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Roggosen bis 1933 Roggosna niedersorbisch Rogozno ist ein Ortsteil der Gemeinde Neuhausen Spree im Landkreis Spree Neisse in Brandenburg Bis zur Gemeindefusion am 19 September 2004 war Roggosen eine eigenstandige Gemeinde Roggosen RogoznoVorlage Infobox Ortsteil einer Gemeinde in Deutschland Wartung AlternativnameGemeinde Neuhausen SpreeKoordinaten 51 42 N 14 28 O 51 7051 14 4592 83 Koordinaten 51 42 18 N 14 27 33 OHohe 83 m u NHNFlache 5 9 km Einwohner 246 1 Jan 2023 1 Bevolkerungsdichte 42 Einwohner km Eingemeindung 19 September 2004Postleitzahl 03058Vorwahl 035605Sudlicher OrtseingangSudlicher Ortseingang Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Einwohnerentwicklung 4 Ortsvorsteher 5 Sonstiges 6 Personlichkeiten 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLage BearbeitenRoggosen liegt in der Niederlausitz knapp 15 Kilometer sudostlich von Cottbus Das Dorf liegt im amtlichen Siedlungsgebiet der Sorben Wenden 2 Umliegende Ortschaften sind Kathlow im Nordosten Sergen im Osten Gablenz im Sudosten Komptendorf im Suden Laubsdorf im Sudwesten Koppatz im Westen und der Cottbuser Ortsteil Kahren im Nordwesten Ein unmittelbar an die Bebauung grenzendes Wohnhaus im Nordosten des Dorfes gehort zur Gemarkung des Nachbarortes Sergen Roggosen liegt an der Kreisstrasse 7112 nach Komptendorf sowie der im Ort abzweigenden Kreisstrasse 7113 nach Koppatz Die Landesstrasse 48 ist etwa einen Kilometer vom Ortskern entfernt Unmittelbar nordlich von Roggosen verlauft die Bundesautobahn 15 Spreewaldautobahn mit der Anschlussstelle Roggosen An der Anschlussstelle befindet sich das sudliche Ende der Bundesstrasse 97 die im weiteren Verlauf zur Landesstrasse 48 wird Nordwestlich des Ortes befindet sich die Strecke der Kohlebahn zwischen dem Tagebau Welzow Sud und dem Kraftwerk Janschwalde Geschichte Bearbeiten nbsp Gefallenendenkmal in RoggosenDie erste urkundliche Erwahnung erfolgt am 2 August 1448 als Wustung Rogose auch bei den weiteren Erwahnungen in den Jahren 1472 und 1497 wurde der Ort als wust beschrieben Im Jahr 1583 lautete die Schreibweise des Ortsnamens Rogossen Als sich in der folgenden Zeit feste Schreibweisen fur Ortsnamen etablierten lautete die amtliche Schreibweise spatestens ab 1652 Rogosna bzw Roggosna Diese wurde im Jahr 1933 zu Roggosen geandert Der Name stammt aus der sorbischen Sprache und beschreibt einen Ort an dem Schilfgras wachst 3 Angelegt wurde Roggosen ursprunglich als Sackgassendorf Im Jahr 1472 war Nickel Gebhardt Besitzer von Roggosen im Jahr 1497 die Familie von Leipczk Spatestens ab dem 15 Jahrhundert gehorte Roggosen zur Herrschaft Cottbus und lag somit in einer kurfurstlich brandenburgischen Exklave die von bohmischem und ab 1635 sachsischem Gebiet umgeben war Bereits im Jahr 1583 kam das Gut Roggosen in den Besitz der Familie von Pannwitz denen auch die benachbarten Guter Kahren und Koppatz gehorten Im Jahr 1635 wahrend des Dreissigjahrigen Krieges umfasste der Ort vierzehneinhalb Bauernhufen und vier