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Savognin anhoren deutsch veraltet und bis 1890 offiziell Schweiningen ratoromanisch Savognin im ortlichen Dialekt Suagnign anhoren italienisch selten gebraucht Savognino war bis zum 31 Dezember 2015 eine politische Gemeinde im Bezirk Albula des Kantons Graubunden in der Schweiz Am 1 Januar 2016 fusionierte Savognin mit den Gemeinden Bivio Cunter Marmorera Mulegns Riom Parsonz Salouf Sur und Tinizong Rona zur neuen Gemeinde Surses SavogninWappen von SavogninStaat Schweiz SchweizKanton Kanton Graubunden Graubunden GR Region AlbulaPolitische Gemeinde Sursesi2Postleitzahl 7460fruhere BFS Nr 3539Koordinaten 765597 163004 46 597772 9 599992 1207 Koordinaten 46 35 52 N 9 36 0 O CH1903 765597 163004Hohe 1207 m u M Flache 22 24 km Einwohner 1016 31 Dezember 2014 Einwohnerdichte 46 Einw pro km Website www surses chSavognin im Winter Savognin im WinterKarteKarte von SavogninwwDas Dorf war Hauptort des Kreises Surses Savognin ist im Sommer wie im Winter ein beliebter Fremdenverkehrsort Amtssprache ist das ratoromanische Idiom Surmiran Inhaltsverzeichnis 1 Name 2 Geographie 3 Geschichte 4 Wappen 5 Bevolkerung 5 1 Sprachen 5 2 Herkunft und Nationalitat 6 Wirtschaft 6 1 Verkehr 7 Sehenswurdigkeiten 7 1 Umgebung von Savognin 8 Personlichkeiten 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseName BearbeitenDie Bedeutung des Namens ist unklar 1154 wird der Ort als Swainingen erwahnt 1156 als Suanneng 1379 Schweining Als Ausgangsform muss Suanin angenommen werden das mit dem nicht lokalisierten ratischen Stammesnamen Suanetes in Verbindung gebracht werden kann 1 2 Der Name Sevgein ist gleicher Herkunft Geographie Bearbeiten nbsp Savognin Historisches Luftbild von Werner Friedli 1947 Savognin liegt inmitten der weiten Mulde Sotgot des unteren Teils der Talschaft Surses dt Oberhalbstein Das ehemalige Gemeindegebiet umfasste einen Ausschnitt des Haupttales zwischen dem Piz Arblatsch 3203 m hochster Punkt der Gemeinde im Sudwesten und dem Piz Mitgel 3159 m im Nordosten Wie die drei alten Kirchen bezeugen entstand das Dorf aus mehreren Kernen am Fluss Julia am flach ansteigenden linksseitigen Hang und entlang der rechtsseitig erhoht verlaufenden Hauptstrasse Die starke Bautatigkeit zwischen 1965 und 1975 schloss die Lucken zwischen den Dorfteilen und weitete auch die Siedlungsflache auf der rechten Talseite erheblich aus Im Jahr 1997 wurden 32 7 der ehemaligen Gemeindeflache landwirtschaftlich genutzt der Wald nahm 36 2 ein die Siedlungen 3 0 Als unproduktiv galten 28 2 Nachbargemeinden waren Cunter Albula Alvra Filisur Tinizong Rona Mulegns und Riom Parsonz Geschichte BearbeitenAuf dem Hugel Padnal Mot la Cresta sudlich des Ortes lag eine bedeutende Siedlung der Bronzezeit In mehreren Grabungen geborgene Fundstucke belegen Dorfanlagen aus verschiedenen Epochen etwa zwischen 1800 und 1000 v Chr Etwas hoher als Padnal liegt die Fundstatte Rudnal bei der ein prahistorisches Refugium vermutet wird Mindestens seit der Romerzeit fuhrten uber die Passe Julier und Septimer wichtige Transitrouten Savognin kam im 13 Jahrhundert in den Besitz des Bischofs Als Teil des Gerichts Oberhalbstein zu dessen Hauptort und Landsgemeindeplatz sich Savognin entwickelte wurde der Ort Mitglied des Gotteshausbundes Mit dem Loskauf von 1552 erlangte die Talschaft die volle Souveranitat innerhalb des Freistaats der Drei Bunde Viehwirtschaft und Passverkehr bildeten seit dem Mittelalter die wirtschaftliche Grundlage Nach Zeiten des Aufschwungs beispielsweise nachdem der Crap Ses 1777 gesprengt und die Julierstrasse zwischen 1820 und 1840 ausgebaut worden waren folgten immer wieder Ruckschlage zuletzt durch die ubermachtige Konkurrenz der 1882 eroffneten Gotthardbahn Savognin wurde auf die Stufe eines Bauerndorfes zuruckgeworfen und verpasste zunachst