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Schloss Warmsdorf ist ein ehemaliges Schloss in Warmsdorf in Sachsen Anhalt Es geht auf eine mittelalterliche Wasserburg zuruck die der protestantische Furst Georg III von Anhalt Plotzkau Mitte des 16 Jahrhunderts in ein Schloss umwandelte Von der Schlossanlage haben sich mehrere denkmalgeschutzte Bauten erhalten Als altester Teil gilt der 1552 von Georg III auf Burgfundamenten angelegte Nordflugel Georgsbau der heute eine Ruine ist Der Nordflugel von Schloss Warmsdorf Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Geschichte 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseBeschreibung Bearbeiten nbsp Toreinfahrt des Schlosses nbsp Herrenhaus des Schlosses nbsp Tonnengewolbe im Erdgeschoss des Nordflugels nbsp Die rekonstruierte Georgskapelle im SchlossparkDie Vorgangeranlage des Schlosses entstand als Niederungsburg mit Wassergraben und Wallen an einem Flussubergang der Wipper Heute liegt die Anlage am Nordrand der Wipperaue Erstmals urkundlich belegt ist die Burg im Jahr 1269 moglicherweise bestand sie schon seit dem 10 Jahrhundert Zu der in Rundform angelegten Burg gehorte neben der Kernburg mit einem Bergfried aus dem 12 bis 13 Jahrhundert eine Vorburg mit Wirtschaftsgebauden Heute befinden sich auf dem fruheren Schlossgelande noch mehrere historische Gebaude Das bedeutendste ist der von Georg III 1552 errichtete Nordflugel des Schlosses in dem sich die furstlichen Gemacher befanden Es ist ein dreistockiger Bruchsteinbau mit einem Tonnengewolbe im Erdgeschoss und Resten eines Rundbogenportals Im Kern ist es ein gotisches Wohnhaus Die Fenster stammen teilweise aus der Zeit um 1450 Die dreifachen Vorhangbogenfenster entstanden um 1520 Im Laufe der Zeit erhielt das Gebaude Aufstockungen 1552 kam ein zweites Obergeschoss hinzu in dem sich das Studierzimmer des Fursten mit seiner kostbaren Buchersammlung befand Sie ist heute Sammlungsbestandteil der Anhaltischen Landesbucherei Dessau Sudlich des Nordflugels befindet sich ein langgestreckter Bruchsteinbau mit Kruppelwalmdach Ein weiteres Gebaude ist ein kleiner eingeschossiger Bau mit Fachwerkgiebel und Kruppelwalmdach am nordlichen Zugang des Gelandes Es konnte sich um das Pfortnerhaus gehandelt haben Gegenuber stehen ein zweigeschossiger Wirtschaftsbau aus Bruchstein und die Toranlage in Bruchstein sowie Ziegelmauerwerk beides aus dem 19 Jahrhundert Mittig auf dem Schlossgelande befindet sich ein Herrenhaus im klassizistischen Stil Es ist ein zweigeschossiger Ziegelputzbau mit Kruppelwalmdach aus dem fruhen 19 Jahrhundert das seit 2017 zu Wohnzwecken umgebaut wird Im sudlichen und westlichen Bereich des Schlossgelandes befinden sich grossere Wirtschaftsgebaude Grunanlagen und Teiche sowie die Reste von Wallen Im Schlossgarten befindet sich nahe dem Standort der nicht mehr existierenden alten Warmsdorfer Kirche die sogenannte Georgskapelle Darin befand sich das Studierzimmer des Fursten Georg III das er in den Jahren 1551 bis 1553 nutzte 1998 war das Gebaude eine Ruine und wurde bis 1999 wieder aufgebaut Darin findet sich heute eine kleine Ausstellung uber Furst Georg III Geschichte Bearbeiten nbsp Wappen derer von Warmsdorf um 1335Die Besitzer der Burg Warmsdorf der Vorgangeranlage des Schlosses wechselten ofters Um 1205 tritt das schlossgesessene machtige Geschlecht derer von Warmsdorf mit einem Ahnherren Eberhard von Warmsdorf sodann nach mehreren Namenstragern um 1335 ein Thilo von Warmsdorf auf wobei das Adelsgeschlecht