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Das Grosssteingrab Eext auch als Treppengrab von Eext niederlandisch trapgraf Eexter grafkelder oder Stemberg bezeichnet ist eine megalithische Grabanlage der jungsteinzeitlichen Westgruppe der Trichterbecherkultur bei Eext einem Ortsteil von Aa en Hunze in der niederlandischen Provinz Drenthe Die Anlage wurde mehrfach archaologisch untersucht Die Bezeichnung Treppengrab stammt von der steilen vierstufigen Treppe uber die die eingetiefte teilweise noch im Hugel befindliche Grabkammer ursprunglich zuganglich war Diese Krypta Form ist in den Niederlanden einzigartig Das Grab tragt die Van Giffen Nummer D13 Grosssteingrab Eext Treppengrab von Eext Eexter grafkelder StembergHunebed D13Das Grosssteingrab D13 bei Eext Das Grosssteingrab D13 bei EextGrosssteingrab Eext Niederlande Koordinaten 53 0 40 9 N 6 43 37 6 O 53 011365 6 727111 Koordinaten 53 0 40 9 N 6 43 37 6 OOrt Aa en Hunze OT Eext Drenthe NiederlandeEntstehung 3470 bis 2760 v Chr 1 van Giffen Nr D13 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Forschungsgeschichte 2 1 18 Jahrhundert 2 2 19 Jahrhundert 2 3 20 und 21 Jahrhundert 3 Beschreibung 4 Funde 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLage BearbeitenDas Grab befindet sich im Suden von Eext an einem Feldweg zwischen dem Jan Oostingweg und der Stationsstraat In der naheren Umgebung gibt es mehrere weitere Grosssteingraber 450 m nordnordwestlich befindet sich das Grosssteingrab Eext Es D12 1 1 km sudsudostlich das Grosssteingrab Eexterhalte D14 und 2 5 km nordnordwestlich das Grosssteingrab Anloo Zuid D11 Forschungsgeschichte Bearbeiten18 Jahrhundert Bearbeiten Das Grab wurde 1735 von einem Steinsucher entdeckt Hieruber wurde ein anonymer Bericht angefertigt 1756 wurde es ebenfalls von Steinsuchern wiederentdeckt Dabei aufgefundene Gefasse und Axte wurden an Sammler verkauft Ausserdem wurden zwei Decksteine entfernt Joannes van Lier fuhrte daraufhin eine ausfuhrliche Untersuchung der Anlage durch und versetzte die Grabkammer so gut es ging in ihren ursprunglichen Zustand zuruck Nur zwei Tage spater veroffentlichte er einen Zeitungsartikel uber seine Arbeit Henrik Cannegieter Rektor der Lateinschule in Arnhem schrieb auf Grundlage des Zeitungsartikels eine Abhandlung uber das Grab ohne es selbst je in Augenschein genommen oder mit van Lier Kontakt aufgenommen zu haben Auf Anregung seines Freundes Arnout Vosmaer setzte van Lier sich in funf langen Briefen mit dieser Abhandlung kritisch auseinander Aus diesen Briefen entstand schliesslich die erste monografische Abhandlung uber ein niederlandisches Grosssteingrab Sie wurde 1760 von Vosmaer herausgegeben 2 3 Cornelis van Noorde zeichnete das Grab 1756 Abraham Delfos ein Schuler von Jan Wandelaar fertigte 1760 einen Stich fur van Liers Publikation an Petrus Camper fertigte 1768 eine weitere Zeichnung an Zeichnungen des Grabes aus der Mitte des 18 Jahrhunderts nbsp Cornelis van Noorde 1756 nbsp Abraham Delfos 1760 nbsp Petrus Camper 1768 19 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Fotografie des Grabes von Jan Goedeljee 1874 Leonhardt Johannes Friedrich Janssen Kurator der Sammlung niederlandischer Altertumer im Rijksmuseum van Oudheden in Leiden besuchte 1847 einen Grossteil der noch