www.wikidata.de-de.nina.az
Die Wassernuss Trapa natans 1 ist eine Pflanzenart in der Gattung Trapa innerhalb der Familie der Weiderichgewachse Lythraceae Sie kommt in gemassigten und subtropischen Gebieten Eurasiens und Afrikas vor Diese einjahrige Wasserpflanze ist in Deutschland vom Aussterben bedroht und steht seit 1987 unter Naturschutz Wassernuss Systematik Rosiden Eurosiden II Ordnung Myrtenartige Myrtales Familie Weiderichgewachse Lythraceae Gattung Trapa Art Wassernuss Wissenschaftlicher Name Trapa natans L Sie ist nicht naher mit der Wasserkastanie Eleocharis dulcis verwandt Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Vegetative Merkmale 1 2 Generative Merkmale 2 Okologie 3 Vorkommen 4 Systematik 5 Verwendung 6 Sonstiges 7 Quellen 7 1 Literatur 7 2 Einzelnachweise 8 WeblinksBeschreibung Bearbeiten nbsp Illustration nbsp Blute und Laubblatter nbsp Blattstiele nbsp Frucht nbsp Frucht Vegetative Merkmale Bearbeiten Die Wassernuss ist eine sommergrune 1 einjahrige krautige Pflanze Ihre Blattstiele haben Schwimmkorper so dass die facherformigen Laubblatter rosettenartig an der Wasseroberflache schwimmen Die Blattstiele der ausseren Laubblatter sind 7 bis 17 Zentimeter lang und sind in der Mitte durch eine Luftkammer aufgetrieben 2 Die Laubblatter tauchen erst im Juni auf im Herbst verfarben sie sich rot und sterben dann ab Die Blattspreite ist bei einer Lange und Breite von 1 5 bis 4 5 Zentimetern rautenformig und tragt am vorderen Rand bespitzte Zahne 2 Generative Merkmale Bearbeiten Die Blutezeit reicht von Juli bis August Die Blutenstiele stehen einzeln in den Achseln der Schwimmblatter und sind zottig behaart strecken sich postfloral verdicken sich und krummen sich abwarts 2 Ihre unscheinbaren Bluten sind weiss und radiarsymmetrisch Die vier Kelchblatter sind schmal dreieckig gekielt und am Kiel aussen zottig behaart spater verkahlen sie und wachsen zu starren Dornen aus 2 Die weissen Kronblatter sind mit einer Lange von etwa 8 Millimetern nur wenige langer als die Kelchblatter und verkehrt eiformig bis schmal dreieckig 2 Die Staubblatter alternieren mit den Kronblattern 2 Der walzliche Griffel endet in einer kopfigen Narbe 2 Die dunkel braune hartschalige Frucht ist an zwei oft auch an vier Enden mit spitzen Dornen bewehrt mit denen sie sich im Seegrund verankern kann Sie enthalt einen weissen Kern der zu 20 aus Starke besteht Die Chromosomenzahl betragt 2n 40 48 oder ca 36 3 Okologie BearbeitenDie Wassernuss kommt in stehenden Gewassern vor aber auch in fliessenden Gewassern wie in der Donau ab Belgrad 4 und ist in 30 bis 60 Zentimeter Tiefe im Boden verankert Die Wassernuss ist eine sommerannuelle Pflanze Dieser Hydrophyt 1 oder Schwimmblattpflanze wurzelt mit einem 1 bis 3 Meter langen durch die Frucht ankerartig im Schlamm befestigten Stangel Die Spaltoffnungen der Blatter liegen oberseits Daneben gibt es zipfelige untergetauchte Blatter ohne Spaltoffnungen An der Blattunterseite wie am Stangel finden sich Saure abscheidende Drusen die als Frassschutz gegen Wassertiere gedeutet werden Es gibt paarig angeordnete Nebenwurzeln mit je vier Reihen gruner photosynthetisch aktiver Seitenwurzeln 5 In den Achseln Keimstangel entstehen neben einem Seitenspross zwei sich spater ablosende der vegetativen Vermehrung dienende Beiknospen 5 Blutenokologisch handelt es sich um nektarfuhrende kleine Trichterblumen Selbstbestaubung herrscht vor 5 Die Fruchte sind einsamige steinfruchtartige zur Reife von der vergrosserten Blutenachse eingeschlossene Nusse Die klappenformigen Kelchblatter wurden zu vier selten zwei dornartigen