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Pietenfeld ist ein Gemeindeteil von Adelschlag und eine Gemarkung im Landkreis Eichstatt im Naturpark Altmuhltal Am 1 September 2023 hatte der Gemeindeteil 964 Einwohner 1 Pietenfeld Zeichnung von Dismas Bachmayr 1835Pietenfeld Kirche St Michael mit MariensauleErbarmdechristus 15 Jh Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Baudenkmaler 3 1 Katholische Kirche St Michael 4 Sonstiges 5 Personlichkeiten 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLage BearbeitenDas Pfarrdorf Pietenfeld liegt auf Albhochflache der Sudlichen Frankenalb sudlich des Altmuhltales an der Bundesstrasse 13 zwischen Eichstatt und Eitensheim etwa sieben Kilometer von Eichstatt in sudostlicher Richtung entfernt Die geographischen Koordinaten lauten 48 858 Breitengrad und 11 237 Langengrad Auf der Gemarkung Pietenfeld liegen die Orte der ehemaligen Gemeinde Pietenfeld Pietenfeld an der Leithen Weissenkirchen und Ziegelhutte Geschichte BearbeitenJager und Sammler der alteren und mittleren Steinzeit und jungsteinzeitliche Wanderbauern hinterliessen in der Pietenfelder Flur und im Ortskern Spuren Auch Kelten lassen sich hier nachweisen Am heutigen Ortsrand fuhrte die Romerstrasse von Nassenfels nach Pfunz vorbei Der Ort gehorte vermutlich zur Grundausstattung des Bistums Eichstatt seit dem 8 Jahrhundert 908 wird er als Puttinveld wohl zuruckgehend auf Puto als einem Personennamen erstmals urkundlich erwahnt Zu diesem Zeitpunkt hatte der Ort bereits 101 Hauser war also von nicht unbedeutender Grosse 1134 ubergab ein Priester Hartwig dem Eichstatter Benediktinerinnenkloster St Walburg ein kleines Gut in Pietenfeld Von 1142 bis 1315 ist ein Ortsadel nachgewiesen ob er eine Burg besass ist nicht geklart 1298 kam es infolge des Rindfleisch Pogroms auch in Pietenfeld zu einer Judenverfolgung wie das Nurnberger Memorbuch und das Memorbuch Charlevilles berichten 1305 wurde Pietenfeld in der Auseinandersetzung um die Hirschberger Erbschaft der Eichstatter Schutzvogt Graf Gebhard VII von Hirschberg war kinderlos gestorben dem Hochstift Eichstatt zugesprochen 2 1480 wurde Pietenfeld Filiale der Pfarrei Adelschlag 1629 der Pfarrei Preith Im Dreissigjahrigen Krieg lagerten 1632 schwedische Truppen in Pietenfeld bevor sie nach Ingolstadt weiterzogen 3 Von 1666 ab wurde der Ort von Eichstatt aus versehen Erst 1674 erhielt Pietenfeld den Rang einer eigenstandigen Pfarrei der als Filialen Pfunz und Landershofen und die Kapelle von Weissenkirchen angeschlossen waren 1719 wurde von der Pfarrei ein neues Schul und Mesnerhaus erbaut Wahrend der Hexenverfolgung im Hochstift Eichstatt wurden mindestens elf Frauen und drei Manner aus Pietenfeld und Pietenfeld an der Leithen seit 1978 zu Landershofen Eichstatt wegen Hexerei angeklagt und zum Tode verurteilt Zwei der Hinrichtungen fanden 1603 acht 1617 und vier weitere 1618 statt Betroffen war auch die Wirtsfamilie Guettmann die zwei Sohne und deren Mutter zu beklagen hatten Nach der Sakularisation wurde 1808 unter bayerischer Herrschaft ein Steuerdistrikt Pietenfeld gebildet zu dem auch das zweieinhalb Kilometer westlich gelegene Weissenkirchen gehorte 1818 bildeten beide Orte die politische Gemeinde Pietenfeld im mittelfrankischen Bezirk Eichstatt Diese kaufte 1852 von der geistlichen Gefallstiftung den Zehentstadel um dort 1854 ein neues Schulhaus zu errichten