www.wikidata.de-de.nina.az
St Afra ist die katholische Pfarrkirche 1 in Betzigau im Allgau Bayern Das im 15 Jahrhundert errichtete und spater umgestaltete Kirchengebaude ist ein Baudenkmal mit der Aktennummer D 7 80 114 2 und tragt das Patrozinium der Martyrerin Afra von Augsburg deren Patroziniumsfest am 7 August begangen wird Kirche St Afra in Betzigau Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Patrozinium 2 Lage 3 Baubeschreibung 4 Ausstattung 4 1 Stuck und Fresken 4 2 Altare 4 3 Deckengemalde 4 4 Emporenbrustung 4 5 Figuren 4 6 Glocken 4 7 Orgel 4 8 Sonstiges 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Ansicht von NordostenEin Vorgangerbau der heutigen Kirche ist im Jahr 1439 beurkundet Stiftungsbrief eines Hanns Wiedemann aus Leiterberg 2 Von diesem Bau stammt vermutlich der Kirchturm dessen bis zu zwei Meter dicke Mauern aus Rollsteinen gemauert sind Ob weitere Bauteile in den heutigen Bau einbezogen sind ist nicht festgestellt 1498 liess der Kemptener Furstabt Johann von Riedheim die Kirche zu einer spatgotischen Filialkirche ausbauen Als Filialkirche ist sie der Pfarrei St Mang in Kempten angegliedert bis sie 1466 dann durch die Franziskaner des Klosters St Bernhardin in Lenzfried versorgt wird 3 Im Jahr 1527 wurde St Afra zur eigenstandigen Pfarrkirche erhoben Um 1690 ist eine Renovierung dokumentiert eine weitere Renovierungsmassnahme ist unter dem Furstabt Honorius Roth von Schreckenstein um 1777 belegt Hierbei wurde die Kirche barockisiert 4 Patrozinium Bearbeiten Die Vorgangerkirche von 1439 war den Heiligen Maria Pankratius Urban und Margareta geweiht 5 Die Zins und Stiftungsbriefe vor 1676 nennen eine Pfarrkirche ein Stiftungsbrief eines Hanns Wagner nennt im Jahre 1676 St Afra im Jahr 1683 werden im Bruderschaftsverzeichnis St Afra und St Ulrich genannt Vom Jahr 1791 bis 1800 werden St Ulrich und St Anna ab 1801 St Afra bis 1932 dann wieder St Ulrich und St Afra seit 1932 wieder nur St Afra genannt 6 Lage BearbeitenDie grob geostete 120 Ost Sud Ost Kirche steht in der Mitte des Ortes und ist vom Friedhof umgeben Direkt an der Friedhofsmauer Nord Ost Seite stehen ein Suhnekreuz und eine machtige Linde Auf der Strassenseite gegenuber befindet sich das Kriegerdenkmal hinter dem der Betzigauer Bach fliesst Am Nord Ost Eck der Friedhofsmauer steht ein hohes stark verwittertes Sandsteinkreuz Baubeschreibung Bearbeiten nbsp Blick in Langhaus und Chor von der EmporeDer Chorraum mit zwei Fensterachsen ist gegenuber dem Langhaus eingezogen und besitzt einen 5 8 Schluss Vom ehemals vorhandenen spatgotischen Rippengewolbe sind nur noch die Schildbogenrippen der Stichkappen erhalten An der Stirnseite des Chores wurde in Verlangerung im Jahr 1798 7 die Sakristei etwa acht Meter lang und sechs Meter breit 4 angebaut Die Aussenfassade des Chores ist durch abgetreppte Strebepfeiler gegliedert Zwischen diesen befinden sich funf Spitzbogenfenster wobei das ostliche Fenster vermauert ist Zwei spitzbogige Turen an der Nordseite fuhren in die alte Sakristei sowie in den Kirchturm Der Chor ist etwa mit elf mal neun Meter bemessen 4 Durch einen spitzbogigen Chorbogen schliesst sich das flachgedeckte Langhaus mit vier Rundbogenfensterachsen an 8 Von den vier Fensterachsen sind auf der Sudseite alle vier mit Fenstern ausgestattet auf der Nordseite drei Ein Fenster befande sich dort wo uber das Vorzeichen und den Sandsteinbogen der Zutritt zur Kirche erfolgt Das Langhaus ist etwa 22 Meter lang und 13 Meter breit 4 Die Empore an der Westwand wurde 1920 erneuert sie wird durch vier bemalte Saulen gestutzt