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St Pankratius in Schluchtern einem Stadtteil von Leingarten im Landkreis Heilbronn ist eine Kirche der katholischen Kirchengemeinde St Pankratius St Lioba Leingarten Ein Vorgangerbau dieser in gotischer Zeit erbauten Chorturmklirche wird 1305 erstmals urkundlich erwahnt Wegen der wechselvollen Religionspolitik der Kurpfalz diente sie zeitweise drei Konfessionen Pankratiuskirche in LeingartenGedenktafel zum Wiedereinzug der Katholiken 1823 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baugeschichte 3 Ausstattung 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 Siehe auch 7 WeblinksGeschichte BearbeitenIm Jahr 1305 ist in Schluchtern erstmals eine Kirche bezeugt Reinbot von Neipperg verzichtet gegenuber Graf Eberhard von Wurttemberg auf seine Rechte an der Kirche und den Kirchensatz 1 Mithin hatten die Herren von Neipperg die Kirche im 13 Jahrhundert erbaut oder erworben offenbar noch mit den Rechten eines Eigenkirchenherrn Die Kirche stand auf einem Berg sicher auf dem Platz der heutigen Pankratiuskirche die im Wormser Synodale von 1496 zum ersten Mal so genannt wird als Filialkirche 2 der Pfarrkirche in Grossgartach Zusammen mit Grabern stand sie im befestigten Kirchhof Die Pfarrei wurde von einem Leutpriester betreut und von einem Kaplan fur die Fruhmesse am Muttergottesaltar Fur beide Stellen hatten die Neipperg 1496 wieder das Patronatsrecht die Baulast lag bei der Gemeinde Nach Einfuhrung der lutherische Reformation in der Kurpfalz war nach 1556 in der Pankratiuskirche nur der evangelisch lutherische Gottesdienst erlaubt Aber schon ab 1559 diente das Gotteshaus ausschliesslich den Evangelisch Reformierten Wahrend des Dreissigjahrigen Kriegs gingen viele Urkunden und auch die drei Glocken der Kirche verloren Nach 1685 forderte der Kurfurst die gegenseitige Duldung der Konfessionen 45 Reformierte 62 Lutheraner und 12 Katholiken lebten damals in Schluchtern 3 Nach der Einfuhrung des Simultaneums 1698 konnten die drei Konfessionen die Pankratiuskirche gemeinsam nutzen In der Pfalzischen Kirchenteilung 1705 07 fiel die Kirche an die Reformierten 1744 lebten 65 Reformierte 196 Lutheraner und 84 Katholiken im Dorf 4 1823 konnte die katholische Gemeinde die Pankratiuskirche von den Reformierten erwerben allerdings fast ganz ohne Ausstattung Nach dem Zusammenschluss der Dorfer Schluchtern und Grossgartach zur neuen Gemeinde Leingarten im Jahr 1970 schlossen sich die beiden katholischen Kirchengemeinden am 1 Januar 1977 zur Gesamtgemeinde St Pankratius St Lioba Leingarten zusammen Baugeschichte BearbeitenIm Osten der Pankratiuskirche liegt der gewolbte Chor aus gotischer Zeit im Erdgeschoss des Chorturms dem altesten Teil der Kirche Das Langhaus hatte die gleiche Breite und war etwa 13 m lang Die Reformierten erweiterten die Kirche 1760 indem sie die Nordwand des Langhauses nach aussen verschoben das Spitzbogenfenster in der Ostwand des Chors mauerten sie zu 1869 70 wurde die Kirche renoviert Das Turmdach und das Langhaus wurden neu gedeckt und der Innenraum gestrichen der Seitenaltar der heutige Marienaltar wurde renoviert und vergoldet Der mittlere Teil dieses Altars mit dem Tabernakel wurde 1905 nach der Zeichnung eines Bildhauers von einem Schluchterner Handwerker gefertigt 1912 13 fand ein grundlegender Umbau statt Das Langhaus wurde nach Westen und Suden erweitert der von einem Pyramidendach bedeckte Turm erhielt sein heutiges charakteristisches Zwiebeldach die