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Rathmannsdorf ist ein Ortsteil von Stassfurt im Salzlandkreis in Sachsen Anhalt Am 1 Januar 2004 wurde die ehemals selbststandige Gemeinde nach Stassfurt eingemeindet RathmannsdorfStadt StassfurtWappen von RathmannsdorfKoordinaten 51 49 N 11 38 O 51 82 11 6277778 72 Koordinaten 51 49 12 N 11 37 40 OHohe 72 m u NNFlache 6 74 km Einwohner 543 31 Dez 2022 1 Bevolkerungsdichte 81 Einwohner km Eingemeindung 1 Januar 2004Postleitzahl 39418Vorwahl 039262Rathmannsdorf Sachsen Anhalt Lage von Rathmannsdorf in Sachsen AnhaltEv Kirche St Pauli und Schlossportal mit Schloss am FriedensplatzEv Kirche St Pauli und Schlossportal mit Schloss am FriedensplatzSiegelmarke Amt Rathmannsdorf Inhaltsverzeichnis 1 Geografie und Verkehr 2 Geschichte 3 Sehenswurdigkeiten 4 Personlichkeiten 5 Literatur 6 Weblinks 7 Einzelnachweise und FussnotenGeografie und Verkehr BearbeitenDer auf einer Hohe von 72 Metern liegende Ortsteil befindet sich sudlich des Mundungsdreiecks des Kabelgrabens in den Bodenebenfluss Liethe Seine bebaute Flache umfasst 55 Hektar Der Ort ist umgeben von landwirtschaftlich genutzten Flachen westlich erstreckt sich der inzwischen bewaldete ehemalige Schlosspark In Rathmannsdorf kreuzen sich die Landesstrasse 71 und die Kreisstrasse 2304 Uber die L 71 kommt man in sudostlicher Richtung zunachst nach zwei Kilometern auf die Bundesstrasse 6 Hannover Leipzig und nach elf Kilometern zum Landkreiszentrum Bernburg In nordostlicher Richtung fuhrt die Landesstrasse nach sechs Kilometern zum Zentrum von Stassfurt Die Kreisstrasse 2304 verbindet Rathmannsdorf mit den Nachbarorten Hohenerxleben im Norden und Gusten im Suden Der nachste Bahnhof befindet sich in Stassfurt an der Bahnlinie Schonebeck Gusten Geschichte BearbeitenErstmals offiziell erwahnt wurde Rathmannsdorf 1195 in einer Urkunde von Papst Coelestin III die in Rom ausgestellt worden war 2 Zu dieser Zeit war Bernhard III Herzog von Sachsen Graf von Askanien und Ballenstedt auch Burgherr von Bernburg dem spateren Zentrum des Furstentums Anhalt Bernburg unter dessen Herrschaft Rathmannsdorf bis 1863 stand Bereits 1177 stand in Rathmannsdorf eine im romanischen erbaute Stil Kirche Mit dem Rathmannsdorfer Rittergut wurde 1466 die Adelsfamilie von Krosigk belehnt die es 1522 durch Lorenz von Krosigk endgultig erwarb Danach wurde das Schloss hauptsachlich als Witwensitz der Familie genutzt Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges wurde der Ort 1653 verwustet die Kirche zerstort Ab 1655 begann der Wiederaufbau des Dorfes der sich uber zehn Jahre hinstreckte Anfang des 18 Jahrhunderts wurde mit dem Anlegen des Schlossparks begonnen der zunachst im franzosischen Stil entstand und gegen Ende des Jahrhunderts erweitert und nach englischem Vorbild umgestaltet wurde Nach dem Sieg Napoleons 1805 uber die europaischen Alliierten und der Schaffung des unter Frankreichs Einfluss stehenden Rheinbundes traten die anhaltinischen Herzogtumer diesem 1807 bei bis der Bund nach Napoleons Niederlage in den Befreiungskriegen 1815 wieder aufgelost wurde 1863 wurden die noch verbliebenen Herzogtumer Anhalt Bernburg und Anhalt Dessau zum Herzogtum Anhalt vereinigt das in neu geschaffene Landkreise gegliedert wurde Der Ort Rathmannsdorf wurde dem Landkreis Bernburg zugeordnet Nachdem 1857 die Bahnstrecke Schonebeck Gusten eroffnet worden war profitierte auch Rathmannsdorf uber den drei Kilometer entfernten Bahnhof Neundorf vom Anschluss an das deutschlandweite Bahnnetz 1879 erhielt Rathmannsdorf an der Strecke Berlin Blankenheim einen eigenen Bahnhof 1883 wurde mit dem Bau einer neuen Kirche begonnen Die Einwohnerzahl betrug 1910 1033 und anderte sich bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs 1939 nur unwesentlich auf 1048 Im April 1945 besetzte die US Armee Rathmannsdorf ubergab den Ort aber bereits im Juli an die Rote Armee