erhaltenen Grosssteingraber der Niederlande darunter auch das Grab von Eext und publizierte im folgenden Jahr das erste Uberblickswerk mit Baubeschreibungen und schematischen Planen der Graber 4 5 1871 wurde die Anlage unsachgemass restauriert Janssens Nachfolger Willem Pleyte unternahm 1874 zusammen mit dem Fotografen Jan Goedeljee eine Reise durch Drenthe und liess dort erstmals alle Grosssteingraber systematisch fotografieren Auf Grundlage dieser Fotos fertigte er Lithografien an 6 Conrad Leemans Direktor des Rijksmuseums unternahm 1877 unabhangig von Pleyte eine Reise nach Drenthe Jan Ernst Henric Hooft van Iddekinge der zuvor schon mit Pleyte dort gewesen war fertigte fur Leemans Plane der Grosssteingraber an Leemans Bericht blieb allerdings unpubliziert 7 1878 erfolgte eine Untersuchung durch William Collings Lukis und Henry Dryden die auf Anregung von Augustus Wollaston Franks die Provinz Drenthe bereisten und dabei sehr genaue Grundriss und Schnittzeichnungen von 40 Grosssteingrabern anfertigten 8 20 und 21 Jahrhundert Bearbeiten Zwischen 1904 und 1906 dokumentierte der Mediziner und Amateurarchaologe Willem Johannes de Wilde alle noch erhaltenen Grosssteingraber der Niederlande durch genaue Plane Fotografien und ausfuhrliche Baubeschreibungen Seine Aufzeichnungen zum Grab von Eext sind allerdings verloren gegangen 9 1905 wurde das Grab restauriert 1918 dokumentierte Albert Egges van Giffen die Anlage fur seinen Atlas der niederlandischen Grosssteingraber 1927 fuhrte van Giffen eine archaologische Grabung durch Eine weitere Grabung erfolgte 1984 unter Leitung von Jan N Lanting 1976 erfolgte eine Restaurierung bei der ein Deckstein aufgesetzt wurde der kurz zuvor beim Anlagen eines Abwasserkanals wiederentdeckt wurde Seit 1978 ist die Anlage ein Nationaldenkmal Rijksmonument 10 2017 wurde die Anlage zusammen mit den anderen noch erhaltenen Grosssteingrabern der Niederlande in einem Projekt der Provinz Drente und der Reichsuniversitat Groningen von der Stiftung Gratama mittels Photogrammetrie in einem 3D Atlas erfasst 11 Beschreibung BearbeitenBei der Anlage handelt es sich um ein ostnordost westsudwestlich orientiertes in den Boden eingetieftes Ganggrab Eine steinerne Umfassung konnte nicht festgestellt werden Die Hugelschuttung entstand gemass Lantings Untersuchung in drei Phasen die alteste reichte bis zur Mitte der Wandsteine die zweite bis zur Unterseite der Decksteine und die dritte bedeckte die Grabkammer vollstandig Diese dritte Phase datiert wohl nicht in die Trichterbecherkultur sondern ins Endneolithikum 2850 2000 v Chr Die Kammer hat eine Lange von 4 3 m und eine Breite von 3 2 m Sie besteht aus drei Wandsteinpaaren an den Langseiten und je einen Abschlussstein an den Schmalseiten Von den ursprunglich drei Decksteinen ist nur noch einer vorhanden Er wurde 1976 verschleppt in Eext gefunden und wieder auf die Kammer aufgesetzt Angeblich soll sich ein zweiter Stein irgendwo im Boden in der Nahe der Eexter Kirche befinden Die Wand und Decksteine sind ungewohnlich flach und stehen so passgenau aneinander dass zwischen ihnen kaum Lucken vorhanden sind Etwaiges Zwischenmauerwerk ist nicht erhalten und wurde wohl nur in geringem Umfang verbaut Zwischen dem ostlichen und dem mittleren Wandstein der sudlichen Langseite