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Die Filialkirche St Martin mit dem dazugehorenden Friedhof in Goflan einer Fraktion der Marktgemeinde Schlanders ist eine der altesten christlichen Kultstatten im Vinschgau Sudtirol Die Kirche ist dem frankischen Nationalheiligen dem Bischof von Tours geweiht und reicht mit ihren Ursprungen bis weit in das erste Jahrtausend zuruck Ehemals eine Eigenkirche der Herren von Wanga gehorten zu ihr Hofe in Goflan am Nordersberg am Sonnenberg und im hinteren Schnalstal Filialkirche St Martin in GoflanEine erste urkundliche Erwahnung datiert aus dem Jahre 1212 als die Kirche im Wege einer Schenkung an den Deutschen Ritterorden uberging Ein Chorschrankenfragment aus weissem Marmor das ostlich der Kirche ausgegraben wurde und heute den Aufgang zur Empore ziert verweist jedoch bereits ins Fruhmittelalter Inhaltsverzeichnis 1 Bauwerk 2 Ausstattung 3 Anmerkung 4 Literatur 5 WeblinksBauwerk BearbeitenAls alteste Bauteile gelten der Glockenturm und die Langhaus Nordwand die beide mit Ablassurkunden von 1281 1295 1310 und 1311 nachgewiesen werden konnen Der bestehende spatgotische Neubau ist ebenfalls uber Ablassurkunden auf das Jahr 1465 zu datieren Mit einer Bauinschrift im Inneren ist die Vollendung des 25 Meter langen und 11 Meter breiten Kirchengebaudes fur das Jahr 1474 dokumentiert Der Polygonchor endet in einem Drei Achtel Schluss und geht bruchlos auf das Langhaus uber Er ist mit Sockelschragen Eckquaderketten und Fenstergewanden aus weissem Goflaner Marmor ausgestattet Das Sternrippengewolbe uber Konsolen im Innenraum besteht ebenfalls aus weissem Marmor Dieses uberspannt den triumphbogenlosen Einheitsraum mit insgesamt vier Schlusssteinen in Figurenform Im fruhen 17 Jahrhundert fand eine Erweiterung statt von der eine Inschrift uber dem Westportal berichtet LAUS DEO ANNO DOMINI 1632 Gleichzeitig mit dieser Baumassnahme wurde die Sakristei vergrossert und um ein Joch erweitert Ausstattung Bearbeiten nbsp St Martin links und St Walburga rechts Im Altarraum befindet sich ein aussergewohnliches Altarensemble das teils aus der Spatgotik des ausgehenden 15 Jahrhunderts bzw dem Beginn des 16 Jahrhunderts teils aus dem Fruhbarock stammt Im Zentrum befindet sich der Hochaltar der dem heiligen Martin geweiht ist Eine eingeritzte Inschrift verweist auf das Jahr 1476 als dem Jahr der Vollendung des gegenwartigen Bauwerks Der Mittelschrein der in das fruhbarocke Saulenretabel von 1635 integriert ist zeigt den Kirchenpatron auf einem Pferd wie er seinen Mantel teilt Dahinter sind zwei Engel zu sehen die ein Ehrentuch halten Die dazugehorenden Altarflugel befinden sich nicht mehr an Ort und Stelle sondern zieren den Wolfgangsaltar an der sudlichen Chorwand Auf ihnen ist die einzige mehrszenige Martinsvita in ganz Tirol zu sehen Sie werden Hans Weiss aus Schwaben zugeschrieben der seine Werkstatt in Meran hatte Die Weihe des Wolfgangsaltars ist fur den 28 Oktober 1479 urkundlich bezeugt Im dreifigurigen Mittelschrein befindet sich der Titularheilige flankiert von der heiligen Ursula und Johannes dem Taufer Auf den beiden nicht mehr vorhandenen Flugeln durften einst auch Johannes oder Wolfgang abgebildet gewesen sein Ein dritter Altar befindet sich dem Wolfgangsaltar gegenuber der Walburgaaltar von Jorg Lederer Er stammt aus der benachbarten Walburgiskirche und sitzt uber einer barocken Mensa Dieser Altar ist mit dem Mittelschrein den Schreinfiguren einer Kreuzigungsgruppe und den unteren Flugelhalften nur noch teilweise vorhanden Die Flugelaussenseiten zeigen die Herrenpassion Geisselung Annagelung Dornenkronung und Kreuztragung wahrend die Innenseiten dem Leben der Maria gewidmet sind Diese beziehen sich auf die im Schrein zentral postierte Maria mit dem Kind die von der heiligen Walburga und der heiligen Elisabeth von Thuringen flankiert sind Die Predella fehlt leider Der Bau des Retabels lasst sich auf 1517 datieren Das Vesperbild aus Steinguss am Walburgaaltar stammt aus dem 15 Jahrhundert Ein viertes nur noch in Fragmenten erhaltenes Retabel besteht aus einem Flugelrelief mit einer Weihnachtsszene das fur gewohnlich an der nordlichen Langhauswand hangt Zur Weihnachtszeit wird es abgenommen und am Hochaltar aufgestellt Aus der Vorgangerkirche hat sich noch eine Kreuzigungsgruppe erhalten die auf das 14 Jahrhundert zuruckgeht Anmerkung BearbeitenDie Kirche ist verschlossen und nur wahrend der Gottesdienste bzw auf Anfrage beim Tourismusburo Schlanders zuganglich Literatur BearbeitenMarktgemeinde und Bildungsausschuss Schlanders Hrsg Baukultur in der Gemeinde Schlanders Verlag Passeier 2011 ISBN 978 88 89474 20 4Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Martin Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag im Monumentbrowser auf der Website des Sudtiroler LandesdenkmalamtsHistorische Bauwerke in Schlanders und den angeschlossenen Fraktionen Schlanders Altes Gericht Altes Spital Ansitz Freienturm Altes Schulhaus Behaimturm Gsteirhof Heydorf Huterhof Kapuzinerkloster Kemathaus Ladurnhof Oberer Schnatzhof Pfarrkirche 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