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Simon von Trient regionale dt Varianten auch Simmele von Trient Simmerl von Trient italienische Varianten Simone da Trento beato san Simonino um 1472 in Trient 26 Marz 1475 ebenda war ein in der romisch katholischen Kirche als Martyrer verehrtes Kind das angeblich einem Ritualmord von Juden zum Opfer gefallen sein soll Sein Fall ist eine der bekanntesten und langlebigsten antijudaistischen Ritualmordlegenden Sie wurde erst im Jahr 1965 vom ortlichen Bischof endgultig verworfen Statue in der Via del Simonino Trient 18 JahrhundertDer Folterprozess von 1475 gegen die als Tater inhaftierten Juden diente den Betreibern um Furstbischof Johannes Hinderbach als Grundlage und Rechtfertigung fur Judenpogrome Von den inhaftierten Juden wurden 14 hingerichtet mehrere starben infolge der Haftbedingungen und der Folter Einige weitere Ritualmordlegenden und Opferkulte wurden infolge dieses Geschehens geschaffen Inhaltsverzeichnis 1 Quellenlage 2 Der Trienter Judenprozess 2 1 Verlauf 2 2 Beteiligte Fursten und Herrscher 2 3 Der papstliche Kommissar versus die Trienter Richter 2 4 Die Perspektive der Juden 3 Der Kult um Simon von Trient 3 1 Wundertatigkeiten und Wallfahrten im 15 Jahrhundert 3 2 Literatur 3 3 Ikonographie 3 4 16 20 Jahrhundert 4 Forschung 5 Quellen 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseQuellenlage BearbeitenDie Quellenlage zum Trienter Prozess ist im Vergleich zu anderen mittelalterlichen Ritualmordprozessen sehr umfangreich Insgesamt sind elf teils vollstandige teils partielle Abschriften davon acht zeitgenossische der Prozessakten erhalten Der Autor Ronnie Po chia Hsia gibt 1992 in ihrem Anhang eine quellenkritische Ubersicht aller Prozessakten von denen sich acht in Trient und jeweils eine in New York Wien und der Vatikanstadt befinden 1 Wolfgang Treue kritisiert diese Darstellung stark da in ihr mehrere Ubersetzungsfehler der Quellen zu finden seien 2 Zu beachten ist hier dass es sich nicht um unmittelbare Mitschriften handelt sondern sie spater auf Grundlage von direkten Prozessmitschriften angefertigt wurden und sie in erster Linie die Sichtweise der Richter reflektieren 3 Die Trienter Archive und Bibliotheken enthalten zudem erzahlende und juristische Werke und Quellen zur Kultpflege in Trient Briefe Notizen Abrechnungsbucher uber Spenden zugunsten von Simon von Trient Testamente Protokolle uber die bewirkten Wunder Vor allem das Staatsarchiv Archivio di Statio di Trento AST aber auch die Biblioteca Comunale di Trento BCT das Archivio del Capitolo del Duomo ACDT und das Archivio Arcivescovile AAVT 4 Treue hat Quellenbestande Briefe Testamente Chroniken und literarische Quellen aus relevanten norditalienischen Stadten Brescia Mantua Padua Vicenza und Verona erfasst um die diplomatischen Folgen des Prozesses und den Kult Simons auch ausserhalb von Trient zu rekonstruieren Die Rezeptionsgeschichte lasst sich mit zunehmender zeitlicher Distanz anhand von Chroniken und der erzahlenden Literatur erfassen 5 Uber den archivalischen Bestand hinaus gibt es in Trient und den anderen Stadten Gemalde und plastische Werke in Kirchen Privathausern oder Museen 6 Der Trienter Judenprozess BearbeitenVerlauf Bearbeiten Am 24 Marz 1475 erstattete der Vater Simons der Gerbermeister Andreas Unverdorben und Angehoriger der deutschen Minderheit in Trient dem Bischof von Trient Johannes IV Hinderbach eine Vermisstenanzeige fur seinen einen Tag zuvor verschwundenen und bislang erfolglos gesuchten Sohn Dieser verwies ihn an den Podesta der Stadt Giovanni de Salis 7 Zunachst wurde ein Unfall genauer ein Hineinfallen und Ertrinken im Gerbergraben in der Via del Fossato heute Via del Simonino vermutet Dies lag nahe denn als Gerber wohnte Andreas in unmittelbarer Nahe des Flusses Noch am selben Tag jedoch bat Andreas den Podesta aufgrund eines in der Stadt umhergehenden Ritualmordgeruchts um eine Durchsuchung der drei Hauser der insgesamt etwa dreissig Personen zahlenden askenasisch judischen Gemeinde Die anschliessend stattfindende Hausdurchsuchung blieb ergebnislos aber kurz darauf fanden Angehorige des Haushalts Samuels des judischen Gemeindevorstehers und Pfandleihers am 26 Marz Ostersonntag den Leichnam Simons Der Tod war der Autopsie nach kurz zuvor eingetreten fruhestens in der Nacht des Karsamstags Der bekleidete 8 Leichnam befand sich in einem Graben unter dem Haus Samuels an der Stelle des spateren Palazzo Salvadori Ecke Vicolo dell Adige Via Manci der zum Fluss Etsch fuhrte Die judische Gemeinde informierte daraufhin sofort die Obrigkeit Am nachsten Morgen bei der durchgefuhrten Erstuntersuchung der Leiche durch den Podesta und den Stadthauptmann Jakob v Spaur als Vertreter des Herzogs Sigismund als Grafen von Tirol bluteten zwei der zahlreichen Wunden in Anwesenheit von funf Juden Dies wurde neben Unstimmigkeiten in den Aussagen zum Auffinden des Toten wesentlich als ein Schuldindiz gedeutet weshalb acht mannliche Angehorige der Gemeinde u a die Vorstande der drei judischen Haushalte Samuel aus Nurnberg Tobias aus Magdeburg und Engel bzw Angelo aus Verona sofort festgenommen und im Torre Vanga eingesperrt wurden 9 Kurz darauf wurde ein medizinisches Gutachten durch den bischoflichen Leibarzt Giovanni Mattia Tiberino den Trienter Arzt Arcangelo Balduini sowie den Chirurgen Cristoforo de Fatis de Terlaco eingeholt Der Leichnam wies Hautabschurfungen und punktgrosse Einstiche auf Die christlichen Arzte nahmen eine andere Todesursache als Ertrinken an da der Korper nur wenig Wasser enthalten habe Die Hautabschurfungen deuteten sie als mit einem Messer zugefugte Schabwunden die Stichwunden konnten durch Nadelstiche zugefugt worden sein 10 Aus den Schlussfolgerungen ist ersichtlich dass in den Gutachten bereits die These vom Ritualmord angelegt ist Die medizinischen Gutachten waren umso wichtiger als sie nicht den Wert einer einfachen Zeugenaussage hatten sondern als Urteil galten 11 Dies fuhrte am 27 Marz zur Verhaftung von weiteren zehn Mitgliedern der judischen Gemeinde Im Zuge der Ermittlung eingeholte Zeugenaussagen belasteten die Juden weiter Eine Aussage eines inhaftierten Diebes hatte kein grosses Gewicht und alle anderen Aussagen wurden von Leuten getroffen die allesamt bei den Juden verschuldet waren Die Zeugenaussagen konnten nach der mittelalterlichen Rechtslehre deshalb nicht als Beweis sondern hochstens als Indizien gelten die es den Richtern erlaubte die Juden zu inhaftieren und weiter gegen sie vorzugehen 12 Von Anfang an dienten die Folter nicht dazu die Wahrheit herauszufinden sondern eine Bestatigung des Ritualmords zu erhalten Dies wurde erreicht indem auf Schlusselwortern wie Blut Martyrium und Hass