Das alte verausserte Schulhaus kaufte die Gemeinde 1899 zuruck um an seiner Stelle den Friedhof zu erweitern 1911 erbaute sie noch einmal ein grosseres Schulhaus Bei der Volkszahlung 1861 hatte die Gemeinde Pietenfeld 443 Einwohner und 114 Gebaude in sechs Orten Davon 400 Einwohner im Ort Pietenfeld und 26 in Weissenkirchen 4 Von dem Bau der Bundesstrasse 13 fuhrte die Verbindungsstrasse zwischen Pietenfeld und Eichstatt uber Weissenkirchen beim Parkhaus und beim Frauenberg voruber wesentlich steiler als die heutige Bundesstrasse ins Altmuhltal hinunter Die Pietenfelder Flur in eine leicht nord sudlich geneigte Talmulde eingebettet besteht grosstenteils aus fruchtbaren im Jura selten anzutreffenden Lossboden dies erklart auch das Alter des Ortes Pietenfeld ist auch heute noch landwirtschaftlich orientiert 1983 gab es hier bei 596 Einwohnern 17 Vollerwerbs und 22 Nebenerwerbsbetriebe Eine Flurbereinigung wurde bereits 1956 durchgefuhrt Im Zuge der Gebietsreform wurde der uberwiegende Teil der Gemeinde Pietenfeld mit den Orte Pietenfeld Weissenkirchen und Ziegelhutte am 1 Mai 1978 nach Adelschlag eingemeindet Der Gemeindeteil Pietenfeld an der Leithen mit etwa 25 Einwohnern wurde in die Kreisstadt Eichstatt umgegliedert 5 Siehe auch Liste der Baudenkmaler in PietenfeldBaudenkmaler BearbeitenSiehe auch Liste der Baudenkmaler in Pietenfeld Katholische Kirche St Michael Bearbeiten Die Kirche wurde in der Romanik erbaut die Untergeschosse des Kirchturms stammen noch aus dieser Zeit 1689 wurde das Langhaus der baufallig gewordenen Kirche von dem Graubundner Giovanni Battista Camessina nach Planen des Eichstatter furstbischoflichen Hofbaumeisters Jakob Engel von 1662 und 1687 dreijochig neu aufgefuhrt Die Bildhauerarbeiten wurden dem Eichstatter Christian Handschuher ubertragen sein Hochaltar wurde 1922 nach St Martin in Nurnberg verkauft und durch ein Werk des Regensburger Bildhauers Jakob Helmer ersetzt 1714 wurde der Turm neu mit Schindeln gedeckt 1836 erhoht und mit einer Kuppelhaube mit vierseitiger Laterne versehen 1731 wurde eine dritte heute nicht mehr vorhandene Glocke angeschafft 1897 erhielt die Pfarrkirche eine Orgel der Firma Bittner in Nurnberg die 1976 durch eine Orgel der Firma Jann aus Regensburg ersetzt wurde 1922 entstand das Deckengemalde durch Leonhard Toma und ausser dem Hochaltar auch die Kanzel Die beiden Seitenaltare sind barocke Schopfungen von 1730 Mehrere Holzfiguren stammen aus dem 17 und 18 Jahrhundert ein Erbarmdechristus aus dem Ende des 15 Jahrhunderts 1953 54 wurde die Kirche nach Westen hin erweitert Auf einer steinernen Tafel sind samtliche Pfarrer seit 1671 verzeichnet In einer angebauten Kapelle findet man eine Olbergszene mit tuchtigen Holz Rokokofiguren Mader wahrscheinlich von Joseph Anton Breitenauer 1722 1785 Eine steinerne barocke Kreuzigungsgruppe ist an der nordlichen Aussenwand angebracht Auf dem Platz vor der Kirche steht eine Mariensaule Bis 1976 hatte die Pfarrei einen eigenen Pfarrer danach wurde sie von einem Eichstatter Domvikar mitversorgt Heute wird die Pfarrei mit 747 Katholiken Stand 2003 vom Pfarrer von Mockenlohe mitversorgt Der katholische Kindergarten St Michael ist im Schulhaus von 1911 untergebracht Es gibt eine Pfarrbucherei Sonstiges BearbeitenPietenfeld an der Leithen ist ein Gemeindeteil der Stadt Eichstatt und liegt im Altmuhltal gegenuber von Eichstatt Landershofen