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St Johannes der Taufer ist eine romisch katholische Pfarrkirche in Todtnau im Schwarzwald die Ende des 19 Jahrhunderts nach Planen des Architekten Georg Schafer erbaut wurde Der neoromanische Bau zitiert neben Stilformen der Renaissance auch die des Barocks und gilt damit als Einzelfall von grossem kunsthistorischen Wert 1 Durch den erhohten Standort ist das Gotteshaus weithin in der Stadt sichtbar und gilt als ihr Wahrzeichen Ende des 13 Jahrhunderts wurde Todtnau zur eigenen Pfarrei erhoben und im August 1288 eine Steinkirche zu Ehren des heiligen Johannes des Taufers geweiht 2 Mehrfach brannten die Vorgangerkirchen nieder Auch die unmittelbare Vorgangerkirche fiel einem verheerenden Brand im Juli 1876 zum Opfer Die Pfarrei St Johannes bildete zusammen mit der von St Jakobus in Todtnauberg eine Seelsorgeeinheit die sich 2012 mit der ehemaligen Seelsorgeeinheit Schonau bestehend aus der Pfarrei Allerheiligen in Wieden und der Filialkirchengemeinde St Wendelin Geschwend zur Seelsorgeeinheit Oberes Wiesental zusammengeschlossen hat 3 St Johannes der Taufer Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Ursprunge 1 2 Erste Steinkirche und Folgebau 1 3 Dritte Kirche 1 4 Vierte Kirche 1 5 Projektierter aber nicht ausgefuhrter Neubau 1 6 Brandkatastrophe und Errichtung der heutigen Kirche 2 Beschreibung 2 1 Lage und Kirchenbau 2 2 Innenraum und Ausstattung 2 3 Glocken 2 4 Orgel 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenUrsprunge Bearbeiten Todtnau gehorte zunachst der Pfarrei Tegernau an und ab 1164 Schonau im Schwarzwald 1283 stellten wohlhabende Silbergrubenbesitzer aus dem Ort einen Antrag an den Abt vom Kloster St Blasien ein eigenes Bethaus oder eine Kapelle errichten zu durfen 4 Dem Wunsch wurde stattgegeben so dass am 21 August 1283 sehr wahrscheinlich auf dem Grund des heutigen Marktplatzes 5 eine holzerne Kapelle mit beweglichem Altar geweiht worden war in der samstaglich ein Priester aus Schonau einen Gottesdienst abhielt 6 Am 8 September 1288 wurde Todtnau in den Stand einer eigenen Pfarrei erhoben und eine steinerne Kirche anstelle der Kapelle errichtet Die Weihe dieser Kirche vollzog bereits als Stellvertreter des Konstanzer Bischofs im August der Deutschordensbruder und Titularbischof von Litauen Johann von Letovien 7 Erste Steinkirche und Folgebau Bearbeiten 1341 kam es am selben Platz zu einem Neubau Fur das geostete Gotteshaus verwendete man Material aus dem Fahrnauer Steinbruch 8 Die gotische Kirche war im Suden ein dreigeschossiger Glockenturm mit Satteldach angebaut 9 Um 1490 entstand ein Schnitzaltar mit den Heiligen Petrus und Paulus Nachdem am 12 August 1553 diese Kirche aufgrund einer Feuersbrunst im Tal zerstort worden war stelle man sie in den Jahren 1578 bis 1580 im Renaissance Stil wieder her Die Glocken fur diese Kirche goss der Waldshuter Glockengiesser Hans Sternecker kurz nach Errichtung der Kirche 1602 erhielt das Gotteshaus einen neuen Hochaltar Infolge des Pfalzischen Erbfolgekriegs wurde Todtnau und in der Folge auch die Kirche am 15 Juni 1689 durch franzosische Truppen niedergebrannt