auf die Christen beharrt wurde 13 und Suggestivfragen gestellt wurden die die erwunschte Antwort bereits unterstellten Oft fugte der Richter das erwartete Gestandnis in seine Frage ein was der Angeklagte dann nur noch bestatigen musste 14 Entsprachen die Aussagen der Angeklagten nicht den vorgefassten Meinungen der Richter drohten diese zunachst mit Folter und wandten dann die Folterinstrumente an bis die Angeklagten die erwunschten Gestandnisse ablegten 15 Dies fuhrte dazu dass alle Hauptangeklagten eine weitestgehend ubereinstimmende Version des angeblichen Rituals abgaben Tobias der in Wahrnehmung seines Berufes als Arzt als einziger wahrend der Kartage sein Haus verlassen durfte hatte Simon entfuhrt und verborgen An Ostern hatte dann die Marterung und Totung des Kindes stattgefunden Vor der Synagoge im Haus Samuels hatte dieser dem Kind das vom alten Mose auf einem Stuhl auf den Knien gehalten wurde den Hals mit einem Tuch verschnurt sodass sein Jammern nicht zu horen war Dann hatte Mose mit einer Zange den Kiefer des Jungen eingeschnitten Das Gleiche hatten dann Samuel und Tobias getan wobei darauf geachtet wurde das Blut des Kindes in einer Schale zu sammeln Alle Anwesenden hatten dann mit Nadeln auf das Kind eingestochen und dabei Verwunschungen gegen die Christen ausgesprochen Dann ware dem Kind das Schienbein eingeschnitten und gleichzeitig eine Beschneidung durch den alten Moses durchgefuhrt worden Hier sei Simon schon fast halbtot gewesen und nur noch von den durch die Manner kreuzweise gestreckten Armen auf dem Stuhl aufrecht gehalten worden Nachdem Simon wiederum mit Nadeln gestochen wurde und die Verwunschungen gegen die Christen wiederholt wurden sei er nach nun insgesamt einer halben Stunde an Qualen gestorben Der Ritus hatte dazu gedient den Juden christliches Blut zu beschaffen um die Matzen zuzubereiten und mit Wein vermischt wahrend des Osterritus als Erinnerung an die zehn Plagen in Agypten die Tafel zu segnen um Wunden zu heilen um eine schone Gesichtsfarbe zu gewinnen um die Frauen vor Fruh und Fehlgeburten zu schutzen und schliesslich um dem Gestank der alle Juden kennzeichne entgegenzuwirken 16 Die erzwungenen Gestandnisse fuhrten im Juni 1475 und Januar 1476 zum Todesurteil gegen insgesamt 14 judische Manner Vier Todeskandidaten erwarben durch ihre Entscheidung zum Christentum zu konvertieren das Anrecht auf eine humanere Hinrichtung also einen Tod durch Erhangen statt durch Verbrennen Moses der Alte starb vor der Hinrichtung wahrscheinlich unter den Bedingungen der Haft und Folter Von allen wurden die Besitztumer eingezogen 17 Die Frauen der judischen Gemeinde waren zunachst unter Hausarrest gestellt wurden ab Oktober 1475 aber auch unter Folter verhort Sie sollten nach ihrem Gestandnis ebenfalls verbrannt werden wurden jedoch im Januar 1477 nach ihrer Konversion zu Christen begnadigt und aus der Haft entlassen Mindestens zwei der Frauen starben unter den Bedingungen der Haft und der Folter Alle restlichen Angehorigen der judischen Gemeinde wurden aus der Stadt ausgewiesen 18 Der in Trient durchgefuhrte Prozess war von Anfang an in seiner Rechtmassigkeit umstritten und wurde mehrmals unterbrochen Hinderbach erhielt dennoch schliesslich am 1 Juni 1478 vom Vatikan die Bestatigung fur die formale Korrektheit des Prozesses 19 Beteiligte Fursten und Herrscher Bearbeiten Angesichts der Umstrittenheit des Trienter Prozesses war die Haltung der benachbarten Territorialfursten von grosser Bedeutung 20 Trient war ein geistliches Reichsfurstentum Hinderbach Furstbischof Die Stadt wurde nach italienischem Recht von einem jahrlich wechselnden Podesta verwaltet 21 Herzog Sigismund von Osterreich hatte als Landesherr von Tirol ein Kontrollrecht und die Vogtei uber Trient inne und wollte diese zusammen mit anderen von ihm wahrgenommenen Anspruchen bis hin zu einer Landeshoheit ausbauen Laut Treue beanspruchte er diese nicht nur sondern besass sie nicht de jure aber de facto bereits 22 Im Trienter Prozess der somit fur ihn eine innenpolitische Angelegenheit war ergriff er zunachst Partei fur die Beschuldigten Auf seine Anordnung hin wurde das Verfahren vom 21 April 1475 bis zum 5 Juni 1475 ausgesetzt Der auf seine Souveranitat bedachte Bischof liess sich insgesamt wenig von den Vorschriften beeindrucken und befolgte die Anweisungen nur stellenweise Gleichzeitig versuchte er in seinem Briefwechsel mit dem Herzog diesen von der Rechtmassigkeit des Trienter Prozessverfahrens zu uberzeugen Dies zeigt wie wichtig der Trienter Partei dennoch das Einverstandnis des Herzogs war 23 Als dieser auf den unerwarteten Widerstand in Trient traf anderte er seine Haltung und stimmte dem Prozess zu Indizien einer personlichen Verehrung Simons fehlen indes vollig Treue beschreibt deshalb die Politik des Herzogs als von Pragmatismus und Opportunismus bestimmt 24 Das Verhalten des machtigen Nachbarn von Trient Venedig war ebenfalls von einer Realpolitik bestimmt die darauf abzielte weder die Sicherheit der venezianischen Juden zu gefahrden noch die Anhanger des Trienter Prozesses zu sehr zu bruskieren Von einer anfanglichen Verurteilung des Prozesses im April 1475 die u a durch die Sorge um den eigenen Handel und die wichtigen judischen Kredite bestimmt wurde wendete sich die Meinung der venezianischen Regierung zweimal bevor ab April 1476 zum Trienter Prozess zumindest offentlich keine Stellung mehr genommen wurde Fur die Verfechter des Prozesses bedeutete dies dass man in Venedig keinen Verbundeten besass jedoch mit der steigenden Anhangerschaft fur den Prozess zumindest keinen wirklichen Gegner zu befurchten hatte 25 Andere norditalienische Territorialfursten wie die aus Urbino Mantua Genua und Mailand sahen offenbar im Gegensatz zu den unmittelbaren Nachbarn Venedig und Tirol keine Notwendigkeit offentlich zum Prozess Stellung zu nehmen Sie waren innen wie aussenpolitisch weitestgehend unbeeinflussbar was aber wie das Beispiel der Pilgerfahrt des Herrscherhauses aus Mantua zeigt einer privaten Verehrung Simons nicht im Wege stand 26 Insgesamt reagierte keiner der hier aufgefuhrten Fursten mit direkten Massnahmen gegen die Juden in ihren Territorien Auf der anderen Seite trat aber auch keine Regierung nachhaltig fur die Juden in Trient ein Sie verhielten sich im Wesentlichen pragmatisch Laut Treue war das Ausbleiben einer Opposition von Seiten der Fursten eine wichtige Voraussetzung fur die Anerkennung des Trienter Prozesses 27 Das vollige Stillschweigen des Kaisers war eine weitere Dieser hielt sich wahrscheinlich in diesem Fall an die Meinung von Herzog Sigismund Der war nicht nur ein enger Verwandter sondern auch ein wichtiger Verbundeter fur eine stabile Lage im Suden des