den Anschluss an die touristische Entwicklung Mitte des 19 Jahrhunderts wurden auf Grund des Gesetzes zur Bekampfung der Heimatlosigkeit jenische Familien eingeburgert Erst ab 1960 begann der rasante Aufstieg zum Fremdenverkehrsort wobei der Bau von Hotels Ferienwohnungen und Seilbahnen das Ortsbild und das Dorfleben nachhaltig veranderte 3 Savognin wurde vor allem bei der Konkurrenz innerhalb des Bundnerlandes bekannt fur seine erstmals grossflachige Verwendung von Schneekanonen ab 1978 Wappen Bearbeiten nbsp Savognin rechts der Julia mit Kirche Son Mitgel und Juliabrucke Sot Curt von 1682 nbsp Savognin links der Julia mit Kirchen Nossadonna und Son MartegnBlasonierung Rot geteilt durch silberbordiertes blaues Flussband oben zwei unten eine silberne Glocke Das Wappen symbolisiert die Lage am Fluss und die drei Kirchen des Dorfes Bevolkerung BearbeitenBevolkerungsentwicklungJahr 1643 1710 1802 1850 1900 1950 1960 1970 1980 1990 2000 2005 2014Einwohner 430 530 365 469 444 766 632 820 852 877 882 982 1016Sprachen Bearbeiten Ursprungliche Sprache der Einheimischen ist das Surmeirisch eine regionale Mundart des Ratoromanischen Die Gemeinde war sowohl 1880 mit 96 2 wie auch 1910 mit 91 61 Romanischsprachigen beinahe einsprachig Dieser Wert sank danach bis 1941 auf 81 1 Seither verliert das Romanische durch Zuwanderung und seit 1980 durch Sprachwechsel massiv an Boden 1970 waren noch 66 59 Ratoromanen heute rund die Halfte der Bevolkerung Die Entwicklung in den letzten Jahrzehnten zeigt folgende Tabelle Sprachen in SavogninSprachen Volkszahlung 1980 Volkszahlung 1990 Volkszahlung 2000Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl AnteilDeutsch 212 24 88 274 31 24 323 36 62 Ratoromanisch 562 65 96 546 62 26 468 53 06 Italienisch 42 4 93 25 2 85 32 3 63 Einwohner 852 100 877 100 882 100 Ratoromanisch wird noch von 70 1 der Einwohnerschaft verstanden und ist einzige Behordensprache Herkunft und Nationalitat Bearbeiten Von den 982 Bewohnern am Ende des Jahres 2005 waren 854 86 97 Schweizer Staatsangehorige Wirtschaft BearbeitenAls Sitz von Kreisverwaltung Kreisspital und Sekundarschule bildet Savognin das Zentrum des Tales In der Landwirtschaft waren 71 Personen tatig im produzierenden Gewerbe 122 und im Dienstleistungssektor 423 Wichtigster Erwerbszweig ist der Tourismus mit jahrlich etwa 200 000 Logiernachten Mehrere Seilbahnen der Savognin Bergbahnen erschliessen die Skigebiete am Piz Martegnas und im Val Nandro Der Lai Barnagn anhoren wird im Sommer als Badesee auf dem Parkplatz der Seilbahn aufgestaut und erwarmt sich deshalb schnell auf angenehme Badetemperaturen er gilt deshalb als einer der warmsten Badeseen der Alpen Savognin ist Durchgangs und seit 2013 Startort des Gebirgslaufs Swiss Irontrail Verkehr Bearbeiten Savognin liegt an der Hauptstrasse 3 von Chur uber Lenzerheide und Julierpass ins Engadin Auf dieser Route verkehrt auch eine Postautolinie Die meisten Kurse enden in Bivio einzelne fahren bis nach St Moritz Eine weitere Postautoverbindung besteht zu den umliegenden Dorfern Riom Parsonz und Salouf Sehenswurdigkeiten BearbeitenSiehe auch Liste der Kulturguter in Surses nbsp Kirche Son MartegnSavognin besitzt drei katholische Kirchen aus der Barockzeit Die Pfarrkirche Nossadonna Maria Empfangnis wurde 1643 geweiht die aussere Erscheinung ist an gotische Vorbilder angelehnt die Ausmalung stammt von 1663 4 Die Alte Kirche Son Martegn anhoren ist ein Neubau aus dem Jahr 1677 der Zentralbau mit kreuzformigem Grundriss enthalt ein monumentales Deckengemalde von 1681 des Malers Carlo Nuvolone aus Mailand 5 Die Kirche Son Mitgel wurde 1663 neu erbaut der achteckige Zentralbau mit alterem Turm enthalt im Innern Altare von 1693 94 6 Ein moderner Sakralbau ist die reformierte Kirche Savognin Weiterhin sind einige stattliche Burgerhauser sehenswert