Im Zuge der zwischen 1945 und 1946 in der Sowjetischen Besatzungszone SBZ durchgefuhrten Bodenreform wurden in Rathmannsdorf das Gut und das Schloss enteignet Wahrend die landwirtschaftlichen Flachen parzelliert und unter Kleinbauern aufgeteilt wurden ubernahm zunachst die Rote Armee das Schloss als Lazarett Ab 1946 wurde es als TBC Heilstatte ab 1958 als Rehabilitationszentrum mit Berufsausbildung genutzt Die 1949 auf dem Gebiet der SBZ gegrundete DDR fuhrte 1952 eine umfangreiche Verwaltungsreform durch mit der die Lander abgeschafft und eine neue Bezirksstruktur eingerichtet wurde Rathmannsdorf wurde in den neu geschaffenen Kreis Stassfurt eingegliedert der dem Bezirk Magdeburg unterstellt war Anfang der 1950er Jahre wurde die Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft LPG Rathmannsdorf gegrundet der bis 1960 alle landwirtschaftlichen Betriebe des Ortes beitreten mussten 1964 hatte Rathmannsdorf 1107 Einwohner Nach der Deutschen Wiedervereinigung 1990 wurde die Landwirtschaft in Rathmannsdorf wieder privatisiert Im Zuge des Ausbaus der Infrastruktur wurde auch das Dorfgemeinschaftshaus ausgebaut und modernisiert Der Bahnhof Rathmannsdorf wurde 1998 wegen Stilllegung der Bahnstrecke geschlossen Am 1 Januar 2004 wurde Rathmannsdorf in die Stadt Stassfurt eingemeindet Das zu DDR Zeiten durch Anbauten erweiterte Schloss wird heute als Schule genutzt Sehenswurdigkeiten BearbeitenDie evangelische St Pauli Kirche steht im nordlichen Abschnitt der Kirchgasse in unmittelbarer Nahe des Schlosses In ihrer heutigen Form wurde sie zwischen 1881 und 1883 im neuromanischen Stil erbaut 3 Sie besteht aus Kirchenschiff Querhaus halbrunder Apsis und dem quadratischen Westturm mit oktonaler Spitze Im Sudportal befindet sich ein mittelalterliches Tympanon Die Innenausstattung die von der Firma Gustav Kuntzsch Anstalt fur kirchliche Kunst Wernigerode erschaffen wurde 4 ist noch im Original erhalten Aus der Vorgangerkirche wurden ein der Familie von Krosigk von 1744 gewidmetes Epitaph und zwei figurliche Grabsteine der Familie von 1613 ubernommen Das Krosigksche Schloss besteht aus mehreren miteinander verbundenen Gebaudeteilen mit dem sogenannten Neuen Haus im Zentrum Dieses wurde 1722 von Johann Ludwig von Krosigk erbaut Es ist ein zweigeschossiger Putzbau mit einem dreiachsigen Mittelrisalit Das Heimatmuseum Rathmannsdorf befindet sich im Haus Friedensplatz 3a Es ist das kleinste Museum im Museumsverband von Sachsen Anhalt Personlichkeiten BearbeitenErich von Krosigk 1829 1917 Kammerherr Jurist und Abgeordneter des herzoglich anhaltinischen Landtages Johann Ludwig Graf Schwerin von Krosigk 1887 1977 Reichsfinanzminister von 1932 bis 1945 der hier seine Kindheit verbrachteLiteratur BearbeitenGeorg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Sachsen Anhalt I Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2002 ISBN 3 422 03069 7 S 768 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Rathmannsdorf Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ortsportrat bei stassfurt de Internetauftritt des Stassfurter Geschichtsvereins Internetauftritt des Heimatmuseums Bildergalerie bei stassfurt gestern und heute de Internetseite der Evangelischen Kirche Sankt Pauli RathmannsdorfEinzelnachweise und Fussnoten Bearbeiten Volksstimme Salzland Kurier vom 20 Januar 2023 Kirche Rathmannsdorf abgerufen am 26 Februar 2020 Evangelische Kirche St Pauli abgerufen am 25 Februar 2020 Soproni Muzeum Sopron Ungarn Invent Nr S 2425 E 251 Storno konyvtar Gustav Kuntzsch Mappe nicht paginiert Orts und Stadtteile von Stassfurt Ortsteile Athensleben Atzendorf Brumby Forderstedt Glothe Hohenerxleben Lobnitz Loderburg Lust Neundorf Rathmannsdorf Rothenforde Ullnitz Stadtteile Altstassfurt Neu Stassfurt Stassfurt Mitte Stassfurt Nord Leopoldshall Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rathmannsdorf Stassfurt amp oldid 230047953