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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Gusten Begriffsklarung aufgefuhrt Gusten ist eine Kleinstadt in der Verbandsgemeinde Saale Wipper im Salzlandkreis in Sachsen Anhalt Wappen Deutschlandkarte51 797222222222 11 61 92 Koordinaten 51 48 N 11 37 OBasisdatenBundesland Sachsen AnhaltLandkreis SalzlandkreisVerbandsgemeinde Saale WipperHohe 92 m u NHNFlache 36 17 km2Einwohner 4038 31 Dez 2022 1 Bevolkerungsdichte 112 Einwohner je km2Postleitzahl 39439Vorwahl 039262Kfz Kennzeichen SLK ASL BBG SBK SFTGemeindeschlussel 15 0 89 165LOCODE DE GT9Adresse der Stadtverwaltung Platz der Freundschaft 1 39439 GustenBurgermeister Michael KruseLage der Stadt Gusten im SalzlandkreisKarte Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 3 Politik 3 1 Stadtrat 3 2 Burgermeister 3 3 Wappen 3 4 Flagge 3 5 Stadtepartnerschaft 4 Kultur und Sehenswurdigkeiten 4 1 Gedenksteine 4 2 Kirchen 4 2 1 Vituskirche 4 2 2 Marienkirche 5 Wirtschaft und Infrastruktur 5 1 Verkehr 5 2 Ansassige Unternehmen 5 3 Offentliche Einrichtungen 6 Personlichkeiten 6 1 Sohne und Tochter des Ortes 6 2 Personen mit Bezug zu Gusten 7 Weblinks 8 Literatur 9 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenDer Ort liegt nordostlich von Aschersleben auf halber Strecke zwischen Bernburg und Aschersleben im Tal der Wipper kurz vor deren Mundung in die Saale Durch Gusten fliesst auch die Liethe ein Abzweig der Wipper der in die Bode mundet Zu Gusten gehort der Ortsteil Osmarsleben Zum 1 Januar 2010 wurden Amesdorf und Warmsdorf die bis dahin von der Stadt Stassfurt verwaltet wurde nach Gusten eingemeindet 2 Ausserdem wurde Gusten zum 1 Januar 2010 Teil der neuen Verbandsgemeinde Saale Wipper 3 Geschichte BearbeitenFruhere Namen von Gusten waren Guddenstein Gustein und Gusthen Erstmals wurden zwei Sattelhofe als Rittersitze mit dem Namen Gusten in einer Urkunde des Kaisers Otto I aus dem Jahr 970 erwahnt Bis dahin war keine Ortssiedlung zu erkennen 1373 erhielt Gusten von den anhaltinischen Fursten Heinrich IV und Otto III von Anhalt welche Sohne des Bernhard III Anhalt waren das Stadtrecht Gusten gehorte damals noch zur Linie der Fursten Anhalt Bernburg Trotzdem blieb Gusten relativ klein Es blieb ein Ort ohne nennenswerten Kern der von Rittergutern begrenzt war Im Jahr 1600 hatte Gusten gerade einmal ca 800 Einwohner Der Ort blieb dorflich gepragt und vorwiegend der Landwirtschaft gewidmet mit den dazugehorenden Handwerkern Kurz vor dem Dreissigjahrigen Krieg lebten 27 Bauern in der Stadt Gusten verfugte damals uber eine Stadtmauer Das Magdeburger Tor 1617 und das Hallesche Tor 1681 entstanden als das Militar solche Mauern langst uberwinden konnte Vermutlich dienten die Mauern eher der Kontrolle als dem Schutz Die Verwaltung und Herrschaft wurde vom nahegelegenen Schloss Warmsdorf aus gesteuert wo die Fursten Anhalts zeitweise ihren Sitz hatten Das Amt Warmsdorf wurde mehrfach durch Teilung von Anhalt Bernburg getrennt Als Exklave gehorte Warmsdorf zeitweise zu Anhalt Dessau deren Mitregent Georg III 1507 1553 das dortige Schloss erbauen liess Spater wurde Warmsdorf mit Gusten dem Furstenhaus Anhalt Kothen zugeordnet Dem Fursten Leopold von Anhalt 1694 1728 diente es beispielsweise als Abfindung fur seinen Bruder August Ludwig 1677 1755 Deshalb sind Gusten und die umliegenden Orte von Chausseehausern umgeben die ehemaligen Zoll und Grenzpunkte innerhalb der Furstentumer Anhalts Die Tore dienten allein der