Dritte Kirche Bearbeiten 1692 stellte man die Kirche unter Verwendung der ausgebrannten Turm und Langhausmauern wieder her Das Kloster St Blasien stiftete den barocken Hochaltar und mehrere Gemalde Im Jahr 1700 wurde vom Baumeister Franz Schuck aus Mittelberg im Kleinwalsertal das Pfarrhaus neu erbaut Die drei Altare der Kirche erhielten am 20 Oktober 1715 ihre Weihe durch den Konstanzer Weihbischof Konrad Ferdinand Geist von Wildegg Uber das Kircheninnere befand Daniel Frei der Ratschreiber von Brandenberg und Fahl folgendes 10 Die alte Kirche liess an Geschmack und Baustil vieles zu wunschen ubrig Dieselbe hatte ein Schindelfach das Langhaus ungleiche Seitenmauern der Blafon Decke war von Brettern ohne Gemalde mit Kalk geweisselt Darin waren drei Altare wovon sich hauptsachlich der Hochaltar und der Muttergottesaltar auszeichneten und wird man nicht bald schoneres sehen Hauptsachlich der letzte war sehenswert Es war die schmerzhafte Muttergottes sitzend mit dem Leichnam Jesu in ihrem Schoss in Lebensgrosse und so anmutig in Figuren also nicht gemalt dargestellt dass es den Hartesten zur Andacht bewegen musste Der weitere Seitenaltar der sogenannte Johannesaltar war nicht so geschmackvoll Derselbe war dem Kirchenpatron dem hl Johannes geweiht und war letzterer auf ein Brett gemalt wie ein rohes Kleid von Kamelhaaren und einem ledernen Gurtel um seine Lenden trug in der rechten Hand hielt er die Schale zur Wassertaufe am Jordan in seiner Linken hielt er den Stab ein Kreuz vorstellend mit der Uberschrift Ecce Agnus Die Zu seinen Fussen war das Lamm Gottes mit dem Kreuz vorgestellt Bei der Kanzel an der Wand war wieder Johannes vorgestellt wie er Jesus den Erloser im Fluss Jorden taufte Vierte Kirche Bearbeiten Am 14 September 1772 brannten 14 Hauser und der Kirchturm ab dabei schmolzen auch die vier Glocken Die Wiederstellung unter Abt Martin Gerbert fand von 1775 bis 1778 statt Dabei erhohte man den Turm um 6 60 Meter und der Schonauer Franz Josef Becker malte das Turmuntergeschoss aus in dem der Chor untergebracht war Die neuen Glocken wurden 1775 von der Freiburger Giesserei Sebastian Bayer gegossen Die 1000 672 336 und 152 Pfund schweren Glocken wurden zu einem Preis von 708 fl 46 kr geliefert 11 Der ehemalige Benediktiner Moritz Moyaux aus dem Kloster St Blasien wurde mit der Sakularisation 1806 Pfarrer in Todtnau Er startete unter den Pfarrmitgliedern den Aufruf sich um eine Orgel fur die Kirche zu bemuhen Mitte 1808 erhielt der Orgelbauer Xaver Bernauer 1768 1831 aus Staufen im Breisgau den ursprunglichen Auftrag eine Orgel mit zehn Registern herzustellen Nach Prufung der Plane durch den Kapellmeister Schmittbauer aus Karlsruhe musste Bernauer die Disposition uberarbeiten und schuf ein Instrument mit 12 Registern das schliesslich genehmigt wurde 12 Projektierter aber nicht ausgefuhrter Neubau Bearbeiten Mit dem Anwachsen der Todtnauer Bevolkerung wurden Friedhof und Kirche zu klein In einem Bericht des Bezirksamts Schonau vom 12 Juli 1822 wird zum einen festgehalten dass eine Vergrosserung der Pfarrkirche dringend geboten sein zumindest aber seien die notwendigen Reparaturarbeiten an