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Die St Laurentius Kirche ist eine katholische Kirche in Weinheim im Rhein Neckar Kreis im Nordwesten Baden Wurttembergs Sie wurde zwischen 1911 und 1913 nach den Planen von Ludwig Maier erbaut St Laurentius Kirche hinter dem Kirchturm das Weinheimer Schloss FrontansichtDer Patron St Laurentius von Rom an der StirnfassadeInnenraumHochaltarGrabmal des Fursten zu Schwarzenberg Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 3 Ausstattung 3 1 Altare 3 2 Grabstatten 3 3 Orgel 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksGeschichte BearbeitenIm Jahr 1232 wurde das Kloster Lorsch den Mainzer Bischofen unterstellt Um den Weinheimer Besitz kam es nun zu Streitigkeiten zwischen Mainz und den Pfalzgrafen die Inhaber der Lorscher Vogtei waren Um die Mitte des 13 Jahrhunderts grundeten der Pfalzgraf in Konkurrenz zur alten Siedlung direkt sudlich die Neustadt Dort stiftete Hedwig von Swende Gemahlin des Ritters Gudelmann von Weinheim 1293 die erste Kirche und ubergab sie den Karmeliten die an die Kirche anschliessend ein Kloster erbauten Nach der Einfuhrung der Reformation mussten die Karmeliten Weinheim 1565 verlassen Danach wurden in der Kirche bis auf eine kurze katholische Phase im Dreissigjahrigen Krieg reformierte oder lutherische Gottesdienste gefeiert Mit dem Amtsantritt von Kurfurst Philipp Wilhelm ubernahm 1685 wieder ein katholischer Zweig der Wittelsbacher die Kurpfalz Die Karmeliten kehrten zuruck in das Kloster und 1693 ubernahmen sie wahrend des Pfalzischen Erbfolgekrieges beschutzt von den Franzosen wieder die alte Ordenskirche Ende des 17 und Anfang des 18 Jahrhunderts wurde die Kirche umgebaut Das Karmelitenkloster wurde 1802 von der pfalz bayerischen Regierung aufgehoben Um 1848 wurde vom Weinheimer Burger Heinrich Hubsch ein Kirchturm erbaut denn die Kirche hatte bis dahin nur einen Dachreiter Bei der Planung des Turms wurde bereits ein Kirchenneubau berucksichtigt Die alte St Laurentius Kirche war geostet der Chor war also zum Marktplatz gerichtet Nach einem ersten Plan des erzbischoflichen Bauamts Heidelberg sollte der Turm an der Nordostecke des Chors erbaut und spater in die Fassade einer neuen Kirche einbezogen worden Schliesslich wurde er aber an die Nordwestecke des Langhauses gestellt 1910 begann man mit dem Abriss der Kirche Zwischen 1911 und 1913 wurde die neue in der Ausrichtung gedrehte Kirche erbaut Von der alten Kirche wurde lediglich der Turm beibehalten der nun in der neuen Chorflanke stand Am 13 Mai 1914 wurde die St Laurentius Kirche vom Freiburger Erzbischof Thomas Norber geweiht 1964 65 wurde die Kirche im Stil der Zeit renoviert Bis 1994 wurden viele Veranderungen ruckgangig gemacht und die Kirche originalgetreu restauriert 2006 folgte die Renovierung des Turms Die Pfarrei gehort gemeinsam mit den anderen Pfarreien in Weinheim sowie in Hirschberg an der Bergstrasse zur Seelsorgeeinheit Weinheim Hirschberg im Dekanat Heidelberg Weinheim im Erzbistum Freiburg Beschreibung BearbeitenDie St Laurentius Kirche steht im Zentrum der Weinheimer Altstadt am Marktplatz Die dreischiffige Saulenbasilika war der letzte ausgefuhrte Bau des Architekten Ludwig Maier Er lehnte sich konzeptionell an Entwurfe von Heinrich Hubsch an der zusammen mit dem 55 Meter hohen Kirchturm bereits 60 Jahre zuvor eine Kirche im Rundbogenstil geplant hatte Die Architektur folgt den Begebenheiten des Umfelds Das Gelande ist vom Chor im Westen zur Frontfassade am Marktplatz im Osten stark abschussig Deshalb steht der Chor erhoht und die Vorhalle im Westen ist uber zwei Freitreppen erreichbar Ihre Arme umrahmen zugleich das 1890 errichtete Kriegerdenkmal Die Vorhalle fuhrt zu drei Portalen in deren Tympana Gemalde Szenen aus dem Neuen Testament darstellen An den Ecken der Vorhalle sind Statuen der Apostel Petrus und Paulus platziert Zentral daruber steht eine goldene Figur des Kirchenpatrons Laurentius nbsp Motiv des Guten Hirten nbsp Standbild des Hl Petrus nbsp Standbild des Hl PaulusAusstattung BearbeitenSehr vieles von der Innenausstattung der alten Kirche wurde in die neue St Laurentius Kirche ubernommen Altare Bearbeiten Der barocke Hochaltar stammt im Wesentlichen von um 1730 Die Figuren am Altarauszug wurden spater hinzugefugt