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Die Stiftskirche Pernegg Zum heiligen Andreas ist eine romisch katholische Kirche und Bestandteil der ehemaligen Klosteranlage Stift Pernegg Stiftskirche Pernegg Ansicht von NordostenDie Kirche ist die grosste Saalkirche Niederosterreichs Sie steht sudlich von Pernegg auf einer Bergkuppe ist dem Stift Geras inkorporiert und steht unter Denkmalschutz 1 Der Kirche angebaut ist eine Taufkapelle Inhaltsverzeichnis 1 Kirche 1 1 Baubeschreibung 1 1 1 Aussen 1 1 2 Innen 1 2 Ausstattung 1 2 1 Kanzel 1 2 2 Orgel 1 3 Glocken 2 Taufkapelle 2 1 Baubeschreibung 2 1 1 Aussen 2 1 2 Innen 2 2 Ausstattung 3 Weblinks 4 Anmerkungen 5 EinzelnachweiseKirche BearbeitenBaubeschreibung Bearbeiten Aussen Bearbeiten Die in den Jahren 1993 bis 1999 vollstandig restaurierte spatgotische Wandpfeilerkirche mit einheitlich hohem Satteldach und funfseitigem Chorschluss aus dem Anfang des 16 Jahrhunderts dominiert die Gesamtanlage des ehemaligen Stiftskomplexes Aus der Westfassade tritt zur Halfte der hoch aufragende Turm mit alteren Teilen im Untergeschoss und dem mit 1695 bezeichneten Aufbau hervor Wie auf einer Ansicht aus dem Jahre 1671 zu erkennen ist hatte die Kirche vor der Errichtung des Turmaufbaus einen Dachreiter mit Zwiebelhelm 2 Eine runde Taufkapelle mit einem Karner im Untergeschoss ist nordlich an den Chor angebaut Die Kirche ist vom Klosterfriedhof einem Vorhof und den Wehrmauern der Stiftsanlage umgeben nbsp Gewandeportal an der SudfassadeDas Langhaus des kubisch geschlossenen Baukorpers hat funf zweibahnige Masswerkfenster an der Nord und sechs ebensolche an der Sudfassade Zwischen den breiten Dreieckstreben des Chores mit gekehlten Kaffgesimsen sind zweibahnige Masswerkfenster die um 1700 nach unten verlangert wurden An der Nordfassade ist ein von je zwei toskanischen Saulen flankiertes barockes Portal aus der Mitte des 17 Jahrhunderts das 1735 erweitert wurde Die beiden ausseren Saulen sind vorgezogen Uber dem Portal ist ein dreiteiliges Gebalk mit gesprengtem Giebel das am Sturz mit 1735 bezeichnet ist Ein Triglyphenfries mit einem Wappenschild N B Anm 1 ist mit 1652 datiert Daneben steht in einer Nische eine von Stuckranken umrahmte Statue des Kirchenpatrons aus dem Anfang des 18 Jahrhunderts An der Sudfassade ist ein vermauertes spatgotisches spitzbogiges Gewandeportal mit schulterbogiger Turoffnung aus dem Anfang des 16 Jahrhunderts und eine aufgedeckte kielbogige Lichtnische Das Satteldach hat sudseitig drei Giebelgauben und wird am ostlichen Ende des Firstes von einem schlichten Patriarchenkreuz bekront Der funfgeschossige Westturm ist durch umlaufende Gurtgesimse Doppellisenen und Doppelpilaster gegliedert Im unteren Geschoss sind spatgotische Fenstergewande freigelegt in den daruber liegenden Geschossen sind Rechteckfenster Das Schallgeschoss hat rundbogige Schallfenster mit Balustraden Kampfern und Schlusssteinen aus dem Ende des 17 Jahrhunderts Der eingezogene Spitzhelm wird von einer Turmkugel mit Kreuz bekront Innen Bearbeiten nbsp Einblick nach OstenDer helle einheitlich gestaltete siebenjochige Saalraum geht nahtlos in das Chorpolygon uber Zwischen den tief eingezogenen Wandpfeilern sind hohe spitzbogige Nischen die sich zu beiden Seiten des Langhauses uber dessen gesamte Lange erstrecken Den Wandpfeilern sind kannelierte Dienste mit genuteten Basen vorgelegt auf denen ein Netzrippengewolbe ansetzt das dem Tonnengewolbe appliziert ist Das Netzrippengewolbe hat