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Roystonea ist eine Pflanzengattung der Palmen Sie kommt im tropischen Amerika in der und rund um die Karibik vor und umfasst zehn Arten Die bekannteste ist die haufig als Zierpflanze angepflanzte Konigspalme Roystonea regia Es sind einzelstammige Palmen mit grossen gefiederten Blattern und einem aus den Blattscheiden gebildeten auffalligen Kronenschaft Roystonea ist die einzige Gattung der Tribus Roystoneeae RoystoneaKonigspalme Roystonea regia SystematikKlasse Bedecktsamer Magnoliopsida MonokotyledonenCommelinidenOrdnung Palmenartige Arecales Familie Palmengewachse Arecaceae Gattung RoystoneaWissenschaftlicher NameRoystoneaO F Cook Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 1 1 Wurzeln 1 2 Stamm 1 3 Blatter 1 4 Blutenstand 1 5 Bluten 1 6 Fruchte und Samen 1 7 Samlinge 2 Bluten und Diasporenokologie 3 Verbreitung und Standorte 4 Systematik 5 Nutzung 6 Belege 6 1 Einzelnachweise 7 WeblinksMerkmale BearbeitenWurzeln Bearbeiten Die Wurzeln sind Adventivwurzeln die am Stamm entstehen Haufig entstehen sie knapp oberhalb der Bodenoberflache und sind daher sichtbar Wie bei den meisten Palmen sind die Wurzeln dick und verzweigt Junge Wurzeln besitzen Wurzelhaare An den Wurzeln sitzen kleine Knollchen die als Orte der Mykorrhiza Infektion identifiziert wurden Es handelt sich um Vesikular arbuskulare Mykorrhiza Stamm Bearbeiten Der Stamm der meisten Arten ist grau weiss und eher kraftig Er wird haufig mit Marmorsaulen verglichen Ausnahmen sind Roystonea violacea mit violett braunem Stamm sowie Roystonea borinquena und Roystonea altissima mit graubraunem oder zimtbraunem Stamm Die Blattnarben sind meist deutlich sichtbar Der Stamm der meisten Arten ist eher dick mit etwa 47 cm Brusthohendurchmesser Ausnahmen hiervon sind die schlanken Stamme von Roystonea altissima und Roystonea maisiana Besonders die Stamme von Roystonea regia und Roystonea lenis sind haufig geschwollen Stressbedingungen fuhren zu schlanken Stammen gute Wachstumsbedingungen zu dicken weshalb sich entlang eines Stammes unregelmassige Verdickungen und Verdunnungen finden konnen Die Angaben uber die maximale Hohe des Stammes sind recht unterschiedlich Der grosste Wert ohne Kronenschaft aus dem 20 Jahrhundert ist 38 7 m fur ein Exemplar von Roystonea oleracea 1838 wurde von einer 57 m hohen Palme berichtet Noch fruhere Berichte aus dem 17 Jahrhundert von 95 m und mehr werden heute als Ubertreibungen gewertet Junge Pflanzen beginnen erst zwei Jahre nach der Keimung einen oberirdischen Stamm zu bilden Blatter Bearbeiten nbsp Abgefallenes Blatt von Roystonea regia im Bild oben die BlattscheideDie Blattscheiden bilden einen Kronenschaft der bei allen Arten sehr auffallig und grun ist Die Blatter sind fiedrig geteilt und stehen wechselstandig oder spiralig angeordnet Die einzelnen Blattfiederchen sind doppelt gefaltet Die Enden der Fiedern sind spitz Die nach aussen weisende abaxiale Seite der Scheiden der Blattstiel die Rhachis sowie die Mittelrippen der Fiedern sind mit spreuartigen mehrzelligen Schuppen bedeckt Der Blattstiel ist bis 50 cm lang Entlang der unteren zwei Drittel der Rhachis verlauft an ihrer Oberseite eine Gewebe Leiste die der Hastula von handformig gefiederten Palmen wie Sabal ahnelt Die Fiederchen stehen annahernd gegenstandig entlang der Rhachis Sie bilden keine einheitliche Ebene was den