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Die romisch katholische Pfarrkirche Sainte Anne in Gassicourt einem Stadtteil von Mantes la Jolie im Departement Yvelines in der franzosischen Region Ile de France wurde Ende des 11 oder Anfang des 12 Jahrhunderts im Stil der Romanik errichtet Aus romanischer Zeit stammen das Westportal und die Kapitelle des Langhauses Im Chor und in den Querschiffarmen sind Bleiglasfenster aus dem 13 Jahrhundert erhalten 1 1862 wurde die Kirche die seit der Mitte des 17 Jahrhunderts der heiligen Anna geweiht ist als Monument historique in die Liste der Baudenkmaler Base Merimee in Frankreich aufgenommen 2 Pfarrkirche Sainte Anne in GassicourtGlockenturmWestfassade Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 2 1 Aussenbau 2 2 Innenraum 3 Wandmalereien 4 Bleiglasfenster 5 Chorgestuhl 6 Weitere Ausstattung 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Kirche von Gassicourt gehorte einst zu einem dem heiligen Sulpicius II von Bourges geweihten Priorat der Benediktinerabtei Cluny Im Jahr 1074 erhielt das Kloster Cluny eine Schenkung von Simon von Crepy dem Grafen von Mantes worauf die Monche in Gassicourt mit dem Bau von Klostergebauden eines Kreuzgangs und der heutigen Kirche begannen Im 13 Jahrhundert wurde das Querschiff mit einem Kreuzrippengewolbe versehen und der rechteckige Chor erneuert 1295 bestatigte Papst Bonifatius VIII in einer Papstlichen Bulle die Umwandlung des Priorats in eine Kommende Beruhmte Propste des Priorats waren Jacques Benigne Bossuet 1627 1704 Bischof von Meaux und sein Neffe Jacques Benigne Bossuet 1664 1743 Bischof von Troyes 1739 wurde das Kloster in dem nur noch drei oder vier Monche lebten aufgehoben Die Kirche wurde anschliessend als Pfarrkirche genutzt die Konventsgebaude wurden verkauft und teilweise abgerissen Im 19 Jahrhundert wurden umfangreiche Renovierungsarbeiten durchgefuhrt Die Fassade und der Glockenturm wurden restauriert und das nordliche Seitenschiff erneuert Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche durch Bombardierungen beschadigt Bei der anschliessenden Renovierung ersetzte man das im 16 Jahrhundert in das Hauptschiff eingezogene Flamboyantgewolbe durch eine Holzdecke ahnlich der mit der das romanische Hauptschiff ursprunglich gedeckt war Architektur BearbeitenAussenbau Bearbeiten nbsp Portal nbsp Archivolten des PortalsAn der Westfassade befindet sich das romanische von Archivolten gerahmte Hauptportal Es wird seitlich von zwei machtigen Strebepfeilern eingefasst Das Tympanon ist in kleine Quadrate eingeteilt deren Flachen mit Sternen gefullt sind Daruber wolben sich mit Rundstaben verzierte Archivolten Diese werden von einem Band gerahmt dessen Dekor aus zwei Reihen kreisrunder von feinen Linien umschlungenen Offnungen besteht In den ausseren Bogen sind ebenfalls feine Linien geritzt die in Kragsteinen mit skulptierten Kopfen munden Uber dem Portal offnen sich zwei schmale Rundbogenfenster und in der Mitte ein von profilierten Schmuckrahmen eingefasstes Rundfenster an dem seitlich und unten zwei kleine Figuren angebracht sind Uber der Vierung erhebt sich der quadratische knapp 24 Meter hohe Glockenturm Er ist auf allen vier Seiten von drei rundbogigen Klangarkaden durchbrochen Unter dem Ansatz des Satteldaches verlauft ein Blendbogenfries der auf skulptieren Kragsteinen aufliegt Innenraum Bearbeiten nbsp Langhaus nbsp KapitellDas dreischiffige Langhaus ist in funf Joche gegliedert Einfach gestufte Rundbogenarkaden auf kraftigen Saulen trennen das Hauptschiff von den beiden Seitenschiffen Die romanischen Kapitelle der Saulen sind wuchtig und mit schlichten geometrischen Motiven verziert Das Mittelschiff ist auf beiden Seiten von funf Rundbogenfenstern durchbrochen Der Chor ist rechteckig geschlossen und wird von gotischen Masswerkfenstern durchbrochen Wandmalereien BearbeitenAn den Wanden und am Gewolbe des sudlichen Querhauses sind Reste von Wandmalereien aus dem 15 Jahrhundert erhalten 3 Am Gewolbe sind Engel mit den Leidenswerkzeugen zu erkennen an den Wanden war vermutlich das Jungste Gericht dargestellt nbsp Jungstes Gericht nbsp Engel mit LeidenswerkzeugenBleiglasfenster Bearbeiten nbsp ChorfensterZentrales Chorfenster Fenster 0 Das zentrale Chorfenster besteht aus vier Lanzetten mit je sechs Medaillons auf denen Szenen der Passion und der Auferstehung Christi dargestellt sind Auf dem Sechspassfenster des Bogenfeldes thront eine Majestas Domini Das Fenster aus dem 13 Jahrhundert wurde mehrmals aus und wieder eingebaut wobei die Anordnung der einzelnen Szenen verandert wurde nbsp Jesus und die schlafenden Junger am Olberg nbsp Dornenkronung nbsp Auferstehung Christi nbsp Noli me tangereDie seitlichen Chorfenster haben eine Hohe von 5 40 Meter und sind fur die kleine Kirche ungewohnlich gross Die Fenster wurden 1260 70 geschaffen und stellen jeweils vier Heilige dar Die Bleiglasfenster waren ein Geschenk des franzosischen Konigs Ludwig des Heiligen und seiner Mutter Blanka von Kastilien