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Die katholische Pfarrkirche 1 St Martin in Gundelfingen einer Stadt im Landkreis Dillingen an der Donau im bayerischen Regierungsbezirk Schwaben geht auf eine romanische Kirche des 12 13 Jahrhunderts zuruck Ihre heutige Gestalt erhielt die Kirche im 18 Jahrhundert In der 1733 angebauten Leonhardskapelle ist ein Deckengemalde von Johann Baptist Enderle und der Stuck aus der Erbauungszeit erhalten Pfarrkirche St Martin in GundelfingenInnenraum Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 2 1 Aussenbau 2 2 Innenraum 3 Ausstattung 3 1 Orgel 4 Leonhardskapelle 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Einzelnachweise 8 WeblinksGeschichte BearbeitenDas Patrozinium des heiligen Martins lasst auf eine sehr alte Pfarrei schliessen deren Grundung in frankische Zeit zuruckgefuhrt wird Als Vorgangerbau der heutigen Kirche wurde zwischen 1180 und 1220 eine romanische Kirche errichtet von der noch Teile der in Quadermauerwerk ausgefuhrten Sud und Westwand das westliche Rundbogenportal und grosse Teile des quadratischen Westturms erhalten sind Im 14 oder 15 Jahrhundert fugte man einen gotischen Chor an das Langhaus an und erhohte vermutlich erstmals den Turm 1510 wurde der Turm ein weiteres Mal erhoht 1562 64 erfolgte der Umbau des Langhauses zu einer dreischiffigen Halle Nach dem Anbau der Leonhardskapelle 1733 an das nordliche Langhaus wurde die Kirche 1735 von Johann Windschmidt und Matthias Kraus grundlegend umgestaltet und innen neu ausgestattet Dabei wurden der Chor verbreitert und die Pfeiler des Langhauses entfernt Stuck und Fresken wurden ausser in der Leonhardskapelle 1947 49 neu geschaffen 1949 wurde ein neubarocker Hochaltar aufgestellt 1979 erfolgte eine Aussen und 1981 82 eine Innenrestaurierung Architektur BearbeitenAussenbau Bearbeiten nbsp Romanische Spolie am Turm um 1200Die Nordwand ist aus den ursprunglichen romanischen Quadern und Ziegelmauerwerk errichtet An der Sudwand sind die regelmassig behauenen Quader des romanischen Vorgangerbaus erhalten Eine Freitreppe fuhrt zu dem von Pilastern mit ionischen Kapitellen und Architrav eingefassten Portal an der Sudseite In den Schlussstein ist die Jahreszahl 1746 eingemeisselt Im westlichen Teil der Sudfassade befindet sich ein weiterer Eingang ein romanisches Rundbogenportal mit gefastem und gestuftem Gewande An der Westfassade erhebt sich der siebengeschossige Turm den ein Spitzhelm mit vier Giebeln kront Die unteren Stockwerke sind von schlitzformigen rechteckigen Offnungen durchbrochen Die Rundbogenoffnung an der Ostseite des sechsten Stockwerkes stammt aus romanischer Zeit Das siebte Geschoss ist im Norden Osten und Suden von einer dreifachen im Westen von einer doppelten Klangarkade durchbrochen Die Giebelfelder sind mit Uhrzifferblattern besetzt uber denen gekuppelte segmentbogige Blendfelder eingeschnitten sind An der Westfassade des Turmes ist eine romanische Spolie verbaut ein Kopf mit stilisierten Locken der um 1200 datiert wird Innenraum Bearbeiten nbsp DoppelemporeDie seit dem Umbau von 1735 einschiffige Kirche ist in vier Achsen unterteilt und mit einer Tonne mit Stichkappen gedeckt Der eingezogene um eine Stufe erhohte Chor ist dreiseitig geschlossen und besitzt eine Korbbogentonne mit Stichkappen Die Wande des Langhauses werden durch doppelte die Wande des Chors durch einfache Pilaster mit Volutenkapitellen gegliedert Chor und Langhaus beleuchten grosse Rundbogenfenster Den westlichen Abschluss bildet eine auf Holzsaulen aufliegende Doppelempore von 1735 Die obere Empore wird durch den Einbau der Orgel in zwei Halften geteilt Die Brustung der unteren Empore ist in der Mitte ausgebaucht nbsp Heiliger Martin Gemalde von Konrad HuberAusstattung Bearbeiten nbsp Zunftgitter aus dem fruhen 