Reiches Kaiser Friedrich durfte nicht an Spannungen mit ihm interessiert gewesen sein 28 Der papstliche Kommissar versus die Trienter Richter Bearbeiten Neben den weltlichen Herrschern wurde auch Papst Sixtus IV auf den Trienter Prozess aufmerksam Es lasst sich nicht mehr genau rekonstruieren auf welchem Weg dies erfolgte doch anscheinend wandten sich etliche Juden und einige Fursten die sich um Ausschreitungen in ihren eigenen Territorien sorgten an den Papst 29 Ausserdem war ungeklart ob nicht das kirchliche Inquisitionsrecht statt des weltlichen Gerichts fur die Angelegenheit zustandig war 30 Der Papst schickte einen papstlichen Kommissar nach Trient den Dominikaner Giovanni Battista dei Giudici Bischof von Ventimiglia Dei Giudici ein durch seine Predigten uber jeden Zweifel judenfreundlicher Sympathien erhabener Dominikaner sollte die Rechtmassigkeit des Verfahrens uberprufen 31 Hinderbach empfand dies nicht untypisch fur einen Bischof im Spatmittelalter als eine Aushohlung seiner Autoritat Dem Kommissar begegnete dementsprechend eine feindliche Stimmung als er am 2 September 1475 in Trient eintraf Der Podesta verweigerte ihm die Einsicht in die Prozessakten da sie noch nicht in authentischer Form vorlagen Obwohl ihm versprochen wurde sie nach vier Tagen nachzureichen dauerte es 17 Tage bis er das erste Mal Einblick erhielt Weiter wurde ihm nicht erlaubt mit den Inhaftierten zu sprechen Mit dem Konvertiten Wolfgang der vorubergehend freigelassen wurde kam er dennoch ins Gesprach Versuchte er Verbindungsleute anzustellen die eine Kommunikation zwischen ihm und den inhaftierten Juden von Trient herstellten mussten diese mit schweren Strafen bis zur Todesstrafe rechnen Dei Giudici erkannte dass es ihm unmoglich sein wurde seine Aufgabe vor Ort in Trient durchzufuhren Nachdem er zu dem Schluss gelangte dass die Juden unschuldig seien und Simon kein Martyrer zog er in die vor dem Einfluss des Johannes Hinderbach sichere venezianische Stadt Rovereto die er zum Sitz des eigenen Gerichtes bestimmte Sein Hauptziel war die Rettung der noch inhaftierten Juden 32 Ab Anfang Oktober lud er den Podesta von Trient den Bischof und das Domkapitel mehrmals zum Gericht in Rovereto vor Ausserdem schickte er eine Abschrift von papstlichen Briefen die ihm die volle Gewalt uber jede Person jedes Standes in Trient gab und verbot im Namen des Papstes Predigten zum Kult von Simon Er erinnerte weiterhin mehrmals an ein monitorium des Papstes welches die Aufhebung der Haft der noch eingekerkerten Juden befiehlt 33 Mehrmals droht er in seinen Briefen mit Exkommunikation und anderen Kirchenstrafen 34 Die Angesprochenen in Trient reagierten auf die Vorladungen Erlasse und Drohungen indem sie die Nichtzustandigkeit des Heiligen Stuhls zur Rechtsprechung in Trient bekraftigten und bei dem Papst Berufung gegen die Handlungen des Kommissars einlegten Dieser liesse sich von den Juden bestechen und ausserdem konne er kein kompetenter Richter im entfernten Rovereto sein 35 Es blieb nicht bei verbalen Einschuchterungsversuchen ein Diener de Giudicis wurde in Rovereto ermordet 8 Auch wurde die Folter fortgesetzt Diese Reaktionen zeigen dass der Kommissar mit seinen Forderungen wenig Eindruck machte Dennoch war sich Bischof Hinderbach bewusst dass sein Ziel den Beweis zu erbringen dass das vorgeworfene Verbrechen des Ritualmords durch Juden in Trient keinen Einzelfall darstellte im Gegensatz zur traditionellen Position des Papsttums stand Dieses hatte die Juden immer gegen derartige Beschuldigungen in Schutz genommen Deshalb wurde von Bischof Hinderbach viel Arbeit darauf verwendet eine Sammlung fruherer Ritualmordfalle aufzubauen und die Angeklagten zu einem Gestandnis an fruheren Ritualmordfallen zu bewegen 36 Dei Giudici musste einsehen dass auch aus Rovereto ein Handeln nicht moglich war Sein Problem war dass es ihm an Mitteln zur praktischen Durchsetzung seines Auftrages fehlte Obwohl er aus Rom mit weitgehenden Befugnissen ausgestattet war hatten diese auf die Begebenheiten vor Ort nur begrenzten Einfluss Er verliess daher Ende 1475 die Stadt mit einem Zeugen den er hatte verhoren konnen und seinen Prozessprotokollen Richtung Rom 37 Angesichts der Widerspruche zwischen den Trienter Urteilen und den Ergebnissen des Kommissars ernannte der Papst eine Kardinalskommission die den Fall in Rom untersuchen sollte Entscheidend fur den Prozess der Urteilsfindung waren die von Hinderbach nach Rom geschickten Vertreter die verstarkt fur die Trienter Version warben Ausserdem war die Konversion der gestandigen Judinnen im Januar 1477 wirkungsvoll Diese riefen im Anschluss ihre Prokuratoren die ihre Sache vertreten hatten ab bekannten sich offiziell mitschuldig an dem vermeintlichen Ritualmord und erklarten die Verurteilung ihrer Manner als gerechtfertigt Dieses Ereignis kam nicht unerwartet unterstrich jedoch noch einmal den Trienter Standpunkt und liess den romischen Kardinalen auch wenn sie schon vorher nicht dahin tendierten kaum noch die Aussicht auf einen gegen Trienter Interessen gerichteten Beschluss 38 1477 schloss die Kommission ihre Arbeiten ab Sie bestatigte die formale Richtigkeit des Verfahrens Die Trienter konnten mit dem Urteil jedoch nur einen halben Erfolg verbuchen da Simon weder seliggesprochen noch die Schuld der Juden anerkannt wurde 39 Dei Giudici wurde wahrend der Untersuchungen der Kommission immer mehr isoliert Er verlor vorubergehend seinen Sitz in der Kuriengesellschaft und musste ausserhalb von Rom Arbeit aufnehmen 40 Der Papst erliess am 20 Juni 1478 eine Bulle in der Trienter Angelegenheit Anders als alle Papste zuvor bezeichnete er das gerichtliche Verfahren als legal allerdings war mit dem Hinweis auf die Geruchte fama publica die das Verfahren berechtigte klar zum Ausdruck gebracht dass der Papst nur von Geruchten ausging und nicht von einer erwiesenen Schuld Dies stellte die Anerkennung Simons als Martyrer in Frage und er verbat jede Verehrung Er bestatigte auch Sicut Iudaeis Damit setzte er die jahrhundertealte Tradition des papstlichen Judenschutzes fort Er verbat jedem Christen unter Androhung kirchlichen Tadels und anderer Gesetze auf der Grundlage des Vorgefallenen die Rechtsprechung einer weltlichen Macht zu behindern und Juden zu toten zu verstummeln zu verwunden von ihnen ungerechter Weise Geld zu erpressen oder sie an der Ausubung ihrer Rituale zu behindern 8 Die Perspektive der Juden Bearbeiten Die Hauptquelle fur den Trienter Prozess sind die Prozessakten Diese geben die Perspektive der Inquisitoren vor allem des Podestas und des Bischofs Hinderbach wieder Eine Stimme der Juden lasst sich in ihnen nur stellenweise rekonstruieren 41 Wahrend des ersten Verhors werden die