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Dieser Artikel behandelt den deutschen Politiker NSDAP und SS Fuhrer Zum gleichnamigen kaiserlichen Marineoffizier und Forschungsreisenden siehe Richard Hildebrandt Offizier Richard Hermann Hildebrandt 13 Marz 1897 in Worms 10 Marz 1951 in Bydgoszcz war ein deutscher Politiker NSDAP und SS Fuhrer Hildebrandt war Reichstagsabgeordneter SS Obergruppenfuhrer sowie General der Waffen SS und General der Polizei Er wurde nach dem Zweiten Weltkrieg als Kriegsverbrecher hingerichtet Richard Hildebrandt Inhaltsverzeichnis 1 Fruhe Jahre 2 Zeit des Nationalsozialismus 3 Nach Kriegsende 4 Auszeichnungen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseFruhe Jahre BearbeitenRichard Hildebrandt war der Sohn des Keramikfabrikanten Albert Hildebrandt 1866 1939 und dessen Ehefrau Margareta Christina Dost 1927 Er hatte die Bruder Friedrich Karl 1894 1971 Ernst 1895 1970 Wilhelm 1898 und Otto 1899 1967 Er besuchte das humanistische Gymnasium in Worms Frankfurt am Main sowie in Dorsten Nach dem Abitur das er im Mai 1915 ablegte nahm er bis zum November 1918 als Kriegsfreiwilliger am Ersten Weltkrieg teil zuletzt im Rang eines Leutnants Danach folgte eine Volontarzeit als Kaufmann in der vaterlichen Fabrik Er studierte von 1919 bis 1921 Nationalokonomie Sprachen Geschichte und Kunstgeschichte in Koln und Munchen jedoch ohne das Studium abzuschliessen Danach arbeitete er als Auslandskorrespondent und im Bankfach Im August 1922 wurde er Mitglied der NSDAP 1 Ab Juni 1923 gehorte er der SA an Im September 1923 nahm er am Deutschen Tag in Nurnberg und auch am Hitlerputsch teil Nach dem NSDAP Verbot gehorte Hildebrandt dem Bund Oberland an wo er als Bezirksfuhrer fungierte Im Fruhjahr 1928 wanderte Hildebrandt in die Vereinigten Staaten aus wo er seinen Lebensunterhalt als Landwirt und Handwerker sowie bei einer Exportbuchhandlung in New York verdiente Zum 1 Juni 1928 trat er erneut in die NSDAP Ortsgruppe New York ein Mitgliedsnummer 89 221 2 3 Im Mai 1930 kehrte er nach Deutschland zuruck Er ubernahm Funktionarsaufgaben in der NSDAP 1 Zunachst war Hildebrandt als Ortsgruppenleiter in Windsheim und bald darauf als Bezirksfuhrer des Bezirks Windsheim im Gau Mittelfranken tatig Im Februar 1931 wechselte er von der SA zur SS SS Nr 7 088 3 Es folgte eine Verwendung als Stabsfuhrer und Adjutant von Sepp Dietrich 4 Am 24 Juni 1931 wurde er als Sturmfuhrer im Stabe des SS Abschnitts I Munchen zur Dienstleistung beauftragt Dann vom 17 August 1931 bis 1 Oktober 1932 SS Adjutant des Abschnitts I mit Wirkung vom 18 August 1931 Vom 14 August 1931 bis zum 1 Juli 1932 war er zugleich Stabsfuhrer und Adjutant der SS Brigade Sud Munchen In dieser Eigenschaft war er Mitglied des Stabs der OSAF Am 17 August 1931 wurde er zum SS Sturmbannfuhrer mit Patent vom 14 August 1931 am 15 Oktober 1931 zum Standartenfuhrer und am 31 Marz 1932 zum SS Oberfuhrer befordert Zeit des Nationalsozialismus BearbeitenAm 30 Januar 1933 wurde Hildebrandt zur SS Gruppe West versetzt nach einem Konflikt mit Julius Streicher Bald nach seiner Ernennung zum SS Brigadefuhrer am 9 November 1933 ubernahm Hildebrandt die Leitung des SS Abschnitts XXI in Gorlitz den er vom 12 Januar 1934 bis zum 15 April 1935 