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Die Pfarrkirche St Gallus im Rheinfelder Stadtteil Eichsel gehort der zum 1 Januar 2015 begrundeten romisch katholischen Kirchengemeinde Rheinfelden an einer Seelsorgeeinheit mit den weiteren sechs Kirchen St Josef St Urban St Michael St Peter amp Paul St Felix amp Regula St Gallus Warmbach und den drei Kapellen Maria Schnee St Mauritius und St Ubald 1 Sie steht unter dem Hauptpatrozinium des heiligen Gallus und dem Nebenpatrozinium der Drei Heiligen Jungfrauen Die Kirche ist aufgrund ihrer Sagengeschichte Teil der Mythischen Orte am Oberrhein St Gallus von Westen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 2 1 Lage und Bauwerk 2 2 Innenraum und Ausstattung 2 3 Glocken 2 4 Orgel 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Schenkung eines Landbesitzes durch vier Bruder zu Ehren des heiligen Gallus und der drei Jungfrauen im Jahr 1192 lasst den Schluss zu dass die Kirche in Eichsel bereits davor bestanden hat Der Kult der drei Eichseler Jungfrauen Kunigundis Mechtundis oder Munegundis und Wibranda hat offenbar fruhmittelalterlichen Ursprung Da uber ihre Herkunft ihr Leben und ihre Wirkung nichts bekannt ist werden sie haufig falschlicherweise mit der Legende der 11000 ursulanischen Jungfrauen in Verbindung gebracht 2 1286 wurde die damals noch kleine Kirche erweitert und im Oktober 1288 geweiht In der Kirche befanden sich die Graber der drei Jungfrauen uber denen Postamente und Bildnisse angebracht waren Am 16 Juni 1504 wurden die Gebeine im Beisein von Kardinal Raimund Peraudi aus den Grabern erhoben und die Verehrung der drei Jungfrauen von Eichsel als Heilige der Kirche bestatigt Als papstlicher Legat hatte Peraudi die Untersuchungskommission personlich geleitet An der feierlichen Zeremonie nahmen uber 5000 Menschen teil Die Einfuhrung der Reformation im Markgraflerland setzte der Heiligenverehrung ein Ende so dass auch die Wallfahrten nach Eichsel nachliessen Trotzdem wurden sie bis 1783 durchgefuhrt bis Kaiser Joseph II jegliche Wallfahrtstatigkeiten verbot Erst 1862 erfolgte eine Wiederaufnahme in Form des Eichsler Umgangs 3 Wegen des schlechten baulichen Zustands der Kirche Anfang des 19 Jahrhunderts musste die Kirche ab 1810 langwierig renoviert werden Im Zuge dieser Arbeiten lieferte Jodok Friedrich Wilhelm 1827 zwei Seitenaltare Ebenfalls erneuert wurden die Kanzel und der Taufstein 1852 wurde der Glockenturm um ein Geschoss erhoht und erhielt seinen charakteristisch abgesetzten quadratischen Aufbau Eine Umgestaltung des Kirchenschiffs folgte 1876 und der 1899 1900 erbaute Chor bildet den Schlusspunkt der umfangreichen Umgestaltung und Erneuerung Eine umfassende Renovierung erfolgte in den Jahren 1978 bis 1981 bei der man den ursprunglichen gotischen Zustand wieder herstellte Dazu legte man die alten Fenster frei und restaurierte die sie umrahmenden Ornamentmalereien 4 Beschreibung BearbeitenLage und Bauwerk Bearbeiten nbsp Blick von NordostenDie Galluskirche befindet sich in Ober Eichsel auf 440 Meter uber NN und ist von einem Friedhof umgeben Von dem kleinen Plateau aus hat man einen Blick in Richtung des Rheintals und der Schweiz Der Haupteingang des Gotteshauses befindet sich an der Turmseite Dieser funfgeschossige Turm quadratischen Grundrisses besitzt im vierten Geschoss spitzbogig zulaufende Klangarkaden Das funfte 1852 erganzte Geschoss des Glockenturms springt etwa zu einem Drittel zuruck und wird von einer niedrigen Brustung entlang der Oberkante des darunter liegenden Stockwerks gesaumt Dieses quadratische Geschoss mit abgeschragten Ecken tragt ein im unteren Drittel eingeknicktes Pyramidendach mit Turmkugel und Kreuz an seiner Spitze Auch der obere Stock tragt zu allen Seiten spitzbogige Klangarkaden Im dritten Geschoss befinden sich nach drei Seiten je ein Zifferblatt der Turmuhr Den Turm durchzieht uber die gesamte Hohe eine Eckquaderung Ostwarts an den Turm schliesst sich das Langhaus mit je vier an den Langsseiten befindlichen hohen Bogenfenstern an das mit einem spitzwinkligen Satteldach gedeckt ist Das Langhaus verfugt an seiner Nordseite uber einen Nebeneingang Der niedrigere und schmalere Chor tragt ebenfalls ein Satteldach das an seinem polygonalen Abschluss abgewalmt ist An der Sudseite des Chors befindet sich ein Anbau mit Pultdach Innenraum und Ausstattung Bearbeiten nbsp Blick ins Langhaus in Richtung des ChorsDurch den Haupteingang betritt man eine Vorhalle im Glockenturm In das daran anschliessende Langhaus ist eine flache Holzdecke eingezogen Uber