mit Widerhaken besetzen Fortsatzen umgebildet die spater zur Verankerung im Boden dienen Es findet Schwimmausbreitung Klettausbreitung durch Wasservogel und Menschenausbreitung statt wodurch die Wassernuss zum Kulturfluchter und Kulturrelikt wurde Fruchtreife ist von September bis Oktober Die Samen sind Warmekeimer und haben selbst kein Nahrgewebe Von den beiden Keimblattern dient eines als Starkespeicher und verbleibt in der Frucht das andere ist schuppenformig und tritt mit dem Keimstangel aus der Frucht 5 Vorkommen BearbeitenDie Wassernuss ist im mittleren und sudlichen Europa in Asien und in Afrika zu finden Im nordlichen Europa kommt sie nur in Sudschweden vor 2 Der bevorzugte Lebensraum sind kalkarme aber nahrstoffreiche und sommerwarme Altwasser Humusschlammseen und Teiche Sie ist fast nur im Tiefland in warmebegunstigten Regionen zu finden Sie steigt in Mitteleuropa nur in den Sudostalpen bis 600 Meter Meereshohe auf 2 Sie ist in Mitteleuropa pflanzensoziologisch eine Charakterart des Trapetum aus dem Verband Nymphaeion 3 Auch in Deutschland war die Wassernuss fruher weit verbreitet darauf deuten unter anderem Funde am Federsee Matthaus Pratorius berichtete um 1690 noch von grossen Vorkommen in Ostpreussen 1962 bezeichnete Horst Koehler in Das praktische Gartenbuch den Linkehner See bei Tapiau in Ostpreussen als eines der letzten deutschen Vorkommen In Baden Wurttemberg gibt es noch zwei Bestande in den Naturschutzgebieten Altrhein Kleiner Bodensee und Russheimer Altrhein Elisabethenwort 6 in Bayern im Kloster Scheyern in Brandenburg im Drobschsee und auf der Alten Spree die in den Schwielochsee fuhrt 7 und in Sachsen Anhalt im Schonitzer See Die Wassernuss steht in Deutschland in der Roten Liste gefahrdeter Arten als stark gefahrdet 1 In Osterreich kommt die Wassernuss nur im aussersten Osten vor Wahrend sie in Niederosterreich ausserst selten ist zahlt sie sudlich des Alpenhauptkammes im Burgenland und in der Ost Steiermark zu den invasiven Arten und ist in vielen Fischteichen zur Problempflanze geworden Teiche bei Gussing Systematik Bearbeiten nbsp Trapa natans var bispinosa Die Erstveroffentlichung von Trapa natans erfolgte 1763 durch Carl von Linne in Species Plantarum Tomus I S 120 Es sind mehrere Varietaten der Art Trapa natans L beschrieben und einige davon bei einzelnen Autoren anerkannt Verwendung BearbeitenZumindest gegart ist der starkehaltige Kern essbar Archaologische Untersuchungen finden insbesondere in Osteuropa grosse Mengen von Wassernussen die die umfangreiche Verwendung in der Ernahrung spatestens seit dem Neolithikum belegen Auch im Umfeld der oberschwabischen Pfahlbauten etwa am Federsee haben sie offensichtlich neolithisch eine wichtige Nahrungsgrundlage gebildet Die Frucht der Wassernuss lateinisch fruher Tribulus aquaticus 8 oder Tribulus marinus genannt 9 ist essbar muss jedoch erhitzt werden um die Giftigkeit abzubauen In Japan heisst die Pflanze hishi 菱 ひし in China ling 菱 ling und wurde auch in der Volksheilkunde eingesetzt eine pharmakologische Wirkung ist jedoch bisher nicht eindeutig wissenschaftlich belegt 10 Sonstiges BearbeitenAn den Oberflachen der Wassernuss wird in Sudostasien der Riesendarmegel Fasciolopsis buski des Menschen und des Schweins mittels seiner Cercarien ubertragen 11 Durch Rohverzehr von Wasser und Sumpfpflanzen konnen auch verschiedene andere Parasiten ubertragen werden 2011 wurde die Wassernuss in Osterreich Deutschland und der Schweiz zur Wasserpflanze des Jahres gekurt Quellen BearbeitenLiteratur Bearbeiten Jakob Jaggi Die Wassernuss Trapa natans L und der