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Die evangelisch lutherische Pfarrkirche St Markus meist kurz Markuskirche genannt in Erlangen ist ein stadtbildpragender Kirchenbau der Nachkriegsmoderne mit stilistischen Anklangen an den traditionellen frankischen Sakralbau Das nach dem Evangelisten Markus benannte Gotteshaus steht heute unter Denkmalschutz Die Markusgemeinde wird heute aus rund 5000 evangelischen Christen im Osten Erlangens sowie in Buckenhof und Spardorf gebildet 1 Aussenansicht der Erlanger Markuskirche von Sudwesten 2012 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 2 1 Orgel 2 2 Glocken 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas Gebiet der evangelischen Kirchengemeinde St Markus war ursprunglich zwischen Erlangen Neustadt der Erlangen Altstadt und Uttenreuth aufgeteilt Aufgrund des starken Zuzugs von Heimatvertriebenen und Siemens Angehorigen nach dem Zweiten Weltkrieg wuchs die Zahl der evangelischen Christen in der Erlanger Oststadt rasch an Zunachst fanden die Gottesdienste in der Gaststatte Puckenhof oder in der Aula der Berufsschule statt Ab 1951 konnten diese dann im Saal des neu erbauten an die heutige Kirche angrenzenden Lohehauses Sieglitzhofer Strasse 2 abgehalten werden 2 Die Plane fur den Bau der Markuskirche wurden von dem Ansbacher Oberregierungsbaurat Gottlieb Schwemmer erstellt Der Rohbau wurde innerhalb von nur dreieinhalb Monaten bis Dezember 1954 im nordlichen Anschluss an das Lohehaus erstellt Im Folgejahr wurde der Bau fertiggestellt und konnte am 4 Dezember 1955 dem 2 Adventssonntag eingeweiht werden Die Baukosten beliefen sich auf insgesamt 285 000 D Mark diese konnten nur unter grosser Spendenbeteiligung der Gemeindemitglieder aufgebracht werden 2 3 Das aus funf Glocken bestehende Gelaut wurde im Jahr 1959 vervollstandigt Im Jahr 1975 wurde die Markuskirche umgestaltet und deren Ausstattung teilweise erneuert um das Kircheninnere heller und kommunikativer zu machen 2005 erfolgte eine weitere Renovierungsmassnahme dabei wurde unter anderem neben der Apsis eine Markuskapelle eingerichtet und mit einem Bronzemedaillon der Kunstlerin Irene Dilling ausgestattet das den Lebenskreis Jesu zeigt 2 4 Beschreibung BearbeitenDie nach Osten ausgerichteten Saalkirche besteht aus einem gestreckten mit einem Satteldach bedeckten Langhaus zu funf Fensterachsen Die ostliche Achse wird einer komplett uberbauten und daher von aussen nicht erkennbaren Halbrundapsis eingenommen Mit den rundbogig abschliessenden Fensteroffnungen und Portalen wird die romanische Stilrichtung aufgegriffen mit Frieselementen und dem von einem Spitzhelm bekronten Turm der gotische Stil Der funfgeschossige Turm der dem Julius Echter Turm traditioneller uberwiegend unterfrankischen Kirchenbauten nachempfunden ist befindet sich an der Sudwestecke des Langhauses und besitzt eine Hohe von rund 40 Metern 2 Wahrend der Aussenbau von dem dunklen Rot des unverputzten Ziegelmauerwerks gepragt ist wurde der 17 Meter breite 27 Meter lange und 14 Meter hohe Innenraum weiss verputzt Dieser bietet rund 600 Personen Platz Er wird von einem holzernen Tonnengewolbe mit horizontalen Dachbindern uberspannt und besitzt eine eingezogene Apsis was ebenfalls an romanische Kirchenbauten erinnert Auf der Westseite ruht die durch eine geschwungene Brustung akzentuierte Orgelempore auf Pfeilern zwischen denen mittels Verglasung der Eingangsbereich abgetrennt ist Auf der Nordseite befindet sich eine seitliche Empore die eine Flachdecke und durch eine Reihe aus drei Arkaden vom Hauptschiff abgetrennt wird Auch diese bauliche Trennung ist ausserlich nicht erkennbar 2 Orgel Bearbeiten Besonders bemerkenswert ist die Orgel der Markuskirche Sie wurde im Jahr 1733 von dem Nurnberger Orgelbauer Johann Glis fur die deutsch reformierte Kirche am Bohlenplatz geschaffen Nach deren Umwandlung in ein Gemeindehaus 1953 54 ubertrug man das Instrument in die neu errichtete Markuskirche Hier ist es bis heute im Einsatz Die Orgel ist eine der altesten Orgeln Mittelfrankens und gilt nach der Einschatzung des Musikwissenschaftlers