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Die romisch katholische Pfarrkirche St Nikolaus auch Pfarrkirche St Urban und Nikolaus in Schroding einem Ortsteil der Gemeinde Kirchberg im oberbayerischen Landkreis Erding ist eine Saalkirche mit eingezogenem Polygonalchor die im Kern aus dem 15 Jahrhundert stammt In den Jahren 1702 03 wurden das Langhaus und der Turmoberbau barockisiert 1931 das Langhaus nochmals erweitert Aussenansicht der Pfarrkirche St Nikolaus von SudostenDie Pfarrei St Nikolaus in Schroding gehort zum Dekanat Dorfen des Erzbistums Munchen und Freising und bildet mit den Nachbargemeinden St Vitus in Burgharting Maria Heimsuchung in Hohenpolding St Stephanus in Inning am Holz sowie St Johannes in Steinkirchen den Pfarrverband Holzland Filialkirchen von Schroding sind St Peter und Paul in Kirchberg und St Martin in Niederstraubing Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 2 1 Aussenbau 2 2 Innenraum und Ausstattung 2 3 Orgel 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenEine Kirche in Schroding wohl der Vorgangerbau der heutigen Kirche wurde erstmals im Jahr 1315 als Filialkirche von Steinkirchen erwahnt Der heutige spatgotische Bau stammt aus der Zeit um 1450 Davon sind der zweijochige dreiseitig geschlossene Chor ein inzwischen verputzter Backsteinbau und der Unterbau des Turmes erhalten Im Dreissigjahrigen Krieg genauer im Jahr 1634 erfolgte ein Angriff der Schweden auf Schroding Die Brandschaden konnten aus Geldmangel zunachst nur notdurftig repariert werden 1 2 In den Jahren 1702 03 erfolgte schliesslich der Neubau eines grosszugigeren Langhauses und eines Turmoberbaus Mit Pilastergliederung an Langhaus und Turmschaft rundbogigen Fensteroffnungen und einer stark eingeschnurten Zwiebelkuppel gestaltete Baumeister Anton Kogler aus Erding die neu errichteten Bauteile im zeittypischen Barockstil Ebenfalls in der ersten Halfte des 18 Jahrhunderts entstand die zweigeschossige am Chorscheitel angebaute Sakristei Auch der Innenraum wurde in dieser Zeit barock ausgestattet 2 Aufgrund eines Bevolkerungszuwachses war ab 1907 eine Vergrosserung der Kirche geplant Infolge des Ersten Weltkriegs und einer finanziellen Notlage gelangten die Plane erst 1931 zur Ausfuhrung als der Munchner Architekt Karl Kergl ein Vertreter der Postbauschule das Langhaus durch einen grosszugigen Anbau auf der Westseite erweiterte Bereits 1901 war Schroding zur Expositur der Pfarrei Steinkirchen 1921 zu einer eigenen Pfarrei erhoben worden In den Jahren 1968 bis 1973 erfolgte eine Gesamtrenovierung der Pfarrkirche 1990 baute man die Vorhauser zu den Portalen auf der Nord und Sudseite an 2 Im Jahr 2002 wurden Turm und Dachstuhl saniert im Dezember 2012 musste die marode Empore zur Notsicherung abgestutzt werden im April 2014 musste auch der Chorbogen notgesichert werden 2013 wurde eine neue Warmluftheizung eingebaut da die alte im Dezember 2010 irreparabel ausgefallen war In den Jahren 2017 18 erfolgte die vorerst letzte Restaurierungsmassnahme eine vollstandige Innenrenovierung um rund 1 3 Millionen Euro Dabei wurde unter anderem die durch die alte Heizung stark verschmutzte Raumschale neu gefasst ein alterer Wasserschaden am Ubergang zum Turm behoben und beinahe die gesamte Kirchenausstattung inklusive Gestuhl restauriert Ausserdem wurde der Bereich unterhalb der Westempore umgestaltet Rund um das nunmehr mittig angeordnete Taufbecken gruppieren sich nun eine neue Bestuhlung und ein neu gestalteter Beichtstuhl Auch eine Statue des Pfarrpatrons Nikolaus von Myra Gedenktag 6 Dezember wurde hierher versetzt 2 Beschreibung BearbeitenAussenbau Bearbeiten Die nach Osten ausgerichtete Saalkirche besteht aus einem sechsjochigen Langhaus und einem eingezogenen zweijochigen Chor mit dreiseitigem Schluss an dessen Scheitel eine zweigeschossige Sakristei angebaut ist Dabei gliedert sich das Langhaus wiederum in