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Die Sophie war eine Glattdeckskorvette der Carola Klasse die Anfang der 1880er Jahre fur die Kaiserliche Marine gebaut wurde Sie lief am 10 November 1881 bei der Kaiserlichen Werft in Danzig vom Stapel und war das letzte Schiff der Klasse zu der drei weitere Schiffe gehorten Wie ihre Schwesterschiffe Carola Olga und Marie war sie nach der Gemahlin des Herrschers eines deutschen Bundesstaats benannt Namenspatin der Sophie war Prinzessin Sophie 8 Februar 1824 23 Marz 1897 Tochter des Konigs Wilhelm II der Niederlande Sie war seit 1842 vermahlt mit Carl Alexander seit 1853 Grossherzog von Sachsen Weimar Eisenach 1 Sophie SchiffsdatenFlagge Deutsches Reich Deutsches ReichSchiffstyp KorvetteKlasse Carola KlasseBauwerft Kaiserliche Werft DanzigStapellauf 10 November 1881Indienststellung 10 August 1882Verbleib 1921 abgewracktSchiffsmasse und BesatzungLange 76 4 m Lua 70 6 m KWL Breite 12 5 mTiefgang max 6 0 mVerdrangung Konstruktion 2 147 tMaximal 2 424 t Besatzung 296 MannMaschinenanlageMaschine 6 Zylinderkessel1 3 Zyl VerbundmaschineindizierteLeistungVorlage Infobox Schiff Wartung Leistungsformat 2 367 PS 1 741 kW Hochst geschwindigkeit 12 kn 22 km h Propeller 1 zweiflugelig 5 02 mTakelung und RiggTakelung BarkAnzahl Masten 3Segelflache 1230 m Bewaffnung10 Rk 15 cm 2 Rk 8 7 cmab 1898 2 Sk 8 8 cm L 30 12 Rev 3 7 cm HotchkissDie Schiffe der Carola Klasse wurden in den spaten 1870er Jahren zur Erweiterung der deutschen Auslandskreuzerflotte in Auftrag gegeben die zu dieser Zeit stark veraltet war Ihre Hauptaufgaben waren der Stationsdienst zur Absicherung deutscher Interessen in auslandischen Gewassern ohne deutsche Stutzpunkte sowie im deutschen Kolonialreich 2 Entsprechend sollten die Schiffe als Flottenaufklarer und auf ausgedehnten Einsatzfahrten in uberseeischen Interessensgebieten des deutschen Kaiserreichs Dienst tun Als Hauptbewaffnung verfugte das Schiff uber eine Batterie von zehn 15 cm Ringkanonen und dazu uber ein vollstandiges Segelrigg um die ebenfalls vorhandene Dampfmaschine auf langen Einsatzfahrten in Ubersee zu erganzen Inhaltsverzeichnis 1 Uberblick 2 Geschichte 2 1 Einsatz vor Westafrika 2 2 Einsatz als Schulschiff 2 3 Dienst im Kreuzergeschwader 2 4 Nach 1892 und Verbleib 3 Kommandanten 4 Literatur 5 Weblinks 6 FussnotenUberblick Bearbeiten1884 wurde sie zur Erkundung der Lage der deutschen Handelsfaktoreien in Westafrika eingesetzt Die vor Ort getroffenen Massnahmen waren erste Schritte zur Errichtung des Schutzgebietes Togo Im Oktober 1886 verliess sie die Heimat mit dem Schulgeschwader Als Verstarkung wahrend der Reise nach Ostafrika gesandt wurde sie dort am 14 Dezember 1886 dem Kreuzergeschwader unterstellt und erledigte Auftrage in Australien der Sudsee und Ostasien Im August 1891 setzte sie mit dem Kreuzergeschwader ein Landungskorps in Valparaiso Chile zum Schutz der dort ansassigen Deutschen an Land Um das Kap Hoorn lief die Sophie nochmals nach Sansibar von wo sie am 18 Juni 1892 die Heimreise antrat und nach 69 Monaten wieder Deutschland erreichte Nach uber funf Jahren Dienst im Kreuzergeschwader wurde das Schiff 1898 99 nochmals zu einer langeren Reise als Schiffsjungenschulschiff eingesetzt Erst 1908 erfolgte die Streichung des Schulschiffes Sophie Der Rumpf wurde als Wohnschiff bis 1920 verwendet und erst 1921 abgewrackt Geschichte BearbeitenDie Glattdeckskorvetten der Carola Klasse ahnelten den zuvor beschafften grosseren Fregatten der Bismarck Klasse Sie verdrangten bei voller Ausrustung 2424 t waren 76 4 m lang und 12 5 m breit Die Sophie verfugte uber eine Dreizylinder Verbunddampfmaschine