www.wikidata.de-de.nina.az
The Duc de L Omelette Der Herzog von Omelette ist der Titel einer fruhen satirischen Erzahlung des amerikanischen Schriftstellers Edgar Allan Poe die am 3 Marz 1832 zunachst anonym in der Zeitung Philadelphia Saturday Courier erschien und 1840 in die Sammlung Tales of the Grotesque and Arabesque aufgenommen wurde Edgar Allan Poe 1848In seiner mit franzosischen Phrasen ubervollen durch Wortwitz gepragten Anekdote uber ein Spiel mit dem Teufel nahm Poe Nathaniel Parker Willis und Benjamin Disraeli aufs Korn Inhaltsverzeichnis 1 Inhalt 2 Hintergrund 3 Einzelheiten und Rezeption 4 Literatur 5 EinzelnachweiseInhalt BearbeitenEin franzosischer Adliger der Duc de L Omelette ruht auf einer wertvollen Ottomane und gedenkt diesen Abend allein zu speisen Bald aber kommt es zur Katastrophe denn der ihm kredenzte Ortolan erscheint derart falsch zubereitet dass de L Omelette in einem Anfall von Ekel stirbt 1 In seinem kostbaren mit Elfenbeineinlagen verzierten Sarg aus Rosenholz wird der Verstorbene in die Holle geschickt die er zunachst ebenso wenig erkennt wie den Teufel der ihn begrusst Als dieser ihn bittet sich zu entkleiden lehnt der Duc immerhin Mitglied der Akademie und Autor der Mazurkiad entrustet ab weist auf die Muhsal die es bereiten wurde sich der Handschuhe zu entledigen und fragt wutend wen er eigentlich vor sich habe Ich bin Beelzebub der Furst der Fliegen erwidert der Teufel und erklart sein Friedhofsoberaufseher Belial habe ihn zu ihm gesandt Sie werden von mir horen entgegnet de L Omelette will sich entfernen wird aber von einem wartenden Herrn daran gehindert 2 Er betrachtet den prachtvollen Saal den er fur bien comme il faut halt sieht eine gewaltige Ampel die an einer langen Kette hangend ein schreckliches Licht in den Raum ergiesst und bewundert die Statuen und Gemalde Als er durch ein Fenster des riesigen Raums das grausig gleissend bleichste aller Feuer erblickt und wahrnimmt dass die unendlichen Melodien in der prachtvollen Halle nur das verwandelte Wehgeschrei der Verdammten sind erkennt er dass er sich im Reich der Hoffnungslosigkeit befindet und mit wem er es zu tun hat 3 Anstatt zu verzagen will er handeln wie ein Franzose Mais il faut agir ergreift einen Sabel und fordert den Fursten der Finsternis in Position gehend zum Duell 4 Als seine Satanische Majestat ablehnt erinnert sich Seine Gnaden gelesen zu haben dass der Teufel sich einem Spiel nicht verweigern konne und schlagt ihm trotz geringer Chancen verzweifelt ein Kartenspiel vor Sehr zum Verdruss des Teufels kann er es gewinnen und darf die Holle verlassen Hintergrund Bearbeiten nbsp Der junge Nathaniel Parker WillisDie fruhe zur Werkgruppe der Grotesken gehorende Erzahlung enthalt zahlreiche parodistische Anspielungen und Seitenhiebe Neben Benjamin Disraeli auf dessen Roman The Young Duke Titel und Einzelheiten wie der zubereitete Ortolan verweisen ist vor allem die Zielscheibe Nathaniel Parker Willis zu erkennen Der Kritiker und Herausgeber Willis lebte zu der Zeit in Boston und war zunachst noch Poes Gegner wahrend er sich spater mit ihm befreundete und ihn forderte 5 Er gab die literarischen Jahrbucher The Token und Legendary heraus und machte sich auch als Poet und Dramatiker einen Namen Die von ihm im April 1829 mit nur dreiundzwanzig Jahren in Boston gegrundete Zeitung American Monthly Magazine konnte sich bis August 1831 halten und scheiterte schliesslich an der Konkurrenz 6 Willis pflegte einen ausserst aufwendigen eleganten und frankophilen Lebensstil galt wegen seiner pratentiosen Selbstdarstellung als Dandy und verwendete in seinen Kolumnen zahlreiche franzosische Wendungen 7 Mit der Ottomane spielte Poe auf die prahlerische Aussage an die Kopie eines solchen Mobelstucks aus dem Hause des Generalgouverneurs von Quebec zu besitzen 8 Poe wandte sich erstmals an ihn als er bereits den Status eines Kunstkenners und Literaturpapstes innehatte dessen Urteil in Fragen des Geschmacks geachtet war und der sich damit brustete Manuskripte zu verbrennen die ihm unverlangt zugesandt wurden Der junge Poe sandte ihm