fuhrte Wahrend des Rohm Putsches liess Hildebrandt vier Burger der Stadt Hirschberg darunter der judische Arzt Alexander Zweig mit seiner arischen Ehefrau sowie zwei judische angeblich kommunistische Arbeiter in Landeshut ermorden Mitte April 1935 wurde er hauptamtlicher Fuhrer des SS Abschnitts XI in Wiesbaden und Anfang Januar 1937 des SS Oberabschnitts Rhein Anfang April 1939 folgte schliesslich seine Ernennung zum Hoheren SS und Polizeifuhrer HSSPF Rhein diesen Posten bekleidete er bis Oktober 1939 Ab 1936 gehorte er in der Rheinprovinz dem ortlichen Landesbauernrat Landbauernthing und dem Reichsbauernthing an 1933 zum preussischen Provinzialrat ernannt sass er ausserdem von November 1933 bis zum Ende der NS Herrschaft im Fruhjahr 1945 als Abgeordneter im nationalsozialistischen Reichstag zunachst fur den Wahlkreis 7 Breslau und ab 1936 fur den Wahlkreis 19 Hessen Nassau Hildebrandt war von Oktober 1939 bis April 1943 HSSPF von Danzig Westpreussen und in Personalunion Fuhrer des SS Oberabschnitts Weichsel 3 sowie in Danzig Westpreussen Beauftragter des Reichskommissars fur die Festigung des deutschen Volkstums 1 Hildebrandt schied nach Kompetenzstreitigkeiten mit Gauleiter Albert Forster aus seinem Amt als HSSPF aus 3 In dieser Funktion war er massgeblich an der Deportation und Ermordung von Juden in diesem Gebiet und aus dem Baltikum verantwortlich Auf seine Veranlassung wurde das KZ Stutthof errichtet Von April 1940 bis Juli 1942 war er auch Mitglied des Volksgerichtshofes 1 Im Januar 1942 erfolgte seine Beforderung zum SS Obergruppenfuhrer und General der Polizei Verschiedentlich zuletzt von April 1943 bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs war er Chef des Rasse und Siedlungshauptamts der SS Ab Dezember 1943 war Hildebrandt kommissarischer HSSPF Schwarzes Meer und amtierte in Breslau ab Ende Februar 1945 als HSSPF Sudost wo er auch als Verbindungsfuhrer des RFSS zur Heeresgruppe Mitte fungierte Im Dezember 1944 erhielt er den Rang eines Generals der Waffen SS und Polizei 3 In der Endphase des Zweiten Weltkrieges wurde er im April 1945 noch Hoherer SS und Polizeifuhrer Bohmen Mahren mit Dienstsitz Prag Nach Kriegsende Bearbeiten nbsp Richard Hildebrandt in alliierter Internierung wahrend der Nurnberger ProzesseHildebrandt wurde am 24 Dezember 1945 in Wiesbaden verhaftet Im Prozess Rasse und Siedlungshauptamt der SS wurde er am 10 Marz 1948 wegen Kriegsverbrechen Mitgliedschaft in einer verbrecherischen Organisation und Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu 25 Jahren Strafhaft verurteilt 1 Zu den kriminellen Aktivitaten an denen ihm Beteiligung und Verantwortlichkeit nachgewiesen wurden zahlen das Entfuhren auslandischer Kinder Zwangsabtreibungen an Ostarbeiterinnen die Wegnahme der Kinder von Ostarbeitern illegale und ungerechte Bestrafung von Auslandern fur Geschlechtsverkehr mit Deutschen Behinderung der Fortpflanzung von Angehorigen von Feindstaaten zwangsweise Evakuierung und Umsiedlung von auslandischen Bevolkerungsgruppen Zwangseinburgerung von Angehorigen von Feindstaaten Verwendung von Angehorigen von Feindstaaten zur Zwangsarbeit sowie seine Mitgliedschaft in der SS 5 Anschliessend wurde er an Polen ausgeliefert wo ihm zusammen mit Max Henze der