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Der Unterseekreuzer Surcouf N N 3 benannt nach dem franzosischen Kaperkapitan Robert Surcouf war das grosste U Boot der franzosischen Marine im Zweiten Weltkrieg und bis zur Einfuhrung der Sen Toku Klasse der Kaiserlich Japanischen Marine auch das grosste U Boot der Welt Surcouf SchiffsdatenFlagge Frankreich FrankreichSchiffstyp U KreuzerBauwerft Arsenal de Cherbourg CherbourgStapellauf 18 November 1929Indienststellung 3 Mai 1934Verbleib Am 18 Februar 1942 nach Kollision gesunkenSchiffsmasse und BesatzungLange 110 m Lua Breite 9 mTiefgang max 9 07 mVerdrangung aufgetaucht 3 300 tgetaucht 4 373 t Besatzung 118 MannMaschinenanlageMaschine 2 DieselmotorenMaschinen leistung 7 600 PS 5 590 kW Einsatzdaten U BootEinsatzdauer 90 TageTauchtiefe normal 80 mHochst geschwindigkeitgetaucht 8 5 kn 16 km h Hochst geschwindigkeitaufgetaucht 18 kn 33 km h Bewaffnung2 Geschutz 203 mm L 50 600 Schuss 2 Flak 37 mm 4 MG 13 2 mm 8 Torpedorohr 550 mm vier im Bug vier mittschiffs extern 14 Schuss 4 Torpedorohr 400 mm externer Vierfachsatz im Heck 8 Schuss Inhaltsverzeichnis 1 Konstruktive Merkmale 2 Geschichte 3 Siehe auch 4 Weblinks 5 Literatur 6 FussnotenKonstruktive Merkmale BearbeitenDas U Boot war eine konventionelle Zweihullenboot Konstruktion mit Dieselmotoren von Sulzer fur die Uberwasserfahrt und Elektromotoren fur die Tauchfahrt Der Bootskorper war fur Tauchtiefen bis 80 m ausgelegt Die Alarmtauchzeit des U Kreuzers war mit zwei Minuten sehr lang Trotzdem galt die Surcouf fur ihre Grosse als schnell und beweglich Eine Besonderheit der Konstruktion war die Moglichkeit ein Bordflugzeug mitzufuhren Im hinteren Bereich des Turmes befand sich ein druckfester Hangar in dem ein Wasserflugzeug vom Typ Besson MB 411 untergebracht war Das Flugzeug musste demontiert werden um es in dem engen Hangar zu lagern Der Zeitaufwand fur das Ausladen und Montieren oder Demontieren und Einladen betrug jeweils etwa 30 Minuten Ursprunglich war die Mitnahme eines Motorbootes geplant Das Boot hatte eine Reichweite von 70 Seemeilen und eine Geschwindigkeit von 18 Knoten gehabt und sollte der Artilleriebeobachtung dienen Eine weitere Aufgabe ware das Ubersetzen von Prisenkommandos gewesen Spater wurde aber auf das Beiboot verzichtet Die Artillerie Bewaffnung des leichtgepanzerten Bootes bestand aus zwei 203 mm Geschutzen in einem begrenzt schwenkbaren Zwillingsturm Die Geschutze waren zweieinhalb Minuten nach dem Auftauchen feuerbereit und konnten mit einer Feuergeschwindigkeit von drei Schuss pro Minute schiessen Die grosstmogliche Rohrerhohung betrug 30 Die Reichweite der Geschutze lag bei 27 500 m Der Munitionsvorrat umfasste 600 Schuss Ein Geschoss wog 123 2 kg Die Feuerleitzentrale war mit einem 4 Meter Raumbildentfernungsmesser mit einer Reichweite von 12 000 m ausgestattet Lediglich die britische M Klasse hatte grossere Deckgeschutze Das Kaliber der Geschutze ist auf den Washingtoner Flottenvertrag von 1922 zuruckzufuhren der fur Schiffe die keine Schlachtschiffe waren eine Geschutzbewaffnung von hochstens 203 mm erlaubte Die Geschutze des U Kreuzers waren vom selben Modell wie die Hauptbewaffnung der 10 000 ts grossen franzosischen Washington Kreuzer Die Surcouf war die einzige U Boot Konstruktion nach dem Washingtoner Flottenvertrag die das grosste erlaubte Kaliber ausnutzte Die Flugabwehr des U Bootes verfugte uber zwei 37 mm Flugabwehrkanonen in Einzellafetten und vier 13 2 mm Maschinengewehren in Doppellafetten Die Torpedobewaffnung bestand aus acht 550 mm und vier 400 mm Torpedorohren Vier 550 mm Rohre befanden sich im Bug und waren intern nachladbar Dazu kamen wie bei franzosischen U Booten dieser Zeit ublich vier 550 mm und vier 400 mm Rohre in Vierfachsatzen schwenkbar ausserhalb des Druckkorpers im mittleren und hinteren Teil des Bootes Die ausgeklappten Rohre behinderten die Trimmung des U Bootes und vergrosserten den Stromungswiderstand Auf diese Bauform konnte aber nicht verzichtet werden da die Steuerungsautomatik