Blattern ein fiederiges Aussehen verleiht Die Fiederchen haben eine deutliche Mittelrippe Des Weiteren sind normalerweise sechs Adern zweiter Ordnung und zwei randstandige Adern zu erkennen An den Blattflachen sitzen vielzellige Schuppenhaare mit mehrreihigen Stielen Besonders dicht stehen sie entlang den Mittelrippen der Fiederchen An Zelleinschlussen kommen in den Blattern Raphiden und Silikatkorper vor Spaltoffnungen sind auf die Blattunterseiten beschrankt Blutenstand Bearbeiten Der Blutenstand erscheint zwischen den Blattern und besitzt ein kurzes Vorblatt und eine einzige lederige Spatha die den distalen Teil des Blutenstandsstiels sowie alle Seitenaste des Blutenstands einhullt In jeder Blattachsel der Krone wird ein einziger Blutenstand gebildet Das Vorblatt ist meist doppelt gekielt und reisst durch das Wachstum der Spatha auf Die Knospe des Blutenstands ist ellipsoidisch oder verkehrt eiformig bis spindelformig das Ende ist spitz Die Spatha ist rund dreimal so lang wie das Vorblatt Vor der Anthese reisst die Spatha langs auf rollt sich ein und fallt schliesslich ab Die Blutenstandsachsen sind vor und wahrend der Anthese weisslich und werden wahrend der Fruchtreife grun Der Blutenstand ist drei bis vierfach verzweigt An den Achsen werden verzweigte farblose Haare gebildet die sich noch vor der Anthese ablosen Bluten Bearbeiten nbsp Fruchtstand von Roystonea regiaDie Bluten aller Arten sind eingeschlechtig und stehen an den Blutenstandsachsen in Dreiergruppen aus einer weiblichen Blute und zwei seitlich stehenden mannlichen An den Enden der Achsen stehen nur mannlichen Bluten Die Bluten sind ungestielt Die mannlichen Bluten der meisten Arten sind weiss Bei Roystonea borinquena sind sie gelblich elfenbeinfarben mit purpurnen Antheren bei Roystonea violacea und Roystonea altissima violett purpurn Die weiblichen Bluten sind meist weisslich mit grunen Stempeln bei Roystonea violacea und Roystonea altissima ebenfalls purpurn Mannliche wie weibliche Bluten haben drei Kelchblatter Diese uberlagern sich derart dass die Rander eines Kelchblatts vollig von den anderen beiden verdeckt sind die Rander eines anderen sind beide sichtbar beim dritten ist ein Rand sichtbar der andere verdeckt Die Kelchblatter der weiblichen Bluten sind einheitlich nierenformig wahrend die Form bei den mannlichen Bluten sich von Art zu Art unterscheidet Die Kronblatter der mannlichen Bluten sind oval und am unteren Ende verwachsen erscheinen aber frei Bei den weiblichen Bluten sind sie ungefahr zur Halfte ihrer Lange verwachsen dick lederig und weisen einen sehr hohen Tanningehalt auf Die Staubblatter treten meist in Sechszahl auf wobei Zahlen zwischen funf und zehn vorkommen konnen An ihrer Basis sind sie mit den Kronblattern als auch untereinander verwachsen Die abaxiale nach aussen weisende Seite der Antheren und die Konnektive sind bei allen Arten gefarbt Die Antheren sind mehr oder weniger gerade nur bei Roystonea oleracea gekrummt Die weiblichen Bluten besitzen einen Staminodienring der etwa zur Halfte seiner Hohe mit den Kronblattern verwachsen ist Dieses Merkmal kommt nur bei dieser Gattung vor Der Pollen ist monosulcat hat eine langsgestreckte Keimfurche seine Exine ist nicht perforiert und bildet ein Tectum Die Oberflache ist warzig bis runzelig Die Grosse der Pollenkorner betragt 45 bis 49 µm Das Gynoeceum ist pseudomonomer nur eine der drei