befand sich der Zugang zur Grabkammer Diesem war eine Treppenkonstruktion aus vier Stufen vorgelagert die mit zwei Mauern aus Rollsteinen eingefasst war Die Stufen bestanden jeweils aus einem oder zwei flachen Steinen Zwischen der Treppe und der Kammer lag ein Schwellenstein Diese Treppenkonstruktion ist fur die niederlandischen Grosssteingraber einzigartig und auch im weiteren Verbreitungsgebiet der Trichterbecherkultur sehr selten Lediglich vier weitere Grosssteingraber in Niedersachsen weisen einen solchen Zugang auf Das Grosssteingrab Deinste 1 das Grosssteingrab Krelingen das Grosssteingrab Sieben Steinhauser C und das zerstorte Grosssteingrab Meckelstedt 2 Die Treppe des Grosssteingrabes von Eext gehorte nach Lantings Untersuchung nicht zum ursprunglichen Bauplan sondern wurde erst in der zweiten Bauphase errichtet Funde BearbeitenVan Lier fand bei seiner Untersuchung zahlreiche Keramikgefasse mit verbrannten Knochen die allerdings nicht erhalten sind Das Rijksmuseum van Oudheden in Leiden besitzt einige Altfunde aus dem Grosssteingrab Eext Dies sind ein vorgeschichtliches Henkelgefass 12 sowie ein Feuerstein Beil und ein mittelalterlicher Keramikbecher Bei den beiden letzten Funden ist unklar ob sie aus dem Grosssteingrab Eext oder dem benachbarten Grosssteingrab Eext Es D12 stammen 13 Funde aus Grab D12 im Rijksmuseum van Oudheden nbsp Henkelgefass nbsp Feuerstein Beil aus D12 oder D13 nbsp Becher aus D12 oder D13Siehe auch BearbeitenNordische Megalitharchitektur Liste der Megalithanlagen in den NiederlandenLiteratur BearbeitenTheo ten Anscher Een inventarisatie van de documentatie betreffende de Nederlandse hunebedden R A A P Rapport Band 16 Stichting R A A P Amsterdam 1988 Online Jan Albert Bakker The Dutch Hunebedden Megalithic Tombs of the Funnel Beaker Culture International Monographs in Prehistory Archaeological Series Band 2 International Monographs in Prehistory Ann Arbor 1992 ISBN 1 87962 102 9 Jan Albert Bakker Megalithic Research in the Netherlands 1547 1911 From Giant s Beds and Pillars of Hercules to accurate investigations Sidestone Press Leiden 2010 ISBN 9789088900341 S 208 209 Onlineversion Albert Egges van Giffen De Hunebedden in Nederland 3 Bande Oosthoek Utrecht 1925 Albert Egges van Giffen De zgn Eexter grafkelder hunebed D XIII te Eext Gem Anloo In Nieuwe Drentsche Volksalmanak Band 61 1943 S 103 115 Albert Egges van Giffen Een steenkeldertje DXIIIa te Eext Gem Anloo In Nieuwe Drentsche Volksalmanak Band 62 1944 S 117 119 Albert Egges van Giffen Twee vernielde hunebedden DXIIIb en c te Eext Gem Anloo In Nieuwe Drentsche Volksalmanak Band 62 1944 S 119 125 Evert van Ginkel De Hunebedden Gids En Geschiedenis Van Nederlands Oudste Monumenten Drents Museum Assen 1980 ISBN 978 9070884185 Evert van Ginkel Sake Jager Wijnand van der Sanden Hunebedden Monumenten van een steentijdcultuur Uniepers Abcoude 1999 ISBN 978 9068252026 S 170 Rainer Kossian Nichtmegalithische Grabanlagen der Trichterbecherkultur in Deutschland und in den Niederlanden Veroffentlichungen des Landesamtes fur Denkmalpflege und Archaologie Sachsen Anhalt Landesmuseum fur Vorgeschichte Band 58 2 Bande Landesamt fur Denkmalpflege und Archaologie Sachsen Anhalt Landesmuseum fur Vorgeschichte Halle Saale 2005 ISBN 3 910010 84 9 S 462 463 