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Der Sandbuchsenbaum Hura crepitans ist eine Pflanzenart in der nur zwei oder drei Arten zahlenden Gattung Hura in der Familie der Wolfsmilchgewachse Euphorbiaceae Er ist eine neotropische Pflanzenart Trivialnamen in unterschiedlichen Sprachen sind beispielsweise in Englisch Sandboxtree Monkey s dinner bell Monkey s pistol Spanisch Ceiba amarilla Javillo Catahua 1 Salvadera 2 SandbuchsenbaumSandbuchsenbaum Hura crepitans SystematikEurosiden IOrdnung Malpighienartige Malpighiales Familie Wolfsmilchgewachse Euphorbiaceae Unterfamilie EuphorbioideaeGattung HuraArt SandbuchsenbaumWissenschaftlicher NameHura crepitansL Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Erscheinungsbild und Rinde 1 2 Blatt 1 3 Blutenstand und Blute 1 4 Frucht und Samen 2 Vorkommen 3 Systematik 4 Fruhere und heutige Verwendung 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseBeschreibung Bearbeiten nbsp Baumkrone von Hura crepitans in VietnamErscheinungsbild und Rinde Bearbeiten Der Sandbuchsenbaum wachst als immergruner Baum der an Wildstandorten Wuchshohen von bis zu 40 Meter und Stammdurchmesser von bis zu 2 Meter erreichen kann Der atzende weisse Milchsaft des Sandbuchsenbaumes ist sehr giftig Die glatte braune bis graue Borke der Stamme und Hauptaste ist mit 1 bis 2 cm langen konischen Stacheln ubersat Die Zweige besitzen eine kahle Rinde mit Lentizellen Blatt Bearbeiten nbsp Illustration von Hura crepitansDie wechselstandig an den Zweigen angeordneten Laubblatter sind in Blattstiel und spreite gegliedert Der 4 bis 20 cm lange Blattstiel besitzt im oberen Bereich zwei Drusen Die einfache papierartige Blattspreite ist bei einer Lange von 5 bis 29 cm und einer Breite von 5 bis 17 cm breit eiformig mit herzformiger Basis und geschwanztem bis bespitzem oberen Ende Auf beiden Seiten der auf beiden Blattflachen erhabenen Mittelrippe befinden sich 10 bis 13 bis 16 Seitenadern Auf der Blattunterseite ist die Mittelrippe weich behaart und die Oberseite ist kahl Der Blattrand ist mehr oder weniger leicht gezahnt gesagt Die fruhabfallen flaumig behaarten Nebenblatter sind bei einer Lange von 10 bis 15 und einer Breite von 2 bis 3 mm lanzettlich oder eiformig lanzettlich Blutenstand und Blute Bearbeiten Der Sandbuchsenbaum ist einhausig gemischtgeschlechtig monozisch Die Blutezeit liegt im Mai Auf einem dicken 1 2 bis 7 bis 10 cm langen Blutenstandsschaft in einem endstandigen bei einer Lange von 1 6 bis 4 bis 5 cm und einem Durchmesser von 0 8 bis 1 5 bis 2 cm eiformig konischen kolbenformigen Blutenstand befinden sich viele mannliche Bluten und meist eine weibliche Blute an seiner Basis Es sind keine Kronblatter vorhanden die eingeschlechtlichen Bluten sind also mit einfacher Blutenhulle Die etwa 2 mm lang gestielten meist rotlichen mannlichen Bluten besitzen einen kleinen 2 bis 3 mm langen Kelchbecher Die Staubfaden und Konnektive sind zu einem 4 bis 12 mm langen Synandrium verwachsen das am langsten in den an der Basis des Blutenstandes befindlichen Bluten ist die Staubbeutel stehen selten in nur einer meist in zwei bis drei Reihen ubereinander Die meisten weiblichen Bluten stehen einzeln auf 1 bis 1 7 cm langen dicken Blutenstielen in den Blattachseln Die weiblichen Bluten besitzen einen 4 bis 6 bis 8 mm langen gestutzten Blutenkelch der den oberstandigen vielkammerigen Fruchtknoten umhullt Die 2 bis 5 cm lange Griffelrohre endet in einer dunkel purpurfarbenen und schirmformigen Narbenscheibe die einen Durchmesser von 1 5 bis 2 5 cm und etwa 11 bis 14 oder mehr ausgebreitete stumpfe Lappen besitzt Frucht und Samen Bearbeiten nbsp Frucht nbsp TeilfruchtDer hangende Fruchtstiel ist bis zu 6 cm lang Die bei einer Lange von 3 bis 5 cm und einem Durchmesser von 5 bis 9 cm relativ grosse rundliche am oberen Ende abgeflachte kurbisformige rippige kahle Spaltfrucht mit Kelchresten farbt sich rotlich braun und trocknet wahrend des Reifeprozesses holzig aus wodurch Spannung entsteht und sie in die seitlich abgeflachten halbmondformigen und einsamigen Teilfruchte Cocci zerfallt Wenn die Spaltfrucht