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Die Kirche St Anna tschechisch kostel sv Anny in Sedlec deutsch Zettlitz einem Ortsteil der Stadt Karlsbad in Tschechien ist eine romisch katholische Pfarrkirche und Wallfahrtskirche die von 1738 bis 1749 an Stelle eines gotischen Vorgangerbaues errichtet wurde Als Baudenkmal ist sie geschutzt St Anna Frontansicht FrontansichtBasisdatenKonfession romisch katholischOrt Sedlec TschechienDiozese Bistum PilsenPatrozinium AnnaBaugeschichteBauherr Markgraf Ludwig von BadenArchitekt Kilian Ignaz DientzenhoferBauzeit 1738 1749BaubeschreibungEinweihung 1750Baustil BarockFunktion und TitelPfarrkirche WallfahrtskircheKoordinaten 50 14 44 6 N 12 51 39 O 50 2457222 12 8608333 Koordinaten 50 14 44 6 N 12 51 39 O RuckseiteMariensauleWappen der Burgervereinigung zur Rettung der KircheInhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Vorgeschichte 1 2 Neubau 2 Sonstiges 3 Beschreibung 4 Ausstattung 5 Gelaut 6 Pfarrsprengel 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenVorgeschichte Bearbeiten Die Ursprunge der Kirche reichen bis in das 10 Jahrhundert zuruck Die Ortschaft wurde 973 in Zusammenhang mit der Grundung des Bistums Prag erstmal urkundlich erwahnt Seit 980 war das Dorf Sitz eines Erzdiakons 1290 wurde an der heutigen Stelle eine neue gotische Kirche aus Backstein erbaut von der noch Gewolbereste in der Sakristei erhalten sind Die Weihe nahm 1293 der Prager Bischof Tobias von Bechin vor Im Verlauf des 15 Jahrhunderts entwickelte sich zur Kirche eine Wallfahrt Von 1571 bis 1624 war die Kirche mit einem lutherischen Geistlichen versehen Noch 1630 waren Zettlitz und die umliegenden Gemeinden protestantisch 1 Nach dem Dreissigjahrigen Krieg erfolgte die Wiedereinfuhrung des katholischen Gottesdienstes Erster katholischer Priester nach der Reformation war Kaspar Haas der die Pfarrei von 1655 bis 1672 leitete und die Wallfahrt wieder einfuhrte Das Ziel zahlreicher Pilger die Statue der heiligen Anna Selbdritt stand einst auf dem Hochaltar 1694 erklarte das Prager Konsistorium das Gotteshaus offiziell zur Wallfahrtskirche 1698 erhielt die Kirche von dem Zimmermann Martin Mockl neue Seitenaltare die der Maler Johann Carl Schnabrich aus Sankt Joachimsthal gestaltete Neubau Bearbeiten Da die alte zu klein gewordene Kirche nicht mehr alle Pilger aufnehmen konnte reiste der damalige Pfarrer Franz Anton Plank 1737 nach Rastatt um beim Kirchenpatron Markgraf Ludwig Georg von Baden Baden fur einen Neubau vorzusprechen Nachdem die Genehmigung erteilt wurde begannen im Fruhjahr 1738 der Bau eines neuen Chores Moglicherweise fuhrte der Baumeister Johann Schmidt den Neubau nach den vereinfachten Planen des Architekten Kilian Ignaz Dientzenhofer aus Das Baumaterial kam aus einem nahe gelegenen Steinbruch ohnweith an dem Premblowitzer alten Brauhaus Die Innenraumfresken schuf der Maler Elias Dollhopf aus Schlaggenwald 1746 forderte der Bauleiter Schmidt zusatzliches Holz fur den Dachstuhl Die Weihe fand 1750 statt 1769 verehrte der aus Altrohlau geburtige Prager Domherr Georg Adam Englert der Kirche das Gnadenbild Maria Hilf das angeblich nach dem Sieg des kaiserlichen Heeres am 8 November 1620 am Weissen Berg aufgestellt wurde und von dort aus spater nach Prag in den Besitz Englerts gelangte 2 1791 wurde die Filiale Altrohlau mit Putschirn zur eigenen Pfarrei erhoben Im 19 Jahrhundert wurden die Seitenaltare ersetzt 1836 verlegte man den alten Friedhof der die Kirche umgab sudlich des Dorfes Letzter deutscher Pfarrer war der aus Zettlitz geburtige Rudolf Hacker 3 In den 1960er Jahren wurden unter der Kirche geologischen Erkundungsarbeiten durchgefuhrt jedoch wegen des hohen Titandioxidgehalts eingestellt und so ein drohender Abriss verhindert Noch in den 1980er Jahren fanden vereinzelt Pilgerfahrten statt 2009 erhielt die Kirche ein neues Dach Zu dem Projekt steuerten das tschechische Kulturministerium