Samenanlagen reift aus In seltenen Fallen treten Fruchte mit zwei Samen auf Die Narbe wandert im Zuge des Wachstums der Frucht an die Basis derselben sie wird daher als exzentrisch bezeichnet Fruchte und Samen Bearbeiten Die Fruchte sind Steinfruchte Ihre Form reicht von kugelig uber ellipsoidisch bis buckelig Die Kelchblatter bleiben erhalten ebenso Reste von Staminodien und Krone Wahrend der Reifung andert sich die Farbe ublicherweise von Grun uber Stumpfrot bis Dunkel Purpur Bei Roystonea borinquena reifen sie von Grun uber Gelb Braun zu Purpur Das Exokarp ist glatt und schliesst das olige fleischige Mesokarp ein Das Endokarp ist bruchig bis hart Am Endokarp sitzt eine papierene Schicht aus zahlreichen Fasern die wahrscheinlich Teil des Mesokarps ist Das Endokarp umschliesst einen einzigen Samen Der Same ist eiformig bis ellipsoidisch Die Raphe ist kreisformig und deutlich sichtbar Der kleine Embryo sitzt basal an der dorsalen Seite des Samens Das Endosperm ist knochern weiss und einheitlich Samlinge Bearbeiten Die ersten beiden Blatter des Samlings sind schuppenformig Ihnen folgt ein ungeteiltes fein gesagtes Primarblatt Es ist meist lineal lanzettlich kurz oder nicht gestielt und schwach gerippt Bluten und Diasporenokologie BearbeitenRoystonea ist proterandrisch die mannlichen Bluten bluhen zunachst an den Enden der Blutenstandsachsen auf dann in Richtung Basis des Blutenstands Die weiblichen Bluten bluhen kurz nach den mannlichen die Blutezeit kann sich auch kurz uberlappen Die mannlichen Bluten sind einen Tag lang geoffnet und fallen danach ab Die Offnungsdauer der weiblichen Bluten ist nicht bekannt Uber das Fortpflanzungssystem der einzelnen Arten ist nichts bekannt zumindest einige durften aber selbstkompatibel sein Die Bestaubung durfte durch Insekten erfolgen besonders durch Hymenopteren vor allem Bienen Anpassungen der Gattung an diese Bestaubungsform sind offene rispige Blutenstande die nicht durch die Spatha verdeckt sind Blute untertags reichlich Nektar und Pollenproduktion sowie dunne Blutenteile Pollen von Roystonea regia wurde im Magen von Fledermausen gefunden der Anteil von Fledermausen an der Bestaubung wird aber als eher gering eingeschatzt Mehrere Vogelarten sammeln Nektar an den Bluten von Roystonea borinquena sie werden aber ebenfalls als unbedeutende Bestauber eingeschatzt Verschiedene Vogel und Fledermausarten wurden beobachtet wie sie die Fruchte die die Diasporen darstellen verzehren Die farbigen oligen Steinfruchte werden in grossen Mengen gebildet und durften fur viele Tiere eine wichtige Nahrungsgrundlage bilden Verbreitung und Standorte Bearbeiten nbsp VerbreitungDie Gattung Roystonea kommt auf den Inseln der Karibik sowie den umliegenden Gebieten auf dem Festland vor Nord Venezuela Nord Kolumbien Zentralamerika Sud Mexiko und Florida Alle Arten benotigen tropisches oder subtropisches Klima gegen Kalte sind sie empfindlich In Kultur konnen sie Froste aber uberleben Standorte sind die Rander der tropischen Regenwalder saisonal uberflutete Savannen offene Savannen Sumpfe Mangrovensumpfe und Flussufer An trockenen Standorten gedeihen sie nicht Roystonea oleracea steigt bis in 1600 m Seehohe die anderen Arten bis maximal 800 m Die meisten Arten wachsen auf kalkhaltigem Boden Zudem benotigen sie nach dem Jugendstadium volles Sonnenlicht 1 Systematik Bearbeiten nbsp Roystonea oleracea in Venezuela