Sakristei wurde von der Sudseite nach Osten hinter den Chor verlegt Beim Durchbrechen der Mauer fur den Eingang stiess man auf das 1760 zugemauerte gotische Fenster und entdeckte Fresken aus der Zeit um 1500 in der Laibung Zwei weibliche Heilige sind dargestellt die heilige Odilia auf der einen und die heilige Barbara auf der anderen Seite Noch 1913 wurden die kunstlerisch beachtenswerten Fresken von einem Kunstmaler restauriert das spatgotische Fenster neu verglast und auf die Sudseite des Altarraums versetzt 1914 15 fertigte das Atelier fur kirchliche Kunst Allert in Schwetzingen einen neuen Hochaltar unter Verwendung der noch brauchbaren Teile des alten Altars Der Marienaltar wurde dem grosseren Raum angepasst Der Josefaltar der rechte Seitenaltar musste in Schwetzingen neu gefertigt werden Bei der Renovierung 1926 wurde das Turmdach saniert 1930 folgte die Renovierung der Statuen der Seitenaltare des Hochaltars der Kommunionbank und der Orgel Die spatgotische Marienstatue wurde neu gefasst und auf dem Marienaltar aufgestellt Die kunstlerischen Malerarbeiten ubernahm die Karlsruher Kunstmalerei Gebr Hemberger die 1931 im barocken Stil auch das grosse Deckengemalde mit den Heiligen Kosmas und Daminan schuf Weitere Renovierungen folgten 1956 57 und 1970 Mit der Renovierung 1976 gab es einschneidende Veranderungen Kanzel Kommunionbank und Beichtstuhl wurden entfernt zwei Seitengange ersetzen den Mittelgang die Treppe zur Empore wurde durch eine Wendeltreppe ersetzt und die Emporenbrustung verandert Damit ging der barocke Charakter der Kirche verloren Die Renovierungen in der Folgezeit waren vor allem substanzerhaltende Massnahmen Im Nordwesten der Kirche wurde 1994 ein Gemeinderaum angebaut Ausstattung BearbeitenDurch die Besitzerwechsel und die zahlreichen Umbauten blieb in der Pankratiuskirche von der historischen Ausstattung nur wenig erhalten Ein altes Kruzifix das heute in Schluchterns evangelischer Martin Luther Kirche auf dem Altar steht und eine historische Glocke die sich in der Kirche befand verblieben beim Verkauf der Kirche 1823 im Besitz der evangelischen Gemeinde Erwahnenswert sind das spatgotische Fenster im Chor und die beiden Fresken in der Turlaibung des Eingangs zur Sakristei sowie eine spatgotische geschnitzte und farbig gefasste Madonnenfigur Das Taufbecken stammt aus dem Jahr 1700 Eine Gedachtnistafel von 1823 erinnert an den Wiedereinzug der Katholiken in die Kirche Seit 1958 schmuckt eine gestiftete barocke Statue des Kirchenpatrons Sankt Pankratius den Hochaltar Ausserhalb der Kirche steht ein steinernes Kruzifix aus dem 18 Jahrhundert Literatur BearbeitenHeimatbuch Leingarten Heimatverein Leingarten Leingarten 1982 Erich Lang Geschichte der St Pankratiuskirche und ihrer Gemeinde Katholische Kirchengemeinde St Pankratius St Lioba Leingarten Hrsg Leingarten 1996 Gerhard Kiesow Schluchtern Ein kurpfalzisches Dorf im 16 Jahrhundert PDF 14 MB BoD Norderstedt 2004 ISBN 978 3833405181Vgl auch Gerhard Kiesow Schluchtern Eine kurpfalzische Dorfgemeinde im Kraichgau PDF 2 MB BoD Norderstedt 2006 ISBN 3 8334 4002 3Einzelnachweise Bearbeiten Kiesow S 62f Lang S 51 Lang S 17 Lang S 20Siehe auch BearbeitenLeingarten ReligionenWeblinks Bearbeiten nbsp Commons St Pankratius Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien St Pankratius Kirche bei kirche leingarten de49 149573 9 104694 Koordinaten 49 8 58 5 N 9 6 16 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Pankratius Leingarten amp oldid 236782546