zwei Bauteile die je drei Fensterachsen umfassen Der ostliche Teil ist barock der etwas breitere westliche Erweiterungsbau modern Die beiden Bauteile des Langhauses sind als separate Baukorper ausgefuhrt der barocke Teil besitzt wie der spatgotische Chor ein Satteldach der moderne Teil ein Pyramidendach Interessant ist auch die unterschiedliche Fassadengestaltung Wahrend der Chor schlichte weitgehend ungegliederte Aussenwande mit ursprunglich spitzbogigen spater barock ausgerundeten Fensteroffnungen besitzt wird der ostliche Teil des Langhauses von Pilastern gegliedert Uber den rundbogigen Fenstern befindet sich abgetrennt durch ein schlankes Gesims eine zweite Fensterreihe bestehend aus kleinen Ochsenaugen Der moderne Erweiterungsbau besitzt zwei Reihen rundbogiger Fensteroffnungen die seitlichen Fassaden sind ansonsten ungegliedert Die ruckwartige Westfassade ist zum Wetterschutz mit Holzschindeln verkleidet Im ostlichen Joch dieses Bauteils befinden sich geschutzt von kleinen Vorhausern die beiden Kirchenportale Innenraum und Ausstattung Bearbeiten Der vordere Teil des Langhauses wird von einem Tonnengewolbe mit Stichkappen uberspannt Den Ubergang zwischen Langhaus und Altarraum vermittelt ein runder Chorbogen Der moderne Erweiterungsbau des Langhauses enthalt eine grosszugige Holzempore welche die beiden ruckwartigen Joche uberspannt Die drei barocken Altare wurden 1803 aus Erding erworben als die dortige Kapuzinerkirche im Zuge der Sakularisation profaniert wurde Wahrend die beiden Seitenaltare unverandert ubernommen wurden musste der Hochaltar eigens fur die Schrodinger Pfarrkirche verkleinert werden Das Deckengemalde im Chorraum das den Titel Die Erdteile verehren Maria tragt wurde 1759 von dem Maler Franz Xaver Zellner aus Erding geschaffen Die sechs Stichkappen des barocken Bauteils erhielten 1931 im Zuge der Erweiterung von dem Taufkirchener Maler Peter Keilhacker eine Fassung mit Blumen und Vasen die sich an barocken Vorbildern orientiert 2 Orgel Bearbeiten Die Orgel der Schrodinger Pfarrkirche eine Denkmalorgel wurde 1869 von dem Orgelbauer Jakob Muller aus Tuntenhausen in einem neoromanischen Prospekt errichtet Sie wurde mehrmals umgestaltet unter anderem wurde der Prospekt 1918 durch den Taufkirchener Maler und Vergolder Peter Keilhacker Etwa um dieselbe Zeit wurde das Windwerk elektrifiziert Im Jahr 1973 erfolgte durch den Orgelbauer Ludwig Wastlhuber aus Mossling ein tiefgreifender Umbau 2022 wurde das Instrument durch Thomas Reilich aus Oberschweinbach generaluberholt Das rein mechanische Schleifladeninstrument mit freistehendem Spieltisch umfasst seit dem Umbau durch Wastlhuber acht Register die sich auf ein Manual und ein fest angekoppeltes Pedal aufteilen Insgesamt enthalt die Orgel 396 Pfeifen Die Disposition lautet wie folgt 3 4 I Manual C g31 Principal 8 2 Gedackt 8 3 Flauto amabile 0 8 4 Octav 4 5 Flauto dolce 4 6 Schwiegel 2 Anm 1 7 Mixtur IV 1 1 3 0 Anm 2 Pedal C f18 Subbass 0 16 Anmerkungen 1973 anstelle von Gamba 8 eingebaut 1973 anstelle von Mixtur III 2 2 3 eingebautWeblinks Bearbeiten nbsp Commons St Urban und Nikolaus Schroding Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Internetauftritt des Pfarrverbandes HolzlandEinzelnachweise Bearbeiten Gemeinde Kirchberg Hrsg Kirchberg Geschichte und Geschichten einer Gemeinde aus dem Erdinger Holzland Gemeindechronik Dorfen 2007 a b c d e Landshuter Zeitung vom 13 Dezember 2018 S 31 Ein grosser Tag fur die Pfarrgemeinde Nach umfangreichen Renovierungsarbeiten Gottesdienst zur Wiedereroffnung von Sankt Nikolaus Orgeldatenbank Bayern online Landshuter Zeitung vom 26 Oktober 2022 Denkmalorgel erstrahlt in neuem Glanz Die Orgel der Schrodinger Pfarrkirche Sankt Nikolaus wurde aufwendig generaluberholt48 40374 12 081011 Koordinaten 48 24 13 5 N 12 4 51 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Nikolaus Schroding amp oldid 236712177