judischen Gefangenen nicht gefoltert sondern konnen erst ihre Eindrucke aussern In dieser ersten Prozessphase vor der Folter konnten sie am ehesten ihre Version der Ereignisse liefern 42 Sie stammten grosstenteils aus deutschen Gegenden in denen der Glaube an judische Ritualmorde verbreitet mehr als sudlich der Alpen war und wussten offenbar wessen sie angeklagt werden konnten Gerade die Furcht vor einer Ritualmordbeschuldigung fuhrte zur Entscheidung den Fund der Leiche als sie diese im Wassergraben unter Samuels Haus fanden sofort freiwillig dem Podesta zu melden 43 Die Angeklagten glaubten zunachst an einen Unfall der Simon totete Angesichts des Fundorts und Verletzungen der Leiche am Penis womit Beschneidungen assoziiert werden konnen vermuteten sie aber bald einen Anschlag auf ihre Gemeinde In den Prozessakten geben die Angeklagten Verdachtigungen uber mogliche Schuldige wieder In diesem Zusammenhang klagt Vitalis ein Diener Samuels Johannes Schweizer an Dieser sei mit Samuel verfeindet und habe deshalb aus Rachsucht den Leichnam am Kanaleingang seines Gegners versteckt 44 Schweizer wusste ein Alibi vorzubringen und denunzierte wiederum Roper Schneider Judenschneider Schneider Jud einen Freund der Familie Samuels Sie wurden nach einer kurzen Haftzeit von zwei bis drei Wochen wieder freigelassen 45 Die inhaftierten Juden konnten wahrend des Prozesses wenig Einfluss auf die Verhore nehmen Eine ihnen zur Verfugung stehende Moglichkeit war zu gestehen um eine Atempause zu gewinnen 46 Schliesslich gab es die Option zu konvertieren wobei dies nur den judischen Frauen das Leben rettete 47 Da der Prozess von Anfang an beweisen sollte dass Ritualmorde generell von Juden und nicht nur in Trient begangen werden betraf er verstarkt auch die judische Minoritat ausserhalb von Trient Sie intervenierten in Innsbruck bei Herzog Sigismund und als Prokuratoren in Rom 48 Auch in Rovereto wohnten Prokuratoren und standen in engem Meinungsaustausch mit dem papstlichen Kommissar Ihre Ziele waren teils anders als die des Kommissars Beide Parteien waren von der Unschuld der Juden uberzeugt Wahrend Dei Giudicis Ziel in der Freilassung der noch inhaftierten Juden bestand ging es den Prokuratoren primar um die Rehabilitierung der bereits Verurteilten Nur mit ihrer Unschuld konnte die Ritualmordthese widerlegt werden 49 Der Kult um Simon von Trient BearbeitenWundertatigkeiten und Wallfahrten im 15 Jahrhundert Bearbeiten Der Kult Simons entwickelte sich in Trient mit einer hohen Geschwindigkeit Schon am 31 Marz wurde das erste durch Simon bewirkte Wunder notariell registriert Ein Burger von Trient sei durch die Beruhrung des Leichnams von seiner langjahrigen Erblindung geheilt worden Weitere Geheilte stellten sich in den nachsten Tagen ein bald mehrten sich die Pilger aus entfernteren Regionen Bozen Brescia Feltre Mantua Vicenza Belluna und Padua Venedig Ferrara Parma Bergamo und Friaul Der Status der Menschen die zu Simon pilgerten war sehr unterschiedlich und umfasste alle Schichten der Bevolkerung Neben dem einfachen Volk reisten Intellektuelle Priester Notare u a zu Simon In den Mirakelberichten die den Zeitraum vom 31 Marz 1475 bis zum 13 August 1476 umfassen wurden 128 Wunder verzeichnet Die Wunder horten danach nicht auf wurden jedoch nicht mehr in noch heute erhaltenen Protokollen festgehalten Quantitativ dominieren traditionelle Domanen der Wirkung von Heiligen wie Krankheitsheilungen und die Rettung vor Ertrinken 50 Durch die hohen Einnahmen aus den Spenden in Form von Votivgaben und dem Handel mit Devotionalien wurden verschiedene Ausgaben bestritten Der Neubau der Kirche S Pietro inklusive einer eigenen Kapelle fur Simon der Umbau des Hauses von Samuel Ausgaben die im Zusammenhang des Judenprozesses und seiner Diskussion standen z B nach Rom entsandte Diplomaten Aus den Beitragen wurden jedoch auch die Renovierung der bischoflichen Burg bezahlt und die Silberbergwerke in Pergine unterstutzt die nichts mit dem Simon Kult zu tun haben Mehrfach sind auch Zusammenhange zwischen bischoflichen Finanznoten und dem Trienter Prozess angenommen worden 51 Literatur Bearbeiten Der Prozess wurde von einseitig arbeitenden Trienter Richtern vor allem Bischof Hinderbach begleitet Abgesehen von eigenen Arbeiten nutzte er seine Beziehungen mit beruhmten Predigern z B Michel Ecarcano sowie mit Juristen von denen er Ratschlage fur seine Schriften erhielt und mit Humanisten deren Geschichten und Gedichte eine weite Verbreitung fanden aus 52 Umgekehrt sahen viele Humanisten in dem Prozess eine geeignete Gelegenheit fur ihre literarische Entfaltung und ergriffen die Initiative 53 Die fruheste Darstellung des Trienter Prozesses ist der Bericht des bischoflichen Leibarztes und angestellten Hofhumanisten Giovanni Mattia Tiberino 54 Der Text ist in Form eines Briefes kurz nach Prozessbeginn wahrscheinlich im Mai an Tiberinos Heimatstadt Brescia geschrieben Er ist in humanistischem Stil mit einer ausgefeilten Rhetorik versehen und liefert ausserdem eine flussige und im Sinne der Befurworter des Prozesses Gesamtdarstellung des Prozesses Die Schrift wurde ein grosser Erfolg und wichtigstes Propagandawerk fur den Trienter Prozess Innerhalb kurzer Zeit erreichte sie 15 Ausgaben in Italien und Deutschland Es entstanden Abschriften des Briefes und die Bildwerke der folgenden Zeit orientierten sich ausserdem in ihrer Darstellung an dem Ablauf der Ereignisse bei Tiberino 55 Die vielen Schriften die folgten waren oft an Tiberinos Brief angelehnt und zusatzlich mit dem Autor eigenen Details zum Prozess und oder antijudischen Gedankengut versehen 56 Ein weiteres wichtiges Werk war das am 6 September in Trient erste gedruckte Werk uberhaupt die Geschichte des zu Trient ermordeten Christenkindes Sie orientiert sich inhaltlich am Tiberinobrief ist jedoch in ihrer kunstlerischen Darstellung unterschiedlich Sie besteht aus zwolf Holzschnitten und 13 Kapiteln die die Abbildungen kommentieren Der Autor ist anonym jedoch wahrscheinlich auf Grund der guten Kenntnisse uber auch spatere Ereignisse im Prozess im Umfeld des Bischofs von Trient zu suchen 57 Magda Teter Blood Libel 2020 zitiert als Urheber des in der Bayerischen Staatsbibliothek aufbewahrten Druckes Albert Kunne Bemerkenswert ist der Zeitpunkt der Entstehung de Giudici reiste am 2 September in Trient an seine Untersuchung des Leichnams am 5 September nahrte die Zweifel er sei auf wundersame Weise erhalten Der papstliche Gesandte musste sich wegen des Verwesungsgeruchs beinahe ubergeben Die Publikation jedoch stellte bereits das Martyrium und die Wunder des Simon von Trent dar und starkte damit in der offentlichen Meinung die Position Hinderbachs bevor der papstliche