die Region und Stadt Karlsbad einen Betrag von 820 000 CZK bei Um eine vollstandige Sanierung zu finanzieren grundete sich eine Burgervereinigung Sonstiges Bearbeiten1721 besuchte Kaiserin Elisabeth Christine die in Karlsbad zur Kur weilte zusammen mit ihrer Tochter Erzherzogin Maria Theresia die Kirche und 1732 ein weiteres Mal in Begleitung ihres Ehemanns Kaiser Karl VI Am 24 Juli 1949 statte der damalige Verteidigungsminister und spatere Staatsprasident Ludvik Svoboda der Kirche einen Besuch ab Beschreibung BearbeitenDas einschiffe Langhaus besitzt ein rechteckigen Chorschluss An der ostlichen durch Pilaster gegliederten Giebelfassade befindet sich ein prismatische Turm mit Zwiebelkuppel Die Langswande werden von jeweils drei hohen rechteckigen Fenstern unterbrochen Ausstattung BearbeitenDie Innenausstattung ist einheitlich im Barockstil gehalten Der Hauptaltar mit reichhaltigen Schnitzereien stammt von dem Schlackenwerther Tischlermeister Tschammerholl aus dem Jahr 1748 Die Wand und Deckengemalde schuf der Maler Elias Dollhopf aus Schlaggenwald Zudem haben sich Skulpturen des Bildhauers J Waitzmann aus Kaaden und eine holzerne Madonna aus dem Ende des 15 Jahrhunderts erhalten Die farbigen Glasfenster stammen von der Familie Gottl aus Innsbruck Gelaut BearbeitenIm Turm hangt eine Glocke aus dem Jahr 1588 vom Glockengiesser Gregor Albrecht aus Schlackenwerth Sie besitzt einen Durchmesser von 0 9 m und eine Hohe von 085 m Die Inschrift lautet Pin gemacht zu gottes ehr Greger Albrecht hat mich gosn zu Schlackenwerdt im 1588 jar Auf der gegenuberliegenden Seite stehen die Worte zu ehren gottes und fordernung des predigtamptes in Zettlitz verordnet und jetzt mit alutis reparate 1588 circa festum pentecostes und auf dem Kranz Michel Leickoff Gorg Schmit Dieselbeit Pedter Anderle Jackoff Moysses Kirchenvatter 4 Zudem befinden sich im Turm zwei Stahlglocken von 1918 Zwei weitere Glocken zu Ehren des heiligen Joachim vom Glockengiesser Balthasar Platzer aus Eger von 1720 und eine aus dem Jahre 1747 mit der Inschrift Domine Rex Gloriae Veni Nobis cum Pace wurden vermutlich zu Kriegszwecken eingeschmolzen Pfarrsprengel BearbeitenZur Urpfarrei Zettlitz gehorten ursprunglich auch Karlsbad und Engelhaus Der Pfarrbezirk lag historisch auf dem Gebiet der Herrschaften Tuppelsgrun Karlsbad Aich Dallwitz Elbogen und Schlackenwerth Seit dem 15 Jahrhundert bildeten Karlsbad und Engelhaus eigene Pfarreien 1791 wurde die Filiale Alt Rohlau zur Pfarrei erhoben und Putschirn eingepfarrt Halmgrun und Spittengrun waren nur teilweise nach Zettlitz gepfarrt deren andere Teile gehorten zur Pfarrei Lichtenstadt Folgende Ortschaften gehorten zum Pfarrbezirk Name Tschechischer Name Name Tschechischer NameAich Doubi Rossnitz RosniceAlt Rohlau bis 1791 Stara Role Schankau CankovDallwitz Dalovice Schobrowitz VseboroviceDrahowitz Drahovice Sittmesgrun MeziroliHalmgrun teilweise Podlesi Sodau SadovHohendorf Vysoka Spittengrun teilweise NivyJanessen Jenisov Taschwitz TasoviceOttowitz Otovice Weheditz BohaticePutschirn bis 1791 Pocerny Zettlitz SedlecLiteratur BearbeitenJosef Schoniger Zettlitz bei Karlsbad Geschichte der St Anna Pfarr und Wallfahrtskirche zu Zettlitz vom Jahre 900 bis 1900 zum tausendjahrigen Gedachtnisse des Bestandes dieser Kirche Selbstverlag 1900Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Church of Saint Anne Sedlec Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Rudolf Hemmerle Sudetenland Wegweiser durch ein unvergessenes Land Flechsig 2002 ISBN 978 3 88189 440 1 google de abgerufen am 27 Marz 2020 Elbogner Kreis 15 Ehrlich 1847 google de abgerufen am 27 Marz 2020 Genealogy Bohemia Sudetenland Parish Books Zettlitz Karlsbad Abgerufen am 27 Marz 2020 Jaroslav Vycichlo Sedlec kostel sv Anny Pamatky a priroda Karlovarska Abgerufen am 27 Marz 2020 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Anna Sedlec amp oldid 234480432