mit zweifacher Dampfdehnung und einer Leistung von 2367 PS und hatte daneben wie die Schwesterschiffe eine vollwertige Dreimastbark Beseglung von 1230 m 3 Der Auftrag fur den Neubau F war 1879 an die Kaiserliche Werft Danzig ergangen die im Januar 1880 mit dem Bau begann 1 Die 1882 fertiggestellte Sophie war dann vom 10 August bis zum 18 Dezember zum ersten Mal im Dienst Sie fuhrte Seeversuche durch und verlegte vom Bauort Danzig nach Kiel und dann nach Wilhelmshaven wo sie zunachst ausser Dienst gestellt wurde 4 Am 2 Oktober 1883 wurde die Sophie erstmals fur den aktiven Dienst herangezogen Eine geplante Reise uber den Nordatlantik fiel aber aus weil sie eine Reise des preussischen Kronprinzen Friedrich Wilhelm nach Spanien begleiten sollte In Genua versammelten sich die Begleitschiffe und die als Flaggschiff fur diese Reise bestimmte Kreuzerkorvette Prinz Adalbert nahm den Kronprinzen an Bord Daneben gehorte noch der Aviso Loreley zum Verband fur die Reise nach Valencia Die Fahrt bei schlechtem Wetter fuhrte zu Seeschaden auf den Schiffen und die Sophie musste die Loreley zeitweise in Schlepp nehmen Nach der Ruckreise des Kronprinzen nach Genua sollte die Sophie nach Ostasien gehen Dies wurde allerdings auch widerrufen und die Korvette nach Westafrika beordert um die Lage der deutschen Unternehmungen dort zu beurteilen die uber feindliches Verhalten der Eingeborenen klagten Ein aktives Eingreifen war jedoch ausdrucklich untersagt 4 Einsatz vor Westafrika Bearbeiten nbsp Togoland 1885Die Sophie verliess zum Jahreswechsel das Mittelmeer und traf Ende Januar 1884 im Gebiet des heutigen Togo ein Zuerst besichtigte der Kommandant mit drei Offizieren die Ruinen der brandenburgischen Befestigung Gross Friedrichsburg aus dem Jahr 1693 Man fertigte Skizzen der vorhandenen Gebaudereste und fand noch sechs Geschutzrohre Eines wurde an Bord genommen und spater im Zeughaus in Berlin ausgestellt 5 Danach verhandelte der Kommandant mit ortlichen Hauptlingen um die Arbeit dortiger deutscher Faktoreien zu verbessern Da nicht alle Hauptlinge an den Verhandlungen teilnahmen und einige sich sofort wieder feindlich gegenuber den Deutschen verhielten setzte die Sophie eine Landungsabteilung an Land und uberfiel ein Dorf in dem sich funfzehn Hauptlinge berieten Drei von ihnen behielt man an Bord die anderen wurden wieder freigelassen nachdem sie feierlich Wohlverhalten gegenuber den Deutschen versprochen hatten Die drei Hauptlinge nahm man mit nach Deutschland denen man Berlin Hamburg und Kiel zeigte und die dann nach einem Monat auf der Mowe wieder nach Togo zuruckkehrten 5 Auf einer Korvette erschien der britische Gouverneur der Goldkuste und bezweifelte die Rechtmassigkeit des deutschen Vorgehens Der Kommandant der Sophie Korvettenkapitan Wilhelm Stubenrauch verweigerte eine Diskussion und die Briten zogen sich wieder zuruck Von der Insel Sao Vicente gab der Kommandant einen Bericht uber sein Vorgehen in die Heimat Er wurde gelobt und erhielt den Ruckreisebefehl Am 30 Marz 1884 traf die Sophie wieder in Wilhelmshaven ein und wurde sofort einer Grundreparatur unterzogen 4 Einsatz als Schulschiff Bearbeiten Im Mai 1884 war die Sophie wieder einsatzbereit und kam als Schulschiff fur die neu eingefuhrten Vierjahrig Freiwilligen in Dienst Nach ersten Fahrten in der mittleren Ostsee nahm die Sophie auch an den Manovern der Ubungsflotte teil Beim Ruckmarsch der Flotte am 3 September 1884 versuchte der NDL Dampfer Hohenstaufen auf der Ausreise nach Baltimore die Kiellinie vor der Sophie zu durchbrechen Das Manover misslang und es kam zu einer Kollision bei der die Sophie erheblich beschadigt