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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Urberg Begriffsklarung aufgefuhrt Urberg ist ein Ortsteil der Gemeinde Dachsberg Sudschwarzwald im Landkreis Waldshut Die Hauptortsteile sind Inner Urberg im Bereich um die Kirche und Ausser Urberg sowie Schwand UrbergGemeinde Dachsberg Sudschwarzwald Wappen von UrbergKoordinaten 47 44 N 8 7 O 47 734722222222 8 1244444444444 970 Koordinaten 47 44 5 N 8 7 28 OHohe 970 950 1000 mEinwohner 500Eingemeindung 1 Januar 1971Postleitzahlen 79875 79837Vorwahlen 07672 07755Bild von Urberg Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte und Bergbau 2 1 Die Herren von Urberg und das Kloster Oberried im Breisgau 2 2 Urberg und St Blasien 2 3 Eingemeindung 3 Wirtschaft und Tourismus 4 Vereine 5 Sehenswurdigkeiten 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenUrberg liegt auf 975 m Seehohe zwischen zwei auf uber 1000 m Hohe ansteigenden Kuppen in einer sich nach Suden offnenden Talmulde Zum bis ins Jahr 1971 selbststandigen Ort Urberg gehoren auch die Dorfer und Weiler Schmalenberg Ruttewies Oberbildstein Holl Schwand und Oberkutterau Wahrend alle ubrigen auf dem Hochplateau liegen befindet sich der kleine Ortsteil Oberkutterau im Albtal an den Albsee angrenzend auf ca 650 m Hohe Geschichte und Bergbau BearbeitenUrberg wurde 1237 erstmals urkundlich erwahnt Es gibt aber Erkenntnisse dass seine Ursprunge in das 11 Jahrhundert zuruckgehen Der Bergbau auf Blei und Silbererze ist ab 1328 nachweisbar Die heutige Pfarrkirche St Peter und Paul birgt einen Altar aus der Mitte des 17 Jahrhunderts der aus dem im Jahr 1768 abgebrannten neuen Munster in St Blasien stammen soll Angeblich schenkte Kaiser Otto II im Jahr 983 dem Kloster St Blasien die Hochtaler Bernau Menzenschwand die Vogtei Blasiwald und die Dorfer Urberg und Hochenschwand 1 Urkundlich belegt ist der Ort Urberc jedoch erst seit dem Jahr 1237 2 Bereits fruh wurde in der Gegend um Urberg Blei und Silbererz abgebaut In unmittelbarer Nahe der Ortschaft Urberg erhob sich auf dem Bildsteinfluh die Burg Bildstein Sie wurde vermutlich ursprunglich zum Schutz des seit 1328 nachgewiesenen Blei und Silberbergbaus angelegt 3 Mit dem Bau der Anlage auf dem Bildsteinfluh konnte die bedeutende Silbergrube des Hotzenwalds der Ruprechtstollen auf dem Ruprecht Gangzug geschutzt werden Noch im 19 Jahrhundert soll von der Anlage noch reichlich Mauerwerk gestanden haben das jedoch ganzlich verschwunden ist Eine Kirche ist in Urberg seit 1318 4 eine Pfarrei seit 1241 nachweisbar Zu ihrem Seelenheil uberliessen ihr Hugo der jungere von Tiefenstein und seine Frau Agenes von Tiefenstein alle ihre Rechte die ihnen uber die in Urberg und im Bann des Dorfs gelegenen Guter zustanden Urberg hatte somit auch einen Ortsadel Die erste urkundliche Erwahnung der Herren von Urberg geht auf einen Gotfridus plebanus de Urberc im Jahre 1241 zuruck In einer Urkunde des Abts des Klosters St Peter aus dem Jahr 1237 erscheinen Volchardi et Hainrici Fromanni de Vrberge 5 1253 und 1279 wurden Erlawinus und Henricus von Bildstein genannt 6 die wohl demselben Geschlecht zuzuordnen sind 1245 wurde ein Volchardus de Urberc genannt 1260 erschien auch ein Ulrich von Urberg urkundlich den Martin Gerbert fur den Bruder des Oberrieder Priors Johanns von Urberg halt 7 Johannes von Urberg war Burger von Sackingen wie aus einer Urkunde aus dem Jahr 