ausgereift ist explodiert sie ballochor mit einem Knall wodurch die holzigen Teilfruchte uber 250 km h schnell und bis zu 45 Meter weit katapultiert werden konnen 3 Roh sind die flachen scheibenformigen Samen fur Mensch und die meisten Tiere giftig Sie besitzen einen Durchmesser von etwa 2 cm Die Fruchte reifen im August Eine vegetative Vermehrung des Baumes uber Stecklinge ist ebenfalls moglich 4 Vorkommen BearbeitenDie Heimat des Sandbuchsenbaumes liegt in der Neotropis Mittel und Sudamerika sowie die Karibischen Inseln Das naturliche Verbreitungsgebiet reicht von Costa Rica Nicaragua und Panama uber Anguilla Antigua und Barbuda Barbados Kuba Dominica Guadeloupe Hispaniola Jamaika Martinique Puerto Rico St Lucia St Vincent und die Grenadinen nach Franzosisch Guayana Guyana Suriname Venezuela Kolumbien Ecuador Loja Morona Santiago bis Peru 1 In Australien besonders im Northern Territory und in Tansania ist er eine invasive Pflanze Ebenfalls ein Neophyt ist er in Westafrika wo er jedoch nicht invasiv ist In China wird der Sandbuchsenbaum angepflanzt Er bevorzugt nasse fruchtbare Boden und halbschattige bis sonnige Standorte Systematik BearbeitenDie Erstveroffentlichung von Hura crepitans erfolgte 1753 durch Carl von Linne in Species Plantarum 2 S 1008 Als Lectotypus wurde 1983 Linnaeus Hort Clifford 1738 S 486 Tafel 34 durch Wijnands in Bot Commelins S 103 festgelegt Synonyme fur Hura crepitans L sind Hura brasiliensis Willd Hura crepitans fo oblongifolia Mull Arg Hura crepitans fo orbicularis Mull Arg Hura crepitans fo ovata Mull Arg Hura crepitans var genuina Mull Arg Hura crepitans var membranacea Mull Arg Hura crepitans var strepens Mull Arg Hura senegalensis Baill Hura strepens Willd 5 Fruhere und heutige Verwendung BearbeitenDer Sandbuchsenbaum besitzt einen weissen Milchsaft der von Fischern als Fischgift genutzt wurde Ausserdem wurde er als Pfeilgift von den Kariben genutzt Die Blatter und die Wurzelrinde finden Verwendung als Heilmittel Aus dem qualitativ nicht hochwertigen relativ leichten Holz das unter dem Handelsnamen Possumwood Hura oder Habillo verkauft wird konnen Mobel hergestellt werden 6 Der Sandbuchsenbaum wird als Zierpflanze und zur Gewinnung von Drogen angepflanzt Der Milchsaft ist extrem toxisch Die Fruchte wurden fruher als Gefasse verwendet in denen feiner trockener Sand aufbewahrt wurde den man als Streusand zum Trocknen von Tinte verwendete als noch kein Loschpapier benutzt wurde daher der Trivialname Sandboxtree und Sandbuchsenbaum Die Teilfruchte werden manchmal in Halsketten verwendet 7 Einige Tierarten fressen die Samen trotz ihrer Giftigkeit Insbesondere der Grosse Soldatenara frisst Samen dieses Baumes 4 Literatur BearbeitenBingtao Li Hans Joachim Hajo Esser Hura in der Flora of China Volume 11 2008 S 288 Hura crepitans online Abschnitt Beschreibung Verbreitung und Verwendung Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sandbuchsenbaum Hura crepitans Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Hura crepitans bei Nationaal Herbarium Nederland Hura crepitans bei Useful Tropical Plants Sandbuchsenbaum bei Baumkunde Datenblatt bei Combating Invasive Alien Plants threatening the East Usambara Mountains Tanzania englisch Datenblatt bei Institute of Pacific Islands Forestry PIER Pacific Island Ecosystems at Risk Einzelnachweise Bearbeiten a b Hura crepitans im Germplasm Resources Information Network GRIN USDA ARS National Genetic Resources Program National Germplasm Resources Laboratory Beltsville Maryland J M Roig y Mesa Dicconario Botanico de nombres vulgares cubanos 2014 M D Swaine Tom Beer Explosive Seed Dispersal in Hura crepitans L Euphorbiaceae In New Phytologist 78 1977 S 695 708 doi 10 1111 j 1469 8137 1977 tb02174 x a b Sandbuchsenbaum In Plantaciones Edelman Abgerufen am 28 Marz 2016 Hura crepitans bei Tropicos org Missouri Botanical Garden St Louis Datenblatt bei Handelsholzer von DELTA Bingtao Li Hans Joachim Hajo Esser Hura in der Flora of China Volume 11 2008 S 288 Hura crepitans online Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sandbuchsenbaum amp oldid 238366611