokalitaten BearbeitenZu den in Shinkolobwe erstmals gefundenen Mineralen gehoren die folgenden Becquerelit Ca UO2 6 O4 OH 6 8H2O Bijvoetit Y Y8 UO2 16O8 CO3 16 OH 8 39H2O Billietit Ba UO2 6 O4 OH 6 8H2O Cattierit CoS2 Comblainit Ni4Co3 2 CO3 OH 12 3H2O Cousinit moglicherweise Mg Umohoit MgU2Mo2O13 6H2O Curit Pb3 UO2 4 O4 OH 3 2 2 H2O Dewindtit Pb3 H UO2 3O2 PO4 2 2 12H2O Dumontit Pb2 UO2 3O2 PO4 2 5H2O Fourmarierit Pb UO2 4O3 OH 4 4H2O Gauthierit KPb UO2 7O5 OH 7 8H2O Ianthinit U4 2 UO2 4 O6 OH 4 9H2O Kasolit Pb UO2 SiO4 H2O wurde nach seiner Typlokalitat Kasolo Mine benannt Lepersonnit Gd Ca Gd Dy 2 UO2 24 SiO4 4 CO3 8 OH 24 48H2O Masuyit Pb UO2 3 O3 OH 2 3H2O Metasaleeit Mg UO2 2 PO4 2 8H2O Metaschoepit UO3 nH2O n 2 Metastudtit UO2 O2 H2O 2 Metavandendriesscheit Pb1 57 UO2 10 O6 OH 11 nH2O n lt 11 Oursinit Co Mg UO2 2Si2O7 6H2O Paraschoepit UO3 nH2O n lt 2 Parsonsit Pb2UO2 PO4 2 2H2O Piretit Ca UO2 3 SeO3 2 OH 4 4H2O Protasit Ba UO2 3O3 OH 2 3H2O Richetit Fe3 Mg xPb2 8 6 UO2 36O36 OH 24 41H2O Roubaultit Cu2 UO2 3 CO3 2O2 OH 2 4H2O Saleeit Co Typlokalitat Mg UO2 2 PO4 2 10H2O Sayrit Pb2 UO2 5O6 OH 2 4H2O Schoepit UO2 4 O OH 6 6H2O Sharpit Ca UO2 6 CO3 5 OH 4 6H2O Sklodowskit H3O 2Mg UO2 2 SiO4 2 2H2O Soddyit UO2 2 SiO4 2 H2O Stilleit ZnSe Studtit UO2 O2 H2O 2 H2O 2 Urancalcarit Ca UO2 3 CO3 OH 6 3H2O Vandendriesscheit Pb1 57 UO2 10 O6 OH 11 11H2O Wyartit CaU5 UO2 2 CO3 O4 OH 7H2O Wyartit II CaU5 UO2 2O4CO3 OH 3H2OMinerale aus Shinkolobwe nbsp Becquerelit nbsp Billietit nbsp Curit nbsp MasuyitLiteratur BearbeitenBonnie Campbell Hrsg Mining in Africa Regulation and Development Pluto Press 2009 ISBN 978 0 7453 2939 0 S 208 J P Richards Mining society and a sustainable world Springer 2009 ISBN 978 3 642 01102 3 S 308 309 Sean Rorison Congo Democratic Republic and Republic Bradt Pub 2008 ISBN 978 1 84162 233 0 S 145 Michael Schaaf Kernspaltung im Herzen der Finsternis Afrika und die Ursprunge des Nuklearzeitalters in Vera Keiser Hrsg Radiochemie Fleiss und Intuition Neue Forschungen zu Otto Hahn Berlin 2018 ISBN 978 3 86225 113 1 Josef Lhoest Eddy van der Meersche Lapis Jahrgang 17 Nr 3 Auflage Christian Weise Verlag GmbH 1992 ISSN 0176 1285 S 24 Themenheft Shaba Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Mine von Shinkolobwe Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Typlokalitat Shinkolobwe Mine Kasolo Mine In Mineralienatlas Lexikon Geolitho Stiftung abgerufen am 23 September 2020 V D C Daltry The type mineralogy of Africa Zaire In Annales de la Societe Geologique de la Belgique T 115 fasc 1 1992 S 33 62 online Madeleine Drohan Toxic Lode The Mines of Shinkolobwe In Amnesty International Magazine Winter 2008 online Tom Zoellner A Radioactive Cut in the Earth That Will Not Stay Closed In Scientific American 27 Marz 2009 onlineEinzelnachweise Bearbeiten Typlokalitat Shinkolobwe Mine Kasolo Mine In Mineralienatlas Lexikon Geolitho Stiftung abgerufen am 23 September 2020 Michael Schaaf Kernspaltung im Herzen der Finsternis Afrika und die Ursprunge des Nuklearzeitalters in Vera Keiser Hrsg Radiochemie Fleiss und Intuition Neue Forschungen zu Otto Hahn Berlin 2018 ISBN 978 3 86225 113 1 S 433ff a b Typlokalitat Shinkolobwe Mine Kasolo Mine Shinkolobwe Kambove District Haut Katanga DR Congo In mindat org Hudson Institute of Mineralogy abgerufen am 23 September 2020 englisch Iran s plot to mine uranium in Africa Sunday Times 6 August 2006 englisch Most prolific type localities In mindat org Hudson Institute of Mineralogy abgerufen am 23 September 2020 englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Shinkolobwe Mine amp oldid 229178712