die Emporenbrustung ist in der Mitte gewolbt Unter der Empore befinden sich in der Sud und Nordwand des Langhauses ovale Fenster Die Empore ist etwa sieben Meter tief 4 Das Vorzeichen mit Kreuzgratgewolbe an der Nordseite bildet den Zugang zur Kirche Der eigentliche Zugang vom Vorzeichen in das Kircheninnere erfolgt durch ein spitzbogiges Sandsteinportal mit dreifachem Profil Das oberhalb des Eingangsportals eingemauerte Wappen aus Sandstein des Furstabtes Johann von Riedheim ist mit 1498 bezeichnet Im nordlichen Chorwinkel befindet sich der wuchtige Glockenturm aus Rollsteinmauerwerk in dessen Untergeschoss ein Tonnengewolbe vorhanden ist Im Obergeschoss des mit einem Satteldach gedeckten Kirchturms sind romanisch gekuppelte Schalloffnungen vorhanden Die Zifferblatter der Kirchturmuhr sind mit einem 1955 erneuerten Fresko umgeben Das Fresko an der Kirchturmnordseite zeigt das Wappen des Furstabtes Honorius Roth von Schreckenstein Der Turm hat eine Hohe von ungefahr 33 Metern und ein Aussenmass von ungefahr sieben Metern im Quadrat 4 Nach Osten schliesst sich an den Turm die alte Sakristei an die mit einem Pultdach gedeckt ist nbsp Portal und Ture vom Vorzeichen zum Langhaus nbsp Empore nbsp VorzeichenAusstattung BearbeitenStuck und Fresken Bearbeiten nbsp Heimsuchung Mariens 16 JahrhundertAm Scheitelpunkt des Chorbogens ist in reichem Stuck das Wappen des Furstabts Honorius Roth von Schreckenstein aufgetragen Es wurde bei der Renovierung des Baues im Jahre 1777 angelegt 9 Bei der Renovierung im Jahr 1921 werden an den Wanden des Langhauses Malereien aus dem 16 und 17 Jahrhundert freigelegt 10 Die Bilder auf der Nordwand wurden wieder ubertuncht 11 In einer ersten Stellungnahme wird das eine Bild datiert um 1520 als Geisselung der Schwatzhaftigkeit erkannt aber spater als Heimsuchung Mariens gedeutet Es zeigt Maria und Elisabeth belauscht von einem Satan undeutlich uber den beiden Frauengestalten 10 Das zweite Bild zeigt den Heiligen Martin wie er mit dem Schwert seinen Umhang zerteilt In der Inschrift gemalter Sockel ist vermerkt dass dieses Bild von Johan Holtzey im Jahre 1625 gestiftet wurde 11 nbsp Wappen von Honorius von Schreckenstein am Chorbogen nbsp Sankt MartinAltare Bearbeiten nbsp HochaltarDie Seitenaltare wurden vermutlich im Jahr 1676 erbaut 12 Sie mussten wegen der Ungust der Zeiten im Jahr 1790 wieder restauriert werden Zu dieser Zeit ist der Hochaltar Jesus der rechte Seitenaltar Maria und der linke Seitenaltar Afra geweiht 9 Sie wurden im Jahr 1857 wiederum renoviert 1882 neu gefasst und in den Jahren 1857 1922 und 1958 renoviert 12 Im Jahr 1964 wird im linken Seitenaltar das Bild der Afra entfernt seit dem im Pfarrhaus und durch die geschnitzte gefasste Figur Bildhauer W Konrad des Josef mit Jesuskind ersetzt 13 Im September des Jahres 1922 wird der Hochaltar erneuert Nur der ursprungliche Altartisch bleibt erhalten 14 In den folgenden Jahrzehnten wird der Hochaltar mehrmals verandert und erganzt Im Jahr 1967 wird der Volksaltar aufgestellt Er gleicht dem Tisch des Hochaltars 12 Deckengemalde Bearbeiten Das Deckenfresko und die vier Medaillons im Langhaus werden Johann Michael Koneberg 1732 1802 zugeschrieben Die Bilder sind bei der Ausgestaltung im Jahr 1777 entstanden Sie wurden im Jahr 1880 mit anderen Malereien uberdeckt um im Jahr 1921 wieder freigelegt 15 Die Medaillons in den Ecken der Langhausdecke sind mit Stuck gefasst Sie stehen fur die Bekehrung das Martyrium und die Verherrlichung der heiligen Afra 16 Das Bild an der Chordecke zeigt das Letzte Abendmahl 17 Es wird Hans Kogl