Ende Oktober 1829 sein Gedicht Fairyland zu dessen erste vier Zeilen Willis in seinem Magazin mit dem uberheblichen Hinweis veroffentlichte er habe nur diese Worte gelesen und das Werk danach dem Feuer anvertraut 9 Willis ging spater nach New York und war dort als Redakteur kunstlerisch und finanziell sehr erfolgreich Im Verlauf der Zeit anderte er seine Meinung Poe gegenuber und wandte sich nach dessen Tod gegen verleumderische Behauptungen 10 Als das Gedicht Der Rabe am 29 Januar 1845 in der New Yorker Zeitung Evening Mirror erstmals veroffentlicht wurde charakterisierte es als subtiles Meisterwerk dessen Verskunst bewunderungswurdig sei Auch Poe machte eine Wandlung durch Hatte er Willis 1835 noch als Paradefall schlechten Stils genannt und die Bezeichnung a Willising gepragt lobte er im Januar 1848 seine Kunst der Konversation 11 Einzelheiten und Rezeption BearbeitenDie uberwaltigende Ausstattung der Holle erinnert an den raumlichen Hintergrund anderer Erzahlungen Poes so an die prachtigen Gemacher in denen die Helden sich bewegen Die gleissende Leuchte etwa findet sich in der Erzahlung Hopp Frosch als Kronleuchter wieder an dessen langer Kette der Zwerg nach seiner grausamen Rache nach oben klettert um durch das Oberlicht zu entkommen 12 Sie gemahnt zudem an die Lampe die sich in dem idealen nach innenarchitektonischen Werten gestalteten Zimmer befinden soll das er in seinem Essay The Philosophy of Furniture beschrieb wenn wir von der Argandlampe mit ihrem glatten karmesingetonten Milchglasschirm absehen sie hangt an einer einzigen dunnen goldenen Kette von der hochgewolbten Decke herab und verbreitet uber alles einen ruhigen doch zauberischen Glanz 13 Fur Hans Wollschlager wird Willis als Geck gezeichnet mit dessen eskamoteuerhafter Unverschamtheit selbst der Teufel nicht fertig wird 14 Henning Thies spricht im Hinblick auf die vielen franzosischen Wendungen Wortspiele und Seitenhiebe von einer stilistischen tour de force Er schatzt die extravagante Miniatur zwar nicht als Meisterwerk ein und weist auf den stringenteren Tonfall der bekannteren Satire How to Write a Blackwood Article von 1838 glaubt aber dass The Duc de L Omelette wie Poes komisches Werk generell von Kritikern und Lesern bislang ungerechtfertigterweise vernachlassigt worden sei 15 Literatur BearbeitenHenning Thies The Duc de L Omelette In Kindlers Neues Literatur Lexikon Band 13 Kindler Munchen 1991 S 478 G R Thompson Poe s Flawed Gothic Absurdist Techniques in Metzengerstein and the Courier Satires In Emerson Society Quartely 1970 Nr 60 S 38 58Einzelnachweise Bearbeiten Zit nach Edgar Allan Poe Der Duc de L Omelette In Edgar Allan Poe Gesammelte Werke in 5 Banden Band I Konig Pest Aus dem Amerikanischen von Arno Schmidt und Hans Wollschlager Haffmans Verlag Zurich 1999 S 19 Zit nach Edgar Allan Poe Der Duc de L Omelette In Edgar Allan Poe Gesammelte Werke in 5 Banden Band I Konig Pest Aus dem Amerikanischen von Arno Schmidt und Hans Wollschlager Haffmans Verlag Zurich 1999 S 20 Zit nach Edgar Allan Poe Der Duc de L Omelette In Edgar Allan Poe Gesammelte Werke in 5 Banden Band I Konig Pest Aus dem Amerikanischen von Arno Schmidt und Hans Wollschlager Haffmans Verlag Zurich 1999 S 19 Zit nach Edgar Allan Poe Der Duc de L Omelette In Edgar Allan Poe Gesammelte Werke in 5 Banden Band I Konig Pest Aus dem Amerikanischen von Arno Schmidt und Hans Wollschlager Haffmans Verlag Zurich 1999 S 19 Henning Thies Edgar Allan Poe The Duc de L Omelette In Kindlers Neues Literatur Lexikon Band 13 Munchen 1991 S 478 Frank T Zumbach E A Poe Eine Biographie Patmos Verlag Dusseldorf 2007 S 182 Henning Thies Edgar Allan Poe The Duc de L Omelette In Kindlers Neues Literatur Lexikon Band 13 Munchen 1991 S 478 Kuno Schuhmann Anmerkungen zu Der Duc de L Omelette In Edgar Allan Poe Konig Pest Gesammelte Werke in 5 Banden Band I Aus dem Amerikanischen von Arno Schmidt und Hans Wollschlager Haffmans Verlag Zurich 1999 S 318 Frank T Zumbach E A Poe Eine Biographie Patmos Verlag Dusseldorf 2007 S 183 Frank T Zumbach E A Poe Eine Biographie Patmos Verlag Dusseldorf 2007 