der damaligen franzosischen Torpedos insbesondere der 400 mm Torpedos sehr unzuverlassig war Die Surcouf war das einzige franzosische U Boot das die externen Rohre auf hoher See ohne fremde Hilfe nachladen konnte Durch seine enorme Grosse war der U Kreuzer in der Lage bis zu 40 Kriegsgefangene aufzunehmen Die Surcouf war fur den Kaperkrieg entsprechend dem Prisenrecht vorgesehen Deshalb wurde Raum fur die Besatzungen der aufzubringenden gegnerischen Schiffe eingeplant Die Surcouf war mit ihrer grossen Reichweite der schweren Bewaffnung der hohen Geschwindigkeit und guten Manovrierbarkeit ein technisch erfolgreicher Entwurf In der Praxis konnte sie aber ihre eigentliche Aufgabe den Handelskrieg nicht erfullen da es keine nennenswerte deutsche Hochsee Handelsschifffahrt mehr gab Geschichte BearbeitenWahrend des Ersten Weltkriegs entwickelten die Deutschen die Konzeption eines U Boot Kreuzers Auf dieser Konzeption basierte der Entwurf der Surcouf 1 Der Bau des Bootes wurde 1926 bewilligt Einsatzziel des riesigen Entwurfes war die Storung der feindlichen Handelsschifffahrt Ursprunglich waren zwei weitere U Kreuzer dieser Grossenordnung geplant Dieses Projekt wurde aber nicht umgesetzt Zwischen 1927 und 1934 wurde das Schiff auf der Marinewerft von Cherbourg Arsenal de Cherbourg gebaut Im Sommer 1940 konnte sich der U Kreuzer dem deutschen Zugriff durch Flucht nach Plymouth in England entziehen Nach dem Waffenstillstand zwischen Deutschland und Frankreich am 22 Juni 1940 enterten die Briten im Rahmen der Operation Grasp den U Kreuzer am 3 Juli 1940 Bei der britischen Ubernahme kam es zu einem Feuergefecht zwischen den Briten und der franzosischen Besatzung das mehrere Todesopfer forderte 2 Die Briten stellten den U Kreuzer spater der freifranzosischen Marine unter General Charles de Gaulle zur Verfugung Am 24 Dezember 1941 nahm das Schiff massgeblich an der kampflosen Ubernahme der unter vichyfranzosischer Kontrolle stehenden Kolonie Saint Pierre und Miquelon durch freifranzosische Streitkrafte teil Die USA lehnten im Gegensatz zu Grossbritannien derlei Einsatze der Freifranzosen ab da die Vereinigten Staaten auch nach ihrem Kriegseintritt im Dezember 1941 die vichyfranzosische Regierung Frankreichs unter Marschall Henri Philippe Petain diplomatisch anerkannten und die Freifranzosen vorerst offiziell ignorierten Anschliessend fuhr die Surcouf nach Kanada Nach einem Werftaufenthalt auf den britischen Bermudas ging die Surcouf am 18 Februar 1942 auf dem Marsch in die franzosische Kolonie Martinique infolge einer Kollision mit dem US amerikanischen Frachter Thomson Lykes in der Nahe des Panamakanals verloren 3 Alle 130 Seeleute andere Schatzung uber 150 an Bord fanden bei dem Untergang den Tod Dies ist die grosste bisher verzeichnete Opferzahl bei einem Totalverlust eines U Bootes Der Untergang der Surcouf zahlt neben den Verlusten der USS Thresher 1963 129 Tote Kursk 2000 118 Tote USS Scorpion 1968 99 Tote HMS Thetis 1939 99 Tote K 129 1968 98 Tote sowie der sogenannten Schlacht bei der Insel May 1918 105 Tote zu den schwersten Unfallen der U Boot Geschichte Siehe auch BearbeitenListe franzosischer U Boot KlassenWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Surcouf Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Surcouf im uboat net englisch Bild der Surcouf ganz unten Dieser gigantische U Kreuzer konnte 123 Kilo Granaten 31 Kilometer weit schiessenLiteratur BearbeitenErminio Bagnasco Uboote im 2 Weltkrieg 5 Auflage Motorbuchverlag Stuttgart 1996 ISBN 3 613 01252 9 Janusz Piekalkiewicz Der Zweite Weltkrieg Komet Koln 2005 ISBN 3 89836 472 0 James Rusbridger Who sank Surcouf The truth about the disappearance of the pride of the French navy London u a Century 1991 ISBN 0 7126 3975 6Fussnoten Bearbeiten Hugh und David Lyon Kriegsschiffe von 1900 bis heute Buch und Zeit Verlagsgesellschaft mbH Koln 1978 S 94 Janusz Piekalkiewicz S 303 Janusz Piekalkiewicz S 618 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Surcouf U Boot amp oldid 234366998