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Die romisch katholische Pfarrkirche St Josef in Niederaichbach einem Gemeindeort im niederbayerischen Landkreis Landshut ist ein moderner Kirchenbau der in den Jahren 1961 62 nach den Planen des Munchner Architekten Friedrich Ferdinand Haindl erbaut wurde Kirchenpatron ist der heilige Josef in seiner Eigenschaft als Schutzpatron der Arbeiter dessen Gedenktag am 1 Mai begangen wird Aussenansicht der Pfarrkirche St Josef Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 2 1 Architektur 2 2 Ausstattung 2 3 Orgel 2 4 Glocken 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenVor dem Bau der heutigen Pfarrkirche St Josef besass Niederaichbach nur die kleine Nebenkirche St Nikola rechts der Isar Als Pfarrkirche diente damals die heutige Filialkirche St Margaretha in Reichersdorf etwa 1 5 Kilometer sudlich gelegen Durch die Hochwasserfreilegung im Zuge der Isarregulierung in den 1950er Jahren wurde in der Niederaichbacherau diese bestand um 1880 nur aus rund 30 verstreuten Anwesen links der Isar viel neue Siedlungsflache gewonnen Daher regte der damalige Reichersdorfer Pfarrer Engelbert Haberl den Bau einer neuen Kirche an Bei einer Burgerversammlung am 14 Juni 1959 wurden drei Varianten zur Abstimmung vorgeschlagen die Renovierung der Reichersdorfer Kirche ein Neubau am Fusse des Schlossberges rechts der Isar oder ein Neubau in unmittelbarer Nachbarschaft des neuen Schulhauses links der Isar Die Entscheidung fiel schlussendlich auf letztere Variante den Baugrund hierfur stiftete Iniga Furstin von Urach auf Schloss Niederaichbach 1 Am 14 Mai 1961 wurde der Grundstein fur den Kirchenbau links der Isar gelegt Die Plane stammten von dem Munchner Architekten Friedrich Ferdinand Haindl die ausfuhrende Baufirma war Dionis Irlbeck aus Mettenbach An Weihnachten 1961 war die neue Kirche erstmals benutzbar Mitte Oktober 1962 wurde zum Abschluss der Bauarbeiten das etwa vier Meter hohe Turmkreuz aufgesetzt Am Christkonigsfest des gleichen Jahres wurde die Glockenweihe vorgenommen Am Patroziniumstag dem 1 Mai 1963 erfolgte schliesslich die feierliche Konsekration durch Bischof Rudolf Graber Im Zuge dessen wurde auch der Pfarrsitz von Reichersdorf nach Niederaichbach verlegt 1 Beschreibung Bearbeiten nbsp Innenraum nbsp Zelebrationsaltar Tabernakel und Bronzescheibe von Hans Wurmer nbsp Ambo von Hans Wurmer nbsp Jann Orgel II P 18 Architektur Bearbeiten Die Pfarrkirche St Josef liegt im neuen Ortszentrum von Niederaichbach gegenuber dem Rathaus etwa zuruckgesetzt von der Hauptstrasse Der sechseckige Kirchenraum der etwas breiter als lang ist wird von einem Quersatteldach uberspannt Diese Dachform spiegelt sich auch in der Holzdecke im Innenraum wider Nach Osten hin zeigt der parabelformige Chorraum wobei die Holzdecke hier in direkter Verlangerung des Satteldaches sehr weit herabgezogen ist Die drei Kirchenportale befinden sich gegenuber auf der Westseite wo auch die Orgelempore eingezogen ist Der Innenraum wird durch eine Fensterreihe auf der Westseite und der Dachneigung folgend abgestufte Rechteckfenster im Norden und Suden beleuchtet Der Altarraum wird bis auf ein Rechteckfenster im Suden nur indirekt beleuchtet sodass der Blick der Gottesdienstbesucher dorthin blendfrei ist 2 Sudwestlich der Kirche befindet sich der freistehende Turm ein sogenannter Campanile Dieser ist durch einen niedrigen aber offenen Gang mit dem Kirchenbau verbunden Die weitgehend ungegliederten vier Turmgeschosse sind uber quadratischem Grundriss errichtet Im obersten dieser Geschosse befinden sich Turmuhren Glockenstuhl und Schalloffnungen Darauf baut ein hoher vierseitiger Pyramidenhelm auf der von dem vier Meter hohen Turmkreuz bekront wird Insgesamt besitzt der Turm eine Hohe von 40 Metern 2 Ausstattung Bearbeiten Einen Grossteil der plastischen Ausstattung schuf der Bildhauer Hans Wurmer aus Hausen im Landkreis Kelheim Von ihm stammen zum Beispiel der Zelebrationsaltar und der Ambo aus Trientiner Marmor Die Altarmensa zeigt auf der der Gemeinde zugewandten Seite ein Relief das acht paarweise angeordnete Tauben um ein zentrales Kreuz zeigt Am Ambo ist ein Spruch in Anlehnung an Ps 119 89f EU zu lesen DEIN WORT IST FUR DIE EWIGKEITEN HERR DEM HIMMEL GLEICH SO STEHT ES FEST GEGRUNDET DURCH ALLE ZEITEN WAHRET DEINE TREUE 3 Im Zuge der liturgischen Neugestaltung im Jahr 2000 wurde das vormalige bronzene Altarkreuz von Hans Wurmer von dem in Saal an der Donau noch ein weiterer kleiner Guss existiert aussen uber dem Hauptportal angebracht Innen wurde ein ebenfalls von Wurmer geschaffenes dezenteres Kreuz angebracht dem eine kreisrunde Bronzescheibe vorgeblendet ist In deren Mitte befindet sich ein Relief des Gekreuzigten der von sieben Medaillons mit biblischen Darstellungen umgeben ist die die sieben Sakramente veranschaulichen sollen Auf der linken sind dies von oben nach unten die Taufe durch Taufe Jesu im Jordan vgl Mt 3 13 17 EU die Firmung durch die Sendung des Heiligen Geistes vgl Apg 2 1 13 EU und die Busse durch das Gleichnis vom verlorenen Sohn vgl Lk 15 11 32 EU Das Relief an der Tabernakeltur zeigt die Einsetzung der Eucharistie anhand des letzten Abendmahls Auf der rechten Seite sind von unten nach oben dargestellt die Priesterweihe durch Errettung der Junger aus dem Sturm durch Jesus vgl Mt 8 23 27 EU das Ehesakrament durch Adam und Eva vgl Gen 3 7 13 EU sowie die Krankensalbung durch Heilung des Tobit durch Tobias vgl Tob 11 1 15 EU 3 Analog dazu sind auch an der Brustung der Orgelempore die Symbole der sieben Sakramente zu sehen Die schrage Holzdecke uber dem Chorraum ist mit einem Dreifaltigkeitssymbol des Munchner Kunstmalers Theo Kittsteiner verziert Anstelle des linken Seitenaltares befindet sich an der Stirnseite des Gemeindesaals eine Madonnenfigur aus Bronze die Hans Wurmer im Jahr 2000 schuf Die bekronte Marienfigur halt in der Rechten das Zepter auf ihrem linken Arm tragt sie das Jesuskind Dieser halt in seiner Linken die Weltkugel wahrend die Rechte zum Segen erhoben ist Anstelle des rechten Seitenaltares ist in einer Rundbogennische eine Figur des Kirchenpatrons Josef mit seinem Ziehsohn Jesus zu sehen Unmittelbar davor ist der Taufstein platziert 3 Orgel Bearbeiten Zur Entstehungszeit der Kirche wurde lediglich eine elektronische Orgel eingebaut Unter Pfarrer Siegfried Heilmer gelang es dank zahlreicher Spender diese durch eine Pfeifenorgel zu ersetzen Das vollmechanische Schleifladeninstrument mit insgesamt 18 klingenden Registern auf zwei Manualen und Pedal erbaute Georg Jann aus Allkofen bei Laberweinting Es wurde am Kirchweihsonntag dem 19 Oktober 1986 durch Generalvikar Fritz Morgenschweis eingeweiht Die Disposition lautet wie folgt 3 4 I Koppelmanual II Manual1 Prinzipal 8 2 Gedackt 8 3 Oktave 4 4 Holzflote 4 5 Schwegel 2 6 Mixtur IV 1 1 3 7 Trompete 8 III Manual8 Rohrflote 8 9 Salizional 8 10 Blockflote 4 11 Prinzipal 2 12 Sesquialtera 2 2 3 1 3 5 13 Quinte 2 2 3 Anm 1 14 Scharff III 1 15 Oktave 1 Anm 1 Tremulant Pedal C d116 Subbass 16 17 Oktavbass 8 18 Bassflote 8 19 Choralbass 4 2 20 Nachthorn 4 Anm 1 21 Fagott 16 Koppeln Koppelmanual II P III P Spielhilfe ChoralplenoAnmerkungen a b c VorabzugGlocken Bearbeiten In dem Campanile befinden sich vier Glocken die allesamt 1962 von der Glockengiesserei Rudolf Perner in Passau hergestellt wurden Im Einzelnen sind dies 2 Nr Name Gussjahr Giesser Gewicht kg Schlagton1 St Josef 1962 Rudolf Perner Passau 1277 e12 Maria Konigin des Friedens 858 fis13 St Christophorus 445 a14 Hl Schutzengel 251 cis2Literatur BearbeitenMathias Baumgartner Die Kirchen der Pfarreiengemeinschaft Niederaichbach Oberaichbach Worth a d Isar Kunstverlag Josef Fink Lindenberg 2016 1 Auflage ISBN 978 3 89870 987 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Josef Niederaichbach Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Pfarreiengemeinschaft Niederaichbach Oberaichbach WorthEinzelnachweise Bearbeiten a b Baumgartner S 18f a b c Baumgartner S 19f a b c d Baumgartner S 20 22 Orgeldatenbank Bayern online48 6071 12 3174 Koordinaten 48 36 25 6 N 12 19 2 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Josef Niederaichbach amp oldid 235556846