dem Eingang aus der Turmhalle befindet sich eine uber eine Wendeltreppe erreichbare Empore auf der die Orgel aufgestellt wurde Chor und Langhaus sind uber einen spitzbogigen Triumphbogen miteinander verbunden Die Chordecke besteht aus einem gotischen Sterngewolbe mit einem aus drei Wappen bestehenden Schlussstein Der im Chor befindliche Hochaltar mit Flugelbildern stammt von der Kunstwerkstatte Marmon in Sigmaringen 5 Er stellt ausgewahlte Szenen vom Leidensweg Jesu Christi dar Die bunten Glasfenster im Chor zeigen links den heiligen Gallus rechts die heilige Ursula Der Zelebrationsaltar die Sedilien und der Ambo vor dem Hochaltar stammen vom Rheinfelder Kunstler Leonhard Eder nbsp PietaAlle drei Ausstattungsgegenstande werden von gebogenen Saulen getragen und bestehen aus rotlichem Sandstein Die Abschnitte sind mit aus der Gotik abgeleiteten Ornamenten geschmuckt Der Ambo tragt Symbole der vier Evangelisten Osterleuchter Kreuz und Kerzenhalter stammen ebenfalls von Eder und wurden in Bronze gefertigt 4 Beidseitig des Triumphbogens befindet sich je ein Seitenaltar Der linke stellt Maria als Konigin dar die von sechs Reliefs aus ihrer Lebensgeschichte umgeben wird Der rechte ist der Jungfrauenaltar in dem sich die Reliquien der drei heiligen Jungfrauen befinden Die Engelsfiguren im Gesprenge stammen aus dem 18 Jahrhundert An der Nordwand des Langhauses hangt eine Figurengruppe aus Lindenholz die die Madonna mit Jesuskind und Zepter zeigt Das Faltenspiel ihrer Kleidung deutet auf oberrheinische Herkunft aus den Jahren nach 1500 hin 6 Die sehr plastisch dargestellte Pieta an der Sudwand ruht auf einem kleinen Vorsprung aus rotem Sandstein den Eder im Stil des Zelebrationsaltars erstellte Die Figur stammt aus der Zeit um 1650 7 Die Fensterverglasung stammt vom Kunstler Hans Gunther van Look sie wurde 1987 von ihm gestaltet und zeigt unter anderem die Szenen Maria Verkundigung Taufe Jesu Abendmahl und Auferstehung 4 Glocken Bearbeiten nbsp GlockenturmDie alteste Glocke von 1687 ist der heiligen Kunigunde gewidmet Nachdem wahrend des Zweiten Weltkriegs ein Teil der Glocken abgegeben werden mussten wurden sie 1950 durch drei aus Sonderbronze hergestellte ersetzt Das vierstimmige Gelaut setzt sich wie folgt zusammen Nr Schlagton Gussjahr Giesser1 as 1687 Heinrich Weitenauer Basel2 ges 1950 Albert Junker Brilon3 b 1950 Albert Junker Brilon4 des 1950 Albert Junker Brilon nbsp OrgelemporeOrgel Bearbeiten Die Orgel wurde in den Jahren 1829 bis 1830 durch Franz Josef Merklin erbaut Eine Revision erfuhr sie 1876 durch Fridolin Merklin und eine Uberholung 1889 durch August Merklin Das im Ersten Weltkrieg konfiszierte Zinnprospekt ersetzte man 1922 durch eines aus Bronze 1981 fuhrte Fischer und Kramer aus Endingen eine umfangreiche Restaurierung und Wiederherstellung der alten Konzeption aus so dass die Orgel heute unter Denkmalschutz steht Das Instrument arbeitet mit Schleifladen mechanischer Spiel und Registertraktur und besitzt ein Manual ein Pedal und 14 Register 4 Literatur BearbeitenJohannes Helm Kirchen und Kapellen im Markgraflerland Mullheim Baden 1989 ISBN 3 921709 16 4 S 265 267 Franz Xaver Kraus Die Kunstdenkmaler des Grossherzogthums Baden Funfter Band Kreis Lorrach Tubingen und Leipzig 1901 S 179 180 online Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Gallus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Webseite der Seelsorgeeinheit Rheinfelden zu St GallusEinzelnachweise Bearbeiten Homepage der Seelsorgeeinheit online Handbuch des Erzbistums Freiburg 1 Band Realschematismus 1939 S 509 Helm Kirchen und Kapellen im Markgraflerland S 266 a b c d Helm Kirchen und Kapellen im Markgraflerland S 267 12 4 Helm Kirchen und Kapellen im Markgraflerland S 266 12 3 Hermann Ginter Kunstwerke der Kirche von Eichsel In O Deisler Eichsel Aus der Vergangenheit der Pfarrei 1956 S 95 ff Annemarie Heimann Schwarzweber Topographie der historischen Sehenswurdigkeiten In Wolfgang Bechtold Hrsg Der Kreis Lorrach 1971 S 96 Sakralbauten in Rheinfelden Baden Evangelische Kirchen Christuskirche Johanneskirche Petruskirche Schlosskirche BeuggenFreikirchen Jehovas Zeugen Neuapostolische Moschee Alperenler MoscheeKatholische Kirchen Altkatholische Kirche Adelberger Kirche St Felix und Regula St Gallus in Eichsel St Gallus in Warmbach St Josef in Herten St Josef in Rheinfelden St Michael St Peter und Paul St Urban 47 599684929444 7 7579891680556 Koordinaten 47 35 58 9 N 7 45 28 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Gallus Rheinfelden Eichsel amp oldid 237234154