Prozess gemacht wurde und er am 4 November 1949 wegen seiner Vergehen in Danzig Westpreussen zum Tode verurteilt wurde 1 Am 25 November 1950 wurde das Urteil durch das Oberste Gericht in Warschau bestatigt Bei einem erfolglosen Gnadengesuch behauptete er Ich kann bei meiner Ehre versichern dass mein Gewissen rein ist 6 Am 10 Marz 1951 wurde er gehangt Auszeichnungen BearbeitenEisernes Kreuz 1914 II Klasse Hessische Tapferkeitsmedaille Spange zum Eisernen Kreuz II Klasse Eisernes Kreuz 1939 I Klasse Kriegsverdienstkreuz 1939 II und I Klasse mit Schwertern Goldenes Parteiabzeichen der NSDAP 7 Dienstauszeichnung der NSDAP in Bronze und Silber Ehrendegen des Reichsfuhrers SS Totenkopfring der SSLiteratur BearbeitenJohnpeter H Grill Richard Hildebrandt Rassenplaner der SS in Ronald Smelser Enrico Syring Hrsg Die SS Elite unter dem Totenkopf Schoningh Paderborn 2000 ISBN 3 506 78562 1 Ruth Bettina Birn Die Hoheren SS und Polizeifuhrer Himmlers Vertreter im Reich und in den besetzten Gebieten Droste Verlag Dusseldorf 1986 ISBN 3 7700 0710 7 Isabel Heinemann Rasse Siedlung deutsches Blut Das Rasse und Siedlungshauptamt der SS und die rassenpolitische Neuordnung Europas Wallstein Gottingen 2003 ISBN 3 89244 623 7 Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 2 Auflage Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 596 16048 8 Joachim Lilla Martin Doring Andreas Schulz Statisten in Uniform Die Mitglieder des Reichstags 1933 1945 Ein biographisches Handbuch Unter Einbeziehung der volkischen und nationalsozialistischen Reichstagsabgeordneten ab Mai 1924 Droste Dusseldorf 2004 ISBN 3 7700 5254 4 Peter Sandner Verwaltung des Krankenmordes Der Bezirksverband Nassau im Nationalsozialismus Psychosozial Verlag Giessen 2003 ISBN 978 3 89806 320 3 PDF 1 06 MB Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Richard Hildebrandt im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Richard Hildebrandt in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten Richard Hildebrandt in der Rheinland Pfalzischen PersonendatenbankEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 Fischer Taschenbuch Verlag Zweite aktualisierte Auflage Frankfurt am Main 2005 S 255 Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 15621543 a b c d e Peter Sandner Verwaltung des Krankenmordes Der Bezirksverband Nassau im Nationalsozialismus Giessen 2003 S 731 Isabel Heinemann Rasse Siedlung deutsches Blut Das Rasse und Siedlungshauptamt der SS und die rassenpolitische Neuordnung Europas Gottingen 2003 S 619 Nuremberg Military Tribunal Volume 5 S 161 Memento vom 18 Januar 2005 im Internet Archive auf www mazal org Zitat bei Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Fischer Taschenbuch 2005 S 255 Richard Hildebrandt in der Datenbank der ReichstagsabgeordnetenNormdaten Person GND 119357836 lobid OGND AKS LCCN no96037820 VIAF 29126477 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hildebrandt RichardALTERNATIVNAMEN Hildebrandt Richard Hermann vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher SS Angehoriger und KriegsverbrecherGEBURTSDATUM 13 Marz 1897GEBURTSORT WormsSTERBEDATUM 10 Marz 1951STERBEORT Bydgoszcz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Richard Hildebrandt amp oldid 234983673