nbsp Konigspalmen als Alleebaume auf MauiDie Gattung Roystonea O F Cook wird innerhalb der Familie Palmengewachse Arecaceae in die Unterfamilie Arecoideae und hier alleine in die Tribus Roystoneeae gestellt 2 Scott Zona akzeptierte 1996 in seiner Gattungsmonographie 10 Arten Diese wurden 2005 von Rafael Govaerts und John Dransfield in ihrer World Checklist of Palms ubernommen 3 Roystonea altissima Mill H E Moore Die Heimat ist Jamaika Roystonea borinquena O F Cook Die Heimat erstreckt sich von Hispaniola bis zu den Jungferninseln Roystonea dunlapiana P H Allen Die Heimat ist das sudostliche Mexiko Honduras und Nicaragua Roystonea lenis Leon Die Heimat ist das ostliche Kuba Roystonea maisiana L H Bailey Zona Die Heimat ist das ostliche Kuba Roystonea oleracea Jacq O F Cook Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich von den Kleinen Antillen bis Venezuela und Kolumbien Roystonea princeps Becc Burret Die Heimat ist das sudwestliche Jamaika Konigspalme Roystonea regia Kunth O F Cook Das Verbreitungsgebiet reicht vom sudlichen Florida bis Mexiko der Karibik bis Belize und Honduras Roystonea stellata Leon Die Heimat war das ostliche Kuba Die Art wurde 1941 letztmals gesammelt Roystonea violacea Leon Die Heimat ist das ostliche Kuba Die Gattung Roystonea wurde 1900 von O F Cook errichtet fur die in Kuba endemische Konigspalme Roystonea regia die bis dahin als Oreodoxa regia gefuhrt worden war Der Gattungsname ehrt den US amerikanischen General der Pioniere Roy Stone der damals in Puerto Rico stationiert war Dass Cook eine nur auf Kuba vorkommende Gattung nach einem in Puerto Rico stationierten Offizier benannte liegt wahrscheinlich darin begrundet dass er bereits die Uberfuhrung der in Puerto Rico vorkommenden Art Oreodoxa oleracea in die neue Gattung plante Dies fand 1901 statt Eine erste Revision der Gattung durch Bailey 1935 ergab neun Arten davon drei neue 1943 beschrieb Hermano Leon drei neue Arten aus Kuba das damit zum Mannigfaltigkeitszentrum der Gattung wurde Bailey anerkannte 1949 14 Arten Allen beschrieb 1952 zwei neue aus Honduras In seiner Monographie 1996 fur die Flora Neotropica erkannte Scott Zona nur mehr 10 Arten an Die kladistische Analyse durch Zona ergab auch dass die verschiedenen vorgeschlagenen Untergliederungen der Gattung hinfallig sind Nutzung BearbeitenVon etlichen Arten werden die Stamme als Bauholz und die Blatter zum Decken von Dachern verwendet Die Fruchte werden an Schweine verfuttert Die Konigspalme Roystonea regia wird weltweit in den Tropen als Zierpflanze angepflanzt Belege BearbeitenScott Zona Roystonea Arecaceae Arecoideae In Flora Neotropica Band 71 1996 S 1 35 JSTOR Einzelnachweise Bearbeiten Robert Lee Riffle Paul Craft An Encyclopedia of Cultivated Palms 4 Auflage Timber Press Portland 2007 ISBN 978 0 88192 558 6 S 441 443 John Dransfield Natalie W Uhl Conny B Asmussen William J Baker Madeline M Harley Carl E Lewis A New Phylogenetic Classification of the Palm Family Arecaceae In Kew Bulletin Band 60 2005 S 559 569 JSTOR Roystonea In Plants of the World Online Bereitgestellt durch die Royal Botanic Gardens Kew abgerufen am 21 August 2009 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Roystonea Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Dieser Artikel wurde am 2 September 2009 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Roystonea amp oldid 234564296