1276 hervorgeht darin heisst es Johannes von Urberc burger zu Sackingen 8 Die Herren von Urberg und das Kloster Oberried im Breisgau Bearbeiten Das Kloster Oberried wurde ursprunglich von Stiftsdamen des Klosters Gunterstal betrieben 9 Das Land auf dem die Zisterzienserinnen das Kloster 1237 errichteten war den Herren Schnewlin als Lehen des Klosters St Gallen ubertragen worden Nachdem das Stift nach schwierigen Jahren in der Einode bereits 1249 von den Stiftsdamen wieder aufgegeben worden war bat Johannes von Urberg darum den Klosterbetrieb fur die Wilhelmiten wieder aufnehmen zu durfen Diese Bitte wurde ihm gewahrt worauf er in muhevoller Arbeit das Kloster wieder einrichtete und diesem von 1255 bis etwa 1295 als Prior vorstand Johannes von Urberg wurde noch 1308 als brueder Johannes von Urberg prior ze Oberriet genannt In derselben Urkunde erscheint jedoch sein Bruder Volkart auch als Prior bruder Volkart prior ze Oberriet Johann hatte demnach wahrscheinlich abgedankt 10 Das Geschlecht der Herren von Urberg blieb dem Kloster Oberried auch danach treu Der aus dem Freiburger Adelsgeschlecht Geben stammende Johannes auch Lulech genannt war mit Guota von Urberg verheiratet Zwei Tochter aus dieser Ehe Margaretha und Elisabeth die den Ubernamen Lullech trugen sind als Stiftsdamen des Klosters Gunterstal urkundlich bekannt 11 1344 war ein Jacob Geben Monch im Kloster Oberried Der gleichnamige Sohn des Johannes Geben war mit der Tochter des Ritters Egelolf Kuchlin 12 Er trug den Ubernamen Schuser und wurde 1342 als Vogt des Klosters Oberried genannt Aus diesem Zweig entwickelte sich das Geschlecht Schafer das noch im Gebiet der ehemaligen Grafschaft Hauenstein lebt Urberg und St Blasien Bearbeiten Urberg war bis 1597 Gerichtsort dessen niedere Gerichtsbarkeit nach dem Fall der Tiefensteiner an die Habsburger gelangte Als nach der Fehde mit den Tiefensteinern die Habsburger die von ihnen zerstorte Klosterzelle Neuenzelle bei Ibach wieder aufbauen liessen wurde diese mit Einkunften von Bannholz Birkingen Brunnadern Eschbach Gaiss Gorwihl Happingen Hochsal Kuchelbach Rotzel Rotzingen Oberalpfen Strittmatt Unteralpfen Wilfingen Wittenschwand Wolpadingen und Urberg ausgestattet Herzog Leopold von Osterreich ubergab schliesslich die Neue Zelle dem Kloster St Blasien behielt aber das Vogteirecht Die dort zahlreich ansassigen Freibauern konnten nach wie vor uneingeschrankt uber ihre Freiguter verfugen 13 Dieses Freibauerntum versuchte das Kloster St Blasien mit allen Mitteln zu unterbinden was zu zahlreichen Konflikten mit den Bewohnern der Gegend fuhrte Eingemeindung Bearbeiten Am 1 Januar 1971 bildete Urberg zusammen mit drei weiteren Gemeinden die neue Gemeinde Dachsberg Sudschwarzwald 14 Wirtschaft und Tourismus Bearbeiten nbsp Blick vom Garten auf den Studenhof nbsp Gebaude der Freien Waldorfschule Dachsberg in UrbergEntstanden ist der Ort als Bergbausiedlung die Grube neue Hoffnung Gottes wurde im 18 Jahrhundert neu aufgefahren und war bis in die Neuzeit in Betrieb sie forderte Fluss und Schwerspat In Urberg gibt es keine Industrie jedoch mehrere Handwerksbetriebe Dienstleister Landwirtschaft ein Schullandheim und Anbieter von Ferienwohnungen Gepragt ist der ursprunglich eher wenig beguterte Ort vor allem durch die Forst sowie Viehwirtschaft die immer mehr abnimmt sowie einem Neubaugebiet das von Menschen aus allen Gegenden Deutschlands bewohnt wird Uberregional