Gartnerstellen von denen sechs Bauernhufen und zwei Gartnerstellen wust waren Im Jahr 1701 bildete sich aus dem Kurfurstentum Brandenburg das Konigreich Preussen heraus zu dem Roggosen fortan gehorte Fur das Jahr 1718 sind in Roggosen 13 Bauernfamilien verzeichnet Die landwirtschaftlichen Flachen wurden in Zweifelderwirtschaft bepflanzt Ab 1782 gehorte das Gut Roggosen der Familie von Schoning die ab 1807 als von Schoning sche Stiftung firmierte Ebenfalls 1807 kam Roggosen nach dem Tilsiter Frieden nach dem Vierten Koalitionskrieg kurzzeitig zum Konigreich Sachsen Im Jahr 1809 lebten in Roggosen vier Ganz und neun Halbbauern ein Budner ein Einlieger und ein Rademacher insgesamt wurden 16 Hufen Land bewirtschaftet Des Weiteren gab es eine Meierei im Ort der 120 Einwohner bei 19 Feuerstellen hatte 4 Nach der auf dem Wiener Kongress beschlossenen Teilung Sachsens kam Roggosen wieder zum Konigreich Preussen dort gehorte der Ort nach der Gebietsreform von 1816 zum Kreis Cottbus in der Provinz Brandenburg Nachdem Roggosen im Jahr 1818 insgesamt 133 Einwohner hatte stieg diese Zahl bis 1846 auf 245 an Damals gehorte der Ort kirchlich noch zu Madlow spatestens 1861 wurde Roggosen nach Komptendorf umgepfarrt Die Volkszahlung vom 1 Dezember 1871 ergab fur die Landgemeinde Roggosen eine Einwohnerzahl von 284 davon waren 125 Einwohner mannlich und 159 weiblich 72 Einwohner waren junger als zehn Jahre und alle Einwohner waren evangelisch lutherischer Konfession 5 Im Jahr 1886 wurde der Kreis Cottbus in Landkreis Cottbus umbenannt Bis 1910 ging die Einwohnerzahl von Roggosen auf 244 zuruck Zu dieser Zeit ist noch immer die von Schoning sche Stiftung als Gutsbesitzer verzeichnet Nach dem Zweiten Weltkrieg gehorte Roggosen zur Sowjetischen Besatzungszone und ab 1949 zur DDR Bei der Kreisreform am 25 Juli 1952 wurde Roggosen dem Kreis Cottbus Land im Bezirk Cottbus zugeordnet Seit Ende der 1960er Jahre befand sich nordlich von Cottbus eine Produktionsstatte des Kombinats Industrielle Mast Am 1 April 1974 wurde die Gemeinde Komptendorf nach Roggosen eingemeindet am 6 Mai 1990 wurde Komptendorf wieder aus Roggosen ausgegliedert Nach der Wiedervereinigung gehorte Roggosen zunachst zum Landkreis Cottbus im Land Brandenburg 1992 schloss sich die Gemeinde zur Erledigung ihrer Verwaltungsgeschafte mit mehreren umliegenden Gemeinden zum Amt Neuhausen Spree zusammen Der Landkreis Cottbus ging am 6 Dezember 1993 durch Fusion mit den Landkreisen Forst Guben und Spremberg im neuen Landkreis Spree Neisse auf Am 19 September 2004 fusionierte Roggosen mit den vierzehn verbliebenen Gemeinden des Amtes Neuhausen Spree zu der neuen Grossgemeinde Neuhausen Spree das Amt wurde daraufhin aufgelost Einwohnerentwicklung BearbeitenEinwohnerentwicklung in Gross Dobbern von 1875 bis 2003 6 Jahr Einwohner Jahr Einwohner Jahr Einwohner Jahr Einwohner Jahr Einwohner1875 267 1925 250 1946 255 1971 291 1989 3191890 261 1933 246 1950 258 1981 653 1996 3031910 244 1939 253 1964 235 1985 630 2003 301Gebietsstand des jeweiligen Jahres zwischen 1981 