Tribulus der Alten Naturforschende Gesellschaft in Zurich Zurich 1883 Naturforschende Gesellschaft in Zurich Neujahrsblatt 86 ISSN 0379 1327 Ding Bingyang Jin Xiaofeng Taxonomic notes on genus Trapa L Trapaceae in China In Guihaia Volume 40 Issue 1 2020 S 1 15 PDF Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Wassernuss auf FloraWeb de a b c d e f g h i Gustav Hegi Illustrierte Flora von Mitteleuropa 1 Auflage unveranderter Textnachdruck Band V Teil 2 Verlag Carl Hanser Munchen 1965 S 884 894 a b Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Muller 8 stark uberarbeitete und erganzte Auflage Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 2001 ISBN 3 8001 3131 5 S 681 Jurgen Skop TID Donau Paddeltour epubli 2011 S 30 64 S eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche a b c d Ruprecht Dull Herfried Kutzelnigg Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands und angrenzender Lander Die haufigsten mitteleuropaischen Arten im Portrat 7 korrigierte und erweiterte Auflage Quelle amp Meyer Wiebelsheim 2011 ISBN 978 3 494 01424 1 Lebendige Rheinauen Wassernuss PDF 49 kB Zu den Spreewiesen sudlich Beeskows PDF 213 kB Nabu abgerufen am 22 September 2011 Otto Zekert Hrsg Dispensatorium pro pharmacopoeis Viennensibus in Austria 1570 Hrsg vom osterreichischen Apothekerverein und der Gesellschaft fur Geschichte der Pharmazie Deutscher Apotheker Verlag Hans Hosel Berlin 1938 S 158 Wouter S van den Berg Hrsg Eene Middelnederlandsche vertaling van het Antidotarium Nicolai Ms 15624 15641 Kon Bibl te Brussel met den latijnschen tekst der eerste gedrukte uitgave van het Antidotarium Nicolai Hrsg von Sophie J van den Berg N V Boekhandel en Drukkerij E J Brill Leiden 1917 S 273 Y Hijikata A Yasuhara Y Sahashi Effect of an herbal formula containing Ganoderma lucidum on reduction of herpes zoster pain a pilot clinical trial In Am J Chin Med Volume 33 Issue 4 2005 S 517 523 PMID 16173526 Donges Parasitologie 1988Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wassernuss Trapa natans Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Steckbrief und Verbreitungskarte fur Bayern In Botanischer Informationsknoten Bayerns Trapa natansL In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Verbreitung in den Niederlanden Thomas Meyer Datenblatt mit Bestimmungsschlussel und Fotos bei Flora de Flora von Deutschland alter Name der Webseite Blumen in Schwaben Trapa natans in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2013 1 Eingestellt von Gupta A K 2011 Abgerufen am 7 September 2013 Michel H Porcher et al Sorting Trapa Names Multilingual Multiscript Plant Name Database A Work in Progress Institute for Land amp Food Resources The University of Melbourne 1995 2020 2004 Wasserpflanze des Jahres in Deutschland Krebsschere 2003 Sudlicher Wasserschlauch 2004 Vielstachelige Armleuchteralge 2005 Europaische Seekanne 2006 Grosses Nixenkraut 2007 Gemeiner Schwimmfarn 2008 Durchwachsenes Laichkraut 2009 2010 Wassernuss 2011 Gewohnlicher Wasserhahnenfuss 2012 Igelschlauch 2013 Australischer Kleefarn 2014 Sudlicher Wasserschlauch 2015 Flutender Wasserhahnenfuss 2016 Weisse Seerose 2017 Stern Armleuchteralge 2018 Europaischer Froschbiss 2019 Echter Seeball 2020 Wasserfeder 2021 Hornblattrige Armleuchteralge 2022 Europaischer Strandling 2023 Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt nicht eine Diagnose durch einen Arzt Bitte hierzu den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten Normdaten Sachbegriff GND 1029588759 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wassernuss amp oldid 244755620