Scheitelschleifen und runde Schlusssteine aus der Mitte des 17 Jahrhunderts Diese Schlusssteine zeigen Christus ein Papstwappen im Chor einen aufgemalten Reichsadler einen Bindenschild die heilige Maria und das Wappen von Norbert Bratis Ein achtteiliger Scheitelstern mit Engels und Heiligendarstellungen befindet sich im funften Joch Im Westen des Langhauses ist die zweiachsige zweigeschossige Empore Das untere Emporengeschoss ruht auf einem spatgotischen zweijochigem profiliertem Netzrippengewolbe uber einem Mittelpfeiler und wird von korbbogen Gewolben abgeschlossen Diese tragen das vierachsige mit Balustraden aus der Mitte des 17 Jahrhunderts versehene etwas zuruckgesetzte obere Emporengeschoss mit einer Orgel aus dem Jahre 1654 Ausstattung Bearbeiten Die Kirche erhielt bei den Renovierungsarbeiten in den 1990 er Jahren einen neuen Volksaltar vom Bildhauer Thomas O Munz aus Neuching Oberbayern der den fruheren Hochaltar mit freistehender Mensa und daruber befindlichem grossen Kruzifix aus der zweiten Halfte des 17 Jahrhunderts ersetzte Die Seitenaltare sind aus dem dritten Viertel des 17 Jahrhunderts um das Jahr 1700 und aus der ersten Halfte des 18 Jahrhunderts Der Altar an der Nordseite hat einen Baldachinaufbau aus der Mitte des 18 Jahrhunderts in dem sich ein Gnadenbild Mariahilf aus der Zeit um 1640 befindet Kanzel Bearbeiten Die oktogonale Kanzel ist mit 1618 bezeichnet und wurde 1885 renoviert Der Treppenaufgang und der mehrgeschossige Schalldeckel sind mit reichem plastischen Dekor versehen Auf dem Kanzelkorb sind Muschelnischen mit Statuetten der vier Kirchenvater Ambrosius Hieronymus Augustinus und Gregor der Grosse zwischen Reliefs der Geburt und der Auferstehung Jesu Christi und des Pfingstwunders An der kassettierten Stiegenbrustung sind Reliefs der vier Evangelisten und auf dem Schalldeckel ein Engelreigen mit Leidenswerkzeugen Im Tempiettoaufsatz ist eine Figurengruppe die Geisselung Christi darstellend und daruber ein Saulenbaldachin mit einer Figur des heiligen Norbert mit einer Monstranz der von einer Teufelsfigur begleitet wird Der Aufsatz wird von einer Figur des Erzengels Michael bekront Orgel Bearbeiten nbsp Pernegg Stiftskirche OrgelemporeDie Orgel wurde im Jahre 1654 von Michael Prackh einem Orgelbauer aus Krems an der Donau geschaffen Im Jahr 1692 erganzte Laurentio Linken ein Brustungspositiv das mit Prospekt malerei aus der Zeit um 1760 gerahmt ist Johann Georg Fischer vergrosserte 1812 das Positiv Im Laufe des 19 Jahrhunderts wurden zwei Register ersetzt Arnulf Klebel restaurierte 1971 Hauptwerk und Pedalwerk und stellte die ursprungliche Disposition wieder her 3 Eine umfassende Restaurierung fuhrte Hendrik Ahrend 2005 durch Das Instrument ist weitgehend in der ursprunglichen Substanz erhalten und wird von Fachleuten als das alteste datierbare und funktionstuchtige Orgelwerk bezeichnet das in Niederosterreich entstanden ist Das Instrument mit mechanischer Spiel und Registertraktur verfugt uber 18 Register die auf zwei Manuale und Pedal verteilt sind Der Prospekt des Hauptwerks besteht aus sieben rechteckigen Pfeifenfeldern unterschiedlicher Grosse wahrend das dreiteilige Ruckpositiv in der Mitte ein niedriges Pfeifenfeld hat das von zwei Harfenfeldern flankiert wird Die mitteltonige Stimmung fuhrt zu einem terzenreinen Klang Die Bassoktave ist als kurze Oktave ausgefuhrt Die Disposition lautet wie folgt 4 I Ruckpositiv CDEFGA c3Gedacht 8 Principal 4 Flote 4 Octav 2 Quinte 1 1 3 Oktave 1 