Gesandte seine Untersuchungen uberhaupt recht aufgenommen hatte 8 Der Trienter Ritualmordprozess fand auch in den aufkommenden gedruckten Chroniken des 15 Jahrhunderts Erwahnung die vor allem von Intellektuellen und interessierten wohlbetuchten Laien erworben wurden und in denen die Juden als uberfuhrte Verbrecher dargestellt werden 58 Anfang der 1480er Jahre war die Reihe der ausfuhrlicheren Werke zum Prozess von Trient furs Erste abgesehen von einigen Nachzuglern in Deutschland beendet 59 Ikonographie Bearbeiten Die Produktion der bildlichen Darstellungen zu Simon von Trient ist im 15 Jahrhundert von 1475 an bis zur Jahrhundertwende erheblich gewesen Das Medium Bild erreichte alle Bevolkerungsschichten 60 Ikonographische Darstellungen abgesehen von den kunsthandwerklichen Produkten wie Votivgaben befanden sich in Trient entlang eines Stationsweges der die Pilger Simons an verschiedene Orte fuhrte die seinem Kult gewidmet waren die Simon Kapelle in S Pietro mit der Ruhestatte des Leichnams eine Kapelle im ehemaligen Haus Samuels und eine im Geburtshaus Simons Im direkten Trienter Umland sind aus der Zeit des 15 Jahrhunderts nur vereinzelt Bilder zu finden Eine weitaus grossere Dichte findet sich in den norditalienischen Gebieten der Provinz Brescia und in den Raumen zwischen Verona und Vicenza in denen vor allem die franziskanische Observanz die Geschichte Simons gern in ihr ikonographisches Programm in den Kirchen aufnahmen Im deutschsprachigen Raum sind Darstellungen Simons selten 61 Die ersten erhaltenen Darstellungen einer passio der Geschichte Simons in einer Bilderfolge sind die Illustrationen zur Geschichte des zu Trient ermordeten Christenkindes Durch ihr fruhes Erscheinungsdatum und ihre Verbreitung hatten die zwolf Holzschnitte einen entscheidenden Einfluss auf die weitere Simon Ikonographie Einen weiteren Bilderzyklus von 13 kleinen Holzschnitten mit der passio enthalt die ca 1476 1477 in Augsburg erschienene Ubersetzung des Tiberino Briefes an dessen Handlungsablauf sowie den Trienter Holzschnitten die Darstellung orientiert ist 62 Wenige Zyklen der passio finden sich in Fresken und Gemalden die sehr teuer waren 1478 wurde fur die neue Simon Kapelle im ehemaligen Haus Samuels von Bartolomeo Sacchetto Fresken geschaffen Von diesen sind heute nur noch Fragmente zweier Gemalde erhalten auf denen zum einen die Beratung der Juden untereinander und zum anderen das Martyrium erkennbar sind Andere erhaltene Zyklen bestehen aus deutlich weniger Bildern wie vier Fresken an der Aussenwand der Kirche S Andrea von Malegno im Val Camonica und in der Kirche S Pietro von Brebbia Zyklen der passio Simons sind eher selten Haufiger treten in der Ikonographie Darstellungen von Simon in einem Bild auf In den ersten Jahren wurde vorzugsweise das Martyrium Simons dargestellt Dies erfolgte mit dem Ziel das Verbrechen der Juden moglichst eindrucksvoll zu schildern um so den Anspruch Simons auf Verehrung zu untermauern 63 Im Mittelpunkt steht zumeist das Martyrium Simons Simon wird auf einer Bank stehend von Juden gehalten oder er sitzt auf dem Schoss Moses Umringt ist er von mehreren Juden die verschiedene Foltern an ihm vornehmen Attribute sind hier Messer Zangen und Pfrieme zur Marterung und eine Schussel die das Blut Simons aufnimmt Diese ist in Anlehnung an den Messkelch fur das Blut Christi manchmal zu einem Kelch verfremdet Die fruheste bekannte Version der Martyriumsszene enthalt die Trienter Druckschrift in ihrer vierten Abbildung Weitere Darstellungen der Martyriumsszene finden sich in der Nurnberger Weltchronik von Hartmann Schedel und der Augsburger Weltchronik nbsp Martyrium Simons 64 Ausserdem wurde das Martyrium in Italien in zahlreichen Fresken dargestellt Diese hatten die Illustrationen aus Einblattdrucken zum Vorbild Die Einblattdrucke sind samtlich undatiert und ohne Druckervermerk Treue schatzt die Erscheinungsdaten uber Typenvergleiche auf den Zeitraum von 1475 bis 1490 ein Aus dem norditalienischen wie aus dem deutschen Raum sind jeweils vier Einblattdrucke erhalten 65 Ungewohnlich ist ein italienischer Kupferstich mit dem Bildtitel Beato Simon martire dela Cita di Trento Die Juden sind hier mit dem runden Judenzeichen versehen was aber im Gegensatz zu anderen Darstellungen nicht leer ist sondern eine Miniaturdarstellung eines Schweins enthalt Treue schatzt diesen Einblattdruck als die wohl fruheste Verbindung von Ritualmordbeschuldigung und Judensau ein 66 Schliesslich ist eine polychrome Holzskulptur erhalten die heute im Diozesanmuseum in Trient steht und Teil des Hauptaltars der Kirche S Pietro war Auf diesem wurde Simons Martyrium als ein Pendant zum Martyrium des Apostel Petrus dargestellt indem beide nebeneinander angeordnet wurden 67 Das Martyrium Petrus wie auch Skulpturen der Anbetung der Konige sind nicht mehr erhalten nbsp Martyrium Simons 68 nbsp Deutscher Einblattdruck des Simon victima mit Votivgaben nach 1479 69 Ein der Martyriumsszene ahnlicher Abbildungstypus ist der des Simon victima der Simon aus der Vogelperspektive allein auf einem Tisch liegend umgeben von den Marterwerkzeugen zeigt Diese Form ist schon aus der Zeit des Prozesses belegt blieb aber eher selten Sie ist in einigen Holzschnitten z B in einigen deutschen Tiberino Ausgaben Der Abbildungstyp des Simon triumphans des wiederauferstandenen Simons in einer Analogie zum auferstandenen Christus verdrangte mit dem zeitlichen Abstand zum Trienter Ereignis die anderen Formen weitgehend Wissen um das Martyrium konnte als bekannt vorausgesetzt werden stattdessen wurde der Ausdruck der Glorie wichtiger Dieser Typus wurde auch deshalb so haufig gewahlt weil er sich am besten in Gemalde integrieren liess die nicht nur Simon allein gewidmet waren Neben der Abbildung des Simon triumphans treten auf diese Weise andere Heilige 70 in Erscheinung Mehrfach ist er zusammen Simon triumphans Bild 4 71 mit der Jungfrau Maria oft auf Votivbildern dargestellt Auf den Abbildungen steht Simon oft nackt Die Nacktdarstellung ist wichtig da so die Wunden am Korper gezeigt werden konnen Manchmal tragt er einen am Hals geschlossenen Mantel um den Hals tragt er in der Regel das Tuch mit dem ihm die Juden am Schreien gehindert haben sollen In den Handen halt Simon auf manchen Bildern die Marterwerkzeuge auf anderen die Standarte mit dem Kreuz diese tritt erst ab etwa 1480 auf oder die Martyrerpalme Die Erinnerung an das Verbrechen der Juden beschrankt sich meistens auf die Wiedergabe der Marterinstrumente In einigen Fallen werden die Juden unmittelbar in die Szene integriert In diesem Darstellungstypus steht Simon auf einem oder mehreren der besiegten Juden 72 16 20 Jahrhundert Bearbeiten Nach der Blute des Kultes