wurde Das Oberseeamt erkannte den Kapitan der Hohenstaufen fur schuldig Berufung und Einspruch gingen zu Gunsten des NDL aus Die Revision der Marine beim Reichsgericht hatte dann Erfolg Der Kapitan der Hohenstaufen hatte sich den Flotteneinheiten nicht so sehr nahern und keinesfalls durch die Linie der Kriegsschiffe brechen durfen 5 Im April 1885 konnte die reparierte Sophie ihren Dienst wieder aufnehmen 4 Nach Ausbildungsfahrten in der westlichen Ostsee und zu skandinavischen Hafen nahm sie mit den anderen Schulschiffen an den Herbstmanovern teil wobei sie nahe Kiel ohne grossere Schaden auf Grund lief Mitte Oktober startete sie mit dem Schulgeschwader zur Winterreise nach Westindien zusammen mit dem Flaggschiff Stein der Kreuzerfregatte Moltke und der Kreuzerkorvette Ariadne 6 Ende Marz 1886 kehrte der Verband nach Wilhelmshaven zuruck und die Sophie verlegte zur Kaiserlichen Werft in Kiel zur Uberholung 7 Anschliessend nahm sie ihren Dienst als Ausbildungsschiff fur Vierjahrig Freiwillige wieder auf mit den gleichen Ablaufen wie im Vorjahr Auf der Ausreise nach Westindien mit der Stein der Moltke und der Kreuzerfregatte Prinz Adalbert 6 erreichte die Sophie in Lissabon der Befehl sich vor Ostafrika dem Kreuzergeschwader anzuschliessen Fur den Auslandseinsatz tauschte die Korvette ihre in der Ausbildung befindlichen Freiwilligen gegen erfahrenes Personal der anderen Schiffe 7 Dienst im Kreuzergeschwader Bearbeiten Am 6 November 1886 verliess die Sophie in Lissabon das Schulgeschwader und lief nach Sansibar wo sie mit den Kanonenbooten Mowe und Hyane zusammentraf Am 14 Dezember traf das Kreuzergeschwader unter Konteradmiral Knorr mit dem Flaggschiff Bismarck und den Kreuzerkorvetten Olga und Carola dort ein 8 Der Befehlshaber sollte sicherstellen dass der Morder des deutschen Afrikaforschers Karl Ludwig Juhlke von den lokalen Behorden in Kismaju vor ein ordentliches Gericht in Sansibar gestellt wurde Er sollte Schwierigkeiten mit dem Sultan von Sansibar ausraumen und mit seinen Schiffen in den Kustenorten Flagge zeigen die nach dem Londoner Vertrag vom 29 Oktober 1886 zum deutschen Kolonialbereich gehoren sollten 8 Dazu begannen die Schiffe des Geschwaders mit der Vermessung der Kuste der deutschen Einflusssphare Wegen der ungunstigen Klimabedingungen und Reparaturbedarf lief das Geschwader Mitte Marz dann Kapstadt an Dort wechselte Mitte April das Kommando uber das Geschwader von Knorr zu Kapitan zur See Karl Eduard Heusner 8 und die Sophie wurde nach Australien entlassen 7 Zur Teilnahme an einer Flottenparade anlasslich des 40 jahrigen Thronjubilaums der britischen Konigin Victoria folgten Bismarck Olga und Carola am 7 Mai der Sophie nach Sydney 8 Im August lief das Geschwader weiter zu den Samoainseln und traf am 19 August vor Apia ein Dort waren gegen die Europaer gerichtete Unruhen ausgebrochen Die Schiffe bildeten eine Landungskorps das den Widerstand der Eingeborenen brach und die Aufruhrer gefangen nahm Die Sophie lief dann mit der Bismarck und der Carola nach Neuguinea um uber die gegenwartige Lage des Schutzgebietes Kaiser Wilhelms Land zu berichten Nachdem auch die Olga zum Geschwader aufgeschlossen hatte lief es weiter nach Ostasien und traf am 6 Januar 1888 in Hongkong ein wo es mit den Stations Kanonenbooten Wolf und Iltis zusammentraf 8 Die Sophie unterzog sich in Hongkong einer Grundreparatur und am 16 Marz starb dort der Kommandant Korvettenkapitan Victor Cochius an Typhus fur den der I Offizier Korvettenkapitan Kohlhauer das Kommando uber die Kreuzerkorvette ubernahm Wahrend das bisherige Flaggschiff Bismarck dann nach Japan zur Reparatur und zur