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Die ehemalige Klosterkirche St Quirin steht im Mittelpunkt des Gebaudekomplexes des ehemaligen Klosters Tegernsee Seit dessen Aufhebung 1803 wird sie mit ihrer charakteristischen westlichen Doppelturmfassade als katholische Pfarrkirche fur den Ort Tegernsee genutzt 1 Die ehemalige Klosterkirche St QuirinInhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 3 Gruft 4 Orgel 5 Weblinks 6 Literatur 7 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Deckplatte des ehem Hochgrabs der Tegernseer Klostergrunder Adalbert und Oatkar nbsp Alteste Darstellung des mittelalterlichen Klosters in den Landtafeln von Philipp Apian 1560Der Legende nach entstand die Monchsgemeinschaft am Tegernsee um die Mitte des 8 Jahrhunderts 746 oder 765 als Grundung der Bruder Oatkar und Adalbert die der altbayerischen Adelsfamilie der Huosi angehorten 2 Dabei sollen die Reliquien des Hl Quirinus als Geschenk des Papstes Zacharias in die von ihnen gestiftete Salvatorkirche in Tegernsee uberfuhrt worden sein 3 Nach dem Sturz des Bayernherzogs Tassilo III 748 788 wurde Tegernsee karolingisches Konigskloster Ungarneinfalle und Sakularisationen zur Zeit des bayerischen Herzogs Arnulf 907 937 bedrohten indes die geistliche Kommunitat Im Verlauf des 10 Jahrhunderts soll das monchische Leben im Kloster Tegernsee fast erloschen sein Die von Kaiser Otto II 973 983 mitinitiierte Neugrundung Tegernsees als benediktinische Reichsabtei im Jahr 978 fuhrte zu einer Erneuerung von Monchtum und Kloster Teile der Krypta und die unteren Teile der westlichen Doppelturmfassade stammen vielleicht noch aus dieser Zeit Diese Kirche vom Ende des 10 Jahrhunderts wurde im 11 Jahrhundert zu einer dreischiffigen romanischen Basilika umgebaut Nach einem Brand des Klosters 1410 wurden sowohl Kloster als auch Kirche im spatgotischen Stil in grossen Teilen neu erbaut Um 1476 war die grosse dreischiffige Basilika ohne Querhaus vollendet die bis heute den baulichen Kern der Kirche bildet Von ihr ist der holzerne Dachstuhl noch weitgehend erhalten Die beiden Westturme zeigen im Glockengeschoss im Inneren noch das Backsteinmauerwerk aus dieser Zeit und besitzen ebenfalls noch die Dachstuhle der Turmhelme allerdings wurden sie spater in ihrer ausseren Form verandert Ab 1678 erfolgte nach den Planen von Enrico Zuccalli eine Barockisierung der Kirche bei der auch eine Vierung und ein Querhaus eingefugt wurden Bis um das Jahr 1694 entstand die reiche Stuckierung und das komplexe Bildprogramm im Gewolbe durch den Maler und Bildhauer Hans Georg Asam 4 Das 1457 vom Munchner Bildhauer Hans Haldner geschaffene Hochgrab fur die Klosterstifter Adalbert und Otkar wurde bei der Barockisierung zwar abgebrochen die Deckplatte wurde jedoch in neuer Rahmung datiert mit 1690 als Bekronung uber das Eingangsportal angebracht Anlasslich der 1000 Jahr Feier des Klosters im Jahr 1746 wurden an beiden Seitenschiffen Rokoko Kapellen zu Ehren der Heiligen Quirinus und Benedikt mit Skulpturen von Johann Baptist Straub errichtet Nach der Aufhebung des Klosters wahrend der Sakularisation in Bayern im Jahr 1803 wurden bedeutende Teile der Klosteranlage abgetragen und andere Teile in ein Schloss der Wittelsbacher umgewandelt 5 Die Klosterkirche wurde in der Folge als Pfarrkirche fur den Ort Tegernsee genutzt Um 1820 wurde in der Kirche der ostliche Psallierchor abgetrennt und die Fassade durch Leo von Klenze klassizistisch neu gestaltet Eine Renovierung fand unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg zur 1200 Jahr Feier Tegernsees 1946 statt Die 2004 geschaffene Neuausstattung des Altarraums stammt vom Schweizer Kunstler Kurt Sigrist Beschreibung Bearbeiten nbsp Innenaufnahme der Basilika nbsp Hochaltar von St QuirinDie Kirche St Quirin steht ebenso wie der Konvent des ehemaligen Benediktinerklosters unter Denkmalschutz Die Kirche wird in der Denkmalliste