zugeschrieben und ist im Jahr 1921 entstanden 18 Es ersetzte ein Vorgangerbild ebenfalls das Letzte Abendmahl das 1877 von den Gebrudern Josef und Ludwig Fischer erstellt wurde 19 nbsp Deckengemalde Langhaus nbsp Deckengemalde ChorEmporenbrustung Bearbeiten nbsp Abraham und MelchisedekDie Empore wird im Jahr 1921 vergrossert und an der neuen Brustung Stuck und Malereien in Form von drei Medaillons angebracht Die Stuckatur wird von Wirth aus Augsburg die Malereien von Hans Kogl ausgefuhrt 20 Im linken Medaillon werden Abraham und Melchisdek 20 in der Mitte der Prophet Elija 21 und rechts die Speisung der Israeliten 22 dargestellt Figuren Bearbeiten nbsp Herz JesuEine gefasste Holzfigur den Erzengel Michael darstellend ist an der Sudwand des Chores befestigt Die Figur wurde 1695 von Michael Wagner gestiftet Sie wurde im Jahr 1880 aus der Kirche entfernt und kehrte im Jahr 1956 wieder zuruck 23 Rechts daneben ist auf einem Sockel eine Herz Jesu Figur befestigt Die Figur hat segnend die rechte Hand erhoben 24 An der nordlichen Chorwand ist der Erzengel Raphael dargestellt Diese Holzfigur schuf im Jahr 1958 der Schnitzer J Konrad 24 Links vom Erzengel Raphael steht die Figur des Heiligen Sebastian 25 Glocken Bearbeiten In der Glockenstube befinden sich funf Glocken Sie wurden im Jahr 1950 von C Hamm in Regensburg gegossen St Afra Heilige Afra unsere Patronin bitte fur uns Stimmung h 2 350 Kg St Michael Fuhre die Seelen in das heilige Land Stimmung d 1 400 Kg St Maria Gegrusst seist du Maria voll der Gnaden der Herr ist mit dir Stimmung e 900 Kg St Ulrich Vor Blitz und Unwetter bewahre uns Herr Jesus Christus Stimmung fis 600 Kg St Josef Heiliger Josef Helfer der Familien bitte fur uns Stimmung a 400 Kg 26 Orgel Bearbeiten nbsp Orgelprospekt vom Langhaus aus aufgenommenWann die erste Orgel eingebaut wurde lasst sich nicht mehr nachvollziehen Im Jahre 1708 wird die erste bekannte Orgel eingebaut sie wird im Jahre 1779 renoviert Im Jahr 1822 wird ein neues Werk eingebaut das vermutlich keine Belege vorhanden wieder ersetzt wird Von den Gebrudern Hindelang aus Ebenhofen wird die heutige Orgel im Jahr 1907 eingebaut Dazu wird das vorhandene historische Gehause vergrossert Im Ersten Weltkrieg 1917 muss die Kirchengemeinde die Pfeifen aus Zinn abliefern Als Ersatz werden Pfeifen aus Aluminium eingebaut Im Jahr 1974 wird die Orgel durch Zeilhuber aus Altstadten uberarbeitet Die Traktur wird von pneumatischem Antrieb auf elektrischen Antrieb umgebaut ein freistehender Spieltisch wird errichtet Die Orgel hat 650 Pfeifen organisiert in 14 Registern verteilt auf zwei Manuale und das Pedal mit einem Tonumfang von C1 bis f5 27 Sonstiges Bearbeiten Neben dem Josefsaltar vor dem Chor steht der Taufstein Die Kanzel hat einen ruckwartigen Zugang uber den Chor und den Turm Die holzerne Kanzel wurde vermutlich Belege fehlen bei der Barockisierung um 1777 eingebaut und um 1865 neu gefasst Am Sockel und Korb der Kanzel verkorpern drei Putten die drei gottlichen Tugenden Glaube Kreuz Hoffnung Anker und Liebe flammendes Herz Zwei weitere Putten mit Trauben und Ahren weisen auf Brot und Wein hin Am Korb sind drei Reliefs mit den vier Evangelisten angebracht Die Ruckwand Tur der Kanzel ist mit einem Oval geschmuckt Auf dem Deckel sind vier Posaunenengel und in der Mitte das Wappen des Kemptener Furststifts worin Hildegard als Gonnerin verewigt ist Uber dem Deckel erhebt sich das vergoldete Auge Gottes umgeben von Putten Wolken und einem Strahlenkranz 28 nbsp Taufstein nbsp Kanzel nbsp Wange der SitzbankeLiteratur