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Das Schloss Wald an der Alz liegt im Ortsteil Wald an der Alz der Gemeinde Garching an der Alz im Landkreis Altotting von Bayern Oberberg 1 Die Anlage ist unter der Aktennummer D 1 71 117 79 als denkmalgeschutztes Baudenkmal von Wald an der Alz verzeichnet Ebenso wird sie als Bodendenkmal unter der Aktennummer D 1 7841 0172 im Bayernatlas als untertagige mittelalterliche und fruhneuzeitliche Befunde im Bereich von Schloss Wald a d Alz und seiner Vorgangerbauten mit ehem Schlosskapelle und Kath Pfarrkirche St Erasmus und zugehorigem Wirtschaftshof gefuhrt Schloss Wald an der Alz nach einer Radierung von Michael Wening von 1721Lageplan von Schloss Wald an der Alz auf dem Urkataster von BayernSchloss Wald an der Alz heute Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte von Schloss und Herrschaftsgericht Wald 2 Schloss Wald an der Alz einst und jetzt 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte von Schloss und Herrschaftsgericht Wald BearbeitenDie Burg Wald wird erstmals 1240 erwahnt wobei dies aber umstritten ist Moglich ist dass die Burg bereits von Adelprht de Silva 1139 genannt s u entweder auf freieigenem oder auf Salburger Grund errichtet wurde Urkundlich wird das Gericht Wald erstmals in einer Urkunde des Klosters Raitenhaslach vom 17 Marz 1283 erwahnt in der die Gebruder Kuno und Otto von Wald dem Abt von Raitenhaslach geloben Burg und Gericht Wald nicht zu veraussern Da das Kloster Raitenhaslach bereits 788 nach der Notitia Arnonis dem Erzbistum Salzburg angehorte lag Wald also im Gebiet des Erzbistums Aus dem Jahr 1283 ist auf einem Rotulus ein Beistandspakt zwischen Herzog Friedrich von Osterreich und Erzbischof Friedrich von Salzburg beurkundet in dem der Herzog dem Erzbischof gelobt ihm bei der Durchsetzung seiner Rechte ouf Wald und dem gericht daz da zu gehoert zu helfen Offensichtlich haben also die niederbayerischen Herzoge dieses Gebiet auch beansprucht Zwei Jahre spater werden ahnliche Beschwerden durch den Erzbischof Rudolf gegen den niederbayerischen Herzog Heinrich XIII gerichtet Dabei wird davon ausgegangen dass Ortlieb von Wald Inhaber eines Salzburger Lehens war das von diesem aber als herzogliches Lehen behandelt wurde Zwar konnte dem Ortlieb 1303 ein Lehensbekenntnis zu Salzburg abgerungen werden letztlich konnte sich Salzburg aber nicht gegen den herzoglichen Herrschaftsanspruch durchsetzen Der erste gesicherte Ahnherr der Herren von Wald ist Adelprht de Silva der 1139 in einer Urkunde des Salzburger Domkapitels zusammen mit seinem Bruder Luitpold und seinem gleichnamigen Sohn erwahnt wird Ein Luitpold de Walde erscheint Mitte des 12 Jahrhunderts mehrfach in den Traditionen des Klosters Sankt Peter inmitten anderer Salzburger Ministerialen Ein Konrad von Wald zwischen 1167 und 1183 lasst ein Gut bei Anthering an das Domkapitel ubergeben Ein Kuno von Wald erscheint zwischen 1199 und 1231 mit seinen Sohnen Otto und Ortlieb in mehreren Urkunden von St Peter Um 1240 wird von Rechtsubergriffen der beiden auf das Kloster Raitenhaslach berichtet vermutlich weil beide von ihrer Burg aus einen Herrschaftsausbau betrieben haben Die Herren von Wald durften als ministeriales majores anzusehen sein da sie selbst Lehen an ihre Gefolgschaft ausgaben Unklar bleibt von wem die Herren von Wald die Gerichtsrechte die sie ausubten erhalten hatten Trotz eines Urteils durch Herzog Otto zugunsten des Klosters scheint dies fur die Herren von Wald wenig Bedeutung gehabt zu haben 1242 ordnet Erzbischof Eberhard II die Exkommunikation der Bruder Otto und Ortlieb von Wald an was diese aber nicht besonders beeindruckt haben muss 1259 und 1260 erreicht Herzog Heinrich eine Verzichtserklarung der beiden hinsichtlich angemasster Grafschaftsrechte die aber auch nicht eingehalten wurde wie ein Gerichtsverfahren unter dem Vorsitz des Elekts