An der Strasse von Pietenfeld nach Pfunz liegt auf dem Kirchberg oberhalb von Pfunz ein teilweise wiederaufgebautes romisches Limes Kastell Die Flucht der ehemaligen Romerstrasse ist auf eine Lange von circa 400 Metern von der heutigen Ortsverbindungsstrasse Pietenfeld Pfunz uberbaut Das 2 5 Hektar grosse Kastell Vetoniana Seitenlange 189 145 m hebt sich durch einen erhohten Wall noch deutlich im Gelande ab Drei der vier Lagertore sind in den Grundmauern rekonstruiert bzw konserviert Der Doppelgraben vor der Mauer ist in den Jurafelsen eingeschlagen und deshalb vor allem an der Westseite gut erhalten 6 2007 wurde die Lucke des Radwanderweges Ingolstadt Eichstatt mit dem letzten Teilstuck zwischen Tauberfeld und Pietenfeld geschlossen Personlichkeiten BearbeitenKaroline Mayer 1943 in Pietenfeld aufgewachsen Missionarin und EntwicklungshelferinLiteratur BearbeitenM Bacherler Flurnamen von Pietenfeld In Heimgarten Beilage zur Eichstatter Volkszeitung 8 Jg 1927 Nr 9 11 Zur Geschichte von Pietenfeld In Heimgarten Beilage zur Eichstatter Volkszeitung Eichstatter Kurier 21 Jg 1950 Nr 19 Theodor Neuhofer Pietenfeld in Sammelblatt des Historischen Vereins Eichstatt 61 1965 66 S 28f Pietenfeld In Historischer Atlas von Bayern Franken Reihe I Heft 6 Eichstatt In Digitale Bibliothek der Bayerischen Staatsbibliothek S 132 f 198 Felix Mader Bearbeiter Die Kunstdenkmaler von Bayern Mittelfranken II Bezirk Eichstatt Munchen 1928 Nachdruck 1982 S 276 278 Bilder bis S 280 Der Eichstatter Raum in Geschichte und Gegenwart Eichstatt 2 erweiterte Auflage 1984 S 267f Johann Kraus Der alte Wagner von Pietenfeld Aussterbende Berufe im Jura In Das Jura Haus hrsg vom Jura Haus Verein e V Eichstatt 4 1998 99 S 34 37 Martin Trappe Die postjurassischen Sedimente im Bereich des Beckens von Pietenfeld Sudliche Frankenalb In Archaeopteryx 17 1999 S 55 64Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Pietenfeld Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Pietenfeld in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online Bayerische Staatsbibliothek OrtschronikGlockenklang und Fotos von der KircheEinzelnachweise Bearbeiten Akt Einwohnerzahlen Gemeinde Adelschlag Abgerufen am 30 Oktober 2023 Gemeindeteil Pietenfeld auf www adelschlag de Memento des Originals vom 30 November 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www adelschlag de abgerufen am 17 November 2016 Die Chronik von Pietenfeld abgerufen am 17 November 2016 Joseph Heyberger Chr Schmitt v Wachter Topographisch statistisches Handbuch des Konigreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon In K Bayer Statistisches Bureau Hrsg Bavaria Landes und Volkskunde des Konigreichs Bayern Band 5 Literarisch artistische Anstalt der J G Cotta schen Buchhandlung Munchen 1867 OCLC 457951812 Sp 1010 urn nbn de bvb 12 bsb10374496 4 Digitalisat Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer GmbH Stuttgart und Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 599 Kastell Pfunz Deutsche LimeskommissionNormdaten Geografikum GND 7597770 9 lobid OGND AKS VIAF 241250716 Ortsteile von Adelschlag Adelschlag Fasanerie Mockenlohe Moritzbrunn Ochsenfeld Pietenfeld Prielhof Tempelhof Untermockenlohe Waldhutte Weissenkirchen Wittenfeld Ziegelhutte 48 86044 11 24008 Koordinaten 48 52 N 11 14 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pietenfeld Adelschlag amp oldid 238623929