anschliessenden Ruckreise in die Heimat verlegte 8 setzte der Geschwaderchef seinen Wimpel auf der Sophie und fuhr mit ihr und ihren Schwesterschiffen Carola und Olga durch das Stationsgebiet Im Juni wurde die Sophie in Singapur uberholt und das Geschwader verlegte dann erneut nach Ostafrika da dort inzwischen der sogenannte Araberaufstand begonnen hatte Am 16 Juli trafen die drei Kreuzerkorvetten in Sansibar auf das Stationsboot Mowe 7 Da der Geschwaderbefehlshaber Heusner in die Heimat abberufen wurde brachte die Sophie ihn nach Aden musste allerdings dort vom 28 Juli bis zum 19 August 1888 auf den neuen Kommandeur Konteradmiral August Deinhard warten 7 Deinhard wechselte vor Ostafrika auf die vor ihm als neues Flaggschiff eingetroffene Kreuzerfregatte Leipzig 9 Die Sophie hatte auf der Ruckreise von Aden nach Sansibar einen Maschinenschaden erlitten Eigentlich hatte sie wie im Vorjahr vor dem Geschwader nach Australien und in die Sudsee laufen sollen Deinhard entsandte nun das Schwesterschiff Olga deren Kommandant Korvettenkapitan Eduard Hartog auf die Sophie umstieg Die Verlegung des Geschwaders wurde wegen der kritischen Lage der Deutschen in Ostafrika abgesagt In den folgenden Monaten war die Sophie an verschiedenen Beschiessungen und an etlichen Landoperationen beteiligt Ihr I Offizier Kapitanleutnant Landfermann starb auf einem dieser Landeinsatze an einem Sonnenstich Auch der Kommandant erkrankte schwer und wurde ab Ende Februar 1889 vom I Offizier der Leipzig Korvettenkapitan Draeger vertreten 9 Da inzwischen die Kanonenboote Adler und Eber vor Apia in einem Wirbelsturm gesunken und das Schwesterschiff Olga schwer beschadigt worden war wurde die Sophie endgultig in die Sudsee kommandiert Nach Eintreffen des neuen Kommandanten Korvettenkapitan Herbing verliess sie am 5 April 1889 das Geschwader 7 Wegen eines Schraubenschadens musste Port Louis auf Mauritius zur Reparatur angelaufen werden Am 25 Juni 1889 traf sie in Apia ein wo das Kanonenboot Wolf als Stationar lag Nach der Einsetzung eines bislang verbannten Hauptlings als neuen Konig von Samoa und dessen Ehrung durch Salutschusse der Sophie stabilisierte sich auch das Verhaltnis zwischen den Deutschen und den Einheimischen 7 Nach Eintreffen der Kreuzerkorvette Alexandrine am 14 Dezember 1889 verlegte die Sophie zu einer notwendigen Reparatur nach Sydney wo sie nach Uberwinden eines schweren Zyklons am 2 Januar 1890 eintraf Am 25 Januar begann sie eine Strafexpedition in den Bismarck Archipel um die Ermordung und Beraubung eines deutschen Handlers auf der Sir C Hardy Insel zu ahnden Nach der vergeblichen Suche nach einem mit 26 Mann verschollenen Boot setzte die Korvette Anfang Marz ihre Reise nach Ostasien fort erreichte am 22 Marz Hongkong 7 und trat wieder zum Kreuzergeschwader das neben ihr und den Kanonenbooten vor Ort nur aus dem zwei Tage vor ihr eingetroffenen Flaggschiff Leipzig bestand 10 Allerdings ging die Sophie zunachst fur fast zwei Monate ins Dock Ab dem 18 Mai kreuzten die Leipzig und die Sophie entlang der sudchinesischen Kuste bis nach Singapur Von dort wurde die Reise ab dem 21 Juli nach Sydney fortgefuhrt Dort trat die Kreuzerkorvette Alexandrine zum Verband die sich schon eine Weile im Stationsgebiet befand Am 18 Oktober liefen die deutschen Schiffe weiter nach Neuseeland und von dort bis zum 19 Dezember 1890 nach Samoa Das Geschwader blieb uber Weihnachten und den Jahreswechsel vor Apia um dann im Januar 1891 uber die Marshallinseln nach Hongkong zuruckzukehren Die Sophie kam dort vom 14 Februar bis zum 4 Marz 1891 ins Dock zur Uberholung Auf der folgenden Reise zu chinesischen und