Philipp von Spanheim in Raitenhaslach zeigt Ortlieb der Altere kampfte erfolgreich auf wittelsbachischer Seite zusammen mit Heinrich von Rohr und des Alram von Uttendorf gegen Truppen des Bischofs Albert von Regensburg und Bertold von Passau 1255 ist dieser Ortlieb in niederbayerischen Diensten zu finden 1273 wird Ortlieb in Reichenhall als Viztum bezeichnet 1275 begleitet er Herzog Heinrich XIII nach Straubing und bei dessen Kriegszug nach Wien Bei dieser Unternehmung verstarb Ortlieb in Linz Ortlieb der Altere war mit Agnes von Uberacker verheiratet wobei auch diese Familie abwechselnd in bayrischen wie salzburgischen Diensten stand Auch Ortlieb der Jungere 1259 1317 erscheint als herzoglicher Parteiganger und ist 1288 wie sein Vater Viztum Dennoch bekannte er 1303 das Gericht Wald von der Salzburger Kirche als Lehen erhalten zu haben Offensichtlich hatte er neben dem Gericht Wald auch das von Mormoosen inne und stand auch dem Gericht von Plain vor Die Tochter dieses Ortlieb war mit Heinrich von Rohr vermahlt Nach einer Urkunde des Klosters Raitenhaslach vom 12 Dezember 1317 erscheint Ludwig der alte Grans als Inhaber der Gerichte Wald und Mormoosen die er von Konig Otto von Ungarn dem fruheren Herzog von Niederbayern erhalten hatte Er verspricht die Niedergerichtsbarkeit dem Kloster Raitenhaslach zu uberlassen behalt sich aber den Blutbann vor Nach einer Urkunde vom 8 Januar 1318 ist das Gericht Wald an Ludwig den jungen Grans verpfandet Die Grans konnen als Vorlaufer der spateren Pfleger auf der Feste Wald gelten Das Gericht Wald wurde immer wieder verpfandet 1378 ist es in den Handen der Bruder Werner und Heinrich Seyboldsdofer weitere Verpfandungen sind von 1390 1402 und 1403 bekannt Zu Wald gehorte auch ein Kasten an den die Naturalabgaben der Untertanen abgeliefert werden musste dieser befand sich in Burghausen und bildete die Grundlage fur die dortige Hofhaltung Nach dem Landshuter Erbfolgekrieg erhielt Herzog Friedrich das Gericht Wald am 30 Juli 1505 zur Sicherung seiner Anspruche aus den Kriegskosten zugesprochen 1508 gelangte Wald an das Geschlecht derer von Laitter auch von der Leiter oder della Scala genannt eine nach Bayern ausgewichene spate Nachfahrenlinie der Scaliger aus Verona Grund fur die Belehnung waren vermutlich die ausstehenden Schulden fur geleistete militarische Dienste von Johann dem Alteren und Johann dem Jungeren della Scala in dem Erbfolgekrieg Die beiden Bruder liessen Wald von Pflegern verwalten da sie andere Amter in Bayern wahrnahmen Mit Johann Dietrich von der Leiter erlosch dieses Geschlecht am 25 Oktober 1598 im Mannesstamm und Wald fiel als erledigtes Lehen an das Haus Wittelsbach zuruck 1602 begann hier die Ara der Grafen von Wartenberg die einer morganatischen Linie von Herzog Ferdinand entstammten der die als nicht standesgemass erachtete Maria von Pettenbeck geheiratet hatte Herzog Ferdinand hatte am 2 Januar 1602 Schloss und Herrschaft Wald von seinem Neffen Herzog Maximilian erhalten 1606 war auch die Malefizgerichtsbarkeit hinzugekommen Nach dem Tode von Herzog Ferdinand 1608 wurden diese Rechte auf die Grafen von Wartenberg ubertragen der Lehensbrief fur die funf Kinder stammt vom 16 Februar 1609 und wurde am 10 Marz 1655 von Kurfurst Ferdinand Maria erneuert Nach dem Tod des letzten Grafen von Wartenberg Max Emanuel 1718 1736 war in der Ettaler Ritterakademie an einem Pfirsichkern erstickt wird Wald der kurbayerischen Verwaltung einverleibt und von Administratoren geleitet Lange Zeit war dies Johann Baptist Fugger Reichsgraf von Kirchenberg und Weissenhorn Das Herrschaftsgericht Wald wurde 1778 aufgelost und dem Gericht Neuotting zugeschlagen 1802 wurde dieser Gerichtsbezirk der Generallandesdirektion unterstellt und 1803 wurden samtliche Akten dem Landgericht Burghausen uberstellt Das Schloss und das kurfurstliche Brauhaus mit Grundbesitz erwarb 1806 