Abwehr der Pestgefahr um hier Fremde in Augenschein zu nehmen Im Jahr 1487 wurde ein St Hedwig Hospital am heutigen Hospitalplatz gebaut Im Jahr 1609 wurde auch erstmals ein Schulbau erwahnt sowie die Errichtung des Rathauses des Stassfurter Tores oder des Hospitals 1611 brach die Pest in der Stadt aus Im Dreissigjahrigen Krieg wurde Gusten neun Mal geplundert bis nur noch drei Familien ubrig blieben Im Jahr 1691 wutete ein verheerender Stadtbrand Die danach auf den Ruinen errichtete Siedlung heisst heute noch Neustadt 1692 wurde zum ersten Mal der Ausspannhof Grosser Gasthof vor dem Tore der heutige Schwarze Bar erwahnt der auch einen Halt der Postkutsche Dessau Quedlinburg vorsah 1750 folgte die Postlinie Aschersleben Halle und 1782 Magdeburg Mansfeld Damit wurde Gusten erstmals Verkehrsknotenpunkt Die Zeit der franzosischen Besatzung durch Napoleon ging fur Gusten glimpflich aus Bis auf ein Gefecht 1813 mit den Truppen Schills wurde diese Region aus dem Geschehen herausgehalten Die Stadt wuchs standig auch ausserhalb der Tore im Sichstal den Ratswiesen und am Ratsteich Die Landwirtschaft wurde von drei Rittergutern und zwei furstlichen Domanen bestimmt Bedeutend wurde Gusten mit der Industrialisierung Am 10 Oktober 1865 fuhr der erste Zug von Bernburg nach Aschersleben auf der neuen Eisenbahnstrecke und hielt dabei in Gusten Ein halbes Jahr spater fuhr der erste Zug ins benachbarte preussische Stassfurt wo der Salz und Kalibergbau florierte 1878 wurde die Strecke Berlin Wetzlar als militarisch strategische Kanonenbahn fertig Zwischen Gusten und Amesdorf entstanden ein Guterbahnhof Guterschuppen und Rangiereinrichtungen Diese pragen die Stadt bis ins 20 Jahrhundert Im Konkurrenzkampf Preussens und Anhalts um das Salz wurden nicht nur in Leopoldshall sondern auch in Gusten Schachte gebaut Diese bewirkten ein weiteres Wachsen der Stadt 1914 wohnten 5300 Einwohner in der Stadt In dieser Zeit entstanden 1883 die heutige Schule am Markt 1892 die Post und 1903 die katholische Kirche im typischen Backsteinbau der damaligen Zeit Auch das Rathaus erhielt 1905 1906 seinen Turm Es entstanden Vereine fur Sport und Kultur von denen viele noch immer existieren Aber auch antisemitische Vereine entstanden Die Synagoge stand in der damaligen Tempelgasse der heutigen Schmalen Gasse und wurde unter den Nazis geschandet und schliesslich zerstort 1919 wurde der Sportplatz Am Stadion errichtet die Badeanstalt 1927 Das Herzogtum Anhalt wurde 1918 zum Freistaat Im Zweiten Weltkrieg entging Gusten durch Gluck einem Inferno Weil Piloten der Royal Air Force die uberschwemmte Liethe und Wipper fur einen See hielten wurde 1940 die geplante Bombardierung des Bahnhofs abgebrochen Am 17 April 1945 erreichten US Soldaten Gusten Bis zum 30 Juni 1945 blieb die Stadt unter amerikanischer Besatzung bis die sowjetischen Truppen die Verwaltung ubernahmen Mit der Enteignung der drei Guter in Gusten im Zuge der Bodenreform wurden Neubauern angesiedelt und fur diese typische Hauser errichtet so in der Siedlung oder im Warmsdorfer Weg 1952 erfolgte die Grundung der LPG Am 1 Juli 1950 wurde die bis dahin eigenstandige Gemeinde Osmarsleben eingegliedert Seit 1952 gehorte Gusten mit der neuen Verwaltungsstruktur fur 42 Jahre zum Kreis Stassfurt und dem sudlichsten Zipfel des Bezirkes Magdeburg 4 Nach der politischen Wende gehorte Gusten zunachst zum Landkreis Bernburg der ab 2007 nach einer Kreisgebietsreform im Salzlandkreis aufging Nach der jungsten Verwaltungsgebietsreform