bekannt ist der Goldenhof ein biologisch dynamisch bewirtschafteter Bauernhof der auch die Freie Waldorfschule Dachsberg beheimatet Zu nennen ist auch die Kurklinik Studenhof Vereine BearbeitenDas offentliche Leben in Urberg wird durch die Vereine gepragt Die Freiwillige Feuerwehr Urberg feierte im Jahre 2002 ihr 50 jahriges Bestehen Der Musikverein Urberg erstmals 1842 urkundlich erwahnt feiert im Jahre 2017 das 175 jahrige Vereinsjubilaum Sehenswurdigkeiten BearbeitenIn Urberg ist besonders das Mineralienmuseum sehenswert Es ist von Ende April bis Anfang November donnerstags und sonntags von 14 bis 16 Uhr geoffnet ausserdem in den Weihnachts Fastnachts und Osterferien Sonderoffnungen fur Gruppen und Schulklassen sind jederzeit moglich Empfehlenswert ist auch eine Wanderung auf dem Bergbaupfad bei Ruttewies der entlang ehemaliger Pinge und Verhaue des mittelalterlichen Tagebaus vorbei am Ruprecht Gangzug fuhrt Man findet dort aussergewohnliche Mineralien Die Grube Gottesehre wurde bis in die Neuzeit betrieben dort wurde zuletzt Flussspat und Baryt abgebaut es war das grosste Bergwerk auf dem Ruprecht Gangzug Eine Einrichtung als Besucherbergwerk konnte nicht umgesetzt werden Ein Ausflugsziel ist der 1085 m hohe Bildstein Felsen mit Blick in das Albtal Er ist nach kurzer Wanderung von Ausser Urberg zu erreichen Das 2001 eroffnete Mineralienmuseum gewahrt einen Einblick in die Arbeit im ehemaligen Fluss und Schwerspatbergwerk Gottesehre in Holl Bildstein Literatur BearbeitenRudolf Metz Geologische Landeskunde des Hotzenwalds Verlag Lahr Schwarzwald Schauenburg 1980 ISBN 3 7946 0174 2 Zeitschrift fur die Geschichte des Oberrheins Volume 143 S 71 Martin Gerbert Reisen durch Alemannien Welschland und Frankreich in Jahren 1759 1762 S 358 Online in der Google Buchsuche ZGORh bd 35 S 279 Anita Zimmerling Enkelmann Landgeschichten Uber Menschen und Tiere in Urberg BoD 2013 ISBN 978 3 8482 2827 0Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Urberg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Gemeinde Dachsberg Der Ortsteil Urberg Urberg bei leo bw dem landeskundlichen Informationssystem Baden WurttembergEinzelnachweise Bearbeiten Rudolf Metz Geologische Landeskunde des Hotzenwalds S 641 Badische Seiten Rudolf Metz Geologische Landeskunde des Hotzenwalds S 378 Rudolf Metz Geologische Landeskunde des Hotzenwalds S 784 ZGORh Bd 6 S 227 Rudolf Metz Geologische Landeskunde des Hotzenwalds S 784 Martin Gerbert Historia Nigrae Silvae ordinis Sancti Benedicti Coloniae S 81 Online in der Google Buchsuche Zeitschrift fur Deutsches Altertum und Deutsche Literatur Band 39 und Adolf Socin Mittelhochdeutsches Namenbuch Nach oberrheinischen Quellen des 12 und 13 Jahrhunderts S 331 Martin Gerbert Reisen durch Alemannien Welschland und Frankreich in Jahren 1759 1762 S 358 Online in der Google Buchsuche Quellensammlung der badischen Landesgeschichte Bd 1 S 197 Fussnote Online in der Google Buchsuche Julius Kindler von Knobloch Oberbadisches Geschlechterbuch verheiratet 1308 bezeichnet Egelolf Kuchlin Johannes Geben Schuser als seinen Schwiegersohn und nennt ihn mit dem Beinamen Lulech Rudolf Metz Geologische Landeskunde des Hotzenwalds S 224 228 Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 501 Normdaten Geografikum GND 4107473 7 lobid OGND AKS VIAF 534145424618086831168 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Urberg amp oldid 232256665