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Die katholische Pfarrkirche 1 St Martin in Wertingen einer Gemeinde im Landkreis Dillingen an der Donau im bayerischen Regierungsbezirk Schwaben geht auf eine romanische Kirche zuruck Nach mehrfachen Zerstorungen wurde die heutige Kirche um 1700 im Stil des Barock errichtet Ungewohnlich sind die beiden Turme die mit einem Satteldach gedeckt und von Zinnen bekront sind Pfarrkirche St Martin in WertingenKirchturme Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Stuck 4 Deckenbilder 5 Emporenbilder 6 Orgel 7 Ausstattung 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenAufgrund des Patroziniums des hl Martin geht man von einer sehr alten Pfarrei aus deren Geschichte bis in die Zeit frankischer Herrschaft zuruckreicht 1269 71 wurde Wertingen erstmals als oppidum als Stadt bezeichnet Der alteste erhaltene Abdruck des Stadtsiegels von 1297 enthalt bereits die Abbildung einer Kirche Das Siegel von 1298 zeigt eine zweiturmige romanische Basilika deren Turme von einem Zeltdach gedeckt sind Eine ahnliche Abbildung findet sich auch auf dem Siegel einer Urkunde von 1374 Nachdem die Stadt 1462 bei einem Uberfall Ludwigs des Reichen des Herzogs von Bayern Landshut abgebrannt war baute man auf den romanischen Untergeschossen die Turme der Kirche wieder auf und es wurde ein neuer Chor errichtet Auch diese im Stil der Gotik erbaute Kirche wurde niedergebrannt als die Schweden wahrend des Dreissigjahrigen Krieges die Stadt besetzten 1648 begann man mit dem Wiederaufbau der Kirche im Stil des Barock nach den Planen eines nicht uberlieferten Baumeisters Um 1700 wurde ein neues Langhaus errichtet das von Wessobrunner Kunstlern mit reichem Stuckdekor ausgestattet wurde nbsp Langhaus mit OrgelemporeArchitektur BearbeitenDas einschiffige Langhaus ist in drei Achsen gegliedert und mit einer flachen Tonne mit Stichkappen gedeckt Ein kurzes Querhaus trennt es vom langen schmalen Chorraum Auch der eingezogene dreiseitig geschlossene Chor tragt ein Tonnengewolbe mit Stichkappen Er wird von grossen Rundbogenfenstern beleuchtet rechts und links offnen sich Oratorienlogen Den westlichen Abschluss bildet eine Doppelempore mit unten gerader und oben geschweifter Brustung die auf Holzsaulen aufliegt Auf der oberen Empore ist die Orgel untergebracht nbsp Stuckdekor im Chor mit DeckenmalereiStuck BearbeitenEin reicher Stuckdekor aus Blattwerk Akanthusranken Blutenkranzen und Girlanden uberzieht die Decke des Langhauses und des Chors Dazwischen sind Blumenvasen Figuren und Engelskopfe eingebettet Deckenbilder BearbeitenDas zentrale Deckengemalde des Chores stellt den Schutzpatron der Kirche dar den hl Martin der von Christus in den Himmel aufgenommen wird Ein Engel halt eine Gans in der Hand das Attribut des Heiligen Die Szene wird umrahmt von ovalen Portrats der vier abendlandischen Kirchenlehrer Ambrosius von Mailand Augustinus von Hippo Hieronymus und Papst Gregor I Die Grisaillen unter den Stichkappen erzahlen Episoden aus der Legende des hl Martin Im Kontrast zum ubrigen Dekor stehen die Deckenbilder des Langhauses die von Franz Klemmer 1879 1964 ausgefuhrt wurden Ein Gemalde stellt die drei Seligen des Zusamtales Albert von Worleschwang Gisebert aus Zusmarshausen und Siegelbert von Oberhausen dem heutigen Altenmunster dar Das andere Bild zeigt den hl Ulrich bei der Schlacht auf dem Lechfeld im Hintergrund ist die Stadt Augsburg zu erkennen Emporenbilder BearbeitenBei der Innenrenovierung von 1975 wurden die Gemalde der unteren Emporenbrustung freigelegt Sie stellen Maria und die Vierzehn Nothelfer dar und sind im Stil der Nazarener ausgefuhrt nbsp Hl Dionysius nbsp Hl Cyriakus nbsp Hl Erasmus nbsp Hl Barbara nbsp Hl KatharinaOrgel BearbeitenDie Orgel wurde 1972 von der Orgelbaufirma Sandtner in Dillingen eingebaut Ausstattung BearbeitenAus der gotischen Vorgangerkirche stammt die Skulpturengruppe der Beweinung Christi um 1500 uber der Kredenz im Chorraum und das Taufbecken von 1577 links vor den Stufen zum Chorraum Die Kanzel die Altare und das Kirchengestuhl wurden 1710 bei Baltasar Amann in Auftrag gegeben Das Hauptaltarbild wurde Ende des 18 Jahrhunderts von Bernhard Mittermayr ausgefuhrt und stellt das Abendmahl dar Auf dem Antependium wird die Szene der Fusswaschung wiedergegeben Ein Gemalde am ausseren linken Seitenaltar erinnert an eine Legende aus dem Leben des heiligen Antonius von Padua nach der ein Mann spottete er glaube erst an die Gegenwart Gottes in der Hostie wenn sein Esel sich vor ihr niederknie Das Bild zeigt den heiligen Antonius mit einer Monstranz und den davor knienden Esel An den Wanden befinden sich 15 Kreuzwegstationen in bauerlicher Malerei Auf einem Gemalde ist eine Rosenkranzmadonna dargestellt Zwei Fastenbilder sind Werke von Johann Baptist Enderle 1725 1798 An den Kirchenbanken sind noch viele Kirchstuhlschilder erhalten Die altesten stammen aus dem 18 Jahrhundert nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp Literatur BearbeitenInformationsblatt zur Stadtpfarrkirche St Martin vom Pfarrgemeinderat St Martin Wertingen Georg Worishofer Alfred Sigg Reinhard H Seitz Stadte Markte und Gemeinden In Der Landkreis Dillingen a d Donau in Geschichte und Gegenwart Hrsg Landkreis Dillingen an der Donau 3 neu bearbeitete Auflage Dillingen an der Donau 2005 S 398 493 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Martin Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Bistum Augsburg48 5617 10 68326 Koordinaten 48 33 42 1 N 10 40 59 7 O Normdaten Geografikum GND 4624938 2 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Martin Wertingen amp oldid 183616934