wie das Haus Peterelli an der Hauptstrasse das nahe der Pfarrkirche gelegene Haus Amilcar mit suddeutsch beeinflusstem Fachwerk 7 sowie das Wohnhaus Museum 8 ein Bauernhaus aus dem 16 Jahrhundert in dem 1982 ein Regionalmuseum eingerichtet wurde Die Juliabrucke im Dorfteil Sot Curt stammt aus dem Jahr 1682 Das Hotel Cube der Architekten Carlo Baumschlager und Dietmar Eberle ist das jungste sehenswerte Gebaude 9 Umgebung von Savognin Bearbeiten Westlich oberhalb von Savognin am Hang des Piz Curver steht die Wallfahrtskirche Ziteil hochstgelegene der Ostalpen Personlichkeiten Bearbeiten nbsp Segantinis Wohnhaus in SavogninDer Maler Giovanni Segantini lebte von 1886 bis 1894 in Savognin und entwickelte dort seinen eigenen Stil Beruhmt wurden seine Landschaftsbilder mit den Bergen Piz Curver und Piz Toissa im Hintergrund Die mehrtagige Wanderung Senda Segantini verbindet Stationen aus dem Leben des Malers 10 Barbara Uffer 1873 1935 das Kindermadchen der Familie des Malers war auch dessen Modell und eine der wichtigsten Personen in seinem Leben und Schaffen Sie wurde in Savognin geboren Franz Peterelli 1847 1907 war ein Landwirt Jurist und Politiker der mit Giovanni Segantini befreundet war Der Handelsdiplomat Luzius Wasescha 1946 2016 der als Botschafter die Schweizer Wirtschaftsinteressen bei der Welthandelsorganisation WTO vertreten hat war in Savognin heimatberechtigt Er hatte veranlasst dass im Juli 2007 die zweite Verhandlungsrunde uber das Freihandelsabkommen zwischen der Schweiz und Japan im Dorfschulhaus von Savognin abgehalten wurde 11 Giovanni Netzer 1967 der in Savognin geborene Theaterintendant grundete und leitet das Bundner Theater Origen Festival Cultural Literatur BearbeitenErwin Poeschel Die Kunstdenkmaler des Kantons Graubunden III Die Talschaften Razunser Boden Domleschg Heinzenberg Oberhalbstein Ober und Unterengadin Kunstdenkmaler der Schweiz Band 11 Hrsg von der Gesellschaft fur Schweizerische Kunstgeschichte GSK Bern 1940 DNB 760079625 Jurg Rageth Jurg Simonett Savognin In Historisches Lexikon der Schweiz 9 Dezember 2016 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Savognin Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Website der Gemeinde Surses Savognin auf der Plattform ETHorama Val Surses Savognin Bivio auf myswitzerland com Savognin auf eLexikonEinzelnachweise Bearbeiten Andrea Schorta Wie der Berg zu seinem Namen kam Terra Grischuna Verlag Chur 1999 Andrea Schorta Ratisches Namenbuch Band II Etymologien 1985 S 829 SRF Archiv Skifahren in Savognin 1979 Skiferien und Wintertourismus in der Schweiz auf YouTube abgerufen am 10 Februar 2022 Filmbericht Wir leben mit dem Tourismus von Verena Frey und Stanislav Bor DRS 8 Januar 1979 Katholische Pfarrkirche Maria Empfangnis Foto auf baukultur gr ch Alte katholische Pfarrkirche St Martin Foto auf baukultur gr ch Katholische Kirche St Michael Foto auf baukultur gr ch Haus Amilcar Foto auf baukultur gr ch Wohnhaus Museum Foto auf baukultur gr ch Hotel Cube Foto auf baukultur gr ch Wandern in der Schweiz auf den Spuren von Giovanni Segantini durch Savognin Graubunden Memento des Originals vom 14 Marz 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www graubuenden ch Die Diplomaten verhandeln im Dorfschulhaus Politische Gemeinden in der Region Albula Albula Alvra Bergun Filisur Lantsch Lenz Schmitten Surses Vaz ObervazEhemalige Gemeinden Alvaneu Alvaschein Bergun Bravuogn Bivio Brienz Brinzauls Cunter Filisur Latsch Marmorera Mon Mulegns Parsonz Riom Riom Parsonz Rona Salouf Savognin Stierva Stugl Sur Surava Tiefencastel Tinizong Tinizong Rona WiesenKanton Graubunden Regionen des Kantons Graubunden Gemeinden des Kantons Graubunden Normdaten Geografikum GND 4287857 3 lobid OGND AKS VIAF 246655785 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Savognin amp oldid 236631048