den Kirchenstuhlen und Saulen der Empore vorzunehmen In dem Bericht an die Kreisdirektion Freiburg wird weiter festgestellt dass die Gemeinde zu arm sei die notwendigen Arbeiten aus eigener finanzieller Kraft tragen zu konnen Aus diesem Grund wurde 1823 Baumeister Frinz von Lorrach beauftragt einen Vorschlag fur einen Neubau einzureichen Die Plane wurden jedoch zum einen aus Geldmangel zum anderen aber auch aufgrund fehlender Unterstutzung des Kreisdirektoriums nicht umgesetzt Auch eine Uberarbeitung der Plane von Frinz konnte nicht uberzeugen Dabei wurden verschiedene Varianten in Erwagung gezogen Einerseits sollte zur Kostensenkung moglichst viel der alten Bausubstanz erhalten bleiben anderseits konnte man sich nicht zu sehr an dem bisherigen Bau orientieren da durch das begrenzte Grundstuck ein Neubau nicht wesentlich grosser ausfallen konnte Erst 1826 entschloss man sich endgultig die Plane von Frinz nicht weiter zu verfolgen und entlohnte den Baumeister lediglich fur den Aufwand die Plane hergestellt zu haben 13 Da die Probleme weiterhin bestanden kam es als Notlosung 1826 zu Instandsetzungsarbeiten und 1859 zur Verlangerung des Langhauses Da mit 624 Platzen die Kirche nach ihrer Erweiterung dennoch zu klein war kam der Vorschlag auf 25 dieser Platze zu vermieten Brandkatastrophe und Errichtung der heutigen Kirche Bearbeiten Am 19 Juli 1876 brach zur Mittagszeit im Dachraum der Papierfabrik Emil Ziegler ein Feuer aus welches sich schnell auf die umliegenden Bauwerke und schliesslich auf weite Teile der Stadt ausbreitete Erst vier Stunden spater konnte der Brand an einer weiteren Ausbreitung gehindert werden Er machte uber 1000 Menschen obdachlos und verwustete 149 Bauwerke in Todtnau darunter das Pfarrhaus und die Kirche Noch im selben Jahr errichtete man neben der Friedhofskapelle eine Notkirche die der Gemeinde bis 1881 diente Im Januar sprengte man die nicht mehr rettbare Kirchenruine 14 Die Todtnauer Gemeinde hatte bereits vor dem Brand wegen klammer finanzieller Mittel den Neubau der Kirche nicht vornehmen konnen Durch das Ungluck verscharfte sich die Lage da die Gemeinde vorrangig Rathaus Krankenhaus und weitere offentliche Bauwerke neu errichten musste Aus diesem Grund startete am 8 August 1876 der Oberstiftungsrat einen Aufruf an alle Kirchengemeinden in der Erzdiozese Freiburg der vom Brand heimgesuchten Gemeinde zu helfen Bereits 1877 nahm der Kirchenneubau konkrete Formen an Dazu besuchte am 5 April 1877 der Architekt Georg Schafer den Bauplatz um sich ein Bild von der Situation vor Ort machen zu konnen Er stellte fest dass durch den erhohten Standort die Kirche eine imponierende Lage einnehmen wurde Gleichzeitig schlug er zur Kostensenkung vor den Berghang auf bis etwa 64 Meter Tiefe abzutragen um damit bereits Material fur das Fundament des Platzes zu haben In seiner Planung berucksichtigte er auch dass das auftretende Bergwasser abgeleitet werden musse um den Kirchenstandort trocken zu halten 15 Da die Plane Schafers bei der Vorstellung im Erzbischoflichen Bauamt sehr gut ankamen gab dieses bereits am 3 Mai einen Beschluss bekannt dass die Pfarrkirche schnellstmoglich