Fagott 8 II Hauptwerk CDEFGA c3Principal 8 Copel 8 Octav 4 Flote 4 Quinte 2 2 3 Superoctav 2 Mixtur IV 1 1 3 Zimbel II 1 2 Pedal CDEFGA a0Subbass 16 Octavbass 8 Praestant 4 Koppeln II PGlocken Bearbeiten Die Kirche beherbergt ein Dreiergelaut das von der Glockengiesserei Pfundner gegossen wurde Die kleinste Glocke ist historisch und geht auf das Jahr 1894 zuruck die beiden grosseren wurden 1950 gegossen Die drei Bronzeglocken erklingen auf einem Dur Dreiklang mit den Schlagtonen b1 d2 und f2 Die Massen sind 342 kg 156 kg und 119 kg und die Durchmesser 845 mm 655 mm und 558 mm 5 Taufkapelle BearbeitenBaubeschreibung Bearbeiten Aussen Bearbeiten Die Taufkapelle ist mit der Nordseite des Chores verbunden und diente ursprunglich als Karner Der Rundbau erhebt sich uber dem in Bruchstein gewolbten Beinhaus aus dem Anfang des 14 Jahrhunderts Uber einem umlaufenden gekehlten Traufgesims ist im Westen ein Wasserspeier in Form eines Hundes und darunter ein tiefes Schuttloch mit uberlegter Steinplatte und innerem Spitzbogengewande 6 Innen Bearbeiten Der runde Raum wird von einem achtteiligen Rippengewolbe abgeschlossen dessen Rippen auf vegetabil und figural skulptierten Konsolen enden Ein spitzbogiger Triumphbogen bildet den Ubergang zu einer im Sudosten anschliessenden Apsis mit Funfachtelschluss und spitzbogigen Fenstergewanden aus dem 14 Jahrhundert Im Gewande des Triumphbogens sind die Initialen F S Anm 2 Der Hauptraum hat Rundbogenfenster aus dem spaten 17 Jahrhundert Ein umlaufender Fries mit Rahmenbandern ist mit gotischer Wandmalerei Spruchbandern und Apostelmedaillons aus dem dritten Viertel des 14 Jahrhunderts versehen Die Wande und das Gewolbe tragen reichen Stuck und Malerei aus dem Ende des 17 Jahrhunderts Vegetabile Formen und Kartuschen mit gemalten Darstellungen aus dem Leben des heiligen Norbert befinden sich in der Gewolbezone Sie durften von Johann Bernhard Grabenberger gemalt worden sein und sind mit 1694 bezeichnet In den Gewolbezwickeln sind Engel mit kirchlichen Symbolen Die Apsisfenster sind mit ornamentaler Glasmalerei von Lydia Roppolt aus dem Jahre 1970 versehen Ausstattung Bearbeiten Zur Ausstattung gehort ein Kruzifix von Eugen Mayer aus der Zeit um 1968 und ein Taufbecken mit Balusterfuss und achteckiger flacher Schale das mit N B 1648 bezeichnet ist Aus der ehemaligen Burgkapelle sind die Figuren eines Schmerzensmanns aus der Zeit um 1520 einer Pieta aus der Zeit um 1600 und eine Steinplatte mit Flechtwerkornament die mit 1129 bezeichnet ist in Verwahrung Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Stiftskirche Pernegg Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienAnmerkungen Bearbeiten Norbert Bratits spater Abt von St Vinzenz Breslau Franz von SchollingerEinzelnachweise Bearbeiten Objekt ID 87462 Eintrag in der Denkmalliste abgerufen am 29 Oktober 2014 Fotos des Stiftes auf www fluidr com abgerufen am 2 November 2014 Orgeldatabase Orgel in Pernegg abgerufen am 9 Dezember 2014 orgelbau ahrend de Orgel in Pernegg abgerufen am 9 Dezember 2014 Jorg Wernisch Glockenverzeichnis von Osterreich Journal Verlag Lienz 2011 ISBN 978 3 902128 16 4 S 133 Dehio Handbuch Die Kunstdenkmaler Osterreichs Niederosterreich nordlich der Donau Bearbeitet von Evelyn Benesch Bernd Euler Rolle u a Verlag Anton Schroll amp Co Wien 1990 ISBN 3 7031 0652 2 S 66448 731677 15 628292 Koordinaten 48 43 54 N 15 37 41 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stiftskirche Pernegg amp oldid 217404388