konnte durch die Grundung der Verbandsgemeinde Saale Wipper mit den Gemeinden Alsleben Saale Plotzkau Ilberstedt und Giersleben eine Eingemeindung verhindert werden Seit 2010 sind die ehemaligen Gemeinden Amesdorf und Warmsdorf Ortsteile von Gusten Politik BearbeitenStadtrat Bearbeiten Nach der Wahl 2019 hat der Stadtrat 16 Mitglieder CDU 5 Sitze SPD BfB 5 Sitze DIE LINKE 4 Sitze AFD 1 Sitz Fraktionslos 1 Sitz 5 Burgermeister Bearbeiten Michael Kruse ist seit 7 Juli 2022 Burgermeister der Stadt Gusten und hat Helmut Zander nach 21 Jahren abgelost Wappen Bearbeiten nbsp Blasonierung In Silber eine schwebende rote Burg mit zwei zweistockig gezinnten durch einen gezinnten hohen Mauerbogen verbundenen Turmen hinter einer niedrigen gezinnten schwarzgefugten roten Mauer Die Turme mit golden beknauften blauen Spitzdachern und je zwei Fensteroffnungen untereinander davon die oberen kleiner und rechteckig die unteren rundbogig Zwischen den Turmen ein eingebogener silberner Halbrundschild darin in Silber ein schreitender schwarzer Bar mit ausgeschlagener roter Zunge goldener Krone und goldenem Halsband auf einer schragrechts ansteigenden schwarzgefugten roten Zinnenmauer mit geschlossenem goldenen Tor Wappenbegrundung Die Farben der Stadt wurden 1896 vom anhaltischen Staatsministerium mit Schwarz Rot bestimmt Das heute gultige Wappen aus der Zeit um 1600 ist eine abgewandelte Nachbildung jenes Wappens das Gusten zugleich mit der Stadtrechtverleihung erhielt Der Bar wurde ursprunglich wachsend uber dem schwarz silbern geschachten Schild der Grafen von Aschersleben gezeigt Heute stellt der Schild im Torbogen das Wappen der Bernburger dar Das Wappen wurde am 26 Juni 2000 durch das Regierungsprasidium Dessau genehmigt Flagge Bearbeiten Die Flagge ist schwarz rot 1 1 gestreift Das Stadtwappen ist mittig auf die Flagge aufgelegt Stadtepartnerschaft Bearbeiten Eine Stadtepartnerschaft besteht mit Kreiensen Kultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenSiehe auch Liste der Kulturdenkmale in Gusten Siehe auch Liste der Bodendenkmale in Gusten Gedenksteine Bearbeiten Gedenkstein auf dem Ortsfriedhof fur den kommunistischen Spanienkampfer Walter Munke der 1942 im KZ Mauthausen ermordet wurde Gedenktafel von 1970 am Schulhort Stadtgraben 13 zur Erinnerung an die dort gequalten sowjetischen Kriegsgefangenen wahrend des Zweiten Weltkrieges Gedenkstein und zwei Informationstafeln am Eingang zum judischen Friedhof Rathmannsdorfer Strasse zur Erinnerung an die Opfer der Shoa Gedenktafel an der ehemaligen POS Karl Marx zur Erinnerung an den kommunistischen Widerstandskampfer Werner von Trittenbein ermordet 1944 Menhir von GustenKirchen Bearbeiten nbsp Kirche St Vitus nbsp Kirche St MarienVituskirche Bearbeiten In der Nahe des Hospitalplatzes steht die St Vitus Kirche deren Grundung zwar unbekannt ist deren Namensgeber der Veit auf sachsische Wurzeln hindeutet Der jetzige gotisch empfundene Bau ist ein Neubau einer der wenigen nach der Reformation aus dem Jahr 1591 auf einer fruheren Kapelle Die Orgel ist von Fa Fleischer amp Kindermann Von ursprunglich drei Glocken ging eine im Ersten Weltkrieg verloren eine weitere im Zweiten Weltkrieg Marienkirche Bearbeiten Hauptartikel Unbefleckte Empfangnis Gusten Die katholische St Marien Kirche entstand von 1901 bis 1903 nach Planen von Arnold Guldenpfennig im Baustil der Neugotik Ihr Flugelaltar ist ein Werk des Kunstmalers Walter Mobius ihre Orgel wurde von der Eggert Orgelbau Anstalt