19 JahrhundertDas Gemalde von Konrad Huber mit der Darstellung des heiligen Martins war ehemals das Hochaltarbild Es ist bezeichnet Huber pinx in Weissenhorn 1810 Konrad Huber malte es in Weissenhorn 1810 Die Skulptur der Muttergottes mit Jesuskind auf einer Prozessionsstange wird um 1720 datiert Im Chor befindet sich ein klassizistisches Zunftgitter aus dem fruhen 19 Jahrhundert mit Girlanden und Kerzenhalter Auf den bemalten Blechtafeln sind die Schutzpatrone der jeweiligen Zunft dargestellt z B der Apostel Petrus der Patron der Fischer der heilige Martin der Patron der Muller und Backer die heilige Barbara die Patronin der Schneider der heilige Vitus der Patron der Bierbrauer Cosmas und Damian die Patrone der Schumacher Gerber und Sattler nbsp Apostel Petrus Patron der Fischer nbsp Heiliger Martin Patron der Muller und Backer nbsp Heilige Barbara Patronin der Schneider nbsp Heiliger Vitus Patron der Bierbrauer nbsp Cosmas und Damian Patrone der Schuhmacher Gerber SattlerOrgel Bearbeiten nbsp Blick auf die OrgelDie Orgel wurde 1998 von der Orgelbaufirma Rieger erbaut Das Schleifladen Instrument hat 40 Register auf drei Manualwerken und Pedal 2 I Hauptwerk C g31 Bourdon 16 2 Principal 0 8 3 Bourdon 0 8 4 Flute harmonique 0 8 5 Octav 0 4 6 Spitzflote 0 4 7 Superoctave 0 2 8 Mixtur IV 0 1 1 3 9 Cornet V 0 8 10 Fagott 16 11 Trompete 0 8 II Positiv expressif C g312 Holzgedackt 0 8 13 Rohrflote 0 4 14 Sesquialtera II 0 0 2 2 3 15 Principal 0 2 16 Larigot 0 1 1 3 17 Scharff IV 0 1 18 Cromorne 0 8 Tremulant III Schwellwerk C g319 Viola major 16 20 Holzflote 0 8 21 Gambe 0 8 22 Voix celeste 0 8 23 Prestant 0 4 24 Flute traversiere 0 4 25 Nazard 0 2 2 3 26 Quarte de Nazard 0 2 27 Tierce 0 1 3 5 28 Plein Jeu VI 0 2 2 3 29 Trompette harm 0 8 30 Hautbois 0 8 31 Clairon harmonique 0 4 32 Voix humaine 0 8 Tremulant Pedalwerk C f133 Principal 16 34 Subbass 16 35 Quintbass 10 2 3 36 Principal 0 8 37 Gemshorn 0 8 38 Choralbass 0 4 39 Bombarde 0 16 40 Posaune 0 8 Koppeln II I III I III II I P II P III PLeonhardskapelle Bearbeiten nbsp Romischer Meilenstein nbsp Deckenmalerei in der LeonhardskapelleDas Deckenbild der Leonhardskapelle stellt ihren Schutzpatron den hl Leonhard von Limoges mit Abtsstab und seinem Attribut den Eisenketten dar wie er vor Gott Furbitte fur die Glaubigen leistet Das Bild tragt die Signatur J B Enderle pinx 1787 Johann Baptist Enderle malte es 1787 In der Kapelle wird ein romischer Meilenstein von 212 n Chr aufbewahrt der 1981 bei Grabungen in der Kirche entdeckt wurde In seiner Inschrift wird Phoebianis erwahnt der romische Name fur Faimingen Siehe auch BearbeitenGrabstein fur Veydt Raiser Gundelfingen Literatur BearbeitenGeorg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Bayern III Schwaben Bearb Bruno Bushart Georg Paula 2 Auflage Deutscher Kunstverlag Munchen 1989 ISBN 3 422 03008 5 S 399 401 Werner Meyer Bearb Die Kunstdenkmaler des Landkreises Dillingen an der Donau In Die Kunstdenkmaler von Bayern Die Kunstdenkmaler von Schwaben Bd VII Landkreis Dillingen an der Donau Munchen 1972 ISBN 3 486 43541 8 S 299 316 Georg Worishofer Alfred Sigg Reinhard H Seitz Stadte Markte und Gemeinden In Der Landkreis Dillingen a d Donau in Geschichte und Gegenwart Hrsg Landkreis Dillingen a d Donau 3 neu bearbeitete Auflage Dillingen an der Donau 2005 S 266 Einzelnachweise Bearbeiten Bistum Augsburg Informationen zur Orgel auf der Website der OrgelbaufirmaWeblinks Bearbeiten nbsp Commons St Martin Gundelfingen an der Donau Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Stadtpfarrkirche St Martin Stadt Gundelfingen a d Donau48 553031 10 36604 Koordinaten 48 33 10 9 N 10 21 57 7 O Normdaten Geografikum GND 103513988X lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Martin Gundelfingen amp oldid 229754170