des Bayerischen Landesamtes fur Denkmalpflege folgendermassen beschrieben 6 Ehemalige Klosterkirche St Quirin jetzt katholische Pfarrkirchedreischiffige Pfeilerbasilika mit Querhaus Seitenkapellen mittelschiffbreitem langen Chor und westlicher Doppelturmfassade Turme und Krypta im Kern 11 Jahrhundert Psallierchor und dreischiffiges Langhaus 15 Jahrhundert ab 1678 Barockisierung und Einfugung von Vierung und Querhaus nach Plan von Enrico Zuccalli um 1820 Abtrennung des ostlichen Psallierchores und Umgestaltung der Fassade durch Leo von Klenze Gruft BearbeitenIm Jahr 1895 begann Herzog Carl Theodor in Bayern 1909 mit dem Umbau der ehemaligen Monchsgruft unter dem Altarraum der Kirche zur Grablege fur den herzoglichen Zweig der Wittelsbacher Heute besteht diese Anlage aus drei Teilen der Inneren Gruft der Ausseren Gruft sowie der Grabkapelle Insgesamt ruhen hier 19 Personen Stand 2023 7 darunter die Herzoge Max 1888 Carl Theodor 1909 und Ludwig Wilhelm 1968 als Chefs des Hauses des herzoglichen Zweigs der Wittelsbacher Herzogin Ludovika in Bayern die Mutter von Elisabeth der spateren Kaiserin von Osterreich ist ebenso hier bestattet wie Napoleons Marschall Louis Alexandre Berthier der zunachst im Bamberger Dom und dann im Kloster Banz begraben war ehe er in der herzoglichen Familiengruft von Tegernsee seine letzte Ruhe fand 8 Die Gruft ist nicht offentlich zuganglich Orgel Bearbeiten nbsp Blick zur Orgel nbsp OrgelDie Orgel wurde 1980 von Georg Jann gebaut Sie hat 33 Register auf drei Manualen und Pedal Die Disposition lautet 9 I Hauptwerk C g3Bourdon 16 Prinzipal 8 Copula 8 Oktave 4 Blockflote 4 Quinte 2 2 3 Schwegel 2 Mixtur IV VI 1 1 3 Trompete 8 II Positiv C g3Rohrflote 8 Hohlflote 4 Principal 2 Sesquialtera IISifflote 1 Scharff IV 1 Vox humana 8 Tremulant III Schwellwerk C g3Holzflote 8 Gamba 8 Octave 4 Rohrpfeife 4 Feldpfeife 2 Kornett II VMixtur V 2 Oboe 8 Pedal C f1Prinzipal 16 Subbass 16 Oktavbass 8 Rohrbass 8 Nachthorn 4 Mixtur VI 2 2 3 Bombarde 16 Posaune 8 Clairon 4 Koppeln III P II P I P III II III I II I Spielhilfen 5fache mechanische Setzerkombination Bemerkungen Schleiflade mechanische Spiel und RegistertrakturWeblinks Bearbeiten nbsp Commons St Quirin Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Pfarrei St Quirin Liste der Bestatteten in der Wittelsbachergruft von St Quirin Tegernsee Literatur BearbeitenSixtus Lampl Die Klosterkirche Tegernsee In Oberbayerisches Archiv 100 1975 S 5 141 und Tafelband Josef Hemmerle Die Benediktinerkloster in Bayern Germania Benedictina Band 2 Ottobeuren 1970 S 297 ff Klaus Kratzsch Landkreis Miesbach Bayerisches Landesamt fur Denkmalpflege Hrsg Denkmaler in Bayern Band I 15 2 verbesserte Auflage Munchen Zurich 1987 Einzelnachweise Bearbeiten geodaten bayern de Bayerisches Landesamt fur Denkmalschutz Fachinformationen Memento vom 15 April 2014 imInternet Archive Zugriff am 3 November 2011 vgl Franz Brunholzl Handbuch der bayerischen Geschichte Bd 1 Das alte Bayern das Stammesherzogtum bis zum Ausgang des 12 Jahrhunderts C H Beck 1981 ISBN 3 40607322 0 S 213 214 Walter Troxler St Quirin Tegernsee In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 7 Bautz Herzberg 1994 ISBN 3 88309 048 4 Sp 1132 1133 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Eva Wagner Langenstein Georg Asam 1649 1711 Olmaler und Freskant im barocken Altbayern Schnell und Steiner Kunstlerbibliothek Munchen Zurich 1986 ISBN 3 7954 0371 5 Dorothea Minkels Elisabeth von Preussen Konigin in der Zeit des AusMARZens 2008 S 65 Denkmalliste fur Tegernsee PDF beim Bayerischen Landesamt fur Denkmalpflege Liste der Bestatteten in der Wittelsbachergruft von St Quirin Tegernsee http www napoleon online de Dokumente Weiss Berthiers Tod pdf Orgeldatenbank Bayern online47 70739 11 75666 Koordinaten 47 42 26 6 N 11 45 24 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Quirin Tegernsee amp oldid 239246353