S 184 Kuno Schuhmann Anmerkungen zu Der Duc de L Omelette In Edgar Allan Poe Konig Pest Gesammelte Werke in 5 Banden Band I Aus dem Amerikanischen von Arno Schmidt und Hans Wollschlager Haffmans Verlag Zurich 1999 S 319 Frank T Zumbach E A Poe Eine Biographie Patmos Verlag Dusseldorf 2007 S 260 Zit nach Frank T Zumbach E A Poe Eine Biographie Patmos Verlag Dusseldorf 2007 S 261 Zit nach Frank T Zumbach E A Poe Eine Biographie Patmos Verlag Dusseldorf 2007 S 260 Henning Thies Edgar Allan Poe The Duc de L Omelette In Kindlers Neues Literatur Lexikon Band 13 Munchen 1991 S 478V DListe der Werke von Edgar Allan PoeGedichte Tamerlane 1827 Song 1827 Dreams 1827 Spirits of the Dead 1827 Evening Star 1827 Imitation 1827 Stanzas 1827 A Dream 1827 The Happiest Day 1827 The Lake 1827 Sonnet To Science 1829 Al Aaraaf 1829 Romance 1829 To 1829 To The River 1829 To M 1829 Fairy Land 1829 To Helen 1831 Israfel 1831 Die Schlafende 1831 The Valley of Unrest 1831 The City in the Sea 1831 Enigma 1833 Serenade 1833 To Sleep On 1833 Fanny 1833 The Coliseum 1833 To One in Paradise 1834 To Elizabeth 1835 To Mary 1835 Bridal Ballad 1837 To Zante 1837 The Haunted Palace 1839 Sonnet Silence 1840 Der Erobererwurm 1843 Lenore 1843 Dream Land 1844 Eulalie 1845 Der Rabe 1845 Impromptu To Kate Carol 1845 To 1845 The Divine Right of Kings 1845 Stanzas 1845 1845 A Valentine 1846 To M L S 1847 Ulalume 1847 To Marie Louise 1848 An Enigma 1848 The Bells 1849 A Dream Within a Dream 1849 For Annie 1849 Eldorado 1849 To my Mother 1849 Annabel Lee 1849 O Tempora O Mores 1868 Alone 1875 Gedichtbande Tamerlane and Other Poems 1827 Al Aaraaf Tamerlane and Minor Poems 1829 Poems 1831 The Raven and Other Poems 1845 Geschichten Metzengerstein 1832 The Duc de L Omelette 1832 A Tale of Jerusalem 1832 Loss of Breath 1832 Bon Bon 1832 MS Found in a Bottle 1833 Die Verabredung 1834 Berenice 1835 Morella 1835 Lionizing 1835 The Unparalleled Adventure of One Hans Pfaall 1835 Konig Pest 1835 Shadow A Parable 1835 Four Beasts in One The Homo Cameleopard 1836 Mystification 1837 Silence A Fable 1837 Ligeia 1838 How to Write a Blackwood Article 1838 A Predicament 1838 The Devil in the Belfry 1839 The Man That Was Used Up 1839 Der Untergang des Hauses Usher 1839 William Wilson 1839 The Conversation of Eiros and Charmion 1839 Why the Little Frenchman Wears His Hand in a Sling 1840 The Business Man 1840 Der Mann der Menge 1840 Der Doppelmord in der Rue Morgue 1841 A Descent into the Maelstrom 1841 The Island of the Fay 1841 The Colloquy of Monos and Una 1841 Never Bet the Devil Your Head 1841 Eleonora 1841 Drei Sonntage in einer Woche 1841 Das ovale Portrat 1842 Die Maske des Roten Todes 1842 The Landscape Garden 1842 Das Geheimnis der Marie Roget 1842 Die Grube und das Pendel 1842 Das verraterische Herz 1843 Der Goldkafer 1843 Der schwarze Kater 1843 Diddling 1843 The Spectacles 1844 A Tale of the Ragged Mountains 1844 The Premature Burial 1844 Mesmerische Offenbarung 1844 Die langliche Kiste 1844 The Angel of the Odd 1844 Thou Art the Man 1844 The Literary Life of Thingum Bob Esq 1844 Der entwendete Brief 1844 The Thousand and Second Tale of Scheherazade 1845 Some Words with a Mummy 1845 The Power of Words 1845 The Imp of the Perverse 1845 The System of Doctor Tarr and Professor Fether 1845 Die Tatsachen im Fall Waldemar 1845 Die Sphinx 1846 Das Fass Amontillado 1846 The Domain of Arnheim 1847 Mellonta Tauta 1849 Hopp Frosch 1849 Von Kempelen and His Discovery 1849 X ing a Paragrab 1849 Landor s Cottage 1849 Andere Werke Maelzel s Chess Player 1836 The Daguerreotype 1840 The Philosophy of Furniture 1840 A Few Words on Secret Writing 1841 The Rationale of Verse 1843 Morning on the Wissahiccon 1844 Old English Poetry 1845 Die Philosophie der Komposition 1846 Das poetische Prinzip 1846 Heureka 1848 The Balloon Hoax 1844 The Narrative of Arthur Gordon Pym of Nantucket 1838 Das Tagebuch des Julius Rodman 1840 Politian 1835 The Conchologist s First Book 1839 Der Leuchtturm 1849 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title The Duc de L Omelette amp oldid 218292758