Franz Krautwurst als bedeutendste Denkmalorgel in dem Regierungsbezirk Teilweise wird sie sogar als Orgel von europaischem Rang eingestuft 4 5 Bei einer Restaurierung durch den Orgelbauer Johannes Rohlf im Jahr 1987 erhielt das Instrument ein stilistisch zur Barockdisposition passendes Hinterwerk als zweites Manualwerk sowie ein neues Pedalwerk Somit verfugt es nunmehr uber insgesamt 19 Register auf zwei Manualen und Pedal Die heutige Disposition des rein mechanischen Schleifladeninstruments lautet wie folgt 2 5 6 7 II Hauptwerk C c31 Principal 8 2 Human Gedackt 8 3 Quintaton 8 Anm 1 4 Octava 4 5 Flauto Stoccato 4 6 Quinta 3 7 Nassat Terz 3 1 3 5 Diskant 8 Super Octava 2 9 Mixtura III 1 1 3 I Hinterwerk C c3 Anm 2 10 Rohrflote 8 11 Principal 4 12 Coppelflote 4 13 Hohlflote 2 14 Mixtura III 2 15 Trompete 8 Pedal C d116 Sub Bass 16 Anm 3 17 Violon Bass 8 Anm 3 18 Octav Bass 4 Anm 2 19 Fagott Bass 16 Anm 4 Koppeln I II I P II PAnmerkungen 1987 neu ab c0 a b 1987 a b 1946 1946 87Auf dem Dachbinder der sich uber die fur Orgel und Chor bestimmte Empore spannt befindet sich die Inschrift SINGET DEM HERRN EIN NEUES LIED Seit 2010 verfugt die Markuskirche ausserdem uber eine achtregistrige Chororgel des spanischen Orgelbauers Joaquin Lois Cabello 8 Glocken Bearbeiten Das Gelaute der Kirche besteht aus funf Glocken Nummer Name Gussjahr Giesser Gewicht Durchmesser Schlagton1 Ewigkeitsglocke 1959 Rincker Sinn 1034 kg 121 cm e12 Friedensglocke 1956 Rincker Sinn 585 kg 99 0 cm g13 Gebetsglocke 1956 Rincker Sinn 390 kg 86 7 cm a14 Auferstehungsglocke 1956 Rincker Sinn 276 5 kg 77 8 cm c25 Taufglocke 1956 Rincker Sinn 191 kg 69 6 cm d2Das nur zu hohen Festtagen erklingende Vollgelaute ergibt als Disposition der Glocken ein ausgefulltes Salve Regina Motiv Literatur BearbeitenAugust Gebessler Stadt und Landkreis Erlangen Bayerische Kunstdenkmale Band 14 Deutscher Kunstverlag Munchen 1962 DNB 451450949 S 22 Andreas Jakob Markus In Christoph Friederich Bertold Frhr von Haller Andreas Jakob Hrsg Erlanger Stadtlexikon W Tummels Verlag Nurnberg 2002 ISBN 3 921590 89 2 S 480 f Gesamtausgabe online Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Markus Erlangen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Internetauftritt der evangelischen Kirchengemeinde St MarkusEinzelnachweise Bearbeiten Evang Luth Dekanat Erlangen Erlangen St Markus Online auf www erlangen evangelisch de abgerufen am 4 Mai 2018 a b c d e f Andreas Jakob Markus In Erlanger Stadtlexikon Christoph Jahn Markus ev Gemeinde In Erlanger Stadtlexikon a b Unsere Kirche Online auf www st markus erlangen de abgerufen am 4 Mai 2018 a b Walter Opp Orgeln In Erlanger Stadtlexikon Erlangen Evang Luth Kirche St Markus Online auf www orgelbau rohlf de abgerufen am 4 Mai 2018 Erlangen Deutschland Bayern St Markus Kirche Online auf orgbase nl abgerufen am 4 Mai 2018 Erlangen Deutschland Bayern St Markus Kirche Chor Orgel Online auf orgbase nl abgerufen am 4 Mai 2018 Kirchengebaude im Evangelisch Lutherischen Dekanat Erlangen Aurachtal Klosterkirche Munchaurach Baiersdorf Stadtpfarrkirche St Nikolaus St Johannis Beerbach St Egidien Bruck St Peter und Paul Bubenreuth St Lukas Eckenhaid Friedenskirche Eltersdorf St Egidien Erlangen Altstadter Kirche Burgbergkapelle Erloserkirche Martin Luther Kirche Neustadter Pfarrkirche Neustadter Friedhofskirche St Johannes St Markus St Matthaus St Thomas Eschenau St Bartholomaus Forth St Anna Frauenaurach St Matthaus Grossgrundlach St Laurentius St Felicitas Hemhofen Heilandskirche Herzogenaurach Evangelische Stadtkirche Kairlindach St Kilian Kalchreuth St Andreas Kriegenbrunn St Johannes der Taufer Mohrendorf St Oswald und Martin St Laurentius Neuhaus St Matthaus Neunhof St Johannis Oberreichenbach St Egidien Rezelsdorf St Katharina Tennenlohe St Maria Magdalena Uttenreuth St Matthaus Weisendorf Evangelische Kirche 49 59635 11 036432 Koordinaten 49 35 46 9 N 11 2 11 2 O Normdaten Geografikum GND 4439596 6 lobid OGND AKS VIAF 242722534 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Markus Erlangen amp oldid 236750798