bei einer Versteigerung der Brauerbesitzer Rechl aus Neuotting Er liess die baufallig gewordene Stallung der Burg abbrechen und verwendete das Material 1836 zum Bau einer Blechfabrik und teilweise zum Anbau eines Nordflugels an die alte Schlosskapelle Seine Tochter Anna heiratete den Munchner Brauer Mathias Pschorr senior 1800 1879 Schloss Wald an der Alz einst und jetzt BearbeitenSchloss Wald ist eine Hohenburg in Spornlage die vom Alzhochufer im Sudosten durch einen breiten Halsgraben abgetrennt ist Auf der Radierung von Michael Wening von 1721 sind zwei machtige die Burganlage flankierende Turme zu erkennen Die danebenliegende Kirche sowie der uber einen Graben fuhrende Zugang bestehen noch Schloss Wald besteht heute aus zwei barocken Flugelbauten die auf mittelalterlicher Grundlage im 19 und 20 Jahrhundert ausgebaut wurden Erhalten sind als Bestandteile der ehemaligen Befestigung ein Eckturm angebaut ist ein Torbau mit kleinem Torzwinger und der Stumpf eines Eckturms die alle im Kern noch mittelalterlich sind Eine Brucke uber den ehemaligen Halsgraben fuhrt zu dem Schloss Schlossbesitzer Mathias Pschorr hat uber dem Eingangsbogen zum Schloss folgenden Spruch anbringen lassen Das Rauschen des Wassers der Gesang der Vogel und die Stille des Waldes machen mir diesen Ort angenehm zugeschrieben Ernst Benno Graf zu Wartenberg nbsp Schlosskapelle Wald an der AlzNeben dem Schloss steht die ehemalige Schlosskapelle St Erasmus die seit 1909 als katholische Pfarrkirche dient Die Grundlagen der Kirche stammen von 1479 1680 oder 1681 erfolgte ein Einsturz des Bergfrieds und die Beschadigung sowie Wiederherstellung der Kapelle ihr barocker Ausbau wurde 1680 1681 vorgenommen Erwahnenswert sind zwei sich erganzende Freskenzyklen einer von 1762 Franz Joseph Soll und der andere 1930 Peter Keilhacker Taufkirchen Vils Die Kirche besteht aus einem kreuzgratgewolbten Langhaus Ende 17 Jahrhundert mit drei Jochen und tonnengewolbten Stichkappen von 1837 beide sind einschiffig Die nordliche Erweiterung stammt von 1837 1 Der nordwestliche Eckturm und das ruckwartige Gebaude wurden um 1806 abgebrochen Von dem ehemaligen Hochgericht ist noch die Galgensaule erhalten Das Schloss befindet sich in Privatbesitz und ist nicht offentlich zu besichtigen die danebenliegende Schlosskapelle ist allgemein zuganglich Literatur BearbeitenFritz Demmel Geschichte und G schichten aus der Gemeinde Garching an der Alz Altotting 1999 Claudia Schwaab Altotting Das Landgericht Neuotting das Stadtgericht Burghausen und die Gerichte Wald und Leonberg Marktl Historischer Atlas von Bayern Teil Altbayern Heft 63 Verlag Michael Lassleben Munchen 2005 ISBN 3 7696 6853 7 S 372 409 Das Herrschaftsgericht Wald Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Wald an der Alz Sammlung von Bildern nbsp Commons Schlosskapelle Wald an der Alz Sammlung von Bildern Eintrag zu Wald an der Alz in der privaten Datenbank Alle Burgen Die Geschichte der Schlossanlage Wald an der Alz Schloss und Schlosskapelle St Erasmus Wald a d Alz Chronik Wald a d AlzEinzelnachweise Bearbeiten Denkmalliste von Wald a d AlzBurgen und Schlosser im Landkreis Altotting Schlosser Schloss Burgfried Schloss Frauenbuhl Schloss Winhoring Schloss Haiming Schloss Klebing Schloss Kolberg Schloss Mormoosen Schloss Piesing Schloss Tussling Schloss Wald an der Alz Schloss WaldbergBurgen und Ruinen Burg zu BurghausenTurmhugelburgen alle abgegangen Turmhugel Burg Turmhugel IndoblBurgstalle abgegangene unbekannte Burgen Burgstall Aichelberg Burgstall bei Altwies Burgstall bei Weingarten Abschnittsbefestigung Horesham Burgstall Kaisersberg Burg Leonberg Burgstall Marktl Abschnittsbefestigung Schmidhub Burgstall Schonberg Burgstall Steinhausen Burg Tachenberg 48 12472 12 59175 496 Koordinaten 48 7 29 N 12 35 30 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Wald an der Alz amp oldid 238764555