BearbeitenGeorg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Bayern III Schwaben Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2008 ISBN 978 3 422 03116 6 S 195 f Andreas Bader 500 Jahre Kirche St Afra in Betzigau Kath Kirchenstiftung St Afra Betzigau 1998 Michael Petzet Stadt und Landkreis Kempten Bayerische Kunstdenkmale Band 5 Deutscher Kunstverlag Munchen 1959 DNB 453751636 S 77 f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Afra Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Die Pfarrei St Afra auf den Seiten des Bistums Augsburg Bayerisches Landesamt fur Denkmalpflege St AfraEinzelnachweise Bearbeiten Bistum Augsburg Andreas Bader 500 Jahre Kirche St Afra in Betzigau Kath Kirchenstiftung St Afra Betzigau 1998 S 10 Andreas Bader 500 Jahre Kirche St Afra in Betzigau Kath Kirchenstiftung St Afra Betzigau 1998 S 17 a b c d e f Andreas Bader 500 Jahre Kirche St Afra in Betzigau Kath Kirchenstiftung St Afra Betzigau 1998 S 47 Andreas Bader 500 Jahre Kirche St Afra in Betzigau Kath Kirchenstiftung St Afra Betzigau 1998 S 14 Andreas Bader 500 Jahre Kirche St Afra in Betzigau Kath Kirchenstiftung St Afra Betzigau 1998 S 18 Andreas Bader 500 Jahre Kirche St Afra in Betzigau Kath Kirchenstiftung St Afra Betzigau 1998 S 30 Andreas Bader 500 Jahre Kirche St Afra in Betzigau Kath Kirchenstiftung St Afra Betzigau 1998 S 54 a b Andreas Bader 500 Jahre Kirche St Afra in Betzigau Kath Kirchenstiftung St Afra Betzigau 1998 S 29 a b Andreas Bader 500 Jahre Kirche St Afra in Betzigau Kath Kirchenstiftung St Afra Betzigau 1998 S 99 a b Andreas Bader 500 Jahre Kirche St Afra in Betzigau Kath Kirchenstiftung St Afra Betzigau 1998 S 103 a b c Andreas Bader 500 Jahre Kirche St Afra in Betzigau Kath Kirchenstiftung St Afra Betzigau 1998 S 63 Andreas Bader 500 Jahre Kirche St Afra in Betzigau Kath Kirchenstiftung St Afra Betzigau 1998 S 67 Andreas Bader 500 Jahre Kirche St Afra in Betzigau Kath Kirchenstiftung St Afra Betzigau 1998 S 55 Andreas Bader 500 Jahre Kirche St Afra in Betzigau Kath Kirchenstiftung St Afra Betzigau 1998 S 88 Andreas Bader 500 Jahre Kirche St Afra in Betzigau Kath Kirchenstiftung St Afra Betzigau 1998 S 93 Andreas Bader 500 Jahre Kirche St Afra in Betzigau Kath Kirchenstiftung St Afra Betzigau 1998 S 94 Andreas Bader 500 Jahre Kirche St Afra in Betzigau Kath Kirchenstiftung St Afra Betzigau 1998 S 150 Andreas Bader 500 Jahre Kirche St Afra in Betzigau Kath Kirchenstiftung St Afra Betzigau 1998 S 151 a b Andreas Bader 500 Jahre Kirche St Afra in Betzigau Kath Kirchenstiftung St Afra Betzigau 1998 S 96 Andreas Bader 500 Jahre Kirche St Afra in Betzigau Kath Kirchenstiftung St Afra Betzigau 1998 S 97 Andreas Bader 500 Jahre Kirche St Afra in Betzigau Kath Kirchenstiftung St Afra Betzigau 1998 S 98 Andreas Bader 500 Jahre Kirche St Afra in Betzigau Kath Kirchenstiftung St Afra Betzigau 1998 S 71 a b Andreas Bader 500 Jahre Kirche St Afra in Betzigau Kath Kirchenstiftung St Afra Betzigau 1998 S 72 Andreas Bader 500 Jahre Kirche St Afra in Betzigau Kath Kirchenstiftung St Afra Betzigau 1998 S 73 Andreas Bader 500 Jahre Kirche St Afra in Betzigau Kath Kirchenstiftung St Afra Betzigau 1998 S 111 Andreas Bader 500 Jahre Kirche St Afra in Betzigau Kath Kirchenstiftung St Afra Betzigau 1998 S 104 Andreas Bader 500 Jahre Kirche St Afra in Betzigau Kath Kirchenstiftung St Afra Betzigau 1998 S 83 47 7354173 10 3793574 Koordinaten 47 44 7 5 N 10 22 45 7 O Normdaten Geografikum GND 1213267889 lobid OGND AKS VIAF 7974159477582827990006 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Afra Betzigau amp oldid 228384512