wiederaufgebaut werden solle Am 5 Februar 1878 ubergab der Architekt dem Kapitels Vikariat in Freiburg die Plane mit dem Kostenvoranschlag von 213 735 20 Mark Bereits am 21 Februar stimmte die kirchliche Behorde den Planen zu merkte aber an dass die geplanten uberlebensgrossen Posaune blasenden Engelsfiguren auf den Kirchturmspitzen nicht ausgefuhrt werden sollten 16 Auch die Finanzierung war gesichert nachdem ohne auswartige Hilfe bis 1878 Spenden in Hohe von 61 544 75 Mark gestiftet worden waren 17 Nachdem bereits 1878 die ersten Sprengarbeiten am Berghang begonnen hatten fand die Grundsteinlegung zum Neubau am 30 Juni 1879 statt Nach Fertigstellung der Steinrampe und Auffahrtswege wurde der Kirchenbau auf massivem Felsgrund errichtet Der weisse Sandstein wurde aus Aarburg in der Schweiz herbeigeholt Am 23 Oktober 1881 fand ein feierlicher Einzug und die Benediktion des Gotteshauses statt 18 In den Jahren 1882 bis 1883 wurden die beiden Kirchturme erbaut Die in der Firma Cansardin in Colmar gefertigten Glocken gingen auf eine Spende einer Privatperson zuruck Nach Fertigstellung wurde am 20 Juni 1888 durch Erzbischof Johann Christian Roos die Kirche zu Ehren des heiligen Johannes des Taufers geweiht Die Pfarrkirche erhielt durch die Gebruder Moroder welche bereits 1911 den Hochaltar durch ein neues Tabernakel mit dem vergoldeten Flachrelief Maria Verkundigung auf den Turen abgeandert hatten 1912 einen gotischen Fronleichnamsaltar fur Ph Schubnell und 1913 auf Bestellung des Stadtpfarrers Winterhalder einen Marienaltar Muttergottes von der Immerwahrenden Hilfe 19 Wahrend in den 1950er Jahren das Aussere der Kirche renoviert wurde 1951 wurde das Kirchendach mit Schiefer neu eingedeckt und 1959 die Sakristei erweitert sowie um den Chor zur Entwasserung ein Graben ausgehoben wurde Anfang der 1960er Jahre das Kircheninnere mit einem Aufwand von 360 000 Mark neu gestaltet Neben einem Neuputz erhielt die Kirche ein neues Kirchengestuhl zwei Glasgemalde in den Querschiffen sowie das Chormosaik von Hans Baumhauer Am 18 Juni 1961 erfolgte die Weihe des Hochaltars durch Weihbischof Karl Gnadinger 1964 erhielt das Gotteshaus eine neue Orgel In der ersten Halfte der 1980er Jahre wurden beide Kirchturme saniert 1982 bis 1983 der Westturm 1984 bis 1985 der Ostturm Weitere Sanierungsmassnahmen die bis Ende der 1980er Jahre durchgefuhrt wurden beanspruchten Kosten von uber 2 8 Millionen Mark Am 8 September 1988 beging die Gemeinde die 700 Jahr Feier ihres Bestehens und stellte aus diesem Anlass eine Schutzmantelmadonna vom Rheinfelder Kunstler Leonhard Eder am ostlichen Treppenaufgang zur Kirche auf 20 Beschreibung BearbeitenLage und Kirchenbau Bearbeiten nbsp Blick von SudenDie Pfarrkirche steht erhoht auf 659 Meter Hohe ostlich des Marktplatzes im Zentrum Todtnaus in der Achse der Hauptstrasse Vom Marktplatz fuhren eine Treppe und zwei Rampen auf den durch Stutzmauern gestarkten und erhohten Standort Fur ein gleichmassiges Fundament steht das Gotteshaus zwischen sechs und zehn Metern hinter den Stutzmauern 15 Der Zentralbau mit kreuzformigem Grundriss weist zur Ostseite zwei schlanke jeweils 42 Meter hohe