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St Nikolaus ist eine unter Denkmalschutz stehende romisch katholische Kirche im Hildesheimer Stadtteil Drispenstedt Sie gehort heute zur Pfarrgemeinde Maria Lichtmess im Dekanat Hildesheim des Bistums Hildesheim St Nikolaus Kirche Ostseite St Nikolaus Kirche Nord West Seite Erweiterungsbau 1874 1875Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Pastor Vollmer Stiftung 3 Inschrift auf einem Stein an der Kirche 4 Architektur 5 Glocken 6 Turmuhr 7 Ehrenmal 8 Seelsorger der selbstandigen Kirchengemeinde 1904 2006 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Siedlung Drispenstedt wird in einer Urkunde des Jahres 1193 genannt in der Papst Coelestin III 1106 1198 das Hildesheimer Michaeliskloster in seinen Schutz nahm und dessen Eigentum bestatigte zu dem Grundbesitz in Drispenstedt gehorte Das Ministerialengeschlecht von Drisminstede wird bereits in der zweiten Halfte des 12 Jahrhunderts schriftlich erwahnt Neben dem Johannesstift in Hildesheim und dem Kloster Derneburg hatte vor allem die Dompropstei umfangreichen Grundbesitz in Drispenstedt Obwohl die Urkunden uber den ersten Bau eines Gotteshauses fehlen ist es wahrscheinlich dass die Siedlung wahrend des Mittelalters uber eine Kapelle verfugte Die Moglichkeit eines Doppelpatroziniums St Maria und St Nikolaus wird dabei nicht ausgeschlossen Zusammen mit der Siedlung Bavenstedt und der dortigen Marienkapelle gehorte das Drispenstedter Gotteshaus zur Pfarrei St Andreas in Hildesheim Die Patronatsrechte uber die Kapellengemeinde besass wie auch in Bavenstedt somit der Archidiakon dieser Haupt und Taufkirche Die Drispenstedter und Bavenstedter Pfarrzugehorigkeit zu St Andreas blieb bis in das 16 Jahrhundert erhalten Als im Jahr 1542 die St Andreas Gemeinde auf Initiative des Rates der Hildesheimer Altstadt reformiert worden war wurden auch in die Filialgemeinden lutherische Prediger gesandt Die Festigung des lutherischen Glaubens im Amt Steuerwald wurde ab 1557 durch den protestantischen Herzog Adolf von Holstein 1526 1586 besonders gefordert Einer der ersten Rekatholisierungsversuche in Drispenstedt und Bavenstedt wurde durch Bischof Burchard von Oberg 23 Februar 1573 im Jahr 1566 durchgefuhrt indem er dort die Seelsorge des evangelischen Pradikanten untersagte und den Amtmann des Hauses Steuerwald mit der Einsetzung eines katholischen Priesters beauftragte Durch den Einfluss der lutherischen Burgerschaft in Hildesheim ubte jedoch der evangelische Pradikant sein Amt noch bis 1609 aus Erst unter dem Wittelsbacher Prinzen Ernst II von Bayern 1554 1612 auf dem Hildesheimer Bischofsstuhl konnte 1609 ein katholischer Pastor in Drispenstedt und Bavenstedt eingesetzt werden Nach langen Auseinandersetzungen mit der Burgerschaft und dem lutherischen Prediger von St Andreas war schliesslich nach der Restitution des Grossen Stiftes im Jahr 1643 an den Hildesheimer Bischof auch die katholische Konfession in der Amtspfarrei Steuerwald gesichert Von Steuerwald aus wurden zunachst auch Drispenstedt und Bavenstedt seelsorgerisch betreut nbsp Wappen der zur Stifterfamilie gehorenden Obristin von Lutzow an der OrgelIm Dreissigjahrigen Krieg wurde die Nikolauskapelle zerstort Nach 1645 wurde sie wieder aufgebaut und durch den in der bischoflichen Regierung stehenden Kanzler Joachim Stein dem das Gut in Drispenstedt gehorte besonders gefordert In der zweiten Halfte des 17 Jahrhunderts wurde dem Chorherrenstift St Bartholomaus auf der Sulte die Seelsorge der Pfarrei Drispenstedt Bavenstedt ubertragen Der Sitz der Pfarrei war von 1668 bis 1803 in Drispenstedt mit Bavenstedt als Filiale Die erste Renovierung und Erweiterung der St Nikolaus Kirche fand 1703 statt gefordert von der der katholischen Bauernfamilie von Daubner Lutzow auf dem Drispenstedter Gut Im Jahr 1803 hatte sich durch die Sakularisation des Sultestiftes fur die Pfarrei St Nikolaus eine neue Situation ergeben sie war ohne Seelsorger Der Plan