und 1989 mit KomptendorfRoggosen war bis ins 20 Jahrhundert ein Dorf mit uberwiegend sorbischer Bevolkerung Laut dem Volkskundler Arnost Muka waren 1884 alle 261 Einwohner von Roggosen Sorben In der Kirchengemeinde Komptendorf zu der Roggosen gehorte wurde damals sowohl auf Deutsch als auch auf Sorbisch gepredigt in der Dorfschule in Roggosen wurde teilweise auf Sorbisch jedoch bereits uberwiegend auf Deutsch unterrichtet 7 Im 20 Jahrhundert ging der Gebrauch der sorbischen Sprache jedoch stark zuruck 1956 hatten 13 3 Prozent der Einwohner noch Sorbischkenntnisse Ortsvorsteher BearbeitenSeit der Kommunalwahl am 26 Mai 2019 ist Dietmar Kruger Ortsvorsteher von Roggosen seine Stellvertreter sind Stephen Jaschke und Peggy Winkler 8 Sonstiges Bearbeiten nbsp Logo des Kombinats Industrielle Mast RoggosenIn dem Ort produziert die 1991 durch Erwerb des Kombinats Industrielle Mast Roggosen entstandene Firma Ehlego Landhof GmbH in 20 Hallen mit mehr als einer Million Legehennen Huhnereier in sogenannter Bodenhaltung auf mehreren Ebenen Im Marz 2018 drangen Mitglieder der Tierrechtsorganisation Animal Equality in die Hallen ein und veroffentlichten Bildmaterial zu unhaltbaren Zustanden in dem Betrieb der zahlreiche Lebensmittel Discounter beliefert 9 Personlichkeiten BearbeitenErwin Blaske 1930 1991 Kunstpilot wurde in Roggosen geborenWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Roggosen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Roggosen auf der Website der Gemeinde Neuhausen Spree Roggosen in der RBB Sendung Der Landschleicher vom 2 Oktober 2022Einzelnachweise Bearbeiten Ortsteil Roggosen Gemeinde Neuhausen Spree abgerufen am 16 Juli 2023 Sechs weitere Orte gehoren nicht zum sorbischen Siedlungsgebiet In rbb24 de 13 September 2023 abgerufen am 22 Oktober 2023 Reinhard E Fischer Die Ortsnamen der Lander Brandenburg und Berlin Alter Herkunft Bedeutung be bra Wissenschaft 2005 S 144 Rudolf Lehmann Hrsg Historisches Ortslexikon fur die Niederlausitz Band 2 Die Kreise Cottbus Guben Spremberg und Sorau Verlag Klaus D Becker Potsdam 2011 ISBN 978 3 941919 90 7 S 92f Konigliches Statistisches Bureau Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staats und ihre Bevolkerung Teil II Provinz Brandenburg Berlin 1873 S 220f Nr 75 online Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005 PDF 331 kB Landkreis Spree Neisse Landesbetrieb fur Datenverarbeitung und Statistik Land Brandenburg Dezember 2006 abgerufen am 20 August 2022 Arnost Muka Statistik der Lausitzer Sorben Deutsch von Robert Lorenz Domowina Verlag Bautzen 2019 S 111f Besetzung der Ortsbeirate in Neuhausen Spree Lausitzer Rundschau 27 Mai 2019 abgerufen am 29 November 2022 Nicolai Kwasniewski Wo die Billigeier herkommen Spiegel Online 30 Mai 2018 abgerufen am 30 Mai 2018 Ortsteile der Gemeinde Neuhausen Spree Bagenz Bagenc Drieschnitz Kahsel Dreznica Kozle Frauendorf Dubrawka Gablenz Jablon Gross Dobbern Wjelike Dobrynje Gross Ossnig Wjeliki Wosenk Haasow Hazow Kathlow 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