in den Jahren 1475 bis etwa 1490 erfuhr der Kult Simons von Trient bis etwa 1520 eine Phase der Stagnation an den wenigen lokalen Kultstatten Brescia Padua Venedig kam er zum Erliegen Die Grunde sind vielfaltig Erstens machte der osterreichisch venezianische Krieg im Jahre 1487 und spater der Krieg der Liga von Cambrai 1508 das Pilgern riskant Zweitens nahm das Interesse am Simon Kult ab Dies liegt zum einen an der zeitlichen Distanz zur einstigen Sensationsgeschichte und zum anderen an der Ortsgebundenheit des Martyrers dessen Prasenz vor allem an einer zentralen Kultstatte vorausgesetzt wurde was alle weiteren Kultstatten zu nachstandigen Orten degradierte Drittens war das Nachlassen der propagandistischen Bemuhungen nicht zuletzt durch den Tod Bischof Hinderbachs 1486 ausschlaggebend 73 Dieser Ruckgang setzte sich auch nach 1520 fort weshalb Treue ab den 1520er bis in die 1580er Jahre von einer Phase der Regression schreibt Vor allem die Misswirtschaft und Gleichgultigkeit innerhalb des Domkapitels welches den Kult Simons als eine reine Einnahmequelle betrachtete ohne sich um die damit einhergehenden Verpflichtungen zu kummern war entscheidend Das Ergebnis war dass die Einnahmen immer weiter zuruckgingen 74 Simon von Trient war trotzdem mittlerweile ein fester Bestandteil im Wissensbestand zahlreicher Autoren von denen er in den verschiedensten Literaturgattungen von der Ehe bis zur Gaunerliteratur zitiert wird 75 Im Trienter Konzil wurden in den Jahren von 1545 bis 1563 versucht auf die Reformation und ihre Auswirkungen zu reagieren indem neue Grundsatzpositionen diskutiert wurden Das Konzil brachte kurzzeitig eine grossere Schar an Pilgern nach S Pietro und an den Sarg Simons gleichzeitig bewegte sich die Kultpflege in Trient auf ihren Tiefpunkt zu 76 Dennoch war die gegenreformatorische Frommigkeit wesentlich fur die Geschichte des Simon Kultes denn die Forderung der Heiligenverehrung die eine enge Beziehung der Glaubigen zu ihrem Heiligen und damit auch zur Kirche gewahrleisteten lag sehr im Interesse der katholischen Kirche In diesem Zusammenhang ist die offizielle Kulterlaubnis fur Simon von Trient durch Papst Sixtus V im Jahr 1588 zu sehen 77 nachdem Simon 1586 in die neu uberarbeitete Edition des Martyrologium Romanum aufgenommen worden war Mit ihr durfte Simon als seliger Martyrer verehrt werden Damit wurde eine Situation offiziell bestatigt die de facto schon lange bestand Die Kulterlaubnis fuhrte zu einer Stabilisierung des Kultes doch die Ausmasse blieben zunachst begrenzt Die eigentliche Erneuerung des Kultes entfaltete sich den allgemeinen Trends der konterreformatorischen Heiligenverehrung folgend im barocken 17 und 18 Jahrhundert 78 Samtliche Kultorte wurden nach und nach neu gestaltet und seine Prasenz in der Stadt und ihrer Umgebung durch Abbildungen ausgeweitet Auch gedruckte Bilder Simons meist im Typus des Simon triumphans die als Andachtsbilder dienten und mehrere Messstiftungen bezeugen das wiedererwachte Interesse Im literarischen Bereich wurden eine hohe Anzahl an Predigten und an erzahlenden Schriften in italienischer Sprache gedruckt die von der Neubelebung des Kultes zeugen 79 Im Tiroler deutschsprachigen Raum hatte Simon von Trient trotz der gegenreformatorischen Bewegungen wahrscheinlich ohne den Kult des Anderl von Rinn dessen Legende nach dem Vorbild der Ereignisse in Trient geschrieben wurde keine weitreichende Popularitat erlangt Im 17 Jahrhundert bildete sich bald ein Darstellungstypus heraus der die beiden Martyrerkinder Seite an Seite zeigte 80 Im Tiroler Raum wurden noch 1985 Festumzuge zu Ehren von Anderl von Rinn abgehalten auf denen regelmassig Jungen als Simon und Anderle kostumiert wurden 81 Im 19 Jahrhundert dienten beide der antijudischen Propaganda wie die Schriften des Pfarrers Joseph Deckert zeigen Aus den Veroffentlichungen resultierte ein Streit zwischen Deckert und dem Rabbiner Josef Bloch der schliesslich in einem Gerichtsprozess ausgetragen wurde aus dem Bloch siegreich hervorging 82 Dis kontinuitaten der kulturellen Verhandlungen des Falles zeigt ein Vorfall in der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts als der angebliche Ritualmord auf neuen Glasgemalden in der Kapelle S Pietro dargestellt wurde was heftigen Protest vor allem der judischen Historikerin Gemma Volli hervorrief Dieser Vorfall war Anlass fur die katholische Kirche die Prozessakten durch den Dominikaner Eckert noch einmal zu untersuchen Die Ritenkongregation erkannte 1965 auf Grundlage seiner Ergebnisse an dass es keinen Ritualmord gegeben hatte und sah den Kult als gegenstandslos an Die Seligsprechung Simon von Trients wurde aufgehoben und der Kult untersagt 83 nbsp Simon triumphans 1607 84 nbsp Kupferstich der Judensau 18 Jahrhundert am Frankfurter Bruckenturm mit Simon 85 Forschung BearbeitenIn der Forschung wurde lange das christlich judische Verhaltnis vor dem Trienter Prozess als harmonisch charakterisiert und die Hetzpredigten des Franziskaner Minoritenpredigers Bernardino da Feltre als Ausloser des Prozesses Grundlage fur diese Sichtweise ist eine Biographie uber da Feltre die ungefahr in den 1520er Jahren verfasst wurde Ihr Autor Bernardino Guslino stutzte sich dabei auf die Aufzeichnungen des Sekretars da Feltres In der neueren Forschung wird dieses Erklarungsmuster kritisiert Eckert sieht die Predigten von da Feltre als einen Ausloser von mehreren an 86 Treue kommt zu dem Schluss dass die Beteiligung da Feltres am Gegenstand sehr wahrscheinlich ist sich aber nicht vollends nachweisen lasst Fur ein Engagement wurden die Ausfuhrungen Guslinos sprechen Dieser wiese auf Gesprache uber die Juden mit dem Bischof Hinderbach hin auf die enge Beziehung da Feltres zum Podesta von Trient der sich in seiner Rechtsprechung von da Feltres Predigten helfen liess und auf die Predigten die da Feltre in Trient gegen die Juden hielt Trotzdem sei es zu einfach da Feltre als den alleinigen Ausloser fur den Prozess und das Unterbrechen des friedlichen christlich judischen Verhaltnisses darzustellen So wurden z B keine zeitgenossischen Dokumente uber die Rolle da Feltres in Trienter Archiven vorliegen die den Fall Simon ansonsten auffallend detailreich dokumentierten 87 Treue sieht in dem Aufeinandertreffen zweier bis dahin unterschiedlichen Entwicklungslinien einen wesentliche re n Faktor ein deutscher Antijudaismus der eine lange Tradition besass und vertreten wurde durch die deutschstammigen Bewohner Trients traf auf einen sich ausbreitenden italienischen 88 Fur Quaglioni reprasentiert dieses Aufeinandertreffen einen Wendepunkt in der Geschichte des Judentums und Christentums wodurch im 15 Jahrhundert eine schwierigere soziale und juristische