unter Anton Feith jr erbaut Wirtschaft und Infrastruktur BearbeitenVerkehr Bearbeiten Gusten besitzt eine Abfahrt an der Bundesautobahn 36 Nordharzautobahn Gusten ist ein Bahnknoten an den Bahnstrecken Magdeburg Schonebeck Gusten Kothen Aschersleben und in Richtung Sandersleben weiter nach Halle oder Erfurt Die Kanonenbahn uber Calbe nach Berlin ist stillgelegt Als Eisenbahnstutzpunkt hatte Gusten Bedeutung durch seine Lage nordlich der Harzauslaufer Als Gegenpart zu Sangerhausen das an den sudlichen Auslaufern liegt waren in beiden Orten die Lokomotiven fur die Harzquerung der Kanonenbahn stationiert Das Bahnbetriebswerk Gusten wurde 1995 geschlossen auf dem Gelande wurde 2013 auf einer Flache von ca 10 Hektar ein Solarkraftwerk in Betrieb genommen 6 Ansassige Unternehmen Bearbeiten Es sind verschiedene mittelstandische Industrie und Gewerbebetriebe ansassig Offentliche Einrichtungen Bearbeiten Gusten hat sechs Friedhofe darunter einen judischen Friedhof sowie einen Friedhof in Osmarsleben Amesdorf und Warmsdorf Der judische Friedhof liegt am Bahnubergang nach Rathmannsdorf und ist der alteste Friedhof des Ortes Die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Gusten mit angeschlossener Jugendfeuerwehr und Kinderfeuerwehr sorgt fur den Brandschutz und die allgemeine Hilfe Personlichkeiten BearbeitenSohne und Tochter des Ortes Bearbeiten Johann Georg von Lehmann 1688 1750 preussischer Generalmajor Regimentschef und Festungskommandant Johann Georg Heinrich Salmuth 1752 1825 Arzt und Stadtphysikus in Gusten Physikus der Grafschaft Warmsdorf Arno Philippsthal 1887 1933 Arzt und eines der ersten judischen Opfer der nationalsozialistischen Herrschaft in Berlin Walter Munke 1906 1942 Politiker Schriftsteller und Interbrigadist Waldemar Beyer 1909 1952 Bibliothekar sowie Polizeibeamter und SS Obersturmfuhrer Ernst Otto Reher 1936 2016 Verfahrenstechniker und Professor Pionier der Technischen Rheologie sowie Experte fur Allgemeine TechnologiePersonen mit Bezug zu Gusten Bearbeiten August Carl Alexander von Zanthier 1734 1815 hessischer und anhaltischer Hofbeamter und Schriftsteller Gutsbesitzer in Gusten starb in Gusten Carl August von Madai 1739 1816 Mediziner Unternehmer und Numismatiker Erbherr von Gusten Julius Kraaz 1822 1889 Jurist Zuckerfabrikant und Mitglied des Deutschen Reichstags starb in GustenWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Gusten Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienLiteratur BearbeitenHans Joachim Kessler Gusten Anhalt Eine Reise durch das Gustener Becken und die Wipperaue Verlag Kirchschlager Gusten 2001 ISBN 3 934277 03 9 Einzelnachweise Bearbeiten Statistisches Landesamt Sachsen Anhalt Bevolkerung der Gemeinden Stand 31 Dezember 2022 Fortschreibung Hilfe dazu Volksinitiative Sachsen Anhalt 2011 Eingemeindung Amesdorfs nach Gusten Memento vom 7 Oktober 2010 im Internet Archive mz web de Grundung der Verbandsgemeinde Saale Wipper Hans Joachim Kessler Gusten Anhalt 2001 https www saale wipper de politik mitglieder gremium 4617 stadtrat g C3 BCsten Hier wird aus Sonne Strom In DB Welt Nr 12 2013 S 11 Stadte und Gemeinden im Salzlandkreis Alsleben Saale Aschersleben Barby Bernburg Saale Bordeaue Borde Hakel Bordeland Borne Calbe Saale Egeln Giersleben Gusten Hecklingen Ilberstedt Konnern Nienburg Saale Plotzkau Schonebeck Elbe Seeland Stassfurt Wolmirsleben Normdaten Geografikum GND 4301297 8 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gusten amp oldid 236582998