japanischen Hafen erreichte das Geschwader in Nanking der Befehl nach Chile auf die andere Seite des Pazifiks zu wechseln 10 der als Anschlussauftrag verstanden wurde Die dringliche Wiederholung des Befehls beim Erreichen Japans in Chile wahrend einer Revolution die deutschen Interessen zu schutzen veranlassten Konteradmiral Victor Valois seit Mai 1890 Geschwaderchef am 4 Mai 1891 mit der Leipzig der Alexandrine und der Sophie aus Yokohama die Fahrt uber den Stillen Ozean anzutreten ohne die Kohlevorrate aufzufullen 10 Die Kreuzerfregatten und korvetten der kaiserlichen Marine waren so ausgelegt derartige Verlegungen unter Segeln durchzufuhren denn die Kohlevorrate der Schiffe waren fur einen derartig langen Weg unter Dampf nicht ausreichend Die erhofften gunstigen Winde waren allerdings nicht ausreichend vorhanden Das als Kohlenfresser beruchtigte Flaggschiff Leipzig hatte seine Vorrate mitten im Ozean verbraucht und musste auf dem Weg nach San Francisco von der Sophie und der Alexandrine 97 Stunden uber 1217 Seemeilen geschleppt werden Uber Hafen an der Westkuste Amerikas erreichte der Verband am 6 Juli 1891 Valparaiso wo das Geschwader am 9 einlief 10 Wegen der Ruhe in der chilenischen Hauptstadt besuchte das deutsche Geschwader auch noch die nordchilenischen Hafen Iquique und Coquimbo und kehrte am 20 August nach Valparaiso zuruck wo sich die Lage fur die Regierung Balmaceda erheblich zugespitzt hatte Die drohende Eroberung der Stadt durch die Aufstandischen veranlasste den deutschen Geschwaderkommandeur am 28 August 300 Mann zu landen die zusammen mit britischen Marinesoldaten der Korvette Champion die besonders stark von Briten und Deutschen bewohnten Stadtteile schutzen sollten Beim Einmarsch der Aufstandischen in die Hafenstadt beschossen und sturmten diese das in der Nahe der Leipzig liegende chilenische Torpedokanonenboot Almirante Lynch das als eine der wenigen regierungstreuen Marineeinheiten am 22 April 1891 das Flaggschiff der Rebellen die Panzerfregatte Blanco Encalada versenkt hatte Drei Mann der Almirante Lynch starben bei der Ersturmung des Schiffes Der Kommandant Juan Fuentes dem die erste Versenkung eines Kriegsschiff durch einen Torpedo mit Eigenantrieb gelang floh mit dem grossten Teil der Besatzung auf die Leipzig Insgesamt brachten sich 82 regierungstreue Chilenen auf den deutschen Schiffen in Sicherheit Die Deutschen handelten mit den Aufstandischen den freien Abzug der chilenischen Unteroffiziere und Mannschaften von den Schiffen des Geschwaders aus Die Offiziere darunter der letzte Befehlshaber der regierungstreuen chilenischen Marineteile Vizeadmiral Oscar Viel y Toro kamen auf die Sophie die sie nach Mollendo Peru ins Exil brachte 11 12 13 Der rasche Sieg der Aufstandischen und die schnelle Stabilisierung der Lage fuhrten schon Anfang September zum Ruckzug der gelandeten Manner auf die deutschen Schiffe die zum Teil allein noch andere chilenische Hafen besuchten Mitte Dezember wurde aus Berlin die Weiterfahrt des Geschwaders befohlen das am Neujahrstag 1891 92 die Magellanstrasse passierte und am 6 Januar 1892 Montevideo erreichte Nach dem Besuch einiger sudbrasilianischer Hafen mit starker deutschstammiger Bevolkerung erreichte der Verband am 21 Februar Kapstadt 10 wo notwendige Reparaturen stattfanden und Konteradmiral Friedrich von Pawelsz den bisherigen Geschwaderchef abloste 14 Auf dem Weitermarsch nach Deutsch Ostafrika wurde am 22 Marz die Delagoa Bucht angelaufen von wo Pawelsz mit einigen Offizieren den Prasidenten Kruger der Burenrepublik Transvaal besuchten Vor Ostafrika traten dann noch die dort stationierten Schwalbe und Mowe