Lage der Juden eingeleitet wurde 89 Der Trienter Prozess ist dadurch charakterisiert dass uber seinen Verlauf von den Zeitgenossen heftig gestritten wurde Begrundet wird dies in der Forschung mit der geographischen und politischen Lage von Stadt und Furstbistum Trient 90 Herzog Sigismund griff im April 1475 in den Prozess ein was er nur durch seinen Herrschaftsanspruch uber das Furstbistum legitimieren konnte Auch Papst Sixtus IV entschloss sich zum Eingreifen kein ublicher Vorgang Wenn auch viele Papste gegen Beschuldigungen Stellung genommen hatten hatte keiner unmittelbar eingegriffen in einen Prozess Moglich wurde dies durch die Tatsache dass Trient ein im italienischen Einflussbereich liegendes geistliches Furstentum war Fur die Erfolglosigkeit Dei Giudicis nennt Treue mehrere Grunde Erstens sei das Eingreifen generell juristisch angreifbar gewesen da der Prozess ein weltliches Verfahren vor dem obersten Gericht eines Reichsfursten des Furstbischofs war Zwar handelte es sich potentiell um ein Verbrechen gegen die christliche Religion doch waren die angeblichen Tater keine Christen weshalb es nicht unter kirchliche Rechtsprechung fiel Zweitens hatte er die ihm gegebene Vollmacht notfalls weltliche Hilfe in Anspruch zu nehmen nicht in Anspruch nehmen konnen denn in Trient lagen kirchliche und weltliche Macht in einer Hand Von den beiden Territorialstaaten Tirol Osterreich und Venedig zwischen denen Trient lag sei ebenfalls keine Hilfe zu erwarten gewesen Das einzige wirklich effektive Mittel ware die Exkommunikation und damit verbundene Amtsenthebung von Bischof Hinderbach durch den Papst gewesen Allerdings ware diese drastische Massnahme auf Proteste gestossen und hatte ausserdem die Einwilligung des Kaisers vorausgesetzt 91 In Trient bewirkten diese Einmischungen eine zunehmende Identifikation mit dem Prozess und vermehrte Anstrengungen zur Verteidigung des Prozesses Diese waren neben der Trienter Diplomatie und der akribischen Sammlung von Daten angeblicher Ritualmordfalle propagandistische Anstrengungen Der Erfolg dieser im Mittelalter einmaligen Propaganda Kampagne 92 sei durch das Engagement der franziskanischen Observanz den Einsatz des gerade entstandenen Buchdrucks und dem grossen Interesse an judenfeindlichem Schriftgut zu erklaren Ausserdem sei die Lage Trients abermals entscheidend fur den Kult Simons Gelegen an der wichtigen Nord Sud Reiseroute verbreiteten sich Nachrichten schnell in beide Richtungen und Pilger nach Rom legten Zwischenstopps in Trient ein 92 Schliesslich wird Simon von Trient eine wichtige Vorbildfunktion fur andere Falle Anderl von Rinn Sebastiano von Portobuffole Lorenzino von Marostica zugesprochen und seine Rolle fur die Bestatigung der Existenz von angeblichen judischen Ritualmordpraktiken Er fungierte damit als ein anhaltender Vermittler einer judenfeindlichen Legende 93 Quellen BearbeitenAugsburg anonyme Chronik zur Augsburger Geschichte Chron d dt Stadte 22 Augsburg 3 Calfurnio Giovanni Mors et apotheosis Simonis infantis novi martiris ca 1487 Geschichte des zu Trient ermordeten Christenkindes Trient Albert Kunne 1475 Martyrium Simons Holzskulptur spates 15 Jahrhundert Museo Diocesano Tridentino Inv Nr 3016 Schedel Hartmann Liber Chronicarum Nurnberg Anton Koberger 1493 Tiberino Giovanni Mattia Brief an die Stadt Brescia Reatio de Simone puero tridentino Augsburg Kloster Sankt Ulrich u Afra 1475 Literatur BearbeitenRainer Erb Die Ritualmordlegende Von den Anfangen bis ins 20 Jahrhundert In Susanna Buttaroni Stanislaw Musial Hrsg Ritualmord Legenden in der europaischen Geschichte Wien Koln Weimar 2003 ISBN 320 5770285 Anna Esposito Das Stereotyp des Ritualmordes in den Trienter Prozessen und die Verehrung des Seligen Simone In Susanna Buttaroni Stanislaw Musial Hrsg Ritualmord Legenden in der europaischen Geschichte Wien Koln Weimar 2003 S 131 172 Eberhard Kaus Simon von Trient In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 33 Nordhausen 2012 Sp 1263 1267 Ronnie Po chia Hsia Trent 1475 Stories of a Ritual Murder Trial Yale University Press New Haven London 1992 ISBN 978 0300068726 online Deutsch Trient 1475 Geschichte eines Ritualmordprozesses S Fischer Frankfurt 1997 ISBN 3 10 062422 X Diego Quaglioni Das Inquisitionsverfahren gegen die Juden von Trient 1475 1478 In Susanna Buttaroni Stanislaw Musial Hrsg Ritualmord Legenden in der europaischen Geschichte Wien Koln Weimar 2003 S 85 130 Magda Teter Blood Libel On the Trail of an Antisemitic Myth Harvard University Press Cambridge Massachusetts London England 2020 ISBN 978 0 674 24093 3 S 539 Wolfgang Treue Der Trienter Judenprozess Voraussetzungen Ablaufe Auswirkungen 1475 1588 Forschungen zur Geschichte der Juden Reihe A Band 4 in Schriftenreihe der Gesellschaft zur Erforschung der Geschichte der Juden e V GEGJ Verlag Hahnsche Buchhandlung Hannover 1996 ISBN 3 7752 5613 X online Markus J Wenninger Die Instrumentalisierung von Ritualmordbeschuldigungen zur Rechtfertigung spatmittelalterlicher Judenvertreibungen In Susanna Buttaroni Stanislaw Musial Hrsg Ritualmord Legenden in der europaischen Geschichte Wien Koln Weimar 2003 Laura Dal Pra L immagine di Simonino nell arte trentina dal XV al XVIII secolo in Bellabarba Marco Rogger Ignio Hg Il principe vescovo Johannes Hinderbach 1465 1486 fra tardo Medioevo e Umanesimo Bologna 1992 S 445 482 Laura Dal Pra untersuchte die Ikonographie zu Simon von Trient mit einem geschichtswissenschaftlichen Ansatz FiktionAlexander Lohner Die Judin von Trient Aufbau Berlin 2004 ISBN 3 7466 2025 2Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Simon von Trient Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Simon von Trient im Gesamtkatalog der Wiegendrucke GW Nummer SIMON Simon von Trient im Okumenischen Heiligenlexikon musical life net Italia Judaica italienisch Einzelnachweise Bearbeiten Ronnie Po chia Hsia Trient 1475 Geschichte eines Ritualmordprozesses New Haven London 1992 Wolfgang Treue Der Trienter Judenprozess S 179 182 Wolfgang Treue Der Trienter Judenprozess S 180 Wolfgang Treue Der Trienter Judenprozess S 26 Wolfgang Treue Der Trienter Judenprozess S 339 f Wolfgang Treue Der Trienter Judenprozess S 28 Wolfgang Treue Der Trienter Judenprozess S 78 a b c d Magda Teter Blood Libel On the Trail of an Antisemitic Myth Harvard University Press Cambridge Massachusetts London England 2020 ISBN 978 0 674 24093 3 S 50 65 66 83 84 97 Eberhard Kaus Simon von Trient In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 33 Nordhausen 2012 Sp 1263 Paul Willehad Eckert Der Trienter Judenprozess und seine Folgen Wien 1995 S 92 Quaglioni Diego Das Inquisitionsverfahren gegen die Juden von Trient 1475 1478 in Buttaroni Susanna Musial