www.wikidata.de-de.nina.az
Robert Surcouf 12 Dezember 1773 in Saint Malo Frankreich 8 Juli 1827 in Saint Malo war wahrend der Revolutionskriege ein franzosischer Kaperer gegen Grossbritannien wahrend der Kontinentalsperre betrieb er daruber hinaus als Unternehmer weitere Kaperschiffe Robert Surcouf nach 1804Robert Surcouf fugte dem britischen Handel bei seinen Kaperfahrten in insgesamt 50 Monaten auf See betrachtliche Verluste zu 47 feindliche Schiffe wurden erobert oder versenkt Seine Kommandos waren La Creole La Clarisse La Confiance und Charles ex Le Revenant Er wurde 1810 von Napoleon zum Baron erhoben 1 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Nach Surcoufs Tod 3 Zitate 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenRobert Surcouf zu dessen Vorfahren mehrere franzosische Korsaren zahlten besuchte zunachst eine Jesuitenschule falschlich oft als Priesterseminar bezeichnet Aber im Jahr 1786 verliess er die Schule und beschloss zur See zu fahren Angeblich meldete er sich 1788 zur Kriegsmarine und unternahm 1789 seine erste Seereise nach Indien auf der er eine militarische und nautische Ausbildung erhielt jedoch gibt es dafur keinerlei Quellenbelege Deswegen konnte er auch nicht fur angebliche aussergewohnliche Leistungen bei einem Schiffbruch 1791 zum Leutnant ernannt werden Da er mittellos war heuerte er fur die Reise nach Hause auf der Korvette Bienvenue an Dies war seine einzige Fahrt auf einem Kriegsschiff die sich quellenmassig belegen lasst Im Januar 1792 kehrte er als Maat auf dem Kriegsschiff in das revolutionare Frankreich zuruck und verliess die Kriegsmarine sofort wieder Im August 1792 heuerte er auf einem Handelsschiff an und begab sich zur franzosischen Kolonie Ile de France Mauritius Dort angekommen erfuhr er vom Krieg gegen Grossbritannien der die Handelsschifffahrt unmoglich machte Der Gouverneur ernannte ihn zum Enseigne de Vaisseau in der lokalen Verteidigungsflotte Die Legende machte daraus ein regulares Offizierspatent als Leutnant Als die Ile de France von einem britischen Geschwader bedroht wurde ging Surcouf der Legende nach als zweiter Offizier auf die franzosische Fregatte Cybele nbsp Die Kaperung der Triton Kupferstich von Ambroise Louis GarnerayDem kleinen den Briten an Feuerkraft unterlegenen franzosischen Geschwader bestehend aus zwei Fregatten und einem bewaffneten Handelsschiff gelang es die Briten zuruckzudrangen und somit die franzosische Besitzung Ile de France zu sichern wobei sich Surcouf angeblich weiter bewahrte Doch vermutlich war Surcouf gar nicht an Bord Danach nahm er das Angebot von zwei Reedern in Ile de France an und rustete das kleine Handelsschiff Emilie zum bewaffneten Kaperfahrer mit vier Kanonen und 30 Mann Besatzung um Mit diesem Schiff gelang ihm die Kaperung von vier britischen Schiffen darunter der Triton der britischen Ostindien Kompagnie mit 26 Kanonen und 150 Mann Besatzung sowie zwei mit Reis und Mais beladenen Schiffen Durch die Einbringung dieser Prisen konnte Surcouf die Hungersnot in Ile de France lindern In der Hauptstadt Port Louis wurde Surcouf nach seiner Ruckkehr im Marz 1796 als Held gefeiert Wegen Meinungsverschiedenheiten mit dem Gouverneur der Kolonie Surcouf hatte keinen Kaperbrief musste er jedoch zunachst nach Frankreich zuruckkehren um seine Rechte geltend zu machen Juristisch war die Kaperung ohne Kaperbrief Piraterie Sein Ruf war ihm jedoch bereits vorausgeeilt und er erhielt vor dem Rat der Funfhundert seine Beute zugesprochen und einen nachtraglichen Kaperbrief Im Jahr 1798 bewaffnete er erneut ein Handelsschiff Mit der Clarisse 18 Kanonen und 105 Mann Besatzung brach er im August wieder in den Indischen Ozean auf Im Dezember desselben Jahres erreichte er die Ile de France Bereits auf dem Weg dorthin hatte er zwei britische und zwei portugiesische Schiffe erobert Von Port Louis fuhr er weiter nach Sumatra wo er in einer wagemutigen Aktion zwei weitere britische Schiffe erobern konnte Am 11 November 1799 eroberte er den britischen Dreimaster Auspicious 20 Kanonen dessen