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Fourmarierit ist ein seltenes Mineral aus der Mineralklasse der Oxide und Hydroxide Er kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Pb UO2 O3 OH 4 3 FourmarieritOrange rote Fourmarieritkristalle neben gelben Soddyitkristallen aus der Shinkolobwe Mine Bildbreite ca 5 mm Allgemeines und KlassifikationIMA Symbol Fmr 1 Chemische Formel Pb UO2 4 O3 OH 4 4H2OMineralklasse und ggf Abteilung Oxide und HydroxideSystem Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana IV H 07 IV H 07 010 4 GB 25 05 09 02 01Kristallographische DatenKristallsystem orthorhombisch pseudohexagonal Kristallklasse Symbol orthorhombisch pyramidal mm2Raumgruppe Bb21m Nr 36 Stellung 5 Vorlage Raumgruppe 36 5 2 Gitterparameter a 13 99 A b 16 40 A c 14 29 A 2 Formeleinheiten Z 8 2 Haufige Kristallflachen 001 101 111 Physikalische EigenschaftenMohsharte 3 bis 4Dichte g cm3 gemessen 6 05 und 7 04 berechnet 5 98Spaltbarkeit vollkommen an 001 gut an 100 Farbe gelb bis goldgelb orangerot bis goldrot Karminrot rotlichbraun bis braunStrichfarbe orangeTransparenz transparent bis durchscheinendGlanz DiamantglanzRadioaktivitat sehr starkKristalloptikBrechungsindizes na 1 85 bis 1 865 3 nb 1 885 bis 1 92 3 ng 1 890 bis 1 97 3 Achsenwinkel 2V 50 bis 55 3 Pleochroismus X farblos Y schwach Bernstein Gelb Z Bernstein Gelb 3 Fourmarierit entwickelt pseudohexagonale tafelige Kristalle bis etwa zwei Millimeter Grosse von gelber bis goldgelber orangeroter uber goldroter bis karminroter oder rotlichbrauner bis brauner Farbe und mit diamantahnlichem Glanz auf den Oberflachen Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Kristallstruktur 4 Eigenschaften 5 Bildung und Fundorte 6 Vorsichtsmassnahmen 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenFourmarierit wurde 1924 von Henri Buttgenbach erstmals beschrieben Es ist nach Paul Fourmarier Professor der Geologie an der Universitat Luttich in Belgien benannt 4 Das Typmineral wird an der Universitat Luttich Katalog Nr 16871 16872 und im Naturkundemuseum Paris Katalog Nr 124 181 aufbewahrt 3 Klassifikation BearbeitenBereits in der veralteten aber teilweise noch gebrauchlichen 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehorte der Fourmarierit zur Mineralklasse der Oxide und Hydroxide und dort zur Abteilung der Uranyl UO2 2 Hydroxide und Hydrate wo er zusammen mit Curit Metavandendriesscheit Richetit Sayrit Spriggit und Vandendriesscheit die unbenannte Gruppe mit der Systemnummer IV H 07 bildete Die seit 2001 gultige und von der IMA verwendete 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Fourmarierit ebenfalls in die Abteilung der Uranyl Hydroxide ein Diese ist jedoch weiter unterteilt nach der moglichen Anwesenheit zusatzlicher Kationen und der Kristallstruktur so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung Mit zusatzlichen Kationen K Ca Ba Pb usw mit vorwiegend UO2 O OH 5 pentagonalen Polyedern zu finden ist wo es als einziges in der unbenannten Gruppe 4 GB 25 ist Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Fourmarierit in die Klasse der Oxide und Hydroxide und dort in die Abteilung der Uran und thoriumhaltige Oxide ein Er ist hier in der Unterabteilung Uran und thoriumhaltige Oxide mit einer Kationenladung von 6 die Pb oder Bi und etwas Kristallwasser oder Hydroxygruppen enthalten zu finden Dort bildet er alleine die unbenannten Gruppe 05 09 02 Kristallstruktur BearbeitenFourmarierit kristallisiert orthorhombisch in der Raumgruppe Bb21m Raumgruppen Nr 36 Stellung 5 Vorlage Raumgruppe 36 5 mit den Gitterparametern a 13 99 A b 16 40 A und c 14 29 A sowie 8 Formeleinheiten pro Elementarzelle 2 Eigenschaften BearbeitenDurch seinen Urangehalt von bis zu 64 53 5 ist das Mineral sehr stark radioaktiv Unter Berucksichtigung der naturlichen Zerfallsreihen bzw vorhandener Zerfallsprodukte wird die spezifische Aktivitat mit 115 51 kBq g 5 angegeben zum Vergleich naturliches Kalium 0 0312 kBq g Der zitierte Wert kann je nach Mineralgehalt und Zusammensetzung der Stufen deutlich abweichen auch sind selektive An oder Abreicherungen der radioaktiven Zerfallsprodukte moglich und andern die Aktivitat Bildung und Fundorte BearbeitenFourmarierit bildet sich als Sekundarmineral bei Uraninit Urandioxid bzw UO2 Es bildet Paragenesen mit Uraninit Ianthinit Schoepit Becquerelit Billietit Dewindtit Phosphuranylit Vandendriesscheit Rutherfordin Torbernit Kasolit Curit und Goethit 3 Es sind rund 50 Fundstellen von Fourmarierit bekannt 4 In Deutschland ist das Mineral in Baden Wurttemberg Bayern und Sachsen gefunden werden In Osterreich ist eine Fundstelle bei Mitterberg zu Muhlbach im Bezirk St Johann im Pongau im Land Salzburg bekannt In der Schweiz gibt es zwei Fundorte beide liegen im Kanton Wallis 4 Die restlichen Fundorte teilen sich auf die Lander Australien China Frankreich Gabun Indien Kanada Dem Rep Kongo Norwegen Polen Russland Tschechien Ungarn und die Vereinigten Staaten von Amerika auf 4 Vorsichtsmassnahmen BearbeitenAufgrund der Toxizitat und der starken Radioaktivitat des Minerals sollten Mineralproben vom Fourmarierit nur in staub und strahlungsdichten Behaltern vor allem aber niemals in Wohn Schlaf und Arbeitsraumen aufbewahrt werden Ebenso sollte eine Aufnahme in den Korper Inkorporation Ingestion auf jeden Fall verhindert und zur Sicherheit direkter Korperkontakt vermieden sowie beim Umgang mit dem Mineral Atemschutzmaske und Handschuhe getragen werden Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenC L Christ J R Clark Crystal chemical studies of some uranly oxide hydrates In American Mineralogist Vol 45 1960 S 1026 1061 PDF Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Fourmarierite Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Mineralienatlas Fourmarierit Database of Raman spectroscopy Fourmarierit American Mineralogist Crystal Structure Database FourmarieritEinzelnachweise Bearbeiten Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b c Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 252 a b c d e f g h Fourmarierite In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 PDF 59 7 kB a b c d Mindat Fourmarierite a b Webmineral Fourmarierite Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fourmarierit amp oldid 230424981