die Pfarrei an Asel und die Filiale Bavenstedt an Bettmar anzugliedern schlug fehl In Bavenstedt bot sich jedoch die Gelegenheit in einem ehemaligen Gebaude des Sultestiftes ein Pfarrhaus einzurichten Nach der staatlichen Genehmigung zur Nutzung des Hauses durch die katholische Kirche wurde im Jahre 1805 der Sitz der Pfarrei von Drispenstedt nach Bavenstedt St Maria verlegt Die St Nikolaus Gemeinde war somit bis 1904 eine Filiale von Bavenstedt nbsp Blick zur Orgelempore im Erweiterungsbau von 1874 1875 Aufnahme 2017 Nach der Verkoppelung der Drispenstedter Feldmark in den Jahren 1850 bis 1851 und den darauffolgenden Agrarreformen waren in Drispenstedt einige grosse bauerliche Betriebe entstanden Die Arbeitsmoglichkeiten auf diesen Hofen zogen zunachst landwirtschaftliche Lohnarbeiter an Spater folgten diesen zunachst vor allem Eisenbahnarbeiter die eine Trasse fur den Zugverkehr durch die Feldmark des Ortes legten Ein grosser Teil der Arbeitskrafte die in Drispenstedt wohnten kam aus dem katholischen Eichsfeld und war in den Fabriken Hildesheims beschaftigt Daruber hinaus gab es ab 1871 Arbeitsmoglichkeiten in der dorflichen Ziegelei Seit 1848 waren bis zur Jahrhundertwende die Einwohnerzahlen der fast ausschliesslich katholischen Ortschaft von 193 auf 509 Gemeindemitglieder angestiegen Deshalb wurde die Nikolauskirche 1874 bis 1875 erweitert nbsp Historischer TaufsteinDer weiter anwachsenden Nikolausgemeinde wurde 1904 kirchlicherseits mit der Erhebung zur Kirchengemeinde durch Bischof Daniel Wilhelm Sommerwerck 1821 1905 Rechnung getragen Mit der Grundung wurde ein Schritt zur kirchlichen Eigenstandigkeit unternommen die politische Selbststandigkeit ging dagegen 1938 durch die Eingemeindung nach Hildesheim verloren 1 Die Entwicklung von St Nikolaus zur Pfarrgemeinde hatte zu Beginn des 20 Jahrhunderts mit dem Zuzug von Handwerkern und Fabrikarbeitern aus dem Eichsfeld nach Drispenstedt begonnen Nach 1945 wurde dieser Prozess durch die katholischen Fluchtlingsfamilien aus dem Osten fortgesetzt Der Zustrom war so gross dass Ende der 1950er Jahre das Baugebiet Neu Drispenstedt entstand Bereits wahrend dieser Aufbauphase wurde vom damaligen Pastor Paul Beck auf die Notwendigkeit eines Kindergartens und eines zusatzlichen Gotteshauses im Neubaugebiet hingewiesen Diese Plane wurden von dessen Nachfolger Pastor Erhard Hecke verwirklicht Nach der Erhebung von St Nikolaus am 1 September 1964 zur Pfarrei folgte 1965 der Bau einer Kindertagesstatte die den Namen der Pfarrgemeinde tragt und 1974 bis 1975 der grosseren Filialkirche Maria Lichtmess in Neu Drispenstedt 2 Am 1 November 2006 wurde die neue Pfarrgemeinde Maria Lichtmess errichtet zu der damals etwa 5200 Katholiken gehorten In diesem Zusammenhang wurde die Pfarrgemeinde St Nikolaus aufgehoben und zusammen mit den Kirchen St Johannes und Guter Hirt der neuen Kirchengemeinde zugefuhrt 3 Pastor Vollmer Stiftung BearbeitenIm September 2006 wurde die Pastor Vollmer Stiftung errichtet Zweck der Stiftung ist die Erhaltung der denkmalgeschutzten St Nikolaus Kirche in Alt Drispenstedt Die Stiftung wurde nach dem in Drispenstedt geborenen Theodor Vollmer 1843 1907 der als Pastor in Hohenhameln tatig war benannt Ein Teil seines Vermogens das er nach seinem Tod der St Nikolaus Gemeinde hinterliess bildet das Grundstockvermogen der Stiftung 4 Die Ubernahme der Kirche und des Grundstucks am Drispenstedter Brink durch die Stiftung erfolgte mit der Aufhebung der Pfarrgemeinde St Nikolaus am 1 November 2006 5 Vorsitzender des Stiftungsrats ist seit 2006 Dietmar Lambrecht Inschrift auf einem Stein an der Kirche BearbeitenTEMPLUM HOC AD DEI GLORIAM ET SANTISSIMAE GENECITRIS AC S NICOLAI EJUS PATRONIS HONORE RENOVATUM ET EXTENSUM EST ANNO 1703Dieses Gotteshaus wurde zum Ruhme Gottes und der heiligsten Gottesmutter sowie zur Ehre seines Patrons St Nikolaus im Jahre 1703 renoviert und erweitertArchitektur Bearbeiten nbsp Blick zum AltarDer nach 1645 begonnene Kirchenbau