Genauso alt sind die beiden Seitenaltare links der Marienaltar mit der Abbildung der Pieta und dem heiligen Grab unter der Altarmensa hinter einer Verkleidung verborgen und rechts der Josefsaltar und die Kanzel die aus dem Hauptschiff in den Chorraum verlegt wurde An der Ostwand befinden sich mehrere Fresken aus dem 14 und 15 Jahrhundert Grabstatten Bearbeiten 44 Grabsteine vor allem von Weinheimer Adeligen sind in der Kirche und aussen an der Nordwand aufgestellt Sie reichen von der Gotik bis ins 18 Jahrhundert Die Grabplatte der Stifterin der Karmeliterkirche Hedwig von Swende 1293 steht am linken Seitenaltar Bemerkenswert sind ausserdem das Grabmal von Philipp Forstmeister von Gelnhausen 1512 das Grabmal des osterreichischen Ulanen Rittmeisters Furst Friedrich Johann Nepomuk zu Schwarzenberg 1795 vom Mannheimer Bildhauer Maximilian Joseph Pozzi die Grabplatte von Ulrich Ulner von Dieburg 1515 und seiner Gemahlin Dorothea Forstmeister von Gelnhausen 1517 das Epitaph von Maria Anna Babo 1785 vom kurpfalzischen Hofbildhauer Franz Conrad Linck und das Grabmal der Freifrau Maria Theresia Josepha Ulner von Dieburg geb von Haxthausen 1692 1731 Tochter des kurpfalzischen Generals bzw kaiserlichen Feldmarschallleutnants Johann Raab von Haxthausen 1733 in Mainz begraben in Grosswinternheim und Gattin des Weinheimer Schlossherrn Franz Pleickard Ulner von Dieburg 1 2 Die Schlusssteine der gotischen Gewolbe der alten Kirche waren mit Wappen verziert Sie wurden am sudlichen Seiteneingang angebracht nbsp Wappen von Dalberg und Ulner von Dieburg nbsp Epitaph Ehefrau des Hofbeamten Johann Lambert von Babo von Franz Conrad Linck nbsp Epitaph Freifrau Maria Theresia Josepha Ulner von Dieburg geb von Haxthausen 1692 1731 Orgel Bearbeiten nbsp Orgelprospekt mit RuckpositivDie Orgel wurde von Steinmeyer 1950 erbaut und 1982 erweitert Das Instrument hat 44 Register auf drei Manualen und Pedal 3 I Ruckpositiv C Lieblich Gedackt 8 Quintade 8 Praestant 4 Rohrflote 4 Nachthorn 2 Larigot 1 1 3 Sifflote 1 Sesquialtera IICymbel IV 2 3 Dulcian 16 Cromorne 8 Tremulant II Hauptwerk C Gedecktpommer 16 Prinzipal 8 Gedeckt 8 Gemshorn 8 Oktave 4 Blockflote 4 Octav 2 Mixtur IV 1 1 3 Cornett V 8 Trompete 8 Cymbelstern III Schwellwerk C Quintadena 16 Rohrflote 8 Salicional 8 Principalflote 4 Koppelflote 4 Nasat 2 2 3 Weitprinzipal 2 Terz 1 3 5 Scharf IV 1 Trompette harm 8 Clarine 4 Tremulant Pedal C Prinzipalbass 16 Subbass 16 Zartbass 16 Quintbass 10 2 3 Oktavbass 8 Gedacktbass 8 Choralbass 4 Hintersatz IV 2 2 3 Bombarde 16 Trompete 8 Trompete 4 Koppeln Normalkoppeln I II III II I P II P III P Sub und Superoktavkoppeln jeweils III II III III Spielhilfen Elektronische Setzeranlage RegistercrescendoLiteratur BearbeitenSabine Bruss Das Werk des Architekten Ludwig Maier 1848 1915 Kiel 1999 ISBN 3 933598 04 4 Rainer Laun Rhein Neckar Kreis in Dagmar Zimdars u a Bearb Georg Dehio Begr Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Baden Wurttemberg I Die Regierungsbezirke Stuttgart und Karlsruhe Munchen 1993 ISBN 3 422 03024 7 Hans Huth Die Kunstdenkmaler des Landkreises Mannheim Ohne Stadt Schwetzingen Munchen 1967 Staatl Archivverwaltung Baden Wurttemberg in Verbindung mit d Stadten u d Landkreisen Heidelberg u Mannheim Hrsg Die Stadt und die Landkreise Heidelberg und Mannheim Amtliche Kreisbeschreibung Bd 3 Die Stadt Mannheim und die Gemeinden des Landkreises Mannheim Karlsruhe 1970 Martin Kares Michael Kaufmann Godehard Weithoff Orgelfuhrer Rhein Neckar Kreis Heidelberg 2001 ISBN 3 932102 07 X Einzelnachweise Bearbeiten Andreas Saalwachter Franz Weyell Die Konigspfalz zu Ingelheim am Rhein und ihre Muhlen Band 14 von Beitrage zur Ingelheimer Geschichte Historischer Verein Ingelheim 1963 S 46 u 47 Ausschnittscan Historische Webseite zum Grab des Feldmarschall Leutnants Johann Raban von Haxthausen in Grosswinternheim Nahere Informationen zur Orgel der Laurentius Kirche PDF 201 kB Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Laurentius Weinheim Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Panorama Grossbild des Kircheninneren Seelsorgeeinheit Weinheim Hirschberg49 546271 8 671075 Koordinaten 49 32 46 6 N 8 40 15 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Laurentius Weinheim amp oldid 235328105