Stanislaw Hg Ritualmord Legenden in der europaischen Geschichte Wien Koln Weimar 2003 S 105 Quaglioni Diego Das Inquisitionsverfahren gegen die Juden von Trient S 105ff Esposito Anna Das Stereotyp des Ritualmordes in den Trienter Prozessen und die Verehrung des Seligen Simone in Buttaroni Susanna Musial Stanislaw Hg Ritualmord Legenden in der europaischen Geschichte Wien Koln Weimar 2003 S 138 Esposito Anna Das Stereotyp des Ritualmordes in den Trienter Prozessen und die Verehrung des Seligen Simone S 140 Paul Willehad Eckert Der Trienter Judenprozess und seine Folgen Wien 1995 S 94 Esposito Das Stereotyp des Ritualmordes S 141f Quaglioni Das Inquisitionsverfahren S 91 Eberhard Kaus Simon von Trient Sp 1265 Eberhard Kaus Sp 1266 Wolfgang Treue Der Trienter Judenprozess S 204 Paul Willehad Eckert Der Trienter Judenprozess und seine Folgen Wien 1995 S 91 Wolfgang Treue Der Trienter Judenprozess S 205 Paul Willehad Eckert Der Trienter Judenprozess und seine Folgen Wien 1995 S 95 und 205 Paul Willehad Eckert Der Trienter Judenprozess und seine Folgen Wien 1995 S 206 Paul Willehad Eckert Der Trienter Judenprozess und seine Folgen Wien 1995 S 206 bis 209 Paul Willehad Eckert Der Trienter Judenprozess und seine Folgen Wien 1995 S 210f Paul Willehad Eckert Der Trienter Judenprozess und seine Folgen Wien 1995 S 212 Paul Willehad Eckert Der Trienter Judenprozess und seine Folgen Wien 1995 S 212f Paul Willehad Eckert Der Trienter Judenprozess und seine Folgen Wien 1995 S 86 Paul Willehad Eckert Der Trienter Judenprozess und seine Folgen Wien 1995 S 95 Wolfgang Treue Der Trienter Judenprozess S 86 Paul Willehad Eckert Der Trienter Judenprozess und seine Folgen Wien 1995 S 96f Quaglioni Das Inquisitionsverfahren S 97f Wolfgang Treue Der Trienter Judenprozess S 203 Paul Willehad Eckert Der Trienter Judenprozess und seine Folgen Wien 1995 S 97 Wolfgang Treue Der Trienter Judenprozess S 203f Quaglioni Das Inquisitionsverfahren S 98 Wolfgang Treue Der Trienter Judenprozess S 144 S 520 Paul Willehad Eckert Der Trienter Judenprozess und seine Folgen Wien 1995 S 98 Quaglioni Das Inquisitionsverfahren S 100 Esposito Das Stereotyp des Ritualmords S 132 Esposito Das Stereotyp des Ritualmords S 138 Esposito Das Stereotyp des Ritualmords S 135 Paul Willehad Eckert Der Trienter Judenprozess und seine Folgen Wien 1995 S 91f Paul Willehad Eckert Der Trienter Judenprozess und seine Folgen Wien 1995 S 92f Eberhard Kaus Simon von Trient Sp 1265 Esposito Das Stereotyp des Ritualmords S 136 Wolfgang Treue Der Trienter Judenprozess S 126 Paul Willehad Eckert Der Trienter Judenprozess und seine Folgen Wien 1995 S 95 Wolfgang Treue Der Trienter Judenprozess S 205 Esposito Das Stereotyp des Ritualmords S 97 Wolfgang Treue Der Trienter Judenprozess S 231 248 Wolfgang Treue Der Trienter Judenprozess S 190 Esposito Das Stereotyp des Ritualmordes S 147 Wolfgang Treue Der Trienter Judenprozess S 193 Tiberino Giovanni Mattia Brief an die Stadt Brescia lat Toledo Archivo y biblioteca Wolfgang Treue Der Trienter Judenprozess S 289 S 293 Siehe fur die Komposition des Briefes und seiner genauen Analyse Wolfgang Treue Der Trienter Judenprozess S 292f siehe zu einer Ubersicht der Werke Wolfgang Treue Der Trienter Judenprozess S 306ff Wolfgang Treue Der Trienter Judenprozess S 295f Esposito S 149 u a die Nurnberger Chronik von Schedel 1493 die anonyme Augsburger Chronik von 1546 und die Speiersche Chronik von 1476 siehe zu einer Ubersicht der Chroniken Wolfgang Treue Der Trienter Judenprozess S 339f Wolfgang Treue Der Trienter Judenprozess S 300 Wolfgang Treue Der Trienter Judenprozess S 348 Wolfgang Treue Der Trienter Judenprozess S 386 391 Wolfgang Treue Der Trienter Judenprozess S 363 Wolfgang Treue Der Trienter Judenprozess S 364ff Holzschnitt aus H Schedel Liber Chronicarum Nurnberg Anton Koberger 1493 f 204v Wolfgang Treue Der Trienter Judenprozess S 367 371 S 269 Wolfgang Treue Der Trienter Judenprozess S 370f Wolfgang Treue Der Trienter Judenprozess S 367f Holzskulptur spates 15 Jahrhundert Diozesanmuseum Trient Wolfgang Treue Der Trienter Judenprozess S 375 Genau genommen ist Simon noch nicht heiliggesprochen jedoch wird er als ein solcher verehrt und auch durch seine ikonographische Darstellung wird sein Anspruch darauf angemeldet Hans Klockner Simon triumphans Holzrelief ca 1495 Brixen Diozesanmuseum Wolfgang Treue Der Trienter Judenprozess S S 377 386 Wolfgang Treue Der Trienter Judenprozess S 464f Wolfgang Treue Der Trienter Judenprozess S 487 Wolfgang Treue Der Trienter Judenprozess S 523 Wolfgang Treue Der Trienter Judenprozess S 497 482 Wolfgang Treue Der Trienter Judenprozess S 487ff Der Bulle bekommt besondere Bedeutung zu da sie das erste papstliche Dokument handelt in welchem eine gegen Juden als angemessen anerkannt wurde Dadurch war ein grundsatzlicher Prazedenzfall geschaffen Wolfgang Treue Der Trienter Judenprozess S 490 Wolfgang Treue Der Trienter Judenprozess S 524 Wolfgang Treue Der Trienter Judenprozess S 497 509 Wolfgang Treue Der Trienter Judenprozess S 509 517 Paul Willehad Eckert Der Trienter Judenprozess und seine Folgen Wien 1995 S 99 Paul Willehad Eckert Der Trienter Judenprozess und seine Folgen Wien 1995 S 516 Paul Willehad Eckert Der Trienter Judenprozess und seine Folgen Wien 1995 S 100f Paul Willehad Eckert Der Trienter Judenprozess und seine Folgen Wien 1995 S 101 von Luca Ciamberlano verlegt durch Pietro Stefanoni 1607 Die sogenannte Frankfurter Judensau verbreitete sich in Einblattdrucken und Kupferstichen im 17 Jahrhundert zum antijudischen Schandbild Wolfgang Treue Der Trienter Judenprozess S 375f Paul Willehad Eckert Der Trienter Judenprozess und seine Folgen Wien 1995 S 88f Wolfgang Treue Der Trienter Judenprozess S 163 166 Wolfgang Treue Der Trienter Judenprozess S 518 Quaglioni Das Inquisitionsverfahren S 85 Wolfgang Treue Der Trienter Judenprozess S 518ff Wenninger Instrumentalisierung von Ritualmordbeschuldigungen S 204 Wolfgang Treue Der Trienter Judenprozess S 518f a b Wolfgang Treue Der Trienter Judenprozess S 521 Wolfgang Treue Der Trienter Judenprozess S 524 Quaglioni das Inquisitionsverfahren S 85 Paul Willehad Eckert Der Trienter Judenprozess und seine Folgen Wien 1995 S 99 Esposito Stereotyp des Ritualmordes S 131 Normdaten Person GND 119116529 lobid OGND AKS LCCN n92015317 VIAF 18871225 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Simon von TrientALTERNATIVNAMEN Simmele von TrientKURZBESCHREIBUNG Kind fur dessen Tod im Jahr 1475 Juden als angebliche Ritualmorder verantwortlich gemacht wurdenGEBURTSDATUM um 1472GEBURTSORT TrientSTERBEDATUM 26 Marz 1475STERBEORT Trient Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Simon von Trient amp oldid 238570614