Kirchturme auf Die Ostfassade ist mit Putzflachen und grungrauem Sandstein deutlich gegliedert Die verwendeten Rundbogen Dreiecksgiebel hervortretenden Gesimse und Lisenen zitieren dabei die neoromanische Formensprache Uber dem Hauptportal befindet sich ein auffalliges Halbbogenfenster das ursprunglich von zwei Saulen gegliedert wurde Diese wurden 1960 zugunsten eines Betongerippes entfernt Den oberen Abschluss der Eingangsfassade bildet ein spitzer Giebel mit Schmuckfries Die schweren kupfernen Portalturen zeigen eingraviert die Stamme Israels die sich auf dem Heimzug des Herren befinden 21 Die beiden Turme ragen zunachst im quadratischen Grundriss empor im obersten Geschoss befinden sich die Zifferblatter der Turmuhr und setzen sich mit achteckigem Grundriss fort Beide Turme weisen in diesem Bauabschnitt jeweils acht schlanke rundbogig schliessende Klangarkaden auf Daruber wird das Dach von barock wirkenden grunen Zwiebelhauben und einer schmal aufsteigenden Laterne mit vergoldeter Turmkugel und Kreuz abgeschlossen Innenraum und Ausstattung Bearbeiten Der kreuzformige Grundriss ist ebenfalls im Inneren auszumachen Die Lange des Kreuzes betragt 42 50 Meter die Breite 30 80 Meter Die Arme des Kreuzes greifen dabei um ein Joch aus dem Baukorper hinaus Die Innenraumhohe betragt 15 90 Meter die Aussenhohe ist 19 Meter 22 Der Kreuzungsbereich von Haupt und Querachse bildet eine achtseitige Raummitte die durch eine kegelformig ansteigende Holzdecke uberhoht wird wodurch ein kuppelahnlicher Eindruck erzeugt wird Die Holzdecken uber der Empore und dem Chor wurden flach eingezogen An den rechteckigen durch vier Stufen erhohten Chor schliesst sich eine halbrunde Apsis an Chor und Gebetssaal sind zusatzlich durch eine niedrige Chorschranke voneinander getrennt Der Innenraum ist gepragt von Pfeilern uber deren Gesimsauflage Rundbogen und Pilaster aufsteigen Der Innenraum um das zentrale Achteck ist in Umgange und Seitenraume untergliedert nbsp Innenraum mit Blick zum Chor nbsp Decke nbsp KanzelBis zur Innenraumrenovierung in den 1960er Jahren war der Hochaltar von 1880 bis 1881 aus der Kunstwerkstatte Marmon in Sigmaringen der raumliche Hohepunkt der Ausstattung Dieser wurde durch einen acht Tonnen schweren Altarblock aus Werdenfelser Marmor ersetzt Rechts vom Altar steht ein moderner Tabernakel Die Arbeit des Pforzheimer Goldschmieds Anton Kunz zeigt einen Bergkristall und Strahlensonne Ebenfalls von Kunz ist der Altarleuchter und das vergoldete Vortragekreuz aus Messing 23 Aus demselben Marmor wie der Altartisch besteht der Taufstein der gleichzeitig als Weihwasserbehalter dient Am linken Chorpfeiler befindet sich ein kanzelartiger Ambo dessen geschmiedetes Gitterwerk eine vergoldete Darstellung des Pfingstgeschehens zeigt Ambo und Kommunionbank stammen vom Bildhauer Harry MacLean Am linken Seitenaltar steht eine 170 Zentimeter hohe vergoldete Madonna mit Kind Die Figur aus Betonguss stammt vom Karlsruher Bildhauer Emil Sutor Zu den altesten Ausstattungsstucken gehoren die zwei an den Pfeilern der Schragwande aufgestellten 96 Zentimeter hohen Statuen der Apostel Petrus und Paulus Sie stammen aus