Die Borduren der Fenster sind mit Lilien und Burgen verziert den Emblemen der Stifter nbsp Madonna mit KindNordliches Chorfenster Fenster 1 Das nordliche Fenster ist Johannes dem Taufer dem Evangelisten Johannes dem heiligen Sulpicius dem ursprunglichen Schutzpatron des Priorats und dem heiligen Nikolaus gewidmet Im Vierpassfenster des Bogenfeldes ist eine Madonna mit Kind dargestellt die auf einem Thron unter einem von Saulen gestutzten Dach sitzt nbsp Johannes der Taufer nbsp Johannes der Evangelist nbsp Heiliger Sulpicius nbsp Heiliger Nkolaus nbsp Fenster 2Sudliches Chorfenster Fenster 2 Auf dem sudlichen Fenster sind unten der heilige Eligius und der heilige Hugo und oben die Apostel Petrus und Paulus dargestellt Im Vierpassfenster ist vielleicht die Unterweisung Mariens oder eine Person die eine andere segnet dargestellt nbsp Heiliger Eligius nbsp Heiliger Hugo nbsp Apostel Petrus nbsp Apostel Paulus nbsp Fenster 3Fenster des nordlichen Querhauses Fenster 3 Das Fenster des nordlichen Querhauses besitzt sechs Scheiben aus dem 13 Jahrhundert Sie erinnern an die Heiligen Drei Konige und an die Totung der Unschuldigen Kinder nbsp Zwei Konige nbsp Ein Konig nbsp Traum der Heiligen Drei Konige nbsp Totung der Unschuldigen Kinder nbsp Fenster 4Fenster des sudlichen Querhauses Fenster 4 Das Fenster des sudlichen Querschiffarms schildert das Martyrium der drei Diakone des heiligen Vinzenz links des heiligen Stephanus Mitte und des heiligen Laurentius rechts Auf der linken Lanzette wird der heilige Vinzenz verhort gefoltert in einem Kessel mit heissem Ol gesiedet auf einem Rost gegrillt und danach von Engeln empfangen Die Szenen auf der mittleren Lanzette zeigen das Verhor des heiligen Stephanus er wird ins Gefangnis geworfen und von einem Richter besucht gesteinigt und von Engeln aufgenommen Auf der rechten Lanzette sieht man das Verhor des heiligen Laurentius er wird gegeisselt mit dem Kopf nach unten gekreuzigt auf einem Rost gegrillt und anschliessend von Engeln in Empfang genommen Auf den oberen Dreipassfenstern sind die drei Martyrer nochmals dargestellt nbsp Vinzenz wird in einem Olkessel gesiedet nbsp Vinzenz wird von Engeln aufgenommen nbsp Steinigung des heiligen Stephanus nbsp Laurentius wird mit dem Kopf nach unten gekreuzigtChorgestuhl Bearbeiten nbsp Holzgeschnitzter Kopf am ChorgestuhlDie 32 aus Eichenholz geschnitzten Chorstuhle stammen aus dem spaten 15 Jahrhundert und waren ehemals im Schiff aufgestellt Armlehnen und Miserikordien sind mit figurlichen Szenen versehen 4 nbsp Schnitzerei am Chorgestuhl nbsp Armlehne nbsp Miserikordie nbsp MiserikordieWeitere Ausstattung BearbeitenDie Liegefigur eines Bischofs oder Abtes wird in die Zeit um 1170 80 datiert 5 In der Kirche befindet sich die Grabplatte des Priors Thomas de Breinne der nach der darauf eingemeisselten Inschrift im Jahr 1278 gestorben ist 6 Die Kalksteinschale des Taufbeckens stammt aus dem 13 Jahrhundert Sie hat die Form eines unregelmassigen Achtecks Der obere Rand ist mit einem Weinlaubfries verziert 7 Die holzgeschnitzten Chorschranken stammen aus dem 17 Jahrhundert und sind mit Tiermotiven verziert 8 nbsp Liegefigur eines Bischofs oder Abtes nbsp Grabplatte nbsp Taufbecken nbsp ChorschrankeLiteratur BearbeitenLouis Grodecki Francoise Perrot Jean Taralon Hrsg Les vitraux de Paris de la region parisienne de la Picardie et du Nord Pas de Calais Corpus Vitrearum Medii Aevi Recensement des vitraux anciens de la France Band 1 Editions du Centre National de la Recherche Scientifique Paris 1978 ISBN 2 222 02263 0 S 131 132 Anne Prache Romanik der Ile de France Paris und Umgebung Echter Verlag Wurzburg 1987 ISBN 3 429 01029 2 S 239 241 Sainte Anne de Gassicourt Pfarrei Gassicourt Val Fourre Hrsg Editions Bayard Issy les Moulineaux 2002 Le Patrimoine des Communes des Yvelines Band 1 Flohic Editions Paris 2000 ISBN 2 84234 070 1 S 406 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ste Anne Gassicourt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eglise Sainte Anne Catholiques du MantoisEinzelnachweise Bearbeiten Verrieres baies 0 a 4 in der Base Palissy des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Eglise Sainte Anne de Gassicourt in der Base Merimee des franzosischen Kulturministeriums franzosisch PM78000796 Peinture monumentale in der Base Palissy des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Stalles in der Base Palissy des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Gisant in der Base Palissy des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Dalle funeraire de Thomas de Breinne in der Base Palissy des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Fonts baptismaux in der Base Palissy des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Dalle funeraire de Thomas de Breinne in der Base Palissy des franzosischen Kulturministeriums franzosisch 49 002246 1 697779 Koordinaten 49 0 8 1 N 1 41 52 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ste Anne Gassicourt amp oldid 228107141