zeitweise zum Geschwader Da die Lage in der Kolonie ruhig war verlegten die Leipzig und die Alexandrine schon am 5 Mai weiter nach Ostasien 14 und nur die Sophie blieb mit den Stationaren zuruck 7 Am 18 Juni trat die Kreuzerkorvette dann von Sansibar die Heimreise an und erreichte am 24 Juli Wilhelmshaven Am 6 August verlegte das Schiff nach Danzig wo es am 13 August 1892 ausser Dienst gestellt wurde 7 Nach 1892 und Verbleib Bearbeiten Die Sophie wurde 1895 von Danzig nach Wilhelmshaven verlegt und zu einem Schulschiff umgebaut Am 1 April 1898 wurde sie als Schiffsjungenschulschiff nochmals in Dienst gestellt Nach kurzen Kreuzfahrten in der Ostsee lief sie im August 1898 nochmals zu einer grossen Reise bis nach Montevideo aus Von dieser Reise kehrte sie am 24 Marz 1899 nach Wilhelmshaven zuruck Am 7 April 1899 wurde sie zum letzten Mal ausser Dienst gestellt um durch die besser geeignete Gneisenau ersetzt zu werden 7 Erst am 21 Mai 1908 wurde die Sophie aus der Liste der Kriegsschiffe gestrichen Der Rumpf diente allerdings bis zum Kriegsende noch in Wilhelmshaven und Kiel als Wohnschiff 1920 wurde er verkauft und 1921 abgewrackt 7 Kommandanten BearbeitenAugust Dezember 1882 KK Ernst von Reiche 1840 1912 zuletzt VizeadmiralOktober 1883 September 1884 KK Wilhelm Stubenrauch 1845 1935 KzSApril 1885 September 1886 KK Gustav Schwarzlose 1848 1906 KzSSeptember 1886 Marz 1888 KK Victor Cochius 1848 1888 KKMarz September 1888 KK Eugen Kohlhauer I O i V 1848 1906 KzSSeptember 1888 Marz 1889 KK KzS Eduard Hartog 1847 KzSMarz April 1889 KK Fritz Draeger i V 1850 1917 KzSApril 1889 Februar 1891 KK Oskar Herbing 1849 1912 KzSFebruar 1891 August 1892 KK Hermann Kirchhoff 1851 1932 VizeadmiralJuli 1895 KK Louis Fischer 1849 KzSApril 1898 April 1899 KK m ORg Karl Kretschmann 1854 1900 KzSLiteratur BearbeitenErich Groner Alle deutschen Kriegsschiffe von 1815 1936 BoD Books on Demand 2010 ISBN 3 86195 391 9 Hans H Hildebrand Albert Rohr Hans Otto Steinmetz Die deutschen Kriegsschiffe Biographien ein Spiegel der Marinegeschichte von 1815 bis zur Gegenwart Koehlers Verlagsgesellschaft Herford sieben Bande Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sophie Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienFussnoten Bearbeiten a b Hildebrand u a Die deutschen Kriegsschiffe Band 6 S 125 Lawrence Sondhaus Preparing for Weltpolitik German Sea Power Before the Tirpitz Era Naval Institute Press Annapolis 2007 ISBN 978 1 55750 745 7 Groener Alle deutschen Kriegsschiffe von 1815 1936 S 45 a b c d Hildebrand u a Die deutschen Kriegsschiffe Band 6 S 126 a b c Hildebrandt u a Die deutschen Kriegsschiffe Band 6 S 126f a b Hildebrand u a Die deutschen Kriegsschiffe Band 6 S 131 a b c d e f g h i j k l Hildebrand u a Die deutschen Kriegsschiffe Band 6 S 127 a b c d e f Hildebrand u a Die deutschen Kriegsschiffe Band 1 S 141 a b Hildebrand u a Die deutschen Kriegsschiffe Band 4 S 70f a b c d e Hildebrand u a Die deutschen Kriegsschiffe Band 4 S 72 Der 1832 geborene Viel schon 1881 1883 Befehlshaber der chilenischen Flotte starb 1892 in Paris Juan Fuentes und Carlos E Maraga die Kommandanten der Torpedokanonenboote Almirante Lynch und Almirante Condell die die Blanco Encalada versenkt hatten gingen ins Exil und taten spater in den Marinen Mexikos bzw Brasiliens Dienst Chile s great naval battle NYT vom 8 Juli 1894 Wiechmann Kanonenbootpolitik S 198 a b Hildebrand u a Die deutschen Kriegsschiffe Band 4 S 73 Glattdeckskorvetten der Carola Klasse Carola Olga Marie SophieListe der Schiffe der Kaiserlichen Marine Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sophie Schiff 1882 amp oldid 239082317