um 1339 seinen Hauptsitz wohl auf einen Hof bei Rathmannsdorf verlegt hatte 1 Zu den weiteren Vorbesitzern zahlte unter anderem das Kloster Ilsenburg 1532 kam die Burganlage wieder in den Besitz der Fursten von Anhalt Nach der Landesteilung von 1546 wurde Georg III Besitzer des im Jahr 1500 gebildeten Amtes Warmsdorf und auch der Burg Ab diesem Zeitpunkt liess er die mittelalterliche Burganlage zu einem fruhneuzeitlichen Residenzschloss um und ausbauen auf dem er einige seiner letzten Lebensjahre verbrachte Wahrend der Dessauer Pestepidemie 1552 verlegte Furst Joachim von Anhalt den anhalt dessauischen Furstenhof fur kurze Zeit in das Schloss Das Amt Warmsdorf und damit auch das Schloss fielen 1603 in einem Teilungsvertrag an das Furstentum Anhalt Kothen Der Begrunder der modernen Padagogik Wolfgang Ratke wurde 1619 neun Monate im Schlossturm gefangen gehalten da man ihm Ketzerei Betrugerei und Zugehorigkeit zu den Rosenkreuzern vorwarf Am 27 Marz 1623 fand auf Schloss Warmsdorf eine Furstenversammlung statt Teile des Schlosses und die Schlossgarten wurden im 18 Jahrhundert barock umgestaltet Von 1716 bis zum Tode seines Bruders und Amtsvorgangers Leopold im Jahre 1728 verbrachte der spatere Furst August Ludwig zwolf Jahre im Warmsdorfer Schloss 2 1847 kamen Amt und Schloss an die Dessauer Linie Das Schlossgelande wurde im 19 Jahrhundert als Domane genutzt In der Zeit der DDR befand sich im ehemaligen Warmsdorfer Schloss ein Volkseigenes Gut Im Nordflugel wurde eine Brennerei betrieben wovon heute noch ein hoher Schornstein zeugt Die Gebaude wurden stark vernachlassigt In den 1960er Jahren beseitigte man aus Sicherheitsgrunden den mittelalterlichen Bergfried Der Nordflugel des Schlosses der sogenannte Georgsbau blieb als Ruine mit offenem Dach und ungesicherter Mauerkrone stehen Im Jahr 2007 grundete sich in Warmsdorf der Forderverein Reformator Furst Georg III um den Nordflugel vor weiterem Verfall zu bewahren 2007 standen dem Forderverein 64 000 Euro zur Errichtung eines Notdachs zur Verfugung das nicht realisiert wurde 3 Trotz des hohen offentlichen Interesses 4 ist es bis heute 2017 nicht gelungen den Nordflugel durch ein Dach zu sichern Das Herrenhaus wird im Jahr 2017 fur die Nutzung als Wohnraum renoviert Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Warmsdorf Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website zum Schloss Warmsdorf des Fordervereins Reformator Furst Georg III Denkmalbeschreibung durch das Landesamt fur Denkmalpflege und Archaologie Sachsen Anhalt Grundrisszeichnung vom Erd und Obergeschoss Giebelsichten sowie Seitenansichten Sud Ost sowie Nord West des Nordflugels Der Bergfried im Hintergrund einer Aufnahme von 1955Einzelnachweise Bearbeiten Siebmacher s grosses und allgemeines Wappenbuch Bd 6 Abgestorbene erloschene Geschlechter 11 Abt Ausgestorbener anhaltischer Adel Nurnberg 1905 Seite 63 und Tafel 36 online Ute Hartling Lieblang Erinnerung an einen zweitgeborenen Fursten Memento vom 4 August 2012 im Webarchiv archive today In Mitteldeutsche Zeitung 10 Februar 2009 Backhus statt Schloss in Gedenken an Geo In Volksstimme 26 Oktober 2012 Stellungnahme des Landesamtes fur Denkmalpflege und Archaologie Sachsen Anhalt Schloss Warmsdorf LK Salzlandkreis Errichtung eines Notdaches auf dem sog Georgs Flugel durch den Forderverein Reformator Furst Georg III e V 51 77898 11 58164 Koordinaten 51 46 44 3 N 11 34 53 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Warmsdorf amp oldid 218089557