G de Leeuw Onze hunebedden Gids vor Drentse hunebedden en de Trechterbekerkultuur Flint Nhoes Borger 1984 William Collings Lukis Report on the hunebedden of Drenthe Netherlands In Proceedings of the Society of Antiquaries of London 2nd series Band 8 1878 S 47 55 Online Wijnand van der Sanden Hans Dekker Gids voor de hunebedden in Drenthe en Groningen WBooks Zwolle 2012 ISBN 978 9040007040 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Trapgraf von Eext Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien The Megalithic Portal D13 Eext hunebedden nl Hunebed D13 hunebeddeninfo nl D13 Eext JohnKuipers ca D13 Eext cryptorix nl D13 StembergEinzelnachweise Bearbeiten Anna L Brindley The typochronology of TRB West Group pottery In Palaeohistoria Band 28 1986 S 93 132 Online Jahreszahlen korrigiert nach Moritz Mennenga Zwischen Elbe und Ems Die Siedlungen der Trichterbecherkultur in Nordwestdeutschland Fruhe Monumentalitat und soziale Differenzierung Band 13 Habelt Bonn 2017 ISBN 978 3 7749 4118 2 S 93 Online Joannes van Lier Oudheidkundige Brieven bevattende eene verhandeling over de manier van Begraven en over de Lykbusschen Wagenen Veld en Eertekens der Oude Germanen van Thol s Gravenhage 1760 Jan Albert Bakker Megalithic Research in the Netherlands 1547 1911 2010 S 72 73 Leonhardt Johannes Friedrich Janssen Drenthsche oudheden Kemink Utrecht 1848 Jan Albert Bakker Megalithic Research in the Netherlands 1547 1911 2010 S 130 Jan Albert Bakker Megalithic Research in the Netherlands 1547 1911 2010 S 160 162 Jan Albert Bakker Megalithic Research in the Netherlands 1547 1911 2010 S 163 165 Jan Albert Bakker Megalithic Research in the Netherlands 1547 1911 2010 S 149 150 153 157 158 Jan Albert Bakker Megalithic Research in the Netherlands 1547 1911 2010 S 173 174 Rijksdienst voor het Cultureel Erfgoed 45026 te Eext De Hunebedden in Nederland A 3D model collection by Groningen Institute of Archealogy In sketchfab com Abgerufen am 25 Marz 2021 Urn met oortjes In rmo nl Abgerufen am 2 Dezember 2020 Collectiezoeker In rmo nl Abgerufen am 2 Dezember 2020 VGrosssteingraber in den NiederlandenDrenthe Steenbergen D1 Westervelde D2 Midlaren D3 D4 Zeijen D5 Tynaarlo D6 D6a1 Schipborg D7 Anloo Noord D8 D8a1 D8b1 Annen D9 Gasteren D10 Anloo Zuid D11 Eext Es D12 Eext D13 D13b1 D13c1 Eexterhalte D14 Loon D15 Balloo D16 Rolde D17 D18 Drouwen D19 D20 Bronneger D21 D25 Drouwenerveld D26 Borger D27 Buinen D28 D29 Exloo Noord D30 Exloo Zuid D31 Odoorn D32 Odoorn Westeres D32a 1 Odoorn Noorderveld 1 D32c 1 Odoorn Noorderveld 2 D32d 1 Valthe Valtherveld D33 1 Valthe West D34 Valthe Zuidwest D35 Valthe Valtherspaan D35a 1 Valthe Oost D36 D37 Weerdinge D37a 1 Emmerveld D38 D39 D39a1 D40 Emmen Noord D41 Westenesch Noord D42 Emmen Schimmeres D43 Emmer es D43a 1 Westenesch D44 Zaalhof D44a 1 Emmerdennen D45 Angelslo Noord D46 Angelslo Zuid D47 Schoonoord De Papeloze Kerk D49 Noord Sleen D50 D51 Diever D52 Wapse D52a 1 Havelte 1 D53 Havelte 2 D54 Spier D54a 1 Hooghalen D54b D54c 1Groningen Noordlaren G1 Glimmen G2 G3 1 Onnen G4 1 Heveskesklooster G5 2Overijssel Steenwijkerwold O1 1 Mander O2 1Utrecht Lage Vuursche U1 31zerstort 2umgesetzt 3Einordnung als Grosssteingrab fraglich Abgerufen von https de 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