besteht aus Barockformen mit romanischem Chor Anfang der 1960er Jahre wurde der Altarraum umgestaltet und modernisiert Der Hochaltar aus Holz der vom Holzwurm befallen war wurde dabei entfernt und durch einen steinernen Altar ersetzt Nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil und der damit verbundenen Liturgiereform wurde dieser zu einem Volksaltar umgebaut Glocken Bearbeiten nbsp Nikolausglocke aus dem Jahr 1636Die bronzene Nikolausglocke stammt aus dem Jahr 1636 Da sie keinen elektrischen Antrieb hat wird sie heute nur noch am Patronatsfest des heiligen Nikolaus am 6 Dezember von Hand gelautet Im Zweiten Weltkrieg wurde sie vom Reichswirtschaftsministerium konfisziert um eingeschmolzen in der Rustungsindustrie Verwendung zu finden Nach Kriegsende wurde sie unbeschadigt auf dem Hamburger Glockenfriedhof aufgefunden und vom Ausschuss fur die Ruckfuhrung der Glocken ARG wieder nach Drispenstedt zuruckgebracht Sie war zuvor im Dachreiter untergebracht und erhielt einen neuen Platz im Glockenturm Nach dem Ersten Weltkrieg erhielt die Nikolauskirche einen Glockenturm diesmal gefordert von der evangelischen Bauernfamilie Brandis die zu dieser Zeit das Drispenstedter Gut bewirtschaftete Er enthalt drei Stahlglocken die elektrisch angetrieben werden Turmuhr Bearbeiten nbsp Mechanisches Turmuhrenwerk der Firma J F Weule Bockenem am Harz aus dem Jahr 19451945 wurde an Stelle der verlorengeglaubten Nikolausglocke eine Turmuhr in den Dachreiter eingebaut Die unveranderte mechanische Uhr der Firma J F Weule aus Bockenem am Harz schlagt noch heute punktlich im Viertelstundentakt Ehrenmal Bearbeiten nbsp Ehrenmal und GedenkstatteAm nordlichen Seitenschiff befindet sich das 1918 fur gefallene Drispenstedter Soldaten errichtete Ehrenmal an dem am Volkstrauertag die gemeinsame staatliche und kirchliche Gedenkfeier stattfindet 1979 wurde es von der Kirchengemeinde St Nikolaus in eine Gedenkstatte fur alle Opfer der Kriege und des Terrors umgewidmet Anfang der 1990er Jahre erhielt das Ehrenmal vom Drispenstedter Ortsrat eine neue Bronzetafel mit den Namen der Gefallenen beider Weltkriege Seelsorger der selbstandigen Kirchengemeinde 1904 2006 Bearbeiten1904 1906 Eduard Hunold 1906 1910 Karl Northemann 1910 1913 Ernst Algermissen 1913 1916 Hermann Klapprott 1916 1918 Bernhard Stange 1918 1926 Friedrich Streicher 1926 1929 Johannes Ewen 1929 1935 Georg Grosse 1935 1940 Franz Brumann 1940 1946 Paul Godehard 1946 1951 Josef Haller 1951 1955 Max Lorsbach 1955 1963 Paul Beck 1963 1985 Erhard Hecke 1985 1999 Johannes Wahlich 1999 2006 Dr Werner Schreer 1999 2002 Dr Alois Jeczek Kooperator 2003 2006 Gunter Birken Kooperator Literatur BearbeitenHeinrich Bertram Die Nikolauskirche in Drispenstedt Ein alter Drispenstedter erzahlt in Publikation zur Weihe der Lichtmess Kirche Drispenstedt 1975 Angelika Kroker Drispenstedt Ein Dorf im Sog der Stadt Band 20 der Schriftenreihe des Stadtarchivs und der Stadtbibliothek Hildesheim Bernward Verlag Hildesheim 1990 ISBN 3 87065 565 8 Wilhelm Machens Die ehemalige Klosterlandschaft im Gebiet des heutigen Hildesheim in Die Diozese Hildesheim 53 Hildesheim 1985 Seite 103 105 Willi Stoffers Bistum Hildesheim heute Seite 14 15 ISBN 3 87065 418 X Bonifatiuswerk Hildesheim 1987 Weblinks BearbeitenPfarrgemeinde Maria Lichtmess in HildesheimEinzelnachweise Bearbeiten Bischofliches Generalvikariat Hildesheim Hrsg Handbuch des Bistums Hildesheim Teil 1 Region Hildesheim Seite 57 59 Eigenverlag Hildesheim 1992 Festschrift zum 25 Jahrestag der Weihe der Lichtmess Kirche Drispenstedt 2000 Bischofliches Generalvikariat Hildesheim Hrsg Kirchlicher Anzeiger Nr 10 2006 S 7 9 Bischofliches Generalvikariat Hildesheim Hrsg Kirchlicher Anzeiger Nr 7 2006 S 196 202 Bischofliches Generalvikariat Hildesheim Hrsg Kirchlicher Anzeiger Nr 10 2006 S 7 952 176325 9 966277 Koordinaten 52 10 34 8 N 9 57 58 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Nikolaus Drispenstedt amp oldid 228955207