Ladung mehr als eine Million Franc wert war Im Golf von Bengalen entging Surcouf der Gefangennahme durch die Briten nur weil er acht Kanonen seines Schiffes uber Bord werfen liess um dieses leichter und somit schneller zu machen Wahrend der Ruckkehr zur Ile de France konnte er dennoch ein britisches und ein US amerikanisches Schiff erobern Da sein eigenes Schiff dringend in die Werft musste wurde ihm der Befehl uber ein anderes 18 Kanonenschiff ubertragen mit dem er im Marz 1800 zur Kaperfahrt in den Indischen Ozean aufbrach Am 7 Oktober 1800 gelang Surcouf die Eroberung des mit 26 Kanonen bewaffneten Indienfahrers Kent der Britischen Ostindien Kompanie Um diesen Sieg ranken sich Mythen So sprechen viele franzosische Quellen bei der Kent von einem Kriegsschiff mit bis zu 400 Mann Besatzung und 40 Kanonen tatsachlich war die Kent jedoch ein bewaffnetes Handelsschiff mit einer Besatzung die sowohl zahlenmassig als auch von der Erfahrung her kaum ausreichte die 26 Kanonen effektiv zu bedienen Nach diesem Erfolg kehrte Surcouf im Triumph zur Ile de France zuruck Anschliessend begab er sich gejagt von den Briten die eine Kopfpramie von funf Millionen Franc auf ihn ausgesetzt hatten nach Frankreich zuruck Am 13 April 1801 traf er in La Rochelle ein Durch seine Beteiligung an der Beute war Surcouf zu betrachtlichem Wohlstand gekommen Er liess sich in St Malo nieder wurde ein erfolgreicher Geschaftsmann und heiratete Ein Angebot vom Ersten Konsul Napoleon Bonaparte im Jahr 1803 ihn zum Kapitan zu befordern und mit Befehl uber zwei Fregatten in den Indischen Ozean zu entsenden schlug Surcouf aus da ihm Napoleon nicht die gewunschte Handlungsfreiheit zugestehen wollte Allerdings pladierte er vor Napoleon fur eine Aufrustung der Flotte in der Surcouf eine wirksame Waffe im Kampf gegen Grossbritannien sah Fur seine Verdienste erhielt Surcouf am 18 Juli 1804 die Mitgliedschaft in der Ehrenlegion Ab 1804 wurde der nun sehr reiche Surcouf Reeder von 14 Schiffen in St Malo Allerdings war er als Schiffseigner wenig erfolgreich Vier seiner Schiffe gingen durch Kaperung verloren und funf Handelsreisen endeten mit einem Verlust Im Jahr 1807 beschloss Surcouf in den Dienst der Marine zuruckzukehren Er liess das mit zwolf Knoten 22 km h recht schnelle Dreimastschiff Revenant 20 Kanonen nach seinen Vorgaben mit einem mit Kupferblech beschlagenen Rumpf bauen und begann am 2 Marz 1807 seine Reise in den Indischen Ozean Auf dem Weg zur Ile de France gelangen ihm bereits einige Kaperungen Er durchbrach die britische Blockade der Ile de France und fand die Kolonie in totaler Armut vor Surcouf begab sich auf Kaperfahrt die jedoch nicht von Erfolg gekront war da die britischen Schiffe beim Erkennen von Surcoufs Schiff sofort die Flucht ergriffen Erfolglos kehrte er am 31 Januar 1808 zur Ile de France zuruck und beschloss seine militarische Laufbahn zu beenden Sein Vetter Joseph Potier fuhrte indes die Operationen erfolgreich weiter Als der Kommandeur der franzosischen Truppen auf der Ile de France Comte Decaen 1769 1852 Surcoufs Schiff Revenant fur die Verteidigung der Insel beschlagnahmen liess kam es zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen den Mannern Da Decaen das Schiff nicht unterhalten und reparieren konnte kaufte Surcouf das Schiff schliesslich zuruck benannte es in Charles um und kehrte nach Frankreich zuruck Der Streit mit Decaen und seine Abreise von der vom Feind bedrohten Ile de France fuhrten zur Beschlagnahmung von Surcoufs Gutern im Indischen Ozean durch den Gouverneur von Ile de France nbsp Surcoufs Grab in Saint MaloAm 4 Februar 1809 erreichte Surcouf mit der Charles und einer Ladung im Wert von acht Millionen Francs wieder Frankreich Er begab sich wegen des Streits mit Decaen sofort nach Paris Wegen des lobenden Berichts des Ministers Desres wurde Surcouf von Kaiser Napoleon zu seinen Erfolgen begluckwunscht und in den Grafenstand erhoben 1810 erfolgte durch Napoleon auch die Annullierung der Beschlagnahme von Surcoufs Gutern Nach seiner Ruckkehr liess sich Surcouf endgultig in St Malo nieder Wegen seiner Verdienste erhielt er eine Leibrente 1812 bekam Surcouf mit der Le Renard noch einmal ein neues Schiff Es stand unter dem Kommando von Kapitan Emmanuel Yves Leroux Desrochettes Am 9 September 1812 stiess der 70 Tonnen Kutter mit seinen zehn Karronaden vier Kanonen und einer 46 Mann Crew auf die starkere britische Alphea 16 Kanonen 80 Mann Besatzung Um 3 Uhr morgens gluckte ein Treffer in deren Pulverkammer Es kam zu einer Explosion die niemand der Besatzung uberlebte Die Le Renard kehrte mit 13 unversehrten Mannern aber selbst stark beschadigt in ihren Heimathafen zuruck Im Januar 1814 wurde Surcouf zum Oberst der Nationalgarde in St Malo ernannt Obwohl er Napoleon stets verbunden war schloss er sich dem Kaiser nach dessen Ruckkehr wahrend der 100 Tage Herrschaft nicht an Napoleons Schicksal bedeutete letztlich auch das Ende der Seerauberzeit Nach Surcoufs Tod wurde sein Leichnam mit einem Korso von 50 Booten und Schiffen zum Friedhof begleitet Nach Surcoufs Tod Bearbeiten nbsp Surcouf Standbild in Saint MaloNach Robert Surcouf wurden in der franzosischen Marine immer wieder Schiffe benannt siehe dazu Surcouf Schiffsname Sein Leben wurde in den Spielfilmen Unter der Flagge des Tigers Surcouf le tigre des sept mers 1966 und Donner uber dem Indischen Ozean Il Grande colpo di Surcouf 1966 mit Gerard Barray in der Hauptrolle verfilmt Karl May machte ihn 1882 zum Helden seiner Novelle Robert Surcouf Ein Seemannsbild beziehungsweise Der Kaperkapitan in Halbblut Werke Bd 38 1896 97 In Saint Malo steht ein Denkmal Surcoufs Die Stadt ist auch der Heimathafen von Le Renard dem Nachbau seines Schiffs Zitate BearbeitenNapoleon der mit seinen maritimen Planen kein grosses Gluck hatte bot Surcouf einmal ein Kommando in der Kriegsmarine an Dieser wies ihn aber ab Napoleon Ich mache Sie zu einem reichen Mann Surcouf Ich habe bereits den Boden meines Kabinetts mit Ihren Goldmunzen gepflastert Der bruskierte Napoleon Wie Aber dann treten Sie mir ja bestandig auf den Kopf Surcouf Nein sie sind auf den Rand gestellt 2 Nach der Kaperung der Kent im Golf von Bengalen 1800 entspann sich folgender Dialog zwischen einem britischen Offizier und Surcouf Britischer Offizier Ihr Franzosen kampft des Geldes wegen wir Englander um der Ehre willen Surcouf Jeder kampft fur das was er nicht hat 2 Auch folgende Anekdote existiert uber Robert Surcouf Nach der Niederlage Napoleons bei Waterloo wurde er Zeuge wie sich einige Offiziere der Verbundeten abfallig uber den gesturzten Kaiser ausserten Daraufhin forderte er sie alle nacheinander zum Duell worin er sich ihnen als uberlegen erwies Als der letzte Offizier ein junger Fahnrich vortrat meinte Surcouf nur Ich kampfe nicht mit Kindern Lauf heim und erzahl deinen Leuten So schlagt sich ein Soldat Napoleons 3 Es gibt keine englische Quelle die diese Anekdote stutzt Literatur BearbeitenLutz Bunk 50 Klassiker Schiffe Sammlung Gerstenberg visuell ISBN 978 3 8067 2548 3 S 154 157 Charles Cunat Histoire de Robert Surcouf Capitaine de corsaire Collection L Amateur Averti Editions La Decouvrance Reedition de l edition de 1855 ISBN 2 910452 02 6 franzosisch Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Robert Surcouf Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Deutsche Seite uber Surcouf Filmeintrag zu Unter der Flagge des Tigers Filmeintrag zu Donner uber dem Indischen Ozean Karl Mays semihistorische NovelleEinzelnachweise Bearbeiten Les amis du patrimoine Napoleonien franzosische Biographie a b Chacun se bat pour ce qui lui manque auf pirates corsaires com Wolfram zu Mondfeld Schicksale beruhmter Segelschiffe Normdaten Person GND 118970178 lobid OGND AKS LCCN nr90009756 VIAF 2478845 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Surcouf RobertKURZBESCHREIBUNG franzosischer Marineoffizier und KorsarGEBURTSDATUM 12 Dezember 1773GEBURTSORT Saint Malo FrankreichSTERBEDATUM 8 Juli 1827STERBEORT Saint Malo Frankreich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Robert Surcouf amp oldid 239228802