der Zeit um 1480 bis 1490 und standen fruher am mittelalterlichen Hochaltar 1 Besonders auffallig und damit im stilistischen Gegensatz zu den eher schlicht gehaltenen Ausstattungsgegenstanden im Chor steht ein auffalliges meterhohes Mosaikbild in der Apsiswand Das vom Kunstmaler Hans Baumhauer entworfene Bild stellt uber den vier Evangeliensymbolen einen gewaltigen Pantokrator dar der in seiner Linken das Buch des Lebens halt Links von ihm steht in einem dunklen Gewand die furbittende Maria rechts der Kirchenpatron Johannes der Taufer der das Lamm Gottes halt In der Apsiskugel ist das All und die Allmacht Gottes in einem Meer von Elementen metaphorisch dargestellt 24 Die beiden Fenster in den Querarmen stammen von Edzard Seeger 1911 1990 Die Fenster weisen die Masse 8 50 auf 4 Meter auf Das Fenstermotiv im ostlichen Querhaus zeigt uberwiegend in Blautonen den Sundenfall Adams und Evas mit dem von der Schlange umwundenen Paradiesbaum uber dem sich Hand Gottes befindet Das Fenster im anderen Querhaus stellt im Kontrast dazu uberwiegend in Rottonen den Baum des Lebens aus dem Neuen Testament dar Dabei wird die Gestalt Jesu mit erhobenen Armen dargestellt und darunter Maria mit dem Junger Johannes Die Motive beider farbiger Fenster sind mosaikahnlich aus einzelnen Glasstucken zusammengesetzt Uber dem Haupteingang ist die Orgel auf einer Empore aufgestellt Uber dem Orgelprospekt wird das Fassadenfenster im Halbrundbogen von 1961 sichtbar Das in ein Betongerippe eingefasste Dallglas erstrahlt in leuchtenden Farben und lasst die Orgel je nach Lichteinfall in buntem Licht erstrahlen Glocken Bearbeiten Die Kirche verfugt uber ein 1949 von der Glockengiesserei Junker aus Brilon hergestelltes funfstimmiges Gelaut aus Sonderbronze 25 Name Schlagton MasseSt Michael f 900 kgSt Johannes as 540 kgSt Maria b 390 kgSt Josef c 270 kgSt Cacilia es 180 kgDie Glocken wurden zusammen mit jeweils zwei weiteren fur die Kirchen in Aftersteg und Brandenberg fur insgesamt 250 000 Mark bestellt die innerhalb von drei Monaten vollstandig durch Spenden der Gemeindeangehorigen aufgebracht wurde Alle neun Glocken wurden am 29 Januar 1950 durch den Freiburger Domkapitular Hirt in der Todtnauer Johanneskirche geweiht Orgel Bearbeiten nbsp Rieger OrgelDie erste Orgel der heutigen Kirche wurde am 29 Mai 1898 fur 8000 Mark geliefert Sie umfasste 20 Register Die heutige Orgel von der Orgelwerkstatt Rieger aus Vorarlberg wurde 1964 fertig gestellt und steht auf der Empore uber dem Haupteingangsbereich Das Instrument verfugt uber elektrischer Register und mechanische Spieltraktur mit Schleifladen und wird uber drei Manuale und einem Pedal gespielt und umfasst insgesamt 38 Register Der ansonsten nuchtern gestaltete Prospekt ist lediglich in der Mitte mit einem Bild dekoriert das vier Posaune blasende rote Engel vor blauem Grund darstellt Die der Grosse nach in mehreren Gruppen angeordneten Orgelpfeifen die jeweils von der Mitte nach aussen in steilem Winkel ansteigen werden durch das Gehause eingerahmt Hinter dem Orgelprospekt und teilweise davon verdeckt tritt das farbige Dallglas des Halbrundbogenfensters in Erscheinung das die Orgel je nach Lichteinfall in buntes Licht eintauchen lasst Ihre Disposition ist nachstehend aufgefuhrt 26 I SchwellwerkHolzprinzipal 8 Rohrflote 8 Prinzipal 4 Koppelflote 4 Flachflote 2 Sesquialter II 2 2 3 1 3 5 Quintan II 1 1 3 8 9 Scharff IV 1 Krummhorn 8 Schalmei 8 Tremulant II HauptwerkBordun 16 Prinzipal 8 Spitzflote 8 Oktave 4 Quinte 2 2 3 Prinzipal 2 Mixtur VI 1 1 3 Dulcian 16 Trompete 8 III BrustwerkQuintade 8 Holzgedackt 8 Gemshorn 4 Prinzipal 2 Oktavlein 1 Terz 1 3 5 Zimbel III 1 3 Musette 16 Vox humana 8 Tremulant PedalPrinzipal 16 Subbass 16 Gedeckt 8 Oktavbass 8 Choralbass 4 Pommer 4 Nachthorn 2 Mixtur V 2 Zartposaune 16 Clairon 4 Literatur BearbeitenManfred Hermann Katholische Kirchen Todtnau 2 Auflage Verlag Schnell und Steiner 2001 ISBN 3 7954 4753 4 S 2 21 Johannes Helm Kirchen und Kapellen im Markgraflerland Mullheim Baden 1989 ISBN 3 921709 16 4 S 389 390 Katholische Kirche Todtnau Hrsg 700 Jahre St Johannes der Taufer Todtnau Festschrift Todtnau 1988 OCLC 258227411 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Pfarrkirche St Johannes der Taufer Todtnau Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b Hermann Katholische Kirchen Todtnau S 20 Helm Kirchen und Kapellen im Markgraflerland S 386 Katholische Seelsorgeeinheit Oberes Wiesental online C G Fecht Der Grossherzoglich Badische Amtsbezirk Schonau 1860 S 98 99 Humpert Todtnau Wesen und Werden einer Schwarzwaldstadt 1959 S 183ff F X Kraus Die Kunstdenkmaler des Grossherzogthums Baden Band V 1901 S 173 700 Jahre St Johannes der Taufer Todtnau S 19 Helm Kirchen und Kapellen im Markgraflerland S 386 01 3 Hermann Katholische Kirchen Todtnau S 5 700 Jahre St Johannes der Taufer Todtnau S 40 700 Jahre St Johannes der Taufer Todtnau S 41 700 Jahre St Johannes der Taufer Todtnau S 42 44 700 Jahre St Johannes der Taufer Todtnau S 44 47 700 Jahre St Johannes der Taufer Todtnau S 48 a b 700 Jahre St Johannes der Taufer Todtnau S 52 Hermann Katholische Kirchen Todtnau S 8 700 Jahre St Johannes der Taufer Todtnau S 54 700 Jahre St Johannes der Taufer Todtnau S 59 Werner Scheurer Die Altare der Offenburger Altarbauer Moroder In Medizinhistorische Mitteilungen Zeitschrift fur Wissenschaftsgeschichte und Fachprosaforschung Band 36 37 2017 2018 2021 S 147 182 hier S 177 Hermann Katholische Kirchen Todtnau S 11 Hermann Katholische Kirchen Todtnau S 12 Hermann Katholische Kirchen Todtnau S 13 Hermann Katholische Kirchen Todtnau S 16 Hermann Katholische Kirchen Todtnau S 18 700 Jahre St Johannes der Taufer Todtnau S 68 Todtnau St Johannes der Taufer Orgel Verzeichnis Orgelarchiv Schmidt Abgerufen am 12 September 2023 Kirchen in Todtnau Evangelische Kirchen Evangelische Kirche Muggenbrunn St Cornelius Konig Christus Kirche Todtnau Katholische Kirchen St Anna Aftersteg St Wendelin Brandenberg St Wendelin Geschwend St Cornelius Muggenbrunn Maria Konigin Schlechtnau St Johannes der Taufer Todtnau St Jakobus der Altere